Dies war jetzt meine sechste Begegnung mit Kim Ki-duk und wenn man ihm eines mit Sicherheit nicht nachsagen kann, dann ist das, er mache lebensbejahende Filme. Seine Figuren sind fast immer seelisch krank oder traumatisiert, häufig auch auf einem Selbstzerstörungstrip. The Coast Guard bildet da keine Ausnahme.
Eine Stärke Kims ist es, dem Zuschauer die Gefühle seiner Figuren ohne viele Worte zu vermitteln, was sicher auch dadurch möglich ist, dass er immer ein glückliches Händchen bei der Wahl seiner Darsteller hat (zumindest in den Filmen, die ich bisher gesehen habe). Und auch wenn The Coast Guard für Kims Verhältnisse beinahe geschwätzig wirkt, sind es doch in erster Linie die Nebendarsteller, die den Großteil der Dialoge sprechen, während die beiden Hauptfiguren (Kang und Mi-yeong) die gesamte Spielzeit über fast nichts sagen. Dass man sich dennoch gut vorstellen kann, was in ihrem Innern vorgeht und man fast so etwas wie Verständnis für ihr absurdes Verhalten aufbringen kann, ist eben dieser Fähigkeit Kims zu verdanken. Beide sind Opfer eines unglücklichen Vorfalls, eines Missverständnisses. Und auch wenn es zunächst bizarr erscheinen mag, dass Kang für die Tötung eines unschuldigen Zivilisten eine offizielle Belobigung erhält, muss man doch sehen, dass er letztlich nur seine Pflicht erfüllt hat und ihm somit aus dienstlich-/militärischer Sicht kein Vorwurf zu machen ist. Die moralische Sichtweise ist natürlich eine andere und der innere Konflikt ist es, an dem Kang letztlich zerbricht. Dabei ist es gleichermaßen faszinierend wie beängstigend zu sehen, wie er immer mehr dem Wahnsinn verfällt. Was mit eher harmlosen Neckereien beginnt, entwickelt sich zunehmend zu einem tödlichen Spiel und gipfelt in der bizarren Schluss-Szene, in der Kang auf einem öffentlichen Platz mit Gewehr exerziert und einem unbeteiligten Zuschauer sein Bajonett in den Bauch rammt.
The Coast Guard ist ein weiterer außergewöhnlicher Film des südkoreanischen Ausnahmeregisseurs, vor dem ich mit jedem seiner Filme mehr Achtung bekomme.
Kim Ki-duk
Eine Stärke Kims ist es, dem Zuschauer die Gefühle seiner Figuren ohne viele Worte zu vermitteln, was sicher auch dadurch möglich ist, dass er immer ein glückliches Händchen bei der Wahl seiner Darsteller hat (zumindest in den Filmen, die ich bisher gesehen habe). Und auch wenn The Coast Guard für Kims Verhältnisse beinahe geschwätzig wirkt, sind es doch in erster Linie die Nebendarsteller, die den Großteil der Dialoge sprechen, während die beiden Hauptfiguren (Kang und Mi-yeong) die gesamte Spielzeit über fast nichts sagen. Dass man sich dennoch gut vorstellen kann, was in ihrem Innern vorgeht und man fast so etwas wie Verständnis für ihr absurdes Verhalten aufbringen kann, ist eben dieser Fähigkeit Kims zu verdanken. Beide sind Opfer eines unglücklichen Vorfalls, eines Missverständnisses. Und auch wenn es zunächst bizarr erscheinen mag, dass Kang für die Tötung eines unschuldigen Zivilisten eine offizielle Belobigung erhält, muss man doch sehen, dass er letztlich nur seine Pflicht erfüllt hat und ihm somit aus dienstlich-/militärischer Sicht kein Vorwurf zu machen ist. Die moralische Sichtweise ist natürlich eine andere und der innere Konflikt ist es, an dem Kang letztlich zerbricht. Dabei ist es gleichermaßen faszinierend wie beängstigend zu sehen, wie er immer mehr dem Wahnsinn verfällt. Was mit eher harmlosen Neckereien beginnt, entwickelt sich zunehmend zu einem tödlichen Spiel und gipfelt in der bizarren Schluss-Szene, in der Kang auf einem öffentlichen Platz mit Gewehr exerziert und einem unbeteiligten Zuschauer sein Bajonett in den Bauch rammt.
The Coast Guard ist ein weiterer außergewöhnlicher Film des südkoreanischen Ausnahmeregisseurs, vor dem ich mit jedem seiner Filme mehr Achtung bekomme.
Kim Ki-duk