
SPEEDY
(dt. Titel: STRASSENJAGD MIT SPEEDY; SPEEDY)
USA, 1928
The Harold Lloyd Corporation
Regie: Ted Wilde
Produktion: Harold Lloyd
Buch: John Grey, Lex Neal, J.A. Howe, Howard Emmett Rogers, Al Boasberg
Kamera: Walter Lundin
Schnitt: Carl Himm
Darsteller: Harold Lloyd (Harold “Speedy” Swift), Ann Christy (Jane Dillon), Bert Woodruff (Pop Dillon), Brooks Benedict (Steve Carter), Babe Ruth (himself), Ernie Adams (Coney Island Baseballkonzessionär), James Bradbury Jr. (Chauffeur), Josephine Crowell (Dame im Auto), Andy De Villa (Verkehrspolizist), James Dime (Schläger), Bryson Douglas (W.S. Wilton), Bobby Dunn (Schläger), Herbert Evans (Restaurantbesitzer), Walter Hiers (Koch), Jack Hill (Mann), Hank Knight (Bürgerkriegsveteran), Gus Leonard (Bürgerkriegsveteran), Marvin Loback (dicker Mann), Sam Lufkin (Mann), Jack Perry (Schläger), Dan Wolheim (Dan Abrith, Motorradpolizist)
Erstaufführuung: 07. April 1928
Filmszene
Inhalt: Harold Swift (Harold Lloyd), genannt „Speedy“ ist ein herzensguter Kerl, der lieber heute als morgen seine Verlobte Jane (Ann Christy) heiraten möchte. Doch vorher gibt es noch ein Problem zu klären. Ihr Opa (Bert Woodruff), Betreiber der letzten pferdebetriebenen Straßenbahn New York Citys, bangt um seine Existenz. Ein skrupelloses Verkehrsbetriebsunternehmen hat es auf seine Schienen abgesehen und möchte den verkaufsunwilligen Mann enteignen. Da tritt „Speedy“ auf den Plan.
Ein gut aufgelegter Harold Lloyd und einige wirklich saukomische Situationen kaschieren etwas die Zerfahrenheit des Drehbuchs. Um die dünne Story auf Spielfilmlänge zu strecken wird etwa im Mittelteil eine ellenlange Rummelplatzszene plaziert, die so rein gar keine Auswirkung auf die Handlung hat. Zumindest ist sie sehr witzig. Vorhanden sind natürlich die Hauptzutaten eines zünftigen Harold Lloyd-Menüs – die Liebesgeschichte sowie die halsbrecherische Verfolgungsjagd. Bei den Dreharbeiten zu dieser kam es zu einem spektakulären Crash des Tramwagens. Dieser wurde einfach im Film dringelassen und die Story entsprechend abgeändert.
„Speedy“ war der Spitzname Lloyds im wahren Leben. Nach THE FRESHMAN durfte hier ein zweites Mal einer seiner Charaktere sich so rufen lassen. Einen ausgiebigen Gastauftritt hat hier Baseball-Legende Babe Ruth, ein großer Fan von Harold Lloyd, der ein Jahr zuvor schon einmal in dem Film THE BABE COMES HOME für Regisseur Ted Wilde vot der Kamera stand. An der Seite Lloyds als dessen Loveinterests bekommen wir ein neues Gesicht zu sehen. Nach Lloyds Dauerpartnerinnen Mildred Davis und Jobyna Ralston agiert nun die damals 22jährige Ann Christy. Gewöhnen an ihr Gesicht müssen wir uns aber nicht. Es blieb ihre einzige Zusammenarbeit mit Harold Lloyd.
Und das Publikum liebte seinen Hornbrillenträger noch immer. SPEEDY war ein voller Erfolg am Box Office und ließ Chaplin und Keaton weit hinter sich.
LIMOUSINE LOVE (Kurzfilm)
(dt. Titel: LIMOUSINE LOVE)
USA, 1928; R: Fred Guiol; D: Charley Chase, Edna Marion, Viola Richard uvm.
Erstaufführung: 14. April 1928
Ein Mann (Charley Chase) ist auf dem pannenreichen Weg zu seiner eigenen Hochzeit. Richtig in die Klemme kommt er als sich ein blinder Passagier auf seinen Rücksitz verirrt – eine nackte Frau (Viola Richard).
Charley Chase
Eine Stummfilmlegende, die immer im Schatten der großen Chaplin, Lloyd und Keaton stand und stehen wird, ist Charley Chase. Der am 20. Oktober 1893 in Baltimore als Charles Joseph Parrott geborene Chase begann seine Karriere gemeinsam mit Charles Chaplin bei Mack Sennetts Keystone Company. Schnell wurde er zu einem der Stars des Studios und spielte die Hauptrollen und führte Regie in Dutzenden Kurzfilmen. 1920 setzte er seine Karriere bei Hal Roach fort, wo er 1923 die durch den abgewanderten Harold Lloyd schließen sollte, was ihm nur bedingt gelang. Bei Roach spielte er hinter den allmächtigen Stan Laurel und Oliver Hardy nur die zweite Geige. Auch die Erfolgsserie OUR GANG war ein schwerer Konkurrent aus dem eigenen Hause. An der Seite von Laurel und Hardy spielte er 1933 in deren Langfilm SONS OF THE DESERT (DIE WÜSTENSÖHNE). Tragisch verliefen seine letzten Lebensjahre. 1939 starb sein jüngerer Bruder, der berühmte Komiker und Regisseur an Medikantenmissbrauch. Chase, der sich immer die Schuld an dessen Tod gab und stark zu trinken begann, starb kaum ein Jahr später an einem Herzinfarkt – im Alter von nur 46 Jahren. In den USA entstand ein immer noch anhaltender Kult um den begnadeten Komiker und seine originellen Filme. Hierzulande wartet er noch auf eine breite Wiederentdeckung. Verdient hätte er es.
YOU'RE DARN TOOTIN' (Kurzfilm)
(dt. Titel: YOU'RE DARN TOOTIN')
USA, 1928; R: Edgar Kennedy; D: Stan Laurel, Oliver Hardy, Dick Gilbert uvm.
Erstaufführung: 21. April 1928
Zwei Musiker (Laurel und Hardy) werden aufgrund ihrer desaströsen Ungeschicklichkeit aus dem Orchester geworfen. So denn versuchen sie sich als Straßenmusiker über Wasser zu halten. - Unfassbar komische Komödie des unsterblichen Duos, die gut und gerne als representatives Anschauungsmaterial für das komödiantische Können von L&H herhalten kann. Die beiden ziehen alle Register ihres Slapsticks und liefern Gag auf Gag auf Gag.