
DER KONGRESS TANZT
Deutschland, 1931
Universum Film (UFA)
Regie: Erik Charell
Produktion: Erich Pommer
Buch: Norbert Falk, Robert Liebmann
Kamera: Carl Hoffmann
Schnitt: Viktor Gertler
Musik: Werner R. Heymann
Darsteller: Lilian Harvey (Christel Weinzinger), Willy Fritsch (Zar Alexander), Otto Wallburg (Bibikoff), Conrad Veidt (Fürst Metternich), Carl-Heinz Schroth (Pepi), Lil Dagover (die Gräfin), Adele Sandrock (Prinzessin), Margarete Kupfer (Gräfin), Julius Falkenstein (Finanzminister), Max Gülstorff (Bürgermeister), Paul Hörbiger (Heurigensänger), Boris Romanoff (Tänzer), Alfred Abel (König von Sachsen), Hermann Blaß, Trude Brionne, Alfred Gerasch (französischer Abgesandter), Franz Nicklisch, Eugen Rex (sächsischer Abgesandter), Sergius Sax (russischer Diener), Ernst Stahl-Nachbaur (Napoleon)
Erstaufführuung: 29. September 1931
Filmszene
Inhalt: 1814 kommen in Wien die Regenten Europas zusammen um zu konferieren. Unter ihnen der galante Zar Alexander von Russland (Willy Fritsch), der sich in die hübsche Handschuhverkäuferin Christel (Lilian Harvey) verliebt. Doch die Pflicht ruft und so gerät die Liebe ins Hintertreffen.
Beschwingtes Lustspiel, das einmal mehr das damalige Traumpaar Willy Fritsch und Lilian Harvey vereint. Lilian Harvey darf den Evergreen „Das gibt’s nur einmal, das kommt nie wieder schmettern“ und der Film überrascht mit mehr oder weniger versteckten sexuellen Anzüglichkeiten, die ich in solch einem Film aus der Zeit nicht erwartet hätte.
DER KONGRESS TANZT wurde zum erfolgreichsten deutschen Film des Jahres und zog neben den obligatorischen alternativen Sprachversionen 1955 noch ein Remake unter der Regie von Franz Antel nach sich. In der Zeit des Nationalsozialismus war die Aufführung von DER KONGRESS TANZT verboten, was eigentlich nicht gegen einen Film sprechen kann. Für Conrad Veidt bedeutete der Film nach seinem Hollywoodgastspiel eine kurzzeitige Rückkehr in die Heimat, bevor auch er von den Nazis vertrieben wurde.
Ich jedenfalls ziehe aus DER KONGRESS TANZT zwei für mich erstaunliche Erkenntnisse:
1.Carl-Heinz Schroth war doch tatsächlich mal jung!
2.Ich, der ich Musicals eigentlich gar nicht ausstehen kann, kann sogar durchaus einem angestaubten deutschen Operettenfilm etwas abgewinnen.