Weirs elfter Spielfilm fällt in seine Schwächephase Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre, als er – vermutlich desillusioniert vom finanziellen Reinfall des (hervorragenden) The Mosquito Coast – auf einmal anfing, Filme für ein Massenpublikum zu machen. Nachdem er mit dem unsäglichen Dead Poets Society den absoluten Tiefpunkt erreicht hatte, zeigte er sich mit Fearless wieder auf dem Wege der Besserung. Nachdem ich den Film vor einigen Jahren mal im Fernsehen gesehen hatte, folgte nun die Zweitsichtung auf DVD.
Fearless ist ein guter Film, keine Frage. Handwerklich brillant – alleine die Eröffnungssequenz, wo Jeff Bridges wie in Hypnose durch den Busch schreitet, ein Baby auf dem Arm, einen Jungen an der Hand und eine Reihe Erwachsener, die hinter ihm herlaufen – das hat schon Klasse. Bridges spielt wie immer hervorragend. Mit wenigen Worten und einer ausdrucksstarken Mimik gelingt es ihm, dem Zuschauer einen Eindruck davon zu vermitteln, wie es in seinem Innern aussieht. Gestört haben mich jedoch zwei Dinge: zum Einen die übertrieben große Erleichterung Carlas, als sie begreift, dass sie nicht für den Tod ihres Sohnes verantwortlich ist und ihn auch nicht hätte verhindern können. Natürlich ist diese Erkenntnis eine gewisse Erleichterung. Sie ändert aber nichts daran, dass Carla bei dem Absturz íhr einziges Kind verloren hat. Sie sagt dann zwar noch, dass nichts mehr so sein wird wie früher – dennoch fand ich die geradezu euphorische Stimmung den Tatsachen unangemessen. Darüber hinaus stoße ich mich an der die Figur des Anwalts, die derart überzeichnet ist, dass sie zur Karrikatur verkommt. Sein Gelaber soll wohl lustig sein, mich hat es nur genervt.
Den positiven Gesamteindruck können diese Mängel allerdings nur unwesentlich schmälern. Fearless zählt für mich zwar nicht zu Weirs besten Filmen, aber sehenswert ist er allemal.
Peter Weir
Fearless ist ein guter Film, keine Frage. Handwerklich brillant – alleine die Eröffnungssequenz, wo Jeff Bridges wie in Hypnose durch den Busch schreitet, ein Baby auf dem Arm, einen Jungen an der Hand und eine Reihe Erwachsener, die hinter ihm herlaufen – das hat schon Klasse. Bridges spielt wie immer hervorragend. Mit wenigen Worten und einer ausdrucksstarken Mimik gelingt es ihm, dem Zuschauer einen Eindruck davon zu vermitteln, wie es in seinem Innern aussieht. Gestört haben mich jedoch zwei Dinge: zum Einen die übertrieben große Erleichterung Carlas, als sie begreift, dass sie nicht für den Tod ihres Sohnes verantwortlich ist und ihn auch nicht hätte verhindern können. Natürlich ist diese Erkenntnis eine gewisse Erleichterung. Sie ändert aber nichts daran, dass Carla bei dem Absturz íhr einziges Kind verloren hat. Sie sagt dann zwar noch, dass nichts mehr so sein wird wie früher – dennoch fand ich die geradezu euphorische Stimmung den Tatsachen unangemessen. Darüber hinaus stoße ich mich an der die Figur des Anwalts, die derart überzeichnet ist, dass sie zur Karrikatur verkommt. Sein Gelaber soll wohl lustig sein, mich hat es nur genervt.
Den positiven Gesamteindruck können diese Mängel allerdings nur unwesentlich schmälern. Fearless zählt für mich zwar nicht zu Weirs besten Filmen, aber sehenswert ist er allemal.
Peter Weir