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Cine-Phil schreibt Filmgeschichte

Ein historischer FIlmtageblog




Foto

PLATINUM BLONDE (VOR BLONDINEN WIRD GEWARNT)



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PLATINUM BLONDE
(dt. Titel: VOR BLONDINEN WIRD GEWARNT)
USA, 1931
Columbia Pictures Corporation
Regie: Frank Capra
Produktion: Frank Capra, Harry Cohn
Buch: Joe Swerling, Robert Riskin
Kamera: Joseph Walker
Schnitt: Gene Milford
Musik: Irving Bibo, David Broekman, Bernhard Kahn
Darsteller: Loretta Young (Gallagher), Robert Williams (Stew Smith), Jean Harlow (Anne Schuyler), Halliwell Hobbes (Smythe), Reginald Owen (Dexter Grayson), Edmund Breese (Conroy), Don Dillaway (Michael Schuyler), Walter Catlett (Binji Baker), Claud Allister (Dawson), Louise Closser Hale (Mrs. Schuyler), Wilson Benge (Butler), Eddy Chandler (Hank), Richard Cramer (Eigentümer des Speakeasy), Oliver Eckhardt (Reporter), Bill Elliott (Annes Verehrer), Dannie Mac Grant (Bürobote), Frank Holliday (Reporter), Olaf Hytten (Radcliffe), Charles Jordan (Reporter), Tom London (Reporter), Hal Price (Joe), Dick Prichard, Harry Semels (Kellner), Harry Strang (Reporter), Florence Wix (Partygast)
Erstaufführuung: 31. Oktober 1931


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Filmszene


Inhalt: Stew Smith (Robert Williams), unbestechlicher Klatschreporter, heiratet überstürzt Anne Schuyler (Jean Harlow), Spross einer schwerrechen Dynastie. Schon bald wird die Ehe für ihn zu Qual und er in seiner Männlichkeit gekränkt, als er merkt, dass er nur ihr Anhängsel ist und er immer mehr seine Individualität aufgeben muss. Zudem merkt er gar nicht, dass seine Kollegin Gallagher (Loretta Young) hoffnungslos in ihn verliebt ist.


Es gab mal eine Zeit, da galt die Blondine noch nicht als Doofchen, sondern hatte noch das Image der männerfressenden und berechnenden Verführerin. Und es gab mal die Zeit der Screwballkomödien, so wie PLATINUM BLONDE ein früher Vertreter dieser Spialart ist. Screwballkomödien behandeln den Kampf der Geschlechter und überzeichnen diesen und führen ihn mit viel Slapstick in das totale Chaos. Die besten Screwballkomödien bieten elegante Dialoge und geschliffene Wortduelle. PLATINUM BLONDE bietet dies alles in Perfektion.

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Frank Capra


Sie stammt ja auch von einem Meister dieses Fachs: Frank Capra (geboren am 18. Mai 1897 auf Sizilien), der zu einem der größten Filmregisseure werden und bis in die Sechziger noch unsterbliche Filmklassiker am Fließband drehen sollte. Mit PLATINUM BLONDE hat er seine Handschrift gefunden und drückte dem Komödiengut Hollywoods seinen eigenen Stempel auf. Er setzte Jean Harlow in den Rollentypus ein, der sie legendär machen sollte. Sie spielte die blonde Männerfalle zwar auch schon im selben Jahr im Gangsterfilm THE PUBLIC ENEMY, aber von nun an sollte sie in Komödien ihr Glück gefunden haben.

Kein Glück hatte dagegen der smarte Hauptdarsteller Robert Williams. Er starb am 3. November 1931, vier Tage nach der Uraufführung, im Alter von 33 Jahren an einem Blinddarmdurchbruch.





Am 10. November 1931 wurde der Academy Award zum vierten Mal vergeben. Im Biltmore Hotel in Los Angeles traf man zusammen, um die Gewinner zu feiern. Durch den Abend führte wie im Jahr zuvor Lawrence Grant. Erstmals wurde der Oscar für die Ausstattung (Art Direction) vergeben. Obwohl im Jahr zuvor verliehen, gab es diesmal keine Trophäe für das Sound Recording. Erst 1934 wurde der Preis wieder in der Kategorie vergeben. Gewinner des Abends war der Western CIMARRON, der in der Königskategorie Best Picture und als einziger Film in dem Jahr mehrere Statuen gewinnen konnte.




Hier die Gewinner (in Fettschrift) und alle anderen Nominierten im Überblick:

Best Picture:

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CIMARRON (PIONIERE DES WILDEN WESTENS)
EAST LYNNE
SKIPPY
THE FRONT PAGE
TRADER HORN


Best Actor in a Leading Role:

Lionel Barrymore, A FREE SOUL (DER MUT ZUM GLÜCK)
Richard Dix, CIMARRON (PIONIERE DES WILDEN WESTENS)
Jackie Cooper, SKIPPY
Adolphe Menjou, THE FRONT PAGE
Fredric March, THE ROYAL FAMILY OF BROADWAY


Best Actress in a Leading Role:

Marie Dressler, MIN AND BILL (DIE FREMDE MUTTER)
Norma Shearer, A FREE SOUL (DER MUT ZUM GLÜCK)
Irene Dunne, CIMARRON (PIONIERE DES WILDEN WESTENS)
Ann Harding, HOLIDAY
Marlene Dietrich, MOROCCO (MAROKKO)


Best Director:

Norman Taurog, SKIPPY
Clarence Brown, A FREE SOUL (DER MUT ZUM GLÜCK)
Wesley Ruggles, CIMARRON (PIONIERE DES WILDEN WESTENS)
Josef von Sternberg, MOROCCO (MAROKKO)
Lewis Milestone, THE FRONT PAGE


Best Writing, Original Story:

John Monk Saunders, THE DAWN PATROL (START IN DIE DÄMMERUNG)
Harry d'Abbadie d'Arrast, Douglas Z. Doty, Donald Ogden Stewart, LAUGHTER
Lucien Hubbard, Joseph Jackson, SMART MONEY (LEICHTES GELD)
Rowland Brown, THE DOORWAY TO HELL
John Bright, Kubec Glasmon, THE PUBLIC ENEMY (DER ÖFFENTLICHE FEIND)


Best Writing, Adaptation

Howard Estabrook, CIMARRON (PIONIERE DES WILDEN WESTENS)
Horace Jackson, HOLIDAY
Francis Edward Faragoh, Robert N. Lee, LITTLE CAESAR (DER KLEINE CAESAR)
Joseph L. Mankiewicz, Sam Mintz, SKIPPY
Seton I. Miller, Fred Niblo Jr., THE CRIMINAL CODE (DAS STRAFGESETZBUCH)


Best Cinematography:

Floyd Crosby, TABU: A STORY OF THE SOUTH SEAS (TABU)
Edward Cronjager, CIMARRON (PIONIERE DES WILDEN WESTENS)
Lee Garmes, MOROCCO (MAROKKO)
Barney McGill, SVENGALI
Charles Lang, THE RIGHT TO LOVE


Best Art Direction:

Max Rée, CIMARRON (PIONIERE DES WILDEN WESTENS)
Stephen Goosson, Ralph Hammeras, JUST IMAGINE
Hans Dreier, MOROCCO (MAROKKO)
Anton Grot, SVENGALI
Richard Day, WHOOPEE!




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