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Ich habe dir niemals einen Hasenbraten versprochen

Cjamangos neues Filmtagebuch




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Kinder des Zorns 56: Krähengrütze des Todes



The Messengers 2 (DVD)

Farmer John Rollins (Norman Reedus) ist ein frommer Mann. Er ist allerdings auch hoch verschuldet und darauf angewiesen, daß die Maisernte stimmt, denn ansonsten geht die Farm futsch. Als er in einem geheimen Kämmerlein eine Vogelscheuche entdeckt, ist sein kleiner Filius nicht übermäßig erfreut. Da die Krähen den Maissommer aber gar zu sehr beeinträchtigen, wird der alte Lumpensack aufgestellt. Und schon bald regiert das Grauen...

Der erste THE MESSENGERS war eine unbemerkenswerte, aber von den Pang Brothers immerhin sauber inszenierte Angelegenheit, in der die Produzenten Sam Raimi und Bob Tapert den Sozialhorror eines THE AMITYVILLE HORROR (den Stephen King mal als „Horror des schrumpfenden Bankkontos“ bezeichnete) mit den gängigen J-Horror-Filmen entlehnten Gruselgeistern mixten. Das war nicht sonderlich originell, aber soweit noch ganz akzeptabel. In dieser Fortsetzung nun wird die Vorgeschichte erzählt, die Geschichte der Familie Rollins, deren Erlebnisse die Grundlage für die Geisterattacke des ersten Teiles lieferten. Was mich nun beeindruckte, war der Umstand, daß eben jene Erlebnisse von Teil 2 so geschildert werden, als habe es den Vorläufer überhaupt nicht gegeben! Tatsächlich scheint es so, als habe man auf ein bereits existierendes Drehbuch zurückgegriffen, dessen zentrale Figur eben eine geisterhafte Vogelscheuche war. Angesichts des Umstandes, daß das Horrorkino des letzten Jahrzehnts keinen Mangel an solchen Vogelscheuchen aufweist (zuletzt gerade: EVIL GROUND), empfand man jenes Drehbuch vermutlich als uneigenständig und bastelte es mit einer bestehenden „Franchise“ zusammen. Im Hinblick auf die Inkompatibilität des Schlusses mit den Ereignissen von THE MESSENGERS 1 erscheint dies aber als recht dreist, zumal sich Horrorfans zu recht als verhohnepipelt betrachten dürfen. Bemerkenswert erscheint mir aber, daß in der Leserkritiksektion der IMDb von 18 Rezensenten nur ein einziger überhaupt darauf Bezug nahm, daß diese „Fortsetzung“ in direktem Widerspruch zum ersten Teil steht. Den anderen scheint das schlichtweg egal gewesen zu sein. Vielleicht ist es auch nur niemandem aufgefallen. Au Backe... Dem gegenwärtigen Trend zu Neuverfilmungen und Fortsetzungen stehe ich ohnehin zunehmend genervt gegenüber. Als separater Horrorfilm ist THE MESSENGERS 2 auf jeden Fall höchst mittelmäßig, als Fortsetzung aber schlicht eine Frechheit.




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