

Die Kraft des Eintauchens: "Les Felins" und "Lucía y el sexo"
von Chaqui ·
08 Februar 2010
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Selbst wenn man einem Film objektiv zugesteht, gut gemacht, originell inszeniert und überhaupt irgendwie großes Kino zu sein, bedeutet das nicht immer auch, dass man es einem subjektiv gelungen ist, in ihn hineinzutauchen. Die Raubtiere von Rene Clément sind so ein Beispiel. Hier gibt es absurde und absurd komische Verfolgungsszenen, sehr aufregend inszeniert und eine irre Dreiecksgeschichte, in der unser Held auf der Flucht Alain Delon hineingerissen wird. Dies alles ist irgendwie sehr nouvelle vague, irgendwie auch wieder nicht und irgendwann habe ich diesen Film verloren, so wie es mir interessanterweise schon mit Clements "Nur die Sonne war Zeuge" passiert ist. Merkwürdig steril wirkt subjektiv auf einmal das, was objektiv eigentlich sehr originell ist und nun weiß ich nicht, ob Rene Clement so rasch noch einmal eine Chance bekommt.
Ganz anders Julio Medem. Mit Lucía y el sexo der erneute Beweis für seine meisterhafte Fähigkeit unwahrscheinliche Geschichten mit einer unwahrscheinlichen Hingabe zu erzählen. Fast alles ist schön bei diesem Film, selten wurde Sex (und damit sind nicht nur Sex-Szenen gemeint) im Film so sinnlich dargestellt, so virtuos verbunden mit Natur und Einbildungskraft. Ein Film nicht zuletzt über das Verhältnis von Literatur und Film, stets werden wir daran erinnert, dass das was wir sehen genauso gut aus der Feder eines Schriftstellers kommen kann und teilweise auch kommt. Dass alles, die in grelles Weiß getauchten Szenen auf der geheimnisvollen Insel wie die nicht minder kraftvoll inszenierten dunklen Szenen einer Erzählebene, die man kühl Realität nennen könnte, aber nicht sollte. Die Erinnerung daran, dass dies Fiktion ist - im besten Sinne des Wortes.
Ganz anders Julio Medem. Mit Lucía y el sexo der erneute Beweis für seine meisterhafte Fähigkeit unwahrscheinliche Geschichten mit einer unwahrscheinlichen Hingabe zu erzählen. Fast alles ist schön bei diesem Film, selten wurde Sex (und damit sind nicht nur Sex-Szenen gemeint) im Film so sinnlich dargestellt, so virtuos verbunden mit Natur und Einbildungskraft. Ein Film nicht zuletzt über das Verhältnis von Literatur und Film, stets werden wir daran erinnert, dass das was wir sehen genauso gut aus der Feder eines Schriftstellers kommen kann und teilweise auch kommt. Dass alles, die in grelles Weiß getauchten Szenen auf der geheimnisvollen Insel wie die nicht minder kraftvoll inszenierten dunklen Szenen einer Erzählebene, die man kühl Realität nennen könnte, aber nicht sollte. Die Erinnerung daran, dass dies Fiktion ist - im besten Sinne des Wortes.