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Cine-Phil schreibt Filmgeschichte

Ein historischer FIlmtageblog




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MURDER! (MORD - SIR JOHN GREIFT EIN)



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MURDER!
(MORD – SIR JOHN GREIFT EIN)
Großbritannien, 1930
British International Pictures
Regie: Alfred Hitchcock
Produktion: John Maxwell
Buch: Alfred Hitchcock, Walter C. Mycroft, Alma Reville, nach dem Roman Enter Sir John von Clemence Dane und Helen Simpson
Kamera: Jack E. Cox
Schnitt: Rene Marrison
Musik: John Reynders
Darsteller: Herbert Marshall (Sir John Menier), Norah Baring (Diana Baring), Phyllis Konstam (Doucie Markham), Edward Chapman (Ted Markham), Miles Mander (Gordon Druce), Esme Percy (Handel Fane), Donald Calthrop (Ion Stewart), Esme V. Chaplin (Staatsanwalt), Amy Brandon Thomas (Straferteidigerin), Joynson Powell (Richter), S.J. Warmington (Bennett), Marie Wright (Miss Mitcham), Hannah Jones (Mrs. Didsome), Una O'Connor (Mrs. Grogram), R.E. Jeffrey (Geschworenensprecher), Alan Stainer (Geschworener), Kenneth Kove (Geschworener), Guy Pelham Boulton (Geschworener), Violet Farebrother (Geschworene), Clare Greet (Geschworene), Drusilla Willis (Geschworene), Robert Easton (Geschworener), William Fazan (Geschworener), George Smythson (Geschworener), Ross Jefferson (Geschworener), Picton Roxborough (Geschworener), Alfred Hitchcock (Mann auf Straße), Gus McNaughton (Tom Trewitt)
Erstaufführuung: 31. Juli 1930

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Filmszene


Inhalt: Die junge Schauspielerin Diana Baring (Norah Baring) wird verstört neben einer frischen Leiche vorgefunden und hat keine Erinnerungen an die Geschehenisse. Die Indizienlast ist erdrückend. Eine 12köpfige Jury spricht ein einstimmiges Schuldurteil aus. Nun droht ihr der Galgen. Hilfe bekommt sie von einem Schauspielkollegen, Sir John Menier (Herbert Marshall), der unter den Geschworenen saß und trotz leiser Zweifel an der Eindeutigkeit der Beweislast den Schuldspruch mittrug. Jetzt will er seiner Intuition nachgehen und auf eigene Faust neue Fakten sammeln, die den Fall in einem anderen Licht zeigen sollen.


MURDER! ist der dritte Thriller in Alfred Hitchcocks noch schleppend anlaufender Karriere. Und es ist der dritte wirkliche Höhepunkt seiner bisherigen Filmographie. Der später zum „Master of Suspense“ erhobene Regisseur bewegt sich langsam aber sicher auf Metier zu, das ihn legendär machen sollte. Aber es sollte noch nicht soweit sein, dass sich Hitchcock darauf fixierte. Noch versuchte er sich in weiteren Genres, drehte in der Folge wieder Dramen und Komödien, die aber zumeist ziemlich in die Vergessenheit geraten sind.

Doch wir befassen uns ja noch mit MURDER!, einer trockenhumorigen Puzzlestücksuche, bei der einige geschlagene Kapriolen im Drehbuch nicht immer nur überzeugen können, doch bereits viel von dem Gespür des jungen Hitchcocks für spannende Stoffe zeigt. Die Geschworenenberatung weist schon einmal deutlich in Richtung von Sidney Lumets über 20 Jahre später entstandenen Klassiker 12 ANGRY MEN. Hitchcock jedoch zieht sein Spiel nicht in der Kammer durch, sondern geht hinaus auf die Straße, wo sein versnobbter, aber auch charmanter Protagonist auf die Arbeiterklasse trifft.

Hitchcock versuchte sich an einem „Whodunit“-Muster, wie er es normalerweise kaum schätzte und nur selten umsetzte, Handschrift und Erkennungszeichen sind jedoch beruhigenderweise deutlich zu erkennen. Das Motiv der zu beweisenden Unschuld, das das Gros seiner gedrehten Thriller wie ein roter Faden durchzieht ist hier konsequent vorhanden. Hitch, der sich sich mit dem fertigen Film ungewöhnlich zufrieden gibt, hat hier seinen obligatorischen Cameo und er gibt dem Zuschauer eine makabre Schlußwendung.

Im Anschluss an die Dreharbeiten kurbelte Hitchcock noch eine deutschsprachige Fassung des Films runter, der den Namen MARY trägt und aufgrund kultureller Differenzen nicht funktioniert. Die englische Originalversion ist auch hierzulande, die Ausschlaggabende und wurde in jüngerer Vergangenheit synchronisiert. Wobei die Synchro leider nicht nur ziemlich steril ausgefallen ist, sondern auch noch einige Stellen abmildert. So wird aus der Reaktion auf den Suizid des Verdächtigen, die im Original noch „He tricked us“ war zu einem „Das ist ja entsetzlich“.





THE HARD GUY (Kurzfilm)
(dt. Titel: THE HARD GUY)
USA, 1930; R: Arthur Hurley; D: Spencer Tracy, Katharine Alexander, Arch Hendricks uvm.
Erstaufführung: 06. September 1930
Guy (Spencer Tracy), arbeitsloser Familienvater in New Yorks Hell's Kitchen, will seinen Lieben etwas zum Beißen auf den Tisch stellen – und zieht mit dem Revolver los. - Sozialkritische Milleustudie mit einem blutjungen Spencer Tracy (geb. am 5. April 1900), hier in seinem dritten Kurzfilm zu sehen, der kurz darauf in John Fords UP THE RIVER an der Seite von Humphrey Bogart seinen Durchbruch schaffte.




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