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...und die Welt stand still


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I LOVE A MAN IN UNIFORM




Dem dissozialen Charakter schwirren ominöse Flausen im zermarterten Schädel herum, dabei im Geiste – einem diesen übergeordneten, hämisch grinsenden – bereits folgende schmerzenden Worte in der Stirn geritzt stehen: Der Weg ist das Ziel.

DIE SIEBTELBAUERN

Im Dienste rustikaler Versprachlichung stehende dialektale Musikalität, verhandelt, liebevoll, bestürzenden Rigorismus.






war mir entfallen:

McCABE & Mrs. MILLER

wie warmherzig hier menschliches zusammenleben eingängige struktur erfährt, den, unsentimental erzählenden, erdigen grundton eines, geschäftsbedingte demarkationen fassenden, lebensgefühls ergründend, welches, - unverbesserlich erwartungsvoll bibbernd – umschlungen von jener naturbedingten, todbringend verhärtenden kälte des diesem hartherzig gegenüberstehenden, zwanghaft restriktiven zeichens der zeit, unablässig versucht ist zaghaft angedeuteten sehnsüchten in beschwipst geführten monologen, enttäuschten blicken vergebens nachzueifern...ganz groß.

GODS AND MONSTERS

Ein artistisch kompensierender Drahtseilakt zwischen Horror und seligen Glanz vergangener Tage, wankend, drohend umdrängt von sturmgepeitschter Bewegung, mit dem Abgrund verschwenderisch kokettierend. Beherrscht herausgeweint des Monsters schwermütig beschwingter Tanz im Regen.

THE PROPOSITION

Pearce's Gleichgültigkeit in Blicken und Taten, ein übrig gebliebener Charaktersplitter seiner ansonsten verwitterten Erscheinung, umweht von der geistesabwesenden Bestialität des Bruders

Meteoriten/Hubschrauber, Wasserdichte VögeL/Kampfbomber, Meeresbiologin/ Verwissenschaftlichte Meerjungfrau, Heimat, für sich besonders; deren Käuflichkeit, klarsichtig verklärt LOCAL HERO

CARLITO'S WAY

Visuell sinnvoll beseelt, gar nicht erst zu reden von all dem anderen, was stimmt.

DER FREIE WILLE

Problemfilm halt. Lastet schwer. Kennt keinen Ausweg, nur Erleichterung durch frustrierende Selbstfindung im gesteigerten Leid.

LADY CHATTERLEY (franzmännerländle, 2006)

Sinnlich leises Liebesabenteuer, ohne Schmalz und großspurige Versprechungen.

CHANSON D'AMOUR

Alain, verständlicher Selbstdarsteller, melancholischer Alleinunterhalter, verdient zärtlichstes Mitleid angesichts der Mühe, die er sich gibt. Trotzdem schleicht Alexandre Desplat heran, zerrt hinaus, raus aus stickig gewordene Geborgenheit garantierender Räumlichkeit, übergibt lähmendes schwelgen dem weitschweifigen Schmerz.

Man hält in der Bewegung inne, schaut.....sich an. Da müsste etwas sein!? Da war's.



LADY VENGEANCE

Bei all bemühter Kunstfertigkeit mehr Intension als Mensch, vielmehr überirdische Kunstgestalt.
Unstillbare Rache, Park Chan-wooks stilistisch streng vermittelnder Gestus verstand hiervon außerordentlich selten unmittelbar zu erzählen.

VIER MINUTEN

Dem bloßen Effekt verpflichtet dümpeln dramaturgisch konventionalisierte Hebungen und Senkungen, sich ungeschickt zur, Szene für Szene mühsam zusammengereimten, Kollektivregung verschränkend, so wunderlich dröge vor sich hin, dass es einem beinah leid tun mag.

CHILDREN OF MEN

Auf des Protagonisten Schulter festgekrallt sitzend, impressionistisch walten. Entwurzelte, die, im Morgengrauen hellwach abwärts humpelnd den Vorsprung suchen, um dem ausgewachsnen Tage, dem erneut gefährlich reizbaren einstweilen zu entkommen. Bis dahin sehen, weniger zuhören, vielmehr erlauschen, und nebenher erschaudern, kurz: danach irgendwie enttäuscht seufzend aufatmen.
Mein Gott, ist das erschreckend schlecht geschrieben, genauso wie der Film...


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CRANK



bemüht überspannt
 SASORI
 elegisch 
HOLY SMOKE 
erleuchtend erotisch
 LAST SAMURAI 
cruise-kompatibel pathetisch martialisch
 STRATOSPHERE GIRL 
uninspirierender comicstriptease
 THEY
 kurzweilig überflüssig
 CALVAIRE 
apart pervers, verzerrend in die tiefe tauchend und unvorbereitend melancholisch stimmend
 THE HILLS HAVE EYES (AJA) 
ungehört verhallte suggestive paukenschläge (axt-in-kopf-vendetta...zum fürchten ungeeignet) 
HOUSE OF WAX
 quatsch mit wachs
 LOST IN TRANSLATION 
mitunter karaokehafter flirt mit einer anderen welt 
U-TURN 
verschroben misanthropisch 
BUTCH CASSIDY AND THE SUNDANCE KID 
zu lässig distanzierte räuberpistole
 DER SCHRECKEN DER MEDUSA 
mitleidlos und herrlich gemein 
LICHT MEINER AUGEN 
wohlmeinende narkose 
DAS VERFAHREN IST EINGESTELLT: VERGESSEN SIE’S! 
wütend machend (mitnichten negativ konnotiert)
 LEBEN!
 überwiegend nüchtern erzählte familienchronik
 PRINCE OF THE CITY 
anzug tragendes debattierdrama bzgl. Loyalität vs. Evtl. integrität v.a. u.a. 
MYSTERIOUS SKIN 
seltsam unberührend 
DAS WIEGENLIED VOM TOTSCHLAG 
außer der abenteuerlichen wanderung von kesser maid und blödem soldat anödendes lehrstück
 THE CRYING GAME 
zu herzen gehender, sinnlicher scharfsinn
 DAZED AND CONFUSED
 jede begegnung, jedes gespräch, jedwedes zufriedene grinsen ergibt sich von selbst


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HOSTEL



Geistesabwesend schleppend entseelt wird Kana ihrer unfassbar unerhörten Lage bedrückend lächerlicher Existenzbedrohung gewahr, besieht körperentrückte fleischige Krater an des Auges statt, infolgedessen der Freitod ihrerseits als zur Auswahl stehendes Allheilmittel nicht gänzlich außer Acht gelassen, sondern zumindest ernstlich in Erwägung gezogen werden sollte. Denn es gilt die Obersten zuunterst gekehrt vor die Gleise – auf denen diese gekommen sind - zu werfen.

VOLVER (ZURÜCKKEHREN ZUM HERZIGEN SCHLUCKAUF DESSELBEN TOPOS)

Semiergötzlich banales Geplauder, reich an schlecht sitzender Uniformität papierener Emotionalität, welches, festgekettet am schrillen Spannungskarussell stilistisch abgepauster Vielfarbigkeit des den festen Erdengrund in Tränen aufweichenden Klagelieds, sowie auch magischen Moments bittersüßester Versöhnung, unaufhörlich rotiert; den eigentlichen Kern - hinsichtlich intendierten Erbrechens derart ausgedrückten Bewusstwerdens kakophonischer Hinfälligkeit - pausenlos bis zur enervierenden Vertigo umschwirrend.


DONNIE DARKO, 
dusterer Superheldenverschnitt, der jenen im dunklen Zweifel gefangenen tatkräftigen Beistand zu liefern bereit ist; schattenhaft kriechende, zwielichtige Verkehrung von innen nach außen erzwingt. Behilflich dem schlafend umhergewandelt habenden Unglückseligen, Abkömmling ebensolcher bemitleidenswerter Pechvögel, deren tadellos verwunschene Traumgebilde beschaulicher Errettung immer in unzuverlässigen, niemals vorhersagbaren Zeitabständen verwirklicht erscheinen, aufsteigen, entschwinden. 
Die aufgesetzte Angsthasenfratze als verständnisinniges Erkennungszeichen unter denen, die mit sich und des sie umgebenden uneins sind und irdische Erschwernis aufhebende Apokalypsen heraufbeschwörend Grandma Deaths tröstendem Schoße nicht zu entbehren in Begriff sind. „Es wird alles gut werden.“ flüstert der innert des Vergangenen zersplitterte Zeitreisende betäubend schal zu seinem teuflisch grinsenden Spiegelbild. 
Und letztendlich? Hat sich Darko denn auf Gottes unergründlich kontemplativen Pfaden nur ein ums andere Mal verlaufen? Vielleicht aber auch gab DER es ihm tatsächlich bereits im Schlaf, suggestiv verfahrend, woraufhin Donnie, vor Lachen prustend, sich dem Tode noch nie so nahe sah, religiöse Fantasterei hin oder her.



MILLER'S GROSSING

Der hierfür figurierten „illoyalen Vergewisserung“ eingebildeter Unsterblichkeit - billigend durch wohlgenährte Immoralität in Kauf genommen - war es wohl von vornherein beschieden gewesen, da doch ebenso kaltschnäuzig jedwede Verstrickung zu deren Gunsten entwirrt wie mitleidlos Uneinheitliches zusammengesetzt wurde, genauso gleichgültig abgehandelt zu werden. Wohl bekommt's!

Abgesehen von überaus aufgehübschten, zwischenzeitlich offenbar vonnöten seienden Atempausen inmitten idyllischer Landschaftsvignetten, krepiert DESPERATE
HOURS a/k/a 24 STUNDEN IN SEINER GEWALT ansonsten bedauerlicherweise an ätzend wirksamen Plattheiten, dramaturgischer Idiotie und einer unverdaulichen Präsenz Mickey Rourkes, deren Vorhandensein überhaupt mir ein Rätsel bleiben möchte. Prost!

MIAMI VICE

Coole Posen zum Selbstschutz verinnerlicht habende Gesetzeshüter schwelgen unterm, sie schwermütig umschließenden, drohendes Gewitter verheißenden Himmel, vom - innerlich sich für den Moment maßvoll vergrabend - jenseitigen, bis ins blendend Endlose hinüberflüchtenden Lösungsvorschlag für alles unglückliche Verbandelt – Sein; oder sind bemüht sich den unbarmherzig konzentrierten Weg, wie so oft, zum weichen, wirklich verletzbaren Kern ihrer selbst frei zu schießen.

ADAM'S ÄPFEL

Gott vollbrächte es unter seinen Gläubigern, die das Böse verdrängenden Gutmenschen beinahe der Selbstvernichtung preiszugeben, hülfe denen der Leibhaftige höchstselbst nicht gehörig auf die Sprünge – schwülstige Symbolik sowie als auch hie und da etwas zu überdreht wirkende und sich dadurch kontraproduktiv auf die hier Verwendung gefundene Feinfühligkeit des Erzählens auswirkende Komik beiseite lassend.

DER KOCH, DER DIEB, SEINE FRAU UND IHR LIEBHABER

Zumeist unbedarftes, wiewohl geschändetes, immerhin sich lasziv regendes Fleisch, in auserlesene Stücke gehauen, bühnenreif angerichtet, feierlich voll stopfend verschlungen, ausgeschieden, draufgespuckt.

DEMONLOVER

Fröhlichen Weltuntergang, die Herren! Sogar unbezahlbar seelenlos in wirtschaftskriminellen Gefilden frohgemut herumsabotierende Bestien sollen dazu verdammt sein Opfer technokratischer Perversion zu werden.

KINDER DES OLYMP

Liebe, die unerfüllt bleibt, Liebe, die unterdrückt sein möchte, Liebe, die nicht gespürt wird, Liebe, die nicht gefühlt ist, allein als gesprochenes Wort manch einem aber zu genügen scheint, Liebe, die nicht erwidert werden wird, Liebe, die man gern empfinden würde hingegen allenfalls dies zu behaupten zum Ziel sich setzten kann.

CAPOTE
 entschwindet, unfrei hinsichtlich des sich sensibel angenommenen, und zudem manierliche, gleichwohl zunehmend brüchiger werdende Reden über nebulös verbleibende Absichten vorausschickend, im enträtselten Gewirr gediegenen Zu-Ende-Erzählens.

THE SCIENCE OF SLEEP (WAS BISHER GESCHAH):
 Materialverschlingende Schöpfernaturen, operierend auf engstem Raum, hatten Wahrgenommenes...infolge daran vorgenommener Bereicherungsmutationen in dessen unfassbarer Wirkung bestärkt, und sonach verschiedentlich geartete Vielgestaltigkeit illuminierter, dauerhaft launig changierend kostümiert im Brutkasten Stephan(i)e's der bevorstehenden Veräußerung nach draußen, geduldig Traumparaden feiernd, harrender, Phantasmagorien reflektiert.


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Sommerschlussverkauf:


DIE ZEIT, DIE BLEIBT

Ungesichert entkoppelt (be-?)hält Romain kolloides Verfasstsein beisammen, beobachtet bedachtsam unbefangenen Weltenwandel, durchdrungen vom stillen Schmerz des für ihn verloren gegangenen; ähnlich der genüsslichen Erduldung zu Abend geröteter Einsamkeit.

C.R.A.Z.Y.

Zac, verwitterter Wideraufgestandener, setzt – verwehten Aussichten zum trotz - seine unentschieden - androgynen Schritte schmissiger Attitüde beständig fort, unterdessen festen Grund unter den Füßen mehr und mehr fassend.
leide zurzeit unter konzentrationsschwächen bzgl. d. vernünftigen rezeption von auf zelluloid gebannten nasenbohrmaschinenunfallrückfallquotenversicherungsanalyseberichten. darum





DIE SOPRANOS (1-5).
ein durchgeistigt in stein gehauenes denkmal für james gandolfini, dem notdürftig zusammengehaltenen, schlingend – schnaufenden neurosenbündel; dem toughen womanizer, pasta tilgenden weltenbrand, ohnmächtigen familienmensch; welcher immerfort an bittersüße, hilflos ertrunkene, vereiste, durchkämpfte, (für manch einen gar) letztmalig mit dem morgenrot liebäugelnde, hoffnungslos erwartungsfrohe tage gemahnte!!!
eingebrannt: 
silvio fährt die nichts ahnende verräterin adriana zu ihrem begräbnis; dunkelheit: tony fragt seine frau am telefon, ob sie die sonne schon aufgehen sähe; janice erhält urplötzlich einen, die betuliche trautes heim - idylle dissoziierenden, fausthieb von richie als antwort auf ihr momentanes, hysterisches gebaren und reagiert prompt ebenso rabiat; tony lässt ralph den tod eines „unschuldigen, reinen geschöpfes“ büßen; die „it was a very good year“ – sequenz; „ziegen – mahnwache“ nebst verkohlten pferderesten; als die enten den pool verließen; don t. erdrosselt beinahe seine zum sterben schöne, leidenschaftlich lebensmüde geliebte gloria;. ...(die vom fbi sind, nebenbei bemerkt, empathielose, schmierig schimmernde schmeißfliegen, so)... groteske wutausbrüche, tragikkomische klarsicht, unbewusste doppelbödigkeit ...usw. usf. ...


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V WIE VENDETTA


Maßlos effektiv manipulierende, in gewaltigen Schüben pomposo gespielte Bombardements pathos – schwangerer Ambition, schicken, zwecks leidenschaftlich unbeugsamen Gutheißens fortwährenden Gedeihens aufwieglerisch gedachten Handelns, bedeutungslos gewordene Bluttempel starrsinniger Menschenschlächter zurück in die Hölle drakonisch gehuldigten Schall und Rauchs.
Geliebter Vau, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme...


RAIN (2001)

An kahl geschältes Land gespült befühlen betörend durchnässte Nymphen mit wissbegierig ausgestreckten, aufgeweichten Fingerbeeren kleidsame, fein geschwungene Gliederrüstungen ausgewaschner Wälderleichen, schlüpfen zwischen entblößten Verzweigungen rätselhaft erzwungener Harmonie hindurch und setzen baumpilzartig ihre Sporen.

RUMBLE FISH,
 sich gegenseitig zerfleischende Wirbeltiere, bekamen, ob ihres aparten Wesens, evozierten Impetus aus suizidalem Getriebensein eingepflanzt - den anheim gefallenen, verkehrten Koller dadurch divergierend eingelöst.

UND DENNOCH LEBEN SIE

Ungemein fürsorglich, entschlossen und hoffnungsfroh wandelt Sophia Loren über kriegsverseuchte Muttererde. Gebrochen der beschönigten Vergangenheit entgegen. Ein Martyrium erduldend, dass es einem das Herz zerfetzt.

GEHEIME FREUNDE

„Wenn du auf etwas pisst, gehört es dir auf Lebenszeit!“ Ungezügelt entschlossen, zu erproben, ob dem so sei; introspektiv den Bock des tollsten Unsinns reitend, übertraten, Wunden überdeckend, Flüsse die ihnen vorbestimmten Grenzen, erhoben sich, Schmerzensschreie verbietend, ganze Wälder zur Lärmschutzwand.




TAMPOPO

Ein in elegantes Weiß gewandeter, vermögender junger Mann geht am Strand spazieren, als er die kindliche, zum Austern suchen ausgesandte Taucherin (?) erblickt, die in ihm den Wunsch erweckt eine dieser dergestalt an die Oberfläche geratenen Kostbarkeiten mittels höflichen Erbittens zu erstehen. Bereitwillig öffnet jene besagte Muschelschale, gibt dem Herrn den darin vorzufindenden Inhalt, woraufhin versucht wird das verschlungen-glitschige Innere herauszusaugen. Anscheinend will es nicht gelingen entrissen geschluckt zu werden. Ungeahnte Auswüchse des vermeintlich sicheren Gehäuses verletzen zudem den sinnlichen Mund des gierig daher gekommenen. Folgerichtig die Lösung: Sie vermöge den unnahbar-verführerischen Körper herauszulösen, so es denn derjenige wünsche. Gesagt, getan. Obszöne Blöße, auf dem Handteller anregend serviert. Besagter, Hunger gelitten habender Lustmolch schlürft hocherfreut die sich ihm hingegebene Auster, kitzelt demnach merklich deren Räuberin am ganzen Körper und im speziellen das Verlangen ihrerseits vom entflohenen Lebenssaft des hierbei erstgenannten mit ausgestreckter Zunge ausgiebig zu probieren.


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NEUNZEHNHUNDERTVIERUNDACHTZIG



Alles Lebendige um einen, verkümmert zur Statik, bewegt sicht nicht vorwärts weil der innere Antrieb wie ein maschinelles Gerüst zu Staub zerfallen ist.
Überall riecht es nach frisch-duftendem, süßlich-fleischigem Körperdunst sich auflösender Kreaturen, die trüben Augen, blöde geworden vor Hörigkeit, versunken in degenerierten Höhlenfratzen; der Spiegel der Seele zerbrochen durch die kalte Spitze blanker Stumpfheit.
Es sind Speere, die sich in deinen Kopf und deine Muskeln bohren, um dich zu lähmen, damit du Blut verlierst, geschwächt stehen bleibst um wie benommen Denkaufgaben zu erfüllen, die im Nichts ihr Ende finden.
Es scheint als würde ich mich gegen dieses von mir wahrgenommene Grauen alltäglicher Kausalität zu wehren beginnen.
Wie ein verzogenes Kind das darauf beharrt mit dem Karussell fahren zu dürfen, obwohl es ihm doch nicht erlaubt ist und es schließlich in kindischen Pathos auszubrechen droht. Das wird gepackt vom zynisch krächzendem Gewitter robotisierter Weisheit, welches Hirne beschneidet und übrigbleibt... ein bloßer Körper.


* * *




THE NEW WORLD
verliert sich in orchestral stetig anschwellende Repetition zart aufkeimender, die Hälse streckender Neugier inmitten von mannshohen Grashalmen, gepflegten englischen Baumpilzgärten und ermöglicht es zugleich eine emphatisch zurückhaltend universalisierte, transzendierte Liebesgeschichte erfahrbar zu machen.

STROSZEK
verliert erträumtes Heil in der Flucht, den vorab gestohlenen, sich schwindlig drehenden Wagenschlepper setzt er in Brand. Auf dem verlassenen Parkplatz nebst übergangener Zapfsäule traktiert folgsames Federvieh hysterisch scharrend gebeutelten Asphalt, alldieweil Stroszek schaukelnd im Lift dem Moloch entgegensieht.

ME AND YOU AND EVERYONE WE KNOW

Die ans Halteschild geschlagene Nadelmünze fädelt die hinter Glas gesperrten, gerahmten, aufgehenden Sonnen wahrhaftiger Zierlichkeit ins verworrene Sträuchernetz unverhüllter Entität ein.

ZABRISKIE POINT

Zwei Ebenbilder Gottes (Ha!) lieben sich verschmust ineinander gekeilt im skelettartigen Schoße verwunschener Wüstengebirge und versengen mit glühenden Blicken darin gewaltsam eingedrungene materielle Redundanz.





MAELSTRÖM (vielsagend, gleichwohl grenzwertig emotionslos)

Bibiane treibt ab, schlanke Kanülen schlürfen deren Leben aus. Zuhause angekommen fühlt sie sich ausgehöhlt, nicht geborgen, tritt den Rückzug ins Innere an, nur unter dem prasselnden Regendiktat der Dusche spürt B. ihre Körperlichkeit, wenngleich dieselbige im simultan aufgehobenen Raum – und Zeitkontinuum verloren geht. B. stößt keine Jubelschreie aus, vor Freudlosigkeit trunken übersieht, überfährt sie den allenthalben vereinsamten Fischer in dessen eigenen vier Wänden. Das melodisch wohlklingende Lied – handelnd vom Abreißen feindlicher Köpfe und dem Trinken daraus – schmeichelt den abgetriebenen Ohren unserer Heldin. Lebenslange Rache muss ihr zu Teil werden: fischige Überreste hinterlässt der Verschiedene, verunreinigende Gemahnungen an B.`s Schuld kleben bäuchlings der Karosserie. In Erinnerung gerufen: Jedwede menschliche Handlung ist eine Manifestation gegen den Tod. Gleich eines in Agonie verfallenen Aals wälzt B. sich albtraumgeschüttelt auf dem Bett, verabscheut es allein zu sein. Wellenschlagende Zupflaute umspannen sie wie ein Fangnetz. Eingefangen, ihrem Schicksal ergeben gibt die vertriebene B. ihr altes Leben endgültig her um neugeboren zu werden. Wir gedenken dem zähen Tintenfisch im Hirn unserer Heldin, dessen glitschige Schlangenärmchen giftige Erinnerungen genüsslich zeugten, von nun an aber verbannt sind, zu Meeressand verdaut, im kühlen Nass verstaut. Verliebt in des Getöteten Sohn, welcher ihr verzeiht, entgleitet B. Gischt sprühend...erzählte uns der Urzeitfisch und verriet: „Der Mensch ist ein...“ woraufhin selbiger verschied.


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DIE TRÄUMER



Theo und Isabelle imponieren dem anfangs so prüden Amerikaner Matthew durch ihre zur Schau gestellte rätselhafte Selbstsicherheit. Er traf sie im Getümmel: revolutionärem, nein rebellischen Brodeln wider staatlicher Arroganz. Das Flüchten in dem Film ergreift jeden von ihnen. 
Den darin gelebten Traum bewunderten sie, den Wunsch Utopien verwirklichen zu wollen und in jedem Fall davon geprägt zu sein. 
Gesellschaftliche Umwälzungen bedürfen eines Gleichgewichts mit der privaten Verwirklichung des Individuums.
Die Verabsolutierung des Intimen aber verführt zum Exzess.
Zwei verzogene Kinder ziehen sich zurück und erproben am zarten Matthew sexuell instrumentalisierte Machtspiele! 
Unterforderte, in Passivität versunkene Intelligenz kehrt sich nach innen, ignoriert moralische Grenzen, damit sie sich hemmungslos unreifer Selbstbespiegelung widmen kann. 
Demnach wagt es Theo nicht seine theoretischen Träumereien aufzugeben, verachtet in tiefster Enttäuschung den verstaubten Idealismus seines Vaters und schwelgt in dumpfer Lethargie. Isabelle dagegen mimt die „Femme Fatale“, ist eigentlich aber viel zu unerfahren um wahre Liebe jemals gekannt zu haben. 
Sie bleibt (auch wenn es nie zugegeben wird) stark von elterlicher Fürsorge abhängig und sähe sich dadurch auch nicht in der Lage dem persönlichen Gefallen am gutbürgerlichen, feinsäuberlich aufgeräumten Mädchenzimmer in Frage zu stellen. Weiterhin wird die Beziehung mit Matthew nur erprobt und muss letztendlich aufgrund des verklärend verherrlichten Festhaltens an alles untergeordneter Geschwisterliebe kläglich scheitern. Ihre Flucht vor der Realität scheint übermächtig.
Als die Eltern außer Haus sind, verleben die drei in dessen labyrinthischen Uterus cinephil gefärbten Egoismus blinder Wirklichkeitsferne und zelebrieren eigne Langeweile. Nachdem Theo, Isabelle und Matthew gemeinsam zugedröhnt in der Badewanne eingeschlafen sind, flüchten sich tags darauf in ein Zelt, hermetisch abgeriegelt von der verwahrlost zurückgelassenen Außenwelt.
Als die Eltern heimkehren, bestaunen sie Verwüstung, erkennen unter den schlafenden, nackt aneinander geschmiegten Körpern ihre Kinder wieder und hinterlassen einen Check. Denn der Vater ist unfähig sie zu maßregeln und schleicht mit der Mutter hinaus; entzieht sich somit jeglicher Verantwortung. 
Welch wundersam meditativer Nervenzusammenbruch! Isabelle erwacht, bemerkt den Check, wird der Enttarnung des inzestuösen Verbundenseins mit dem Bruder gewahr und beschließt in stiller Verzweiflung kollektiven Selbstmord zu begehen. Vielleicht aber auch nur weil sie gekränkt ist von dem Desinteresse und der Zurückhaltung, die ihr die Mutter und der Vater damit entgegenbringen?
Ein Pflasterstein zerreist den Schleier unheimlich gewordener Regression und zerrt die drei raus auf die Straße, wo demonstriert wird. Das Geschwisterpaar gerät in einen ungewohnt aggressiven Strudel und erhält die Möglichkeit destruktiven Sex (was in dem strafend gemeinten Befehl mit jemandem schlafen zu müssen seinen Ausdruck fand) durch aufregendes Chaos zu ersetzen. Theo wirft einen Molotowcocktail, Matthew dagegen wendet sich von ihnen ab. Die körperliche Gewalt versteht er nicht. Geht er gewandelt und erwachsen aus ihrer Begegnung hervor; zum differenzierenden Beobachter verdammt? Mir blieb es ein Rätsel.



NOBODY KNOWS

Akira kümmert sich um die jüngeren Geschwister, so selbstverständlich von natürlicher Sorge in Anspruch genommen, als ob ein durch ihn fleischgewordener Vaterersatz vor ihnen stehen müsste: 12 Jahre alt, dem strengen Verzicht auf unbeschwerten Protest gegen das „Dem-Noch-Nicht-Gewachsensein“ unausweichlich endgültig verpflichtet. Denn entließ doch die Mutter sie zu zeitig ins existentielle Erdulden wahllos vermehrter Bewährungsperformanzen. Sodann zur „Zwergenfamilie“ auf Lebenszeit verschmolzen, trägt ein jeder erdrückende Lasten riesenhaften Selbstvertrauens, ohne sich dessen eigentlich aufgrund bisher noch glücklicherweise ausgebliebenen ausgereift - geschwätzigen oder gedankenschweren Bemühens verzweifelt bewusst geworden zu sein.
Betörend naiv pflanzt sich daher weiterhin spielerisch – lustvolles Staunen fort, gibt Anlass zur überschwenglichen Laune und hingebungsvollem Schwelgen inmitten tag-und alptraumhafter Einsamkeit. Gleichwohl finden Erinnerungen ihren Weg wieder ins Gedächtnis, - der verblichene rote Fleck ausgeschütteten Nagellacks etwa, dessen Verlust die Mutter bei ihrer letzten (gewollten?) Begegnung mit den Kindern lautstark beklagte, trohnt nun zu Boden wider des Vergessens, magischen Duft verwester Nähe verströmend - verdunkelt empfundener Gram wegen enttäuschten Hoffnungen kostbare Entdeckungen. Obwohl sie trotz alledem über den Wahrhaftigkeiten des eignen tragischen Schicksals anscheinend zu schweben begonnen hat, verwahrlost die geschwisterliche Alltagsordnung allerdings immer mehr.
Anarchische Bedingungen erklären die ehemals sittsam hergerichtete Wohnung (nach abgestelltem Wasser und Strom) zur „überleben“-sgroßen Muschelschale, in der, ausgelegt mit turmhoch aufgetürmten Verpackungshülsen sowie erdig – beschmutzen Textilruinen und Spielzeugfetzen, mikroskopisch kleine Glücksseligkeiten vegetieren. Und als wäre das nicht schon deprimierend genug und unheimlich berührend-schön zugleich, gehen sich die vergessenen Kinder dann auch ganz unbekümmert am Wasserhahn des Parks gemeinsam waschen, betteln vor Supermärkten um Essensreste, langweilen sich schwitzend in schäbigen T-Shirts, toben auf dem Spielplatz, betrachten die durch einzelne Lücken im Blätterdach eines Baumes hindurchluckenden Sonnenstrahlen, bemalen Rechnung und Mahnungen, lesen sich Gute-Nacht-Geschichten vor und sterben.
Aus dem Blickwinkel dieser „Überlebenskünstler“ findet man auf ungewohnt direkte Weise das „Bei-Sich-Selbst-Sein“ widergespiegelt; optisch äußerst behutsam eingefasst, eine kaum bemerkbare Banalität: am frühen Morgen beobachtet eines der Kinder wie eine leicht aufblitzende Träne der mütterlichen Wange langsam hinabgleitet. Daraus wäre eine feingliedrige Verknüpfung zu ersehen: das Verweben der augenblicklichen Schwermut mit der gleichsam eindringlichen Emotionalisierung des Details an sich, wodurch damit schon der richtige Ton emphatischer Klanggebärden kindlicher Wahrnehmung getroffen wurde.
Wie im abschließenden Lied angedeutet: der kostbare aber doch ungeschliffene/unbearbeitete schmutzige Diamant verdeutlicht jetzt die Quintessenz Akira’s Werdegang. Ein Straßenkind ist er, sitzt erschreckend gealtert, zusammengesunken und in sich gekehrt in der Straßenbahn, die, der eingefahrenen Zunge eines hungrigen Stadtungeheuers gleich, ihn nun verschwinden lässt.



HOUSE OF SAND AND FOG

Hinterm Augenstern, glasig funkelnd, nistet die Übermacht an Überzeugung. 
Und gerät nun haltlos durcheinander, zerstreut sich und zerbirst, dank spottender Erkenntnis: wenngleich Fackeln Hoffnung nähren, verzehrt Enttäuschung ihresgleichen.
Das Sich-Ängstigen um des Daseins Halt bedeckt verschattend bittre Wasser trüben Schmerzes. 
Der Unwille zu begreifen, versagt sich Nach – und Einsicht.
Sobald sich stolzes Recht erhebt, streckt's nieder blasse Flut, angespornt vom treuen Seelenrest gequälter Wünsche. Einst Krüppel der Erinnerung, wandeln sie Nebeldunst, welcher unbeachtet Moral verschlingt, zum Organ; darin uneinig gewordnes Handeln umzäunt und verwesend sein Dasein fristet.
Die Bäume senkten, gefällt, (ge-) demütig(t) ihre Häupter, am Meer, unterworfen dem Haus aus Sand, diesem modrigen Träger trauernder Last.
Geradewegs steif und hilflos beherrscht, krümmt er sich zu Boden: „Sie sollen mir die Augen auspicken!“
So öffnet ihm die Augen, sodass, daraus fließend, von glühend heißer Täuschung umgarnt, der Augenblick eigne Sterblichkeit vergisst. Ertränkt in starrer Harmonie vergeb` er sich und ruhe in Frieden.
Dann lag SIE zu Füßen des selig Toten: “Gehen Sie nicht! Lassen Sie mich nicht allein!“
"In quintessentieller Trivialität, jahrelang in dieser Fleischeshülle, hat gehauset eine kleine Seelin..." (James Joyce)
„Gehört Ihnen das Haus?“ – „Nein.“ Niemandem.



DEAD MAN
(federleichte Agonie)

Du suchst also das Gute im Bösen?
Als ruhelos- durchgeistigte Halluzination, die weiß was sie will und was nicht und es gewollt hat, oder noch nicht und doch bekam und immer noch will oder nicht mehr wusste was es war und jetzt noch weniger weiß als zuvor und jetzt alles wissen will.
Die verbleibenden Facetten von Farbe entdecken und ein Bild des Zwittertiers schaffen, das aufgeregt den Wald durchhetzt, bebend ob der den Leib zerreisenden Flammenwut, verzweifelt röhrend und doch zugleich unerwartet leichtfüßig, elegant ausgestorben; stets fiebernden Schrittes angesichts des nahenden Endes allen hysterischen Wütens.
Es ist ein verschleiertes Traumgebilde: liebevoll, ungeschickt, kindlich, vergesslich, reif, verletzlich, unnachgiebig und voller Stolz; nicht gewillt sich aus der anästhesierenden Zerrissenheit zu lösen, um Form zu werden und sich dem Willen grober Hässlichkeit zu beugen, gleichwohl sie es vorzieht dessen fruchtbaren Boden zu genießen.
Sprachlose Schwermütigkeit die über uns in Willkür regiert, sinnestrübend und belebend zugleich 
befeuert dein Treiben in Zeit verkürzender Sehnsucht.
Dem Sterben zugewandt: „Gerade jetzt, indem ich beginne mit dir den gleichen Ton anzustimmen um das friedliche Summen weiter fortzusetzen, ungeachtet dessen das nichts von Dauer ist, erreiche ich ein außergewöhnliches Maß an Selbstverantwortung.“


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HIER SPRICHT DENISE



Die sind alle ungemein beschäftigt. Hacken, kauernd vor dem Schreibtisch, im Schneidersitz oder ausgestreckt auf dem Bett oder im Büro, eifrig geschäftig die Tastatur zu Brei. Jeder von ihnen arbeitet ohne Unterlass, als wär’s ein Alibi. Auch privat hockt man holzschnittartig versteckt im Bau regungslos verehrter Scham.
Ständig durcheinander, bestaunen, versprechen, misstrauen, belügen, befriedigen und verheimlichen sie sich selbst; des zweifelhaften Vergnügens gewahr, das von Einsamkeit geplagte Zitterhändchen Schimären freundschaftlicher Anteilnahme und liebevoller Zuwendung entgegengestreckt zu haben. Doch solche Phantome leben nur vom ausgebleichten Budenzauber, daraus versprühte Funken augenblicklich blenden und doch nichts wahres sind.
Sechs Yuppies hängen, unablässig quasselnd, an der Strippe, seufzen hilfesuchend halbvergessene Morsezeichen durch den Äther. Gelangweilt entsteigt ihre Feigheit unermessenen Tiefen gähnender Leere, um, wieder an die rettende Oberfläche geklammert, einer Überzahl verwahrloster Ausreden Vertrauen zu schenken. 
Sich diesem Selbstschutz vergewissernd, beteuert keiner irgendwas, hinterfragt Versprechen und redet ton- und tatenlos drauflos. Evozierte Gefühle, unsichtbar. Befreundete Freuden am Telefonieren (an überall hinreichender Telekommunikation, welche Sexspielchen begleitet, Tote betrauert und Geburten miterlebt) verhindern die Zusammenkunft zweier Menschen. Da können Martin, Frank, Barbara, Denise etc. etc. noch so hastig-laut gackernd versuchen sich das Leben vorzugaukeln, daran teilhaben tun sie nicht.
Trotz alledem gibt es Hoffnung: Denise will ihrem Samenspender die ihm zu verdankende Neugeborene nahe bringen und wartet lange Zeit vergeblich am vereinbarten Treffpunkt, aber dann traut der sich doch tatsächlich aus seinem Schneckenhaus und steht ihr wie im Traum auf der abendlich verlassenen Straße gegenüber. Sie gehen zusammen weg. Der schönste Moment im ganzen Film.




PIERROT LE FOU... DÄMMERT UNWEGBARE FREIHEIT 

Sengender Hitze sowie beengender Leere entfleucht, müßiggängerisch jedweder konterkarierten Form gehaltvolle Erklärungen bedürfender Heilsuche entsagungslüstern verschrieben, reüssieren durchgeistigte Illusionisten in abstrakten Schattenwelten dramatisierter Unentschiedenheit.

LOST AND DELIRIOUS
 Fiebrig wimmert blutende Liebe, zu Fall gebracht, vergessen, zurückgeblieben im Unterholz zerstobener Wahrhaftigkeit, darin Schutz suchend immer noch die irdischen Flügel, allem entsagend, jenseitigem sehnsuchtsvoll zugetan, gebreitet. Brigitte Bardot, das unbedarfte, allerorten Zerstreuung suchende Mädchen im zaudernden Körper einer begehrenswerten, unerfüllten Frau scheitert an der mauerdicken Unvereinbarkeit von eigenverantwortlich erstandenem Liebesglück und den diesem unversöhnlich entgegen gesetzten gesellschaftlichen Konventionen. Insofern ist es wenig verwunderlich das letzten Endes DIE WAHRHEIT über's vergangene, persönliche Fortune BB's nur durch Selbstmord aus Überzeugung Gehör findet und gerade deswegen aber auch rückblickend so sehr mitreißt. Romy (-MÄDCHEN IN UNIFORM-) Schneider schlüpft in die zerbrechlich-zarte Rolle eines femininen Romeos, dem sittliche Prinzipien und mädcheninternatseigene Benimmregeln im Allgemeinen nicht scheuen um vor lauter liebestoller Hochachtung der bewundernswert aus dem durch die Mutter Oberin eisern verfochtenem Reglement von Zucht und Ordnung hervorstechenden Erzieherin Lilli Palmer kniend die Hand zu küssen. GILDAs Happy End mag mir nicht besonders munden. Enttäuscht von der vorherigen Beziehung mit Herzblatt Johnny Farrell angelt die sich ja kurzerhand den schwerreichen Irren Mudson, markiert das dominant - durchtriebene Liebchen, solange bis ersterer (unlängst als rechte Hand ihrer neuen Eroberung etabliert) den damit ihm zukommenden Frust verspürt, im Umkehrschluss die Verflossene anfängt zu verachten, der gegenseitige Hass sie wieder zusammenführt, der Gehörnte austickt, türmt, den eigenen Tod vortäuschend, aus sicherer Entfernung den richtigen Moment für die Vergeltung soeben angedeuteter Schmach abwartet, unterdessen Johnny sein an Gildas damaligen eifersuchtssteigernden Quälereien erheblichen Schaden genommenes Ego rächt, indem er sie ständig überwachen, mit Gewalt sich selbst beschränken lässt, woraufhin sie irgendwann ganz verzweifelt das Land verlassen will, es ihm in letzter Minute doch noch reut, er sich vom gefühllosen Tyrannen zum weich gewordenen Lover zurückverwandelt, Mudsons Gegenschlag selbstredend misslingt, G. u. J. einander verzeihen... Wäre die bittere Ironie, das nämlich Farrell eigentlich kein Deut besser ist als der paranoide Mudson, bis zuletzt unabänderlich beibehalten worden, umso mehr hätte Rita Hayworths leiden dürfen, anbetungswürdiger als sie es ohnehin schon hat. Lustlos tänzelnd, röhrt Sadies zerbeulter Gesang erschöpfende Worte schmerzhaften Bedürfens ins Mikrophon, der „talentierteren “ Schwester, der„unerreichbaren“ GEORGIA, zu Ehren. Zu den Klängen der Jukebox entspinnt sich, jeglicher irdischen Last entbundene, im Innersten Luisas (LUST FOR LIFE) erleichternd verführerisch wütende, Laszivität unvergänglicher Anmut. Nachdem Barbara Graham (LASST MICH LEBEN!) zu unrecht, infolge penibel eingehaltener Vorkehrungen, erfolgreich hingerichtet werden konnte, wird es dem geläuterten Journalisten, dessen Engagement zuvor keinen geringen Anteil an der Herbeiführung ebendieses vollstreckten Urteils ausgemacht hatte, zuviel den diesem Ereignis beigewohnt habenden Herren beim starten und manövrieren ihrer Wagen zuzusehen – als ob sie ein Restaurant verließen -, sodass er sich den Stöpsel des Hörgeräts aus dem Ohr zieht um heimlich still entlassen all dies zu vergessen. DAS LIED DER TREUEN CHUNHYANG trugen elegische Kopfstimmen auf weisen Schultern über flammende Meere verheerender Gemeinheit hinweg.
STAGE BEAUTY
In beschwingte Worte und Gesten gefasstes, gefällig zur schau getragenes durchexerzieren stilisiert eingebildeter/ungenügend verstandener, noch unentdeckter, im Wettstreit gegeneinander antretender, der Identität spielerisch auf den Grund gehender Geschlechterrollen.


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LA VIE NE ME FAIT PAS PEUR



Zwei etwa sechs/sieben Jahre alte Mädchen stehen sich nackt, mit rotbräunlicher Farbe am ganzen Körper beschmiert, gegenüber und schreien aus vollem Halse; grimassieren aufgedreht dem Betrachter entgegen, versuchen all die sie im Innersten herausfordernde Energie auf uns zu entladen. 
So fällt jeder gerade noch von zarter Taufrische überzogener intensivster Moment oder aufregendste Empfindung dem toll gewordenen Erkenntnisdrang der Teenager Emilie, Stella, Inès und Marion zum Opfer. Von gar überschäumender Willenskraft unergründbarer Wildheit angetrieben, werden die Gefühle durch sie hingebungsvoll zelebriert, wutentbrannt zerpflückt oder genauestens in ihren Extremen ausgelotet.
Furiengleich hetzten die vier vom rohen Lustmolch zum faden Muttersöhnchen, imitieren Schmierenkomödien, tanzen verschwenderisch am Rande erschöpfenden Schwindels und trommeln selbstlos aufeinander ein. 
Verwirrende, beinahe einem selbst befremdende Momentaufnahmen verhöhnen so manches Mal die den Mädchen widerfahrende Enttäuschung und lustvolle Trauer, indem sie sie oftmals mit dem kulissenartig ausstaffierten Mikrokosmos eigener Wunschvorstellungen verknüpft, ohne es jedoch zu versäumen anhand des nächsten Schnitts in zumeist grotesk anmutende Begegnungen mit den von außerhalb das bunte Treiben beobachtenden Erwachsenen auszuarten.
Vernunft gehört hier niemanden allein, sondern zersetzt sich eher im Zuge unverschämter Selbstverständlichkeit. 
Zerwühlter Bildersalat rast fiebrig über die Mädchen und deren Eingeständnis von schmerzhafter Wahrhaftigkeit ihrer Existenz hinweg, wobei er niemals den ihn inhaltlich tragenden, erleichternden Unsinn aus den Augen verliert. 
Am Ende verlässt das gnadenlos andauernde Emotionsgewitter gänzlich den realen Handlungsrahmen, um nun auch das letzte Fünkchen Bodenhaftung vergnügt vertilgen zu können. 
Und wir erinnern uns wieder an den Anfang, wo ein Meerschweinchen und ein toter Krebs höchst menschliche Dispute auszutragen hatten.




JUNTA

Eine junge Dame blickt erstaunt um sich und schien umzingelt.
Ritterlich gerüstet und schwer bewaffnet durchbrachen verschwitzte Folterknechte schneeweiße Zahnreihen und rannten zum zart erblühten Schenkelklopfer der Geschichte, weiblich - rund, mitfühlend – streng stand da deren Erklärungsprusten vorm Opferaltar gebeugt, kopfüber, beängstigend still und entdeckte dort tatsächlich die unbefleckte Empfängnis vernunftsverseuchter Zwergenfreuden, auf denen weich gebettet es sich hervorragend in den Schlaf wiegen lässt. Aber hatten wir nicht Krieg? 
Und so strahlt sie verhalten und so stahlen sie ihr die Sonne, schwemmten das in dem hell – runden Frätzchen fläzende, warmherzig vor sich hin tropfende Vergnügen am Leben fort, rissen auf die Pitbullmäuler und entführten kristalline Sonnenscheinknospen in den gegähnten Abhang ihres übelgemeinten Schluckaufs. Der Welt durch Alkohol benommen hicksend das Licht ausknipsen. So konnte man sich benehmen. Zu Hilfe nahmen sie sich scharfkantige Löffel und fraßen die Sonne von innen auf. Höhlten die ihrige – knurrendknochig und schorfbedeckt - von veraltetem Gold beschirmten Glanzes besudelte Hülle aus und würgten schmatzend süßes Fruchtfleisch hinab ins steinerne Gestrüpp, darin (stromstoßdurchsetzt) die blutige Saat aufkeimender Krüppelwesen dem Tod entgegen ächzte.
Die metallene Tür schlägt zu, ein alter Mann, die Hände in den Hosentaschen, geht vorbei. Würdigt die durch nur wenige Zentimeter von ihm getrennte Menschenschlachtung keines Blickes. Nichts ahnend entfernt er sich, ohne Hilfe zu rufen... .
Obwohl, warum sollte er auch? Wie konnte er sich da sicher sein? Vorgestern, zur Mittagszeit rannte an dieser Stelle, die geöffnete Tür schnell weit hinter sich lassend, eine schmutzige Frau wie wahnsinnig drauflos. Nach ein paar Metern ergriff sie jemand und zerrte das sofort erstarrte Pfund Knochenfleisch hinein in die Autowerkstatt. Oder was er davon erkennen konnte ließ ihn jedenfalls darauf schließen... .Kaum des Spazierens wert darüber nachzusinnen. In den Zeitungen stand doch nichts davon, oder? Entführungen? Gefangennahme?? Folter??? Hier am helllichten Tag. Nein, Mumpitz! Ganz sicher nicht. In den Zeitungen hätte das bestimmt gestanden. Und wenn nicht? Soll mir egal sein, verdammt ich trödele schon wieder. Keine Ahnung warum ich das glauben möchte, das tue ich ja eigentlich auch gar nicht. Hm. Nur weiter so, werd` nur verrückt... .
Er beschleunigte seine Schritte und kam nie wieder an der Tür vorbei.



Oh du suchst Hilfe schreist aber laut kannst aber niemanden antworten hören darauf antworten hören außer dich selbst und das nicht mal antwortend und wirst angeschaut von windverzerrten Gelenken die unter Stofffalten heftig rotieren und an anderen unförmigen Kleiderbündeln ziehen sie treten und herunterwerfen alles um dich herum sieht aus wie du aber bewegt sich nicht um Himmels Willen fass mich nicht an wo soll ich denn hin siehst du nicht das ich lebe und kopflos falle ich doch in die Tiefe Hilfe gibt es nicht und wenn dann woher auch käme sie angeeilt sollte sie mir über den Kopf wachsen die Fußfesseln diese vom Tod infizierten Riemen und Schellen zum Verglühen bringen und im gleißenden Licht die dunkle Tür vor mir zerschmettern das wäre dankbare Wut die dies vollbrächte und gäbe mir dann die Kraft hinauszuwachsen aus mir in die Höhe den geschändeten Betonklumpen zerberstend und vergilbte Zeitungen zerrupfend die lasen die gerne Pornohefte diese Wichser einer war immer scharf oder gerade schlecht gelaunt dann wieder im Tischtennispingpongrausch aufgehellt wie Freund und Bruder untereinander da draußen lachten die und schlugen fremdes Blut aus den Eingeweiden fremder Leiber die gingen ihnen eigentlich gar nichts an aber was wollten die schon hören bissen mir in die Brustwarzen, grillten das Fleisch meiner Wangen und gaben Schmieröl dazu dass ich ja keinen anschaue und mir nicht merke wie derjenige ausschaue und wenn ich raus käme und ihn verriet dann war das doch nur ein Witz grabschen tat der eine strich fingrig - geil um mein Schlüsselbein oder das was noch mir gehörte und den Zähnen nicht die Blöße gebend hockte ich wie ein misshandeltes Hündchen da in der Ecke beißt nicht mal die Kleine kann sich nicht waschen soll sie auch nicht denken wohl sie könne es nicht einmal mehr saß da wie belämmert festgezurrt zerdehnt bis zum Nervenriss keine Angst doch aber große dabei immer gespannt bereit für neue Überraschungen entwürdigend ist nichts niemals gewesen Hilfe käme nicht müsste es dem Lustmolch jetzt nur noch machen weiß der Teufel was sonst mit mir passieren würde keine Ahnung warum sie ausgerechnet mich gefunden haben finden mussten rotzen lächelnd in die Ecke und sagten ich könne nun das saubermachen und auf gar keinen Fall mit einem anderen reden wieso denn schon denken wüsste gar nicht wie ich zu diesem Schluss kommen soll auch egal der folternde Haufen hinter meiner Tür streitet und stiert schielend machtvoll und selbstgefällig durchs Territorium und rast mit Maschinengewehren gebrüstet hin und her und dann wieder saß er stumpf da drüben glotze mich an redete was von drinnen bleiben das wir draußen so nie zusammengekommen wären ja sicher du weißt schon das ich mir das hier wünschen musste Licht befleckt mich manchmal kommt herein und spuckt mich an draußen dröhnt laute Musik immerzu jeden Tag Glühlampen platzen der Schimmel marschiert über mich hinweg und trägt keinen Fallschirm als er springt von meiner ungewaschnen wund geriebenen Menschenklippe er hieß irgendwie und wollte mich später sehen und wäre auch gut zu mir gewesen meine so genannte Kontaktperson wäre das gewesen für damals draußen bei Mutti das Hühnchen war fettig und ich aß es geehrt wie ein Raubtier mit Haut und Harren tolles Geschenk die Stöckelschuhe mit denen ich da rumgestakst bin als er mich ausgeführt hat mein Nachbar Felix der mich nackt gevierteilt hat welch ein pathetischer das Ohr mit Schmalz zukleisternder Hurensohn das war und dazu auch noch reuelos und schuldig ein krankhaftes Etwas von der Haarwurzel bis zu den Schuhsohlen gab der andere mir davor schon eine Frist gleich würde ich sterben hab mich schon im vornherein tot hinlegen wollen aber dann knallt seine Pistole daneben warum auch nicht tappen wir allein und doch zusammen zur Dusche schab ich mir die geschundene Hautkruste vom Fleisch gehe aufrecht der Pracht des Elends aus dem Weg gehe trotzdem in ihr auf kratze staubige Rätsel an die Zellenwand warum bin ich hier denkt darüber jemand nach das hätte keinen Sinn verbittert war ich schon darüber als sie mich auf einmal impfen wollten nachdem einer der Wächter mein ehemaliger Mitbewohnter der draußen bei Mutter im Gras vor sich hinvegetierte anscheinend aber doch ständig schlachten ging oder um verdrehte Fleischmuskeln herumging um mal hier mal da sie anzustupsen und währenddessen den Lachkrampf unterdrücken musste trotzdem dabei immer ernst nach Vorschrift vorging ja nachdem dieser mich nun unerlaubterweise ausgeführt und vernascht hatte als lebten wir unbeschwert zusammen kleiner Bastard nun jedenfalls war das Beruhigungsmittel gewesen kein Impfstoff wie versprochen vor was auch schützend vor Pockenflocken hernieder regnend ins Nichts auf das Wasser schlag ich ein körpergroß und winzigklein nein das zerschmettert mir den Kopf reist mich löst mich auf un...







DIE STUNDEN

In den gemütlichen Schein des Kaminfeuers gehüllt antwortet Virginia Woolf auf die Frage ihres Mannes, wer in ihrem Roman sterben müsse, dass es der Poet sein würde, ihres Erachtens also derjenige, der die Visionen hat.
Du musst mich gehen lassen.
Es geht darum was man ertragen kann. Gefesselt an falsches Glück schuf ich ein Leben, starr, künstlich und einsam. Doch das darf nicht von Dauer sein, denn sonst wählt man den Tod. Verlockungen, in dem durch sie geschaffenem Moment zufrieden gestellten Bedürfnisses zart zergehend und schon zugleich darauf bedacht vor den sehnsuchtsvoll danach greifenden Fingern ins Nichts zu entschwinden, zerbrechen unwissentlich selbst auferlegte Schwermut. Setzen grell leuchtend, spitz wie Nadeln stechend schmerzende Punkte ins Dunkel bedrückten Suchens, belebt durch den verzweifelten Wanderer im Geiste, der obwohl beschützt und umsorgt, dennoch unerkannt als solcher, verblassenden Auges vereinzelt auflodernde Hoffnungen genusssüchtig zu beäugen wagt. Er ist im Wahn gewitzten Erduldens dazu geneigt, desselben verschwenderische Nutzlosigkeit selbstlos zu begreifen und tränendurchtränkt wahllos gehetzt ein letztes Mal sich hinzugeben, der allumfassenden Schwere des Entschlusses, sich und das was war wegzugeben, in die Tiefe haltlosen Treibens zu tauchen - zutiefst nachdenklich gedankenlos -, währenddessen stets dem vorwurfsvollen Blick empörter Beständigkeit umso mehr entwunden, und stattdessen – verliebt in sinnlich entleibte Stille – eigennützig und verwegen dem verödet blassen Antlitz tapferen Willens zugewandt zu sein. In ihm sich badend ergeben. Sodann die eigne Seele entblättern, um ihren nackten weichen Kern formlos werdend aufzulösen, das Zurückgebliebene von sich zu befreien. Erstickende Lüfte nicht mehr zu atmen, sondern vertraut in ihnen aufzugehen, als Erinnerung in die Winde gestreut, sanft verwehend gescheucht.
Ich glaube nicht, dass zwei Menschen hätten glücklicher sein können, als wir es waren.
Gerade noch saß er im Fenster, sprach diese Worte, und nun gerät er ins wanken, einem dabei ähnelnd, der sich zu Bette legen möchte. Fallend verlor er den Sinn im Leid des Seins, die Erde erschütternd als er sie mit seinem gelebten Körper benetzte.


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PRIDE AND PREJUDICE


die grundständige, nur unergiebig wirksame und darstellerisch irgendwie verstockt (man möchte meinen matthew macfadyens todtraurigem blick und steifer haltung entnehmen zu können keinerlei liebe jemals empfunden zu haben und wohl auch in zukunft außerstande zu sein in besitz solcher gefühle zu gelangen; und zudem den wunsch verspüren keira knightley die ohren langzuziehen, nämlich immer dann wenn sie wieder einmal die dreistigkeit haben sollte, sich darin zu gefallen, kindliche grimassen des lachens den eigenen ungenügend befriedigten erwartungen an mimischen ausdrucksvermögen einer erwachsenen unbedacht schamlos und zu jeder zeit unpäßlich vorauszuschicken) preisgegebene inhaltliche essenz gereicht dem film nicht gerade zu höherem wert, geht aber glücklicherweise eine ungeahnt die vorherigen mängel ausgleichende synthese mit schlendernd umschrittener opulenz ein, wonach hochwohlgeborener kitsch mir die sinne umschmeichelnd zu vernebeln die ehre hatte, bis ich mich letztendlich in völliger geistiger umnachtung gefangen fand und dazu genötigt sah beim anblick des übers moor sich nähernden mr. darcy (mit gelöster weste) schmachtend dahinzuschmelzen, womit sogleich verblüfft festzustellen sei sich in das gelungen heraufbeschwörte bild des wahren und schönen ernstlich verguckt zu haben...ähm... 
[edit] ich würde sogar so weit gehen und behaupten die kamera führe hier ein eigenleben...
HULK
Mitleidiges Erstaunen umfängt donnernde Zornausbrüche Backen aufblähender Neurotiker. In sich zerrissen explodiert Muskelstrenge, fährt ungestümes Ungetüm sandkornumwoben gen Endlichkeit verleumdender Unbegrenztheit des Augenblicks.

DER LETZTE MOHIKANER

Altruistische Heroen erretten holde Schönheiten aus gewittrigem Kugelhagel, springen todesmutig monströsen Wasserfällen hinab, erweichen das Herz, nachdem sie Verlust erlitten und flugs darauf Rache geübt haben an denjenigen, um deren unheimliche Schlachtgier willen wir dergleichen fürchterlich zu hassen lernten.

DER EWIGE GÄRTNER

Anfängliche Reserviertheit weicht dem Rauswurf aus dem Mikrokosmos Unkraut jätener Nadelstreifenanzüge. Von jetzt an umwölkt allumfassende Verderbnis seine Gedanken, weitet den simultan dazu paranoider werdenden Blick. Entzaubert friedfertige Traumgebilde, der Liebe wegen.
„Und der Wahnsinn schleicht durch die Nacht und nennt sich Recht und nennt sich Macht. Er hat einen Mantel aus Kälte an, weil man Frierende besser regieren kann. Verjagt die Sonne, löscht die Zeit und stiehlt uns aus der Wirklichkeit.“ Zitat: Konstantin Wecker

DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER

Nervenstrangkauendes Unbehagen durchdringt sinistre Verheißungen schürende Herbstfäulnis.

STAATSAUFTRAG: MORD

Nahezu „berechnend“ diktiert wird hier die Routine israelischer Geheimdienstler abgehandelt. Unerschütterlich, ohne mit der Wimper zu zucken, geht ein jeder seinen Aufgaben nach. Bedrohen. Belauschen. Entsorgen. Ausgenommen der Szene, wo Ariel die ihm ebenfalls besonders zugetane, zu diesem Zeitpunkt aber offenbar beabsichtigt verloren gegangene, Edelhure Marie hinter einer gewissen Hoteltür vermutet, vorerst überlegt, dann doch umkehrt, sich gewaltsam Zutritt verschaffend zum Bett stürmt, die Decke wegzieht und erkennt: „Die Falsche!“

COLLOSUS

Zynischer Abgesang auf den unbändigen Fortschrittsglauben unsererseits. Enthusiastische Programmierermenschlein schenken robotisierten Gewissen übermäßiges Vertrauen und bezahlen dafür mit ihrem Leben. Denn genauso wie es ihrer Art zu eigen ist, verfällt „Collosus“, durch sie zum Spiegel eigener Ängste vor der innewohnenden dämonischen Energie gemacht, herrschsüchtigen und züchtigend verfahrenden Kontrollwahn.

KLUTE

Das abgeklärte Callgirl Jane Fonda fühlt sich zum ersten Mal ihres Lebens in den Armen von Klute geborgen, geliebt. Dadurch der kaltschnäuzigen Selbstbeherrschung beraubt, werden ihre Gebärden zartfühlender, zärtlicher, spricht der Körper eine profundere Sprache als er es, früher einsamkeitsliebenden, betörend leuchtenden Versuchungen angehörend, vermocht hätte.

MANHATTAN
(beziehungsunfähige Intellektuelle vs. treue Engelskinder)
Woody Allen und Diane Keaton zunehmend einander intimer zugewandt, schwarz auf weiße Schatten, von kosmischen Ausstellungsfragmenten umlagert, KÜSSEN SICH NICHT; wo doch ersterer so gern schon gleich interstellare Sexualpraktiken ausprobiert hätte.

DER TEXANER

Bleischweres Abenteuer außen unerbittlich – überirdisch gut zielender, innen weichkerniger Einzelgänger, deren verschwitzte Ziellosigkeit sich darin äußert, dass ein stationäres Zuhause ihnen keineswegs entsprechen würde.

KATZENMENSCHEN

Des Nachts treiben Blüten geschwulstartiger Sinnlichkeit unter zurückdrängender Haut, durchstoßen sie, borstig sprießend, wächst finster schimmerndes Fell, lüsterne Jäger bekleidend.

DER SCHMALE GRAT

Berechtigte Frage: „Woher kommt all dieses Böse?“ Atmest du es? Gehst du darauf? Bezirzen dich dessen wohlige Schauer? Voraus besteht es? Aus erstorbnen, qualvoll zugerichteten, eingegrabenen Gesichtern? Sicherlich entspringt Soldatengerangel dem fragilen Tanz auf Grashalmen...

Besagte STILLE LIEBE 
zwischen resoluter, taubstummer Nonne und polnischem (?) Taschendieb genoß ich in vollen, gehaucht angedeuteten Zügen.

DER LETZTE BEFEHL

Abgesehen von der ereignisreichen Geschichte, sowie dem darin vorkommendem wandlungsfähigem Hauptdarstellerdreiergespann...hoffnungslos stimmenden Kriegsepisoden, kaum erwähnenswert.

DER ALTE AFFE ANGST

bedeutet wohl, nachdem er sich in das Leben zweier Menschen eingenistet hat mühselig zerredete Entzweiung, Halsschlagader zerberstende Streitereien.

VIERZIG GEWEHRE

Ungemein dynamisches, vielsagendes Westerndrama, was der gekonnt fokussiert innere Spannungen erzeugenden Regie zu verdanken ist.

IM JAHR DES DRACHEN

Ich gebe unumwunden zu mich im brodelnden Hexenkessel Chinatown sofort heimisch gefühlt zu haben. Ekstatisch übersprudelnde Gewaltentladungen überschwemmen schmutzige, grellbunte, undurchsichtig verzweigte Straßen. Alsbald erscheint Stanley inmitten von vom Ascheregen flammenverzehrter Seelen benetzten Drachen.

DER SCHLÄFER

Veralberter Futurismus posaunt aufmunternde Zivilisationskritik unverblümt in die weite Welt hinaus.

LEGENDEN DER LEIDENSCHAFT

Brad Pitt trägt den Bären in sich und auch das schwache Geschlecht kann diesen nicht bezwingen Punkt

AMADEUS

Das „infantile“, gottgesandte Genie erliegt den perfiden Irreführungen eines gottesfürchtigen, humorlosen Neiders. Musikalisierter Bombast ward zu Grabe getragen.

THE MISSION

Mit tropenfeuchten Dunst entstiegene, ehrliche Glaubensbekenntnisse überstrahlen livrierte Feindseligkeit im Dienste ihrer raffzähnigen Majestät .

ONE NIGHT STAND

Angespannte Geilheit durchsetzt schwüle, vor lauter Lust zu vergehen drohende Geziertheit.

DAS OBSKURE OBJEKT DER BEGIERDE

lehrt uns, facettiert genug: Frauen sind launenhaft, Männer dagegen besitzergreifend.

DIE STILLE NACH DEM SCHUSS
(neben der wunderbaren Nadja Uhl)
Sie trachtet danach die Grenzwache zu übersehen, fährt weiter, lautlos entrinnt ihr der Schmerz. DIE LIEBENDEN DES POLARKREISES (neben dem schwer zu verheimlichendem allegorischem, symbolträchtigem, erotisierend verwesende Zeit wohltuend parfümierendem Unterbau) Otto in Anas Augen, deren Pupillen sich in anwachsender Schwärze verlieren. Glasige Reflexionen darben ewiglich, Otto in Anas Augen. 
MÜNCHEN (neben dem allerorten anzutreffendem geschwätzigem, jede erdenkliche meinungspolitische/religiöse Position umspannendem Rechtfertigungszwang, der zumeist atemberaubend brillant ernüchternd inszenierten Brutalität der Vergeltungsaktionen) Die Holländerin auf ihrem Hausboot, unbekümmert, eine Katze streunt umher. Taschenpistölchen im Schubfach. Auftragskillerin. Mit der Absicht ihren Kollegen rächen zu wollen, stehen sie nun vor ihr. Versteinert, entschlossen. Ehe sie sich versieht haften zwei rote Flecken an Hals und Brust. Vollkommen harmlos. Sie entschuldigt sich, beschwichtigt, bietet ihnen ihre Dienste an. Es hat den Anschein als sei noch nichts passiert. Nur zwei rote Flecken. Sie wird sterben. Und das weiß sie und stirbt bereits. Dann fließt das Blut in Strömen. Noch verzieht keiner eine Miene. Wie versteinert stehen sie da.





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