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This is not an exit

optical illusions

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My Bloody Valentine (1981)


„Sarah, be My Bloody Valentine... “

Das Thema 3D ist (wieder einmal) in aller Munde. Nach James Camerons Avatar wurde neben prädestinierten Filmen, wie „..Fleischbällchen“ auch einem 80er Jahre Slasher das Anhängsel 3D verpasst. Höchste Zeit, das Original heraus zu kramen.

Valentinstag in den 60ern in einem beschaulichen, provinziellen amerikanischen Örtchen. Einige Bergleute müssen arbeiten, selbst an diesem Tag. Kein Wunder, dass das den auch arbeitenden Vorgesetzten schnell zu blöd wird. Sie eilen noch während der Schicht zum Valentins Ball und lassen ihre Mitarbeiter alleine im Stollen. Und so kommt es wie es kommen muss. Die Erde tut sich auf und verschluckt die armen Seelen. Nur einer Überlebt das Unglück – und nimmt schreckliche Rache. Geniale Story ;-) ...und das war erst die Exposition. Das wahren Grauen beginnt erst 20 Jahre später.

Als was hätte man diese Geschichte nicht alles lesen können. Sowohl die zeitliche und soziale Verortung, als auch die Location an sich bieten eine dankbare Ausgangslage. Schade, dass der Regisseur George Mihalka und die Drehbuchautoren so wenig daraus gemacht haben. Was bleibt ist ein solider Slasher mit den obligatorischen Teens, die nach dem Prinzip der zehn kleinen Negerlein das zeitliche Segnen. Ein bisschen Sex-Appeal, eine Prise Humor. Dabei wurde dann wohl das Wichtigste vergessen und so bleibt die Spannung auf der Strecke und auch Schock-Effekte sucht man vergebens. Wirklich schockierend ist am Ende nur die banale Auflösung.


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One Last Dance


„Jede Welt hat ihre eigenen Dämonen“

The Professional – Story of a Killer (One Last Dance)

Nicht nur der Titel, auch der Name des Hauptcharakters dieses 2005 in Singapur gedrehten Films verweist auf „Fulltime Killer“. Zumindest hat dies meine Erwartungshaltung abgesteckt - Doch darin erschöpfen sich die Parallelen auch leider schon wieder.

Triaden-Mitglied Ko lässt sich heimlich auf kriminelle Geschäfte mit dem zugereisten Mafiosi Terrtano ein. Als dem flippigem Nachwuchsgangster die Aufgabe zufällt, Informationen von drei Gefangenen zu erpressen, wendet dieser sich hilfesuchend an einen schüchternen Freund, den stoischen Profikiller namens „T“.1)

Teilweise bietet der Film schöne optische Gimmiks wie Freeze-Frames, CGI-Blut, Zeitlupeneffekte oder interessanter Schnitt. Einzelnen Szenen kann ich nicht einmal so etwas wie Atmosphäre absprechen. Aber insgesamt hat der Film ein Problem – und ausgerechnet Harvey Keitel kann man beispielhaft dafür nennen. Auch er wirkt deplatziert. Ganze Szenen scheinen nicht zu diesem Film zu gehören. Die Teile finden nur mühsam und aufgesetzt zu einem großen Ganzen zusammen. So kommt es, dass die gesamte Story mit Schwächen zu kämpfen hat. Es fehlt am erfolgreichen Zusammenspiel und an der roten Linie. Und das liegt nicht einmal nur daran, dass sich der Film nicht entscheiden kann, ob er lieber ein missglückter Actionfilm, oder lieber eine unlustige Komödie sein will.

Das einzig Gute an dem Film ist, dass mich Hauptdarsteller Francis Ng daran erinnert, doch mal wieder „The Mission“ oder „Infernal Affairs 2“ zu sehen. Oder dass Hong-Kong Legende Lung Ti an bessere Zeiten mit „A Better Tommorow“ und „Just Heroes“ erinnert.

Inhalt: 1) (Wikipedia)


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Nightwatch


„Have you ever been killed before? I'll be back in a minute.“

Nur drei Jahre nach der Entstehung seines Überraschungserfolges dreht Ole Bornedal 1997 ein Remake von „Nattevagten“. Er ist dafür von Dänemark nach Hollywood gegangen und hat, wie es sich gehört, auch gleich eine Schar illuster Stars um sich versammelt. Ewan McGregor, Patricia Arquette, Nick Nolte.

Am Abend feiert der Student Martin noch mit seinen Freunden in einer Bar. Im Hintergrund läuft der Fernseher und die Nachrichten berichten von einem bestialischen Mord an einer Prostituierten. Eigentlich würde das unseren Protagonisten nicht tangieren, würde er nicht am nächsten Tag einen ungewöhnlichen Job antreten. Um sein Studium zu finanzieren wird er als Nachtwächter in der Pathologie arbeiten. Und das Opfer aus den 8-Uhr Nachrichten wird dort eingeliefert. Als dann seltsame Dinge passieren gerät Martin unter Mordverdacht.

Das kann also beim Remake seines eigenen Films passieren. Aus dem überaus interessanten Ansatz entsteht nur wenig. Atmosphäre kommt nur langsam auf und die gruselige Ausgangslage entpuppt sich als uninspirierte, unmotivierte Blaupause für einen Whodunit. Ich habe gar nicht mal so sehr Lust das Original zu sehen...


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Asylum - Irrgarten des Schreckens


"Never turn your back on a patient. “

Der junge Psychiater Dr. Martin bewirbt sich in einer privaten Nervenklinik um eine freie Stelle. Der stellvertretende Chefarzt will seine Qualifikation testen und stellt ihm eine heikle Aufgabe: Unter vier Patienten soll er den ehemaligen Anstaltsleiter ausfindig machen, der kürzlich selbst wahnsinnig geworden ist.

Was Anfangs nach „Haunted House“ meets „psychopathische Irre“ klingt, entwickelt sich leider in eine andere Richtung. Die oben umrissene Story dient nur als bloße Rahmenhandlung, um einzelne „Horror“-Episoden zusammenzufügen. Diese wirken allerdings nur mäßig gruselig und bleiben blass und beliebig. Oftmals eher unfreiwillig komisch als schrecklich. Und ein bisschen habe ich mich an Stephen Kings Katzenauge erinnert gefühlt...


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Crude oil / Caiyou riji


„Work or not to work – it’s all the same“

Ein interessanter Film definitiv. Mutig. Fordernd. Experimentell. Zuallererst aber einmal lang. – Verdammt lang. 840 Minuten – Oder greifbarer ausgedrückt: 14 Stunden.
Gleich vorweg: Ich habe nur vier Stunden davon gesehen. Also etwas mehr als ein viertel des gesamten Films. Aber ich glaube, das ist bei der Rezeption eines solchen Mamut-Werks gar nicht so relevant. Denn mir scheint es kommt mehr darauf an was man nicht sieht, als was man sieht…

„Crude Oil“ des chinesische Regisseurs Bing Wang zeigt die „harte Arbeit der Ölgewinnung auf einem Hochplateau im Westen Chinas.“ Dabei ist die ersten zwei Stunden von „harter Arbeit“ nicht viel zu sehen. Zumindest nicht direkt. Die Männer haben vielmehr mit deren Nachwirkungen zu kämpfen. Abgekämpft und schlapp versammeln sie sich in einer kleinen Hütte, trinken Tee, schlafen oder erzählen. Ab und an verlässt einer den beengten Raum, nicht ohne sich vorher in seine dicke Winterjacke, Mütze und Handschuhe zu packen. Es scheint kalt vor der Türe. Wir als Zuschauer können es nur erahnen, bleiben wir doch als stummer Betrachter in der Hütte gefangen…

Ich glaube dies ist einer der Filme, die ausschließlich im Kino funktionieren. Wenn man nicht weg kann, wenn keine Ablenkung möglich ist und wenn der Bass im Magen dröhnt. Obwohl man auch über die Kategorie „Film“ nachdenken sollte – Crude Oil wird nicht zu unrecht im Vorspann als „Installation“ bezeichnet und war ursprünglich auf eine Länge von 70 Stunden angelegt.

Die Kameraperspektiven wechseln selten. Alle fünfzehn bis zwanzig Minuten mal ein Schnitt, einen Kameraschwenk gönnt uns der Regisseur noch seltener. Also bleibt uns nichts anderen als genau hinzusehen. Das eingefrorene Bild genau zu betrachten, es zu studieren wie einen „alten Meister“ im Museum. Das Gemurmel und belanglose Geschwätz der Arbeiter ist selten und verschwimmt recht schnell mit dem permanenten tiefen Grummeln der Maschinen. Ich als Zuschauer fühlte mich eingelullt und schnell Teil dieser Tristesse und Stumpfsinnigkeit. Außerdem habe ich mich unweigerlich dabei ertappt mit meinen Gedanken abzuschweifen. Nachzudenken über die Arbeit, das Warten, über Marx und über die Zukunft.
Diese kontemplative Stimmung geht im zweiten Teil des Films ein wenig verloren – Die Personen führen teilweise Dialoge mit dem Kameramann und die Kamera bewegt sich mehr. Wie ein Wechsel vom stillen Betrachter zum „embedded journalism“.

Crude oil – Dokument über die Arbeitswelt, über den Menschen und, wenn ich Pessimist wäre würde ich sagen, über die Sinnlosigkeit des Seins. Zumindest aber beschleicht mich, wie so oft bei Büchern oder Filmen über/aus China, das Gefühl nicht nur auf ein fernes, in der „Entwicklung befindliches“ Land zu schauen. Nicht nur auf eine „sich wiederholende“ Version unserer Vergangenheit, sondern gleichsam auf ein Stück eigene Zukunft.


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Sex and the City


„The most important thing in life is your family“

Sex and the City – eine der Kultserien der späten 90er kehrt im Jahre 2010 auf die Kinoleinwand zurück. Bereits 2 Jahre zuvor war das schon einmal passiert. Die Leinwandadaption umreist im Vorspann den Inhalt der letzten sechs Serien-Staffeln und baut im Folgenden darauf auf. Aus der hippen, jungen spät-pubertären Mädchen-Clique sind verheiratete – oder zumindest in festen Händen stehende – Frauen geworden.

Der gesamte Film liest sich wie das klischee-triefende Hohelied auf die Heirat und eine konservative Weltsicht. Die wesentlichen Themen sind die gleichen geblieben. Der titelgebende Sex taucht dabei nur am Rande auf. Beziehungen sind ein Thema, aber noch mehr Raum erhalten Kleider, Schuhe, Handtaschen – der gesamte Kleiderschrank wird mehrmals durchgenudelt. Gucci, Louis Vuitton und Prada als Lebensinhalt und Götzen des Konsums. Das bietet nicht nur viel Platz für Product-Placement, sondern ist nebenbei auch noch äußerst witzfrei, seicht und oberflächlich. Aber es ruft bei Frauen todsicher die archetypischen Reaktionen hervor. Ungefähr so wie süße Hunde oder sabbernde Babies. Klar, dass der Film bei der Zielgruppe der 13-17-Jährigen (?) Begeisterung hervorruft. Genauso klar, dass er bei mir auf Desinteresse und Ablehnung stößt.


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Der Tod trägt schwarzes Leder


"Tagtäglich ereignen sich überall schreckliche Dinge,
für die es anscheinend keine Erklärung gibt.
Geht man ihnen allerdings gewissenhaft auf den Grund,
so kommen oft Ursachen ans Licht und Zusammenhänge,
die jedermann Anlass zu größter Sorge geben müssen."



Das oben genannte Voice-Over steht am Beginn von „La polizia chiede aiuto“. Typisch 70er mit ein wenig Reminiszenzen an „Schulmädchenreport“.
Kommissar Silvestri wird zum Schauplatz eines grausamen Verbrechens gerufen. Die Leiche, ein erst 15 jähriges Mädchen, stranguliert und auf dem Dachboden aufgehängt. Was zuerst wie Selbstmord aussieht, entpuppt sich schnell als Mord, dessen Hintergrund die eingangs zitierten „schrecklichen Dinge“ sind. Massimo Dallamano nimmt sich mit „Der Tod trägt schwarzes Leder“ einem sensiblen Thema an, das wahrscheinlich leider immer aktuell bleiben wird. Minderjährige Callgirls und Prostitution.

Obwohl „Der Tod..“ alle Merkmale eines Giallo aufweist, fühlt er sich doch nicht wie einer an. Das ganze firmiert bei mir eher unter Italo-Thriller – mit ziemlich genialem Soundtrack (Das nur am Rande: Beretta 70 ist bestellt), und einigen inszenatorischen Zuckerstücken. Allen voran definitiv die Verlagerung des visuellen zum akustischen. Die Verbrechen werden nicht direkt gezeigt, stattdessen hören sich die Ermittler Tonbandaufnahmen an. Und so spielt sich auch beim Zuschauer das Grauen im Kopf ab.


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Eaten Alive! (1980)


„Cannibals. Instead of buying frozen meat in the supermarket, they get theirs fresh from people like you.“

1980 – Acht Jahre nachdem er mit „Mondo Cannibale“ den Grundstein des Kannibalen-Films gelegt hat, und das Genre bereits seinen Höhepunkt erreichte, schiebt auch Umberto Lenzi einen weiteren Beitrag nach: „Mangiati vivi!“ – auch bekannt als „Eaten Alive!“

Die New Yorkerin Sheila sucht nach ihrer verschollenen Schwester und findet sie im Urwald Südost-Asiens. Sie ist in der Gewalt eines durchgeknallten Sektenführers, der seine Anhänger wie Sklaven hält. Doch in der Abgeschiedenheit des Dschungel umringt von menschenfressenden Ureinwohnern gibt es kein Entkommen...

Der Titel sagt alles: „Eaten Alive“ ist ein weiterer geradliniger Vertreter des Genres, der in Deutschland vor allen Dingen durch seine Beschlagnahmung zu Berühmtheit gelangte. Die begeisterte Rezeption durch Fans muss der Film aber eher durch seine Aura des Verbotenen bezogen haben als aufgrund seine filmischen Qualitäten. Auch der Bonus des Neuen (a la Mondo Cannibale) kann ich diesem Film nicht mehr zusprechen...
Lenzi hält sich nämlich strikt an die Genre-Konventionen. Die Story ähnelt der der Vorgänger. Der dramaturgische Aufbau ist vergleichbar. Und Lenzi geht sogar soweit, dass er nicht nur die gleiche Geschichte nochmals erzählt. Er nutzt gleich ganze Szenen aus anderen (ua seinem eigenen !) Filmen (Man From Deep River, Ultimo mondo cannibale) oder „recycelt“ Stock-Footage . Gerade bei den unappetitlichen Tier-Snuff-Szenen ist dies auffällig. Hinzu kommt, dass diese Szenen völlig unmotiviert und ohne jeglichen inhaltlichen Zusammenhang in die ansonsten äußerst flache Story geschnitten werden. Mehr als überdeutlich stehen diese Tiertötungen somit nicht im Zusammenhang der Geschichte, oder gar der vorgeschobenen Dokumentation („Mondo“), sondern im Kontext der reinen Unterhaltung.

Daneben verschiebt sich das Gewicht ein wenig von Gore Richtung Sex und von Menschenfressern zu halbnackten Frauen. Kurzum: Bereits mit seinem zweiten Beitrag, kann Lenzi dem Genre nichts nennenswert Neues hinzufügen.


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Clockwise


„We don't need a track. It's grass. “

John Cleese als Pünktlichkeitsfanatiker. Der Schuldirektor Brian Stimpson ist auf dem Weg zum Schuldirektoren-Treffen, bei dem er ab sofort den Vorsitz übernehmen soll. Doch ihm werden allerlei Steine in den Weg gelegt und so rückt das Ziel in immer weitere Ferne.

John Cleese agiert weit entfernt von der Brillianz eines späteren „A Fish Called Wanda“ oder gar der früheren Monty Pythons. Er bestreitet den Großteil der Komik aus der doppelten Bedeutung des Wortes „right“ im Englischen. Und das ist für einen abendfüllenden Film ein bisschen zu wenig.


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The Chase (1994)


„I said kick it over to me, Pelé!“

Der Titel ist Programm - „The Chase“ handelt von einer Verfolgungsjagd. Hört sich simpel an, ist es auch. Der Kleinkriminelle Jackson Davis Hammond (Charlie Sheen) buchst aus dem Gefängnis aus, doch ehe er sich versieht hat er die Tochter eines schwerreichen Mogulen entführt und gondelt in deren BMW zusammen mit ihr über die Autobahn. Gefolgt von einem Tross dumm schwätzender Bullen und sensationsgeiler Reporter. Ganz ehrlich: Viel zu bieten hat der Film nicht, aber das bisschen was er kredenzt, ist gar nicht übel. Der Schnitt und die Montage zu Beginn des Films machen auch heute noch Spass und der 80er Jahre Charme, den dieses 1994 gedrehte Werk ausstrahlt ist ebenfalls ganz famos. Und auch mit aus Lastwagen fallenden Leichen, mit denen ich bei Bad Boys 2 noch so meine Probleme hatte, finde ich hier ganz spassig.
Eine Verfolgungsjagd, mit den Hauptpersonen in einem Auto eingesperrt muss sich wohl oder übel zu einer Art Kammerspiel entwickeln. Leider fehlt dann das essentielle, was ein solches Kammerspiel am Leben halten muss: Dialoge, Acting, Story. Kurz gesagt: Inhaltlich, da fehlt es dann auch hier doch ein wenig an Substanz.





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