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BERLINALE III: Hitchcock Island



Ein wenig in den Kritiken geblättert und gesehen was ich befürchtet habe: Man tut Shutter Island verdammt viel Unrecht. Dabei haben die meisten durchaus recht, mit dem was sie schreiben. Scorsese hat sich zu viel vorgenommen, das Spiel mit Realität und Wahrnehmung haben andere schon besser gespielt, die Rückblenden sind überdeutlich, aber viele vergessen dabei glaube ich, worum es dem Regisseur ging. Der Film ist so durch und durch Hitchcock, dass er wieder unglaublichen Spaß macht. Scorsese zitiert rauf und runter, vielleicht mal etwas zu deutlich, aber er traut sich altmodisch zu sein und einen Film auf eine Art zu machen, die man lange nicht mehr gesehen hat. Dass "Shutter Island" nicht voll überzeugen kann, liegt wohl eher an unseren veränderten Sehgewohnheiten als an der Qualität des Films.

Ansonsten gab es noch zwei Retroskeptiven-Filme, von denen einer erwähnenswert ist: Deer Hunter einmal in einer guten Kopie auf einer riesigen Leinwand zu sehen ist ein großartiges Erlebnis. Es ist verdammt traurig, dass Michael Cimino untergetaucht ist, denn er ist eines der größten Regie-Talente aller Zeiten. Wie sicher dieser Film gemacht ist, wieviele große Momente er beinhaltet und dabei trotzdem so mitten im Leben seiner Protagonisten steht. Dazu noch der grandiose Cast - ein Koloss von einem Film, der noch lange nachhallt.




Was "Deer Hunter" betrifft: Die Szene mit dem russischen Roulette ist eine der erschütterndsten Filmszenen, die ich jemals gesehen habe. Der Cast des Films ist in der Tat grandios, aber den Film insgesamt fand ich schon äußerst mühsam. "Heaven's Gate" finde ich weitaus besser.
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Cimino ist ja an besagtem Heaven's Gate gescheitert. Die Steadycam #49 hat sich ausführlich der Produktionsgeschichte und der Tragik des Scheiterns gewidmet. Sehr empfehlenswert.
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