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Cine-Phil schreibt Filmgeschichte

Ein historischer FIlmtageblog




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DIE DREI VON DER TANKSTELLE



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DIE DREI VON DER TANKSTELLE
Deutschland, 1930
Universum Film (UFA)
Regie: Wilhelm Thiele
Produktion: Erich Pommer
Buch: Franz Schulz, Paul Frank
Kamera: Franz Planer
Schnitt: Viktor Gertler
Musik: Werner R. Heymann
Darsteller: Lilian Harvey (Lilian Cossmann), Willy Fritsch (Willy), Oskar Karlweis (Kurt), Heinz Rühmann (Hans), Fritz Kampers (Konsul Cossmann), Olga Tschechowa (Edith von Turoff), Kurt Gerron (Dr. Kalmus), Getrud Wolle (Sekräterin), Felix Bressart (Bailiff), Leo Monosson, Robert Biberti, Erwin Bootz, Erich A. Collin, Roman Cycowski, Harry Frommermann, Ari Leschnikoff
Erstaufführuung: 15. September 1930

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Filmszene


Inhalt: Willy (Willy Fritsch), Kurt (Oskar Karlweis) und Hans (Heinz Rühmann) sind seit jeher drei eingefleischte Freunde. Nach dem ungebetenen Besuch durch einen Gerichtsvollzieher macht das Trio sich selbständig mit einer Tankstelle in der deutschen Provinz. Das Geschäft floriert und zieht die Kunden an. So auch die bezaubernde Lilian (Lilian Harvey), die den Dreien ordentlich den Kopf verdreht und damit deren beinahe unerschütterliche Freundschaft zu zerstören droht.


Ich mache ja nie einen Hehl daraus, dass mir Musicalfilme gehörig auf den Zwirn gehen. Das deutsche Pendant zum US-Musical, der Operettenfilm, ist da schon ein besonders schweres Kaliber. Unter dieser Voraussetzung ist natürlich auch DIE DREI VON DER TANKSTELLE eine ganz harte Prüfung. Doch ist dieser noch von allen seinen Kollegen und Epigonen noch am meisten erträglich. Zum Einen war er der erste seiner Art, steht am Anfang einer langen Kette von Nachzüglern, die wohl nie mehr dessen Klasse und Unbekümmertheit erreicht haben. Dann ist er wahrscheinlich auch noch der, den nun wirklich jedes Kind kennt. Wohl in keinem bundesdeutschen Haushalt ist der wohl nicht zumindest einmal über den heimischen Fernseher gefilmmert. Und dann sind da ja noch diese Ohrwürmer, die man noch tagelang nachträllert.

„Ein Freeeeeeund, ein guuuuuuter Freeeeeeeund, das ist Schönste, was es gibt auf der Welt...“. Ja, wer kennt den nicht, den Evergreen. Den Schlager nahmen gleichzeitig die Comedian Harmonists auf, die in dem Film einen Gesangsauftritt haben und landeten damit einen Riesenhit. Die Gassenhauer des Films wurden von Werner Richard Heymann (Musik) und Robert Gilbert (Texte) geschrieben. Ich kann mich noch daran erinnern, dass meine leider bereits verstorbene Tante Das Lied vom Kuckuck so liebte.

Die Hauptrollen belegten das deutsche Kinotraumpaar Willy Fritsch und Lilian Harvey, die jahrelang Seite an Seite einen Kinohit nach dem Anderen fabrizierten. Für einen 28jährigen Schauspieler aus Essen, der bislang in zwei Filmen zu sehen war, bedeutete der Film den großen Durchbruch und der Anfang einer langen Reihe von Filmklassikern und der Weg zum beliebtesten Schauspieler der Deutschen – Heinz Rühmann. Rühmann kam vom Theater zum Film, wo er 1926 in DAS DEUTSCHE MUTTERHERZ sein Debüt gab. Der Rest ist Geschichte.

So auch wie der Film. Es folgte eine französischsprachige Version, in der Lilian Harvey an der Seite von französischen Darstellern zu sehen war. Und es gab noch diverse Remakes, wobei der Trash aus den Neunzigern mit Franka Potente und Wigald Boning zu den Tiefpunkten des an Tiefpunkten nicht armen deutschen Filmschaffens zu zählen ist.




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