Da mir die fehlende DVD jetzt vorliegt, nutze ich die Gelegenheit, die Lücke in meiner David-Lean-Reihe zu schließen. In which we serve ist eigentlich ein Projekt Noel Cowards. Er produzierte, schrieb das Drehbuch (basierend auf einer wahren Begebenheit), spielte die Hauptrolle und führte Regie. Da er sich mit letzterem überfordert fühlte, engagierte er David Lean, der zu dieser Zeit hauptsächlich als Editor tätig war und ihm helfend unter die Arme greifen sollte, insbesondere was die technischen Dinge angeht. Es zeigte sich aber schnell, dass Lean weit mehr vom Drehen eines Films verstand als Coward und so überließ Coward ihm bald das Feld. Der Film ist also durchaus ein echter Lean und sein durchschlagender Erfolg bei Kritikern und Publikum legte den Grundstein für Leans anschließende außergewöhnliche Karriere.
Angesichts der Bedingungen, unter denen der Film entstand (mitten im 2. Weltkrieg, weite Teile Europas unter der Herrschaft der Deutschen, die Alliierten in der Defensive), und der Tatsache, dass die britische Marine bedingt durch die enge Zusammenarbeit einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Produktion hatte, ist erstaunlich, dass der Film relativ sachlich erzählt wird und weitgehend frei von Pathos ist. Natürlich wird hier und da die britische Marine gepriesen, und es gibt einige feierliche Ansprachen, deren Adressaten offensichtlich eher der britische Kinogänger und junge Rekruten als die jeweiligen Figuren im Film sind, aber insgesamt hält sich dies in erträglichem Rahmen und ist angesichts der realen Bedrohung der britischen Integrität zur Entstehungszeit sicherlich auch nicht als verwerflich einzustufen. In jedem Fall ist In which we serve in hohem Maße authentisch, was neben der Unterstützung durch die Marine auch darauf zurückzuführen ist, dass für die Kampfszenen teilweise echte Kriegsbilder verwendet wurden. Interessant ist, dass schon einige Darsteller mitwirkten, mit denen Lean später noch öfter zusammenarbeiten sollte, wie beispielsweise John Mills oder Celia Johnson, wobei insbesondere Mills mit einer tadellosen Leistung überzeugt. Richard Attenborough gab hier sein Debut, ist aber nur kurz und in einer wenig schmeichelhaften Rolle zu sehen.
David Lean
Angesichts der Bedingungen, unter denen der Film entstand (mitten im 2. Weltkrieg, weite Teile Europas unter der Herrschaft der Deutschen, die Alliierten in der Defensive), und der Tatsache, dass die britische Marine bedingt durch die enge Zusammenarbeit einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Produktion hatte, ist erstaunlich, dass der Film relativ sachlich erzählt wird und weitgehend frei von Pathos ist. Natürlich wird hier und da die britische Marine gepriesen, und es gibt einige feierliche Ansprachen, deren Adressaten offensichtlich eher der britische Kinogänger und junge Rekruten als die jeweiligen Figuren im Film sind, aber insgesamt hält sich dies in erträglichem Rahmen und ist angesichts der realen Bedrohung der britischen Integrität zur Entstehungszeit sicherlich auch nicht als verwerflich einzustufen. In jedem Fall ist In which we serve in hohem Maße authentisch, was neben der Unterstützung durch die Marine auch darauf zurückzuführen ist, dass für die Kampfszenen teilweise echte Kriegsbilder verwendet wurden. Interessant ist, dass schon einige Darsteller mitwirkten, mit denen Lean später noch öfter zusammenarbeiten sollte, wie beispielsweise John Mills oder Celia Johnson, wobei insbesondere Mills mit einer tadellosen Leistung überzeugt. Richard Attenborough gab hier sein Debut, ist aber nur kurz und in einer wenig schmeichelhaften Rolle zu sehen.
David Lean