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"Wenn Wege kleinen Kreisen gleichen, kann nichts mehr vorwärts geh'n!" - Filmforen.de - Seite 10

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"Wenn Wege kleinen Kreisen gleichen, kann nichts mehr vorwärts geh'n!"


327 Antworten in diesem Thema

#271 djmacbest

    lässt sich doch nicht öffentlich als Satire beschimpfen!

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Geschrieben 16. Mai 2004, 00:05

(7. Mai 2004 | DVD (Korea) | OmeU | daheim)

Es könnte ein Verbrechen sein, einen dermaßen dialoglastigen Film optisch so anspruchsvoll zu gestalten. Das ständige Gefühl, etwas verpasst zu haben und deswegen am Liebsten nochmal zurückspulen zu wollen, ist auf Dauer doch etwas unangenehm.

Aber vielleicht steckt dahinter auch System: Schließlich geht es hier um Träume und das Erwachen. Und so ähnlich fühlt man sich auch nach dem Film - als hätte man gerade geträumt. Zwangsläufig. Nicht, weil das alles "nur ein schöner Traum"/"nur ein Alptraum" hätte sein können, sondern eben, weil die Erinnerung daran fehlt. Man weiß eben, dass es da war. Man weiß auch noch ungefähr, was. Und man weiß - forscht man genauer in der eigenen Erinnerun - auch durchaus noch die Details. Nur eben das weiß man nicht. Versucht man nämlich, das Erlebnis zu rekonstruieren, so bleibt ganz plötzlich wieder nur diese grau-verschwommene Erinnerung - eben wie an einen Traum.

Und ja, es war wohl - obwohl ich den Film jetzt nicht als Meisterwerk oder auch nur herausragend einstufen würde - ein sehr schöner Traum. Also ein bißchen Trauer, als alles vorbei war. Und vor allem, dass man glaubt, so viel verpasst zu haben.

("Waking Life" ist das Paradebeispiel, warum ich Richard Linklater so gern mag: Der ständige philosophische Diskurs, der hier geführt wird - und dabei keine Sekunde kohärent ist, richtiges Brainstorming eben -, ist so natürlich und lebensnah, dass man sich schon beinahe fragen könnte, woher eine "lebensfernere" und "wissenschaftlichere" philosophische Beschäftigung ihre Daseinsberechtigung bezieht. Linklater fasst einfach die Gedanken in Worte und Bilder, die jedem mal kommen. Sachen, die man sich einfach mal überlegt, in (lautlosen) Selbstgesprächen unter der Dusche oder bei einer längeren Autofahrt mit sich ausmacht. Keine Probleme, nicht wirklich. Eben nur das, was uns so beschäftigt. Das hat er auch in "Before Sunrise", "Before Sunset" und "Dazed and Confused" schon so gut geschafft. Und möge er doch ewig so weiter machen...)

#272 djmacbest

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Geschrieben 16. Mai 2004, 00:13

(8. Mai 2004 | DVD (Shaw Brothers Collection) | OmeU | daheim)

Hmmm... Was soll ich davon jetzt halten?

Exploitation schön und gut, und ich hatte ja auch meinen Spaß. Aber im Gegensatz zu meinen beiden vorherigen Shaw-Erlebnissen eben auch nicht mehr. Natürlich sind die Spielkarten ein nettes Gimmick. Selbstverständlich war es ein Highlight, das unglaublich tödliche Mörder-Kung-Fu in wenigen Tagen zu lernen, erst Recht, da es in erster Linie aus einem saftigen Tritt in die Weichteile besteht.

Aber trotzdem: Außer "spaßig" blieb da nicht viel. Keine farbenfrohen Kulissen, kein naivster Trash. Entertainment, und auch Trash. Aber eine andere Art. Irgendwie weniger charmant. Nicht so bunt. Eben "normal". Funktioniert auch. Aber eben nur einmal...

#273 djmacbest

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Geschrieben 16. Mai 2004, 00:31

(10. Mai 2004 | Kino: Pressevorführung | englisch | Cinema, München)

Vorweg mal zur Vorführung: Es gerät langsam zur Farce - wenn auch gar nicht mal so unangenehm, wie maX das geschildert hat. Zwar gab es die Flughafen-Metalldetektoren, aber als ich bei denen sämtliche Alarmglocken (mit Schlüssel, Geldbeutel, Gürtelschnalle) ausgelöst hatte, wurde ich nur noch freundlich gefragt, ob ich ein Handy dabeihätte. Also ich das verneinte, wurde mir das dann geglaubt... Angenehm, aber irgendwie auch sinnlos... Achja, Nachtsichtgeräte gabs bei uns auch keine... ;)

Zum Film:
Böswillig könnte man ja über Emmerich sagen: "Kennt man einen, kennt man alle!" - so vorhersehbar ist er in seiner Dramaturgie geworden. Der Aufbau ist identisch zu "Independence Day": In kurzen Episoden rund um den Globus zeigt der Film alle möglichen größeren und kleineren Katastrophen, um dann allmählich in ruhigeren Schnittrhythmus auf regional beschränkte Einzelschicksale hinzukulminieren. Das kann man mögen oder auch nicht, funktionieren tut es ganz hervorragend, nur originell ist es halt nicht. Und eben ein bißchen stressig.

Überhaupt kann man das fast auf den ganzen Film beziehen. "The Day After Tomorrow" ist so sehr Standard, wie es eine Aneinanderreihung von verkrampften Superlativen nur sein kann. Aber trotzdem, im Gegensatz zu "Van Helsing" lässt sich noch ein Konzept (sehr gut sogar) erkennen, während letzterer nur in heilloses Chaos ausartete. Folglich: Wir sehen uns die immer größeren Ereignisse gerne an.

Eines will ich Roland Emmerich aber in höchstem Maße positiv anrechnen: Den Einsatz der Spezialeffekte! Mal von den Wölfen abgesehen, die zwar astrein aussehen, sich aber wie Marionetten von Harryhausen bewegen, empfand ich in diesem Film die üblichen CGI-Bilder ganz plötzlich als "schön". Vielleicht braucht es ein solch fatalistisches Szenario, um sich (endlich wieder) von einem naturalistischen Anspruch verabschieden zu können, und auch ein computergeneriertes Bild wieder als Stilmittel einsetzen zu können. Früher waren das noch irgendwelche matte paintings im Hintergrund, die nie wirklich echt aussahen, später dann ging es plötzlich (im Blockbuster-Kino) nur noch um größtmöglichen (optischen) Realismus. Emmerich dagegen traut sich, am Computer wieder kleine Gemälde zu entwerfen, die nie wirklich echt aussehen - und es auch gar nicht wollen. Wozu auch, glauben tut das doch keiner. Dann doch lieber eine künstlerische Verfremdung zu Gunsten der Ästhetik. So sind die weiten Eislandschaften mitsamt ihren urbanen Relikten nämlich tatsächlich eine Augenweide. Die Lust am Zeigen. Aber vielleicht überschätze ich den Roland ja auch, und sie konnten es wirklich nicht "besser". Dann kann ich nur noch hoffen, dass sich die Technik nicht zu schnell weiterentwickelt... Unrealistisch, aber man wird ja wohl mal träumen dürfen...

Meine Kritik

#274 djmacbest

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Geschrieben 16. Mai 2004, 00:44

(12. Mai 2004 | DVD (Korea) | OmeU | daheim)

Und wieder hat mich Sam von vorne bis hinten an der Nase herumgeführt. Ich hatte schon inhaltlich was ganz anderes erwartet, aber vor allem in Hinblick auf das Genre des Films war ich doch sehr überrascht.

Was dachte ich eigentlich? Dass ich einen Thriller oder Actionfilm serviert bekomme. Dem ist aber nicht so. Stattdessen gibt es einen Western, der nicht mehr im Wilden Westen spielt, nichtmal mehr in der sonst von Peckinpah so geliebten Endphase, sondern tatsächlich irgendwann in den 70ern, oder eben auch irgendwann. Und vor allem spielt er - hier ist es wieder der Peckinpah-Western - zu spät. Die Technik, die Autos, die Kleidung - das alles scheint viel zu modern für die sich abspielende morbide Handlung. Und der einzige Ausflug in die Gegenwart - das Picknick im Grünen, zu dem man mit dem Auto angereist ist und welches von Motorradrockern gestört wird - gerät zum Desaster, also wählt man freiwillig wieder den Rückschritt.

Ansonsten ist "BMTHOAG" wohl hauptsächlich eine Art Drama mit Zeitlupen-Schießereien, dreckigem Gesindel und eben viel Schmutz. Überall ist Schmutz, alles ist staubig, verdreckt, heruntergekommen, auch der Protagonist, klar. Mit einer Ausnahme: Der dubiose Auftraggeber haust in seiner blitzblank gepflegten Hazienda, seine Handlanger kommen in Maßanzügen daher, scheinbar der restlichen Welt überlegen, weiter fortgeschritten. Bis diese restliche Welt ganz plötzlich über sie hereinbricht, obwohl sie doch nur einen ganz kleinen Teil von ihr - nämlich des Alfreds Köpflein - wollten.

Und am Schluß blickt man in die Mündung eines Revolvers...

#275 djmacbest

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Geschrieben 21. Mai 2004, 17:37

(12. Mai 2004 | TV-Aufnahme | deutsch | auswärts)

Sollte ein Spencer/Hill-Nostalgie-Abend mit ner Handvoll Freunde werden... Stattdessen gab's nur den einen Film und ne Reihe selbstgemixter Cocktails.

Und ja, seit einigen Jahren nix mehr vom Dicken und Dünnen gesehen - was dem Film keinen Abbruch tat. Da ist es doch sowas von scheißegal, ob das Ganze wirklich Sinn macht oder auch nur besonders schön ist. Hier zählt einfach nur das wilde und sinnfreie Gekloppe. Achja, und die herrlich ruppigen Sprüche der deutschen Synchro.

Und nicht nur die Sprüche, auch das ständige Rumächzen, Stöhnen, Vor-sich-hin-Brummen etc ist allerliebst. Macht einfach Spaß. Klamauk, aber so herrlich unschuldig.

In diesem Sinne:

-Wie siehts bei dir mit Alkohol aus?
-Naja, die ersten 20 Liter geh'n in einem Zug, bei 30 muss ich mal kurz rülpsen...


...und so weiter und so fort...

Darauf ein Kaugummi, Maulbeerblatt-Geschmack.

#276 djmacbest

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Geschrieben 21. Mai 2004, 17:43

(DVD (UK) | englisch | daheim)

Wieder einer dieser verschwendeten Filme, gesehen mit unzähligen Unterbrechungen und Schlafmangel... So funktioniert das einfach nicht.

Eine Sitzung, bei der nur wenige verschwommene Eindrücke hängen blieben.

Ein Banjo-Duell, ein berühmtes, zwar nett, aber irgendwie ließ mich das kalt und nur die Musik blieb wirklich hängen.

Die weitere Story: Sehr fein, wie unsere Abenteurer permanent zwischen Wahn und Wirklichkeit schwanken, man nie so genau weiß, ob sie jetzt tatsächlich noch verfolgt werden, bzw. ob der soeben getötete Mann es überhaupt auf sie abgesehen hatte. Diese absolute Reinsteigerung in seine eigenen Ängste wird damit selbst beängstigend.

Unglücklich dagegen war diese Personifizierung des Flusses, die permanent suggeriert wurde, sich aber ausschließlich im ihn umgebenden Hinterwäldlertum manifestierte... das erschien mir mehr gewollt als tatsächlich kohärent.

Und dennoch: Am Schluß (als ich dann während des Abspanns bereits erleichtert den Fernseher ausmachte und mich auf der Stelle im Bett umdrehte und die Augen schloß) blieb nur die Gewissheit, eben einen Film ziemlich verpasst zu haben. Schade sowas.

#277 djmacbest

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Geschrieben 21. Mai 2004, 17:46

Die megageile Kükenfarm
(DVD (Sibel Kekili-Best Of))

Romantischer Filmabend mit Immo, aber leider gab's da zu viele Frauen drin. :( Nächstes Mal such ich den Film dann wieder aus. :mad:

#278 djmacbest

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Geschrieben 21. Mai 2004, 17:59

(15. Mai 2004 | DVD (HK) | OmeU | daheim)

Alle Befürchtungen ob eines Abklatschs sind dahin. Und wirklich, es gab ja auch Anlaß zu entsprechender Sorge: Ein erfolgreicher Film, dem zwei Jahre später gleich zwei Fortsetzungen auf einmal folgen, von denen eine noch dazu ein Prequel ist. Das klingt nach liebloser Hype-Ausschlachtung.

Stattdessen hat dieses Prequel absolut seine Daseinsberechtigung, sehr viel mehr als es 99 Prozent aller Fortsetzungen haben. Überhaupt, der Begriff "Fortsetzung" oder auch "Prequel" erscheint alles andere als angebracht:
Natürlich spielt die Handlung zeitlich vor dem ersten Teil, aber - und das ist bemerkenswert - ohne Kenntnis des ersten Films würde das nicht funktionieren. Nicht, weil irgendwelche Handlungsteile oder auch nur Anspielungen verborgen blieben (obwohl letzteres wohl der Fall wäre), sondern vor allem, weil "IA2" die emotionale Vorbildung des ersten Teiles voraussetzt. Eigentlich wird hier gar keine Geschichte mehr erzählt, zumindest keine fortlaufende. Klar, es gibt durchaus einen roten Faden und zwischen Filmanfang und -ende einige Änderungen zu verzeichnen, aber "IA2" nutzt diese tatsächlich auf ideale Art: Sie dienen lediglich als Rahmen, um allen Personen des ersten Teils mehr Hintergrund zu verleihen, sie (noch) besser zu charakterisieren und - vor allem - die Handlung des ersten Teils noch dramatischer zu gestalten. Denn wirklich, mit Sichtung dieses Prequels wächst "Infernal Affairs" in der Erinnerung zu einer Tragödie griechischen Ausmaßes - einfach weil man ja schon weiß, was kommen muss.

"Infernal Affairs 2" ist eine nachgereichte Exposition, kein Prequel. Und der Film würde an keiner anderen Stelle funktionieren, als eben nachgereicht. Es ist eine dieser Geschichten, die man sich erzählt, wenn etwas passiert ist, wenn jemand gestorben ist, auf einer Beerdigung. Etwas Nettes, das man über einen Verstorbenen sagt, sagen will; etwas, das gehört werden muss. Aber eben erst nach dessen Tod. Vorher ist es einfach nur eine Geschichte, nachher bekommt es tatsächlich Signifikanz.

Nun habe ich wirklich Angst vor Teil 3. Dass der hier noch so weitermachen kann, erscheint mir beinahe unmöglich. Warten wir's ab...

#279 djmacbest

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Geschrieben 21. Mai 2004, 19:13

(16. Mai 2004 | DVD (US) | OmeU | daheim)

Und wieder einer dieser Filme... :love:

Es ist vollkommen egal, ob es hier meinetwegen an inszenatorischer Rafinesse mangelt (bloß weil mir jetzt nichts derartiges aufgefallen ist, muss das aber noch lange nichts heißen!), denn hier zählt einfach der Inhalt.

Die Geschichte vom Sich-spontan-Kennenlernen könnte schöner und auch archetypischer nicht erzählt werden. Vollkommen ohne Schnörkel, ein zielloser Streifzug durch das nächtliche Wien, voller Anekdoten die ein solches Erlebnis eben unvergesslich machen. Hier muss es nichts "ganz Besonderes" geben, damit das Ganze zu einem solchen wird. Die Dialoge, nein, die Gespräche zwischen den beiden Protagonisten sind in ihrer realistischen Natürlichkeit bezaubernd unrealistisch (weil zu ideal) - und halten einfach gefangen.

Es ist eben dieses Erlebnis, wenn man mit einem Außenstehenden (also jemand, der nicht in mein eigenes Leben involviert ist) über ganz persönliche Dinge redet, reden kann, reden will. Man fasst einfach seine Gedanken in Worte, ohne zu Zögern, oder zumindest ohne diesem Zögern je stattzugeben. Ganz ohne Zögern wäre ja auch unspannend, auch für mich selbst, nicht nur für den Zuschauer.

Und dann, wenn man in kürzester Zeit vollstes Vertrauen gefasst hat, gibt man sich der Illusion der Liebe hin, einer verklärten, romantisierten Liebe. Ohne den von Anfang an gespürten zeitlichen Druck der einen Nacht wäre es wohl nie so weit gekommen, wäre die Nacht nie so schön geworden.

Ein Kuss über allen Anderen, man ist erhaben in diesem reinsten Gefühl, über den Dächern der Stadt, im Riesenrad des Wiener Praters. Kein Filmkuss mit aneinandergepressten Lippen und leidenschaftlichem Durchs-Haar-Fahren, sondern einfach der Wunsch nach einer Berührung, hier und jetzt.

Kein Grund, den Streifzug durch das (Wiener Nacht-)Leben ab sofort händchenhaltend fortzusetzen, die Geburt eines Augenblicks nur. Das kann von Dauer sein, aber schon nach kurzer Zeit diskutiert man, was den Einen am Anderen wohl als Erstes stören würde. Keine Zeit für zu weitreichende Illusionen. Cease the day - Carpe diem!

Die Zeit ist gekommen.

Abschied.

#280 djmacbest

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Geschrieben 21. Mai 2004, 19:44

(16. Mai 2004 | DVD (D) | englisch | daheim)

Jetzt bin ich endgültig im Western-Fieber, ganz toll! :mad: :P

Ich könnte jetzt ein unreflektiertes "göttlich" dahinklatschen, aber das wäre etwas unwürdig.
Dennoch, für einen längeren Text scheitere ich ein wenig an meinem spärlichen Genre-Wissen.

Klar ist, auch hier wird wieder mal ein Abgesang gefeiert, ein Abgesang auf diese alten Tugenden: Heldentum und so weiter. Alles im Wandel, was spätestens mit der Einfahrt der Eisenbahn am Schluß überdeutlich wird.

Aber schon vorher zeichnet sich - rückblickend betrachtet - soetwas ab, als bereits in der ersten Szene die Eisenbahn die archaische Szenerie durchbricht und mit Charles Bronson etwas an diesem Ort zurücklässt, bis zu ihrer Rückkehr. Eine Art apokalyptischer Reiter, der die letzten Reste dieser untergehenden Nicht-Zivilisation auslöschen soll - "Spiel mir das Lied vom Tod": eine passendere Nicht-Übersetzung für einen deutschen Verleihtitel gab es wohl nur selten.

Überhaupt, die Eisenbahn, beinahe schon eine handelnde Person, auf jeden Fall aber mit sehr viel mehr als nur symbolischen Wert: Nicht nur schickt sie ihren apokalyptischen Reiter voraus um dann nach dessen Triumph selbst Einzug in das eroberte Land zu halten, sondern sie vermag auch zu korrumpieren, eine tatsächliche Macht auszuüben. So gibt es da de reichen Krüppel, der sich einen Zug zur Unterkunft gemacht hat, sich mit ihr also sozusagen durch die Zeit bewegt, da er selbst nicht mehr (richtig) laufen kann. Der vermeintliche Fortschritt also, der in ihm bereits zum Stillstand erstarren musste und dessen Errungenschaften längst unverzichtbar geworden sind.

Aber die Eisenbahn ist auch eine Verräterin, die unter sich schonmal einen Saboteur beherbergt, der sich letztlich zum Retter aufschwingt und sich für diese kurze Unterschlupfgewährung schon mal mit dem Bau eines Bahnhofes revangiert.

Es ist mir ganz egal, ob "SmdLvT" eigentlich ein Italo-Western ist - über die weiß ich (noch) zu wenig, um dazu was sagen zu können. Ein Spätwestern ist es auf alle Fälle, wenn auch etwas anderer Art.

Und dieses breite Format, von dem viele - auch Quentin T. in "Kill Bill 2" - glauben, dass man damit vor Allem die unendlich weiten Wüstenlandschaften betonen wollte, dient doch tatsächlich auch einem ganz anderem Zweck: eine Augenpartie (bzw. das Schauspiel mit ihr) mit der größtmöglichen Intensität einzufangen. Das hat Herr T. leider in seiner Hommage vergessen und wieder ganze Gesichter gezeigt. Verdammt schade.

#281 djmacbest

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Geschrieben 22. Mai 2004, 20:22

(17. Mai 2004 | Kino | deutsch | Neues Gabriel 1, München)

Ein äußerst zwiespältiger Kinobesuch, habe ich doch beinahe das Gefühl, zwei Filme gesehen zu haben. Einerseits, und das will ich keine Sekunde bestreiten, einen äußerst unterhaltsamen und packenden Sandalenschinken, andererseits ein Werk, das oft an seinem eigenen Anspruch verbunden mit seiner permanenten Oberflächlichkeit scheitert.

Um das zu begründen teile ich den Film mal in zwei Hälften, eine vor dem Zweikampf zwischen Hektor und Achilles, und eine danach. Zwar gibt es durchaus Szenen aus der einen Hälfte, die (qualitativ) eher in die andere passen würden und umgekehrt, aber im großen und ganzen ist das eine passende Trennlinie.

Davor:
Was ist denn das? Achilles, ein Star-Krieger inklusive peinlicher Mediengeilheit mitsamt einer göttlichen Mutter, welche ihm doch mal schnell eine Muschelkette bastelt, darf in erster Linie einen zerknirschten Antihelden mit dicken Muckis geben. Orlando Bloom als Weichkäse und Kleiderständer ohne schauspielerisches Talent UND ohne wirkliche Rolle, ein Agamemnon, der in seiner feisten Diabolik dümmer kaum hätte sein können und eine Helena, die ein bißchen mystisch rumtutet? Naja. Dazu Dialoge, die sich permanent bemühen, möglichst elegisch zu wirken, dabei aber beinahe nur Manierismen darstellen, sowie Schlachten, die zwar schön krachen und ansprechend spektakulär inszeniert sind, deren Ausgang einen dafür aber vollkommen kalt läßt. Keine Sympathien und keine Identifikation mit irgendwem, wen kümmert da ein filmisches Todesopfer. Die nächste Schlacht kommt bestimmt, das Wie ist interessanter als das Wer.

Danach:
Hey, da ist er, der Pathos. OK, vorher gab's den auch, aber er war wirkungslos. Jetzt sind die Fronten geklärt, Achilles wird endlich zum Charakter, der Sympathisant des Filmes wird ganz plötzlich schmerzlich vermisst, kaum dass man bemerkt hat, dass es überhaupt einen gibt. Sean Bean ist einfach charismatisch (auch wenn seine peinliche Denkerpose beim Erfinden seiner Kriegslist nicht hätte sein müssen) und aus irgendeinem Grund geistert Orlando Bloom vollkommen störfrei durchs Bild. Und die folgenden Schlachten machen Spaß, auf einmal will man wissen, was noch kommt, es interessiert einen tatsächlich, der Film beginnt zu funktionieren - und hält das, von etwas handverlesenem Kitsch abgesehen, auch bis zum Schluß durch.

Naja, ich weiß nicht, was ich von dem Film halten soll. Gut war er nicht. Schlecht auch nicht. Eigentlich auch nichts dazwischen. Eher beides. Nur eines weiß ich: Der Soundtrack war eine Katastrophe. Immerhin eine klare Aussage hier...

#282 djmacbest

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Geschrieben 22. Mai 2004, 20:32

(17. Mai 2004 | DVD: Special Edition (D) | englisch | daheim)

Das wird ein kurzer...

Ich bin doch ziemlich enttäuscht, hatte ich den Film nach dem FFF im letzten Jahr als sehr viel kurzweiliger und lustiger in Erinnerung, was natürlich aber auch am diesmal nicht vorhandenen Publikum liegen könnte. Naja, und ohne lustig bleibt eben nur noch ein kurzweiliges Filmchen mit ein paar Längen und einem wirklich grandiosen Jeffrey Combs. Mehr ist nicht. Etwas mehr Handlung wäre vielleicht doch noch wichtig gewesen, oder sich wieder - wie die beiden Vorgänger - ganz klar einer Parodie zuwenden.

So ist das leider nichts Halbes und nichts Ganzes. Schade drum...

#283 djmacbest

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Geschrieben 22. Mai 2004, 20:38

(18. Mai 2004 | Kino | englisch | Museum-Lichtspiele 3, München)

Jaja, ich weiß, ich fand den beim ersten Mal schon doof. Warum ich nochmal reingegangen bin? Weil's grad ein gemütlicher Abend mit zwei Freunden war, den ich noch nicht abbrechen wollte, bloß weil sie ins Kino gingen.

Und irgendwie fühle ich auch keine Reue. Ich mein, wir haben uns anschließend herrlich über den hirnzerfressenden Käse amüsiert, der uns hier präsentiert wurde, von daher...

Allerdings: Es ist eine Frechheit, wie eine 160 Mio.-Dollar-Produktion für den deutschen Markt angepasst wird. Graf Dracula bekommt eine quäkende Muppet-Stimme verpasst, sämtliche immerhin charmant-bemühten Akzente und Dialekte des Originals fallen einfach so unter den Tisch und einige Dialoge sind - verglichen mit ihrer Originalfassung - beinahe schon als dummdreist zu bezeichnen. Alles, weil man mal wieder auf Grund des weltweiten Starts keine Zeit hatte. Oder eben doch einfach keinen Bock. So einen krassen Fall von verhunzter Synchro habe ich bei einer Produktion dieser Größenordnung noch nie erlebt. Und ich dachte, "Matrix 2" wäre dahingehend schlimm gewesen. Ein Armutszeugnis!

#284 djmacbest

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Geschrieben 25. Mai 2004, 19:59

(21. Mai 2004 | DVD (D) | englisch | daheim)

Irgendwo in diesem Forum hatte ein User den Film äußerst romantisch verklärt beschrieben - was meiner aktuellen Western-Liebschaft natürlich ganz Recht kam. Also flugs auf der nächsten Börse die DVD eingepackt und angeschaut.

Wow! Was ein dreckiges Stück Film! Klar, zutiefst in seiner Zeit verankert (alleine Franco Neros Hippie-Look!) und deutlich sichtbar ohne nennenswertes Budget gedreht. Macht aber nix, weil toll.

Seltsam ist aber das dumpfe Gefühl - wie nach einer Narkose - nach der Sichtung. Ob es am ständigen Pfeifen und Heulen des Wüstenwindes liegt? Oder sind es die verfallenen Stadtkulissen, Ruinen einer Westernstadt, die mit ihrer erdrückenden Atmosphäre eine solch betäubende Wirkung entfalten? Überhaupt, ein apokalyptisches Szenario im Wilden Westen - das klingt mal wieder logisch. Ich habe so langsam wirklich Gefallen daran gefunden, dass der Western ein Genre sein will, dass sich selbst nur kaum gefällt. Klar, es gibt gewisse Hochglanz-Vertreter seiner Art, aber wer will die denn sehen. Dieser unerträgliche Pessimismus, den "Keoma" ausstrahlt, nicht zuletzt von einem wunderbar zotteligen Franco Nero getragen, dessen strahlende Augen eine traurige Weisheit auszustrahlen scheinen.

Das Halbblut: Einerseits Cowboy und Revolverheld, zynisch-cool bis ins Mark, andererseits aber auch deutlich von seinen indianischen Vorfahren geprägt. Wenn er der schwangeren Frau hilft, dann ist das nicht diese genreübliche widerwillige gute Tat, die den Antihelden ein bißchen näher an einen echten Helden rückt, sondern er macht das einfach, macht es gerne, macht es, weil es sein muss. Nicht aus Ehrgefühl oder Mitleid, nur für sich, weil er es will, es für richtig hält. Das klingt jetzt viel mehr nach klassischem Held, als es Keoma eigentlich ist. Nicht, dass er moralisch so verwerflich handeln würde - da gibt es viel schlimmere - aber er verkommt in seinem Film, in seiner Geschichte, mehr zur transzendenten Erlösergestalt als es ein Held jemals sein könnte. Er ist nicht präsent oder überhaupt wirklich in Gefahr. Er ist einfach, und es scheint, dass oftmals seine pure Anwesenheit die Ereignisse ins Rollen bringt, nicht seine Taten.

Selbst im Showdown, wenn er mit Vater und dem ehemaligen Hausdiener der Familie einer Übermacht gegenübersteht, dann bleibt er noch entrückt, unnahbar. Und auch als er dann einmal die Beherrschung verliert - seine Kreuzigung am Wagenrad läutert ihn, macht ihn wieder zu einem Geistwesen inmitten christlicher Symbolik und Anspielungen.

Die Frage bleibt aber, wen er eigentlich retten will: Sind es seine Brüder, die ihn schließlich verraten und am "Kreuz" schmachten lassen? Sind es die Menschen um ihn herum, die der Rettung bedürfen, wieder ganz im biblischen Sinne? Die schwangere Frau oder ihr Kind, die Hoffnung auf etwas vollkommen Neues? Das ganze Genre (und da ist er wieder, der Spätwestern) vielleicht, dass so sehr am Ende ist, dass es sich nichtmal mehr intakte Kulissen leisten kann und schon auf Westernstadt-Ruinen zurückgreifen muss? Oder ist es er selber, der insgeheim Rettung sucht, dann, wenn ihm vor jedem Schusswechsel die alte Prophetin (seine Mutter?) erscheint, irgendwo am Rande, immer als Beobachterin, mit einem Karren im Schlepptau, auf dem sich allerlei Unrat sammelt? Nur am Anfang und am Ende darf sie mit Keoma reden, will ihn bekehren, auf den rechten Weg bringen, weg vom Töten.

Am Ende reitet er weiter, natürlich. Doch nicht ohne Spuren hinterlassen zu haben. Irgendwen, irgendwas hat er gerettet. Sich selbst aber ganz bestimmt nicht.



PS: Die Vocal-Stücke im Soundtrack sind grausam. :(

#285 djmacbest

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Geschrieben 25. Mai 2004, 20:20

(22. Mai 2004 | DVD (US) | englisch | daheim)

Vampire aus dem Weltraum. Wenn das mal nicht nach Trash klingt, dann weiß ich auch nicht. Ich mein, Space-Immortals sind ja schon schlimm genug (siehe "Highlander II"), aber wenn sie auch noch irgendeine Lebenskraft aussaugen, dann wirds langsam happig.

Und trotzdem, eigentlich kann man sich nicht beschweren. Vor allem ist es beachtlich, dass Herr Hooper für ein solches Projekt in den finsteren 80er Jahren satte 25 Mio $ auftreiben konnte. Offensichtlich war da jemand ganz vom Talent des Regisseurs und vom Drehbuch überzeugt.

Gar nicht zu Unrecht, kann Hooper doch aus der etwas, naja, seltsamen, Story tatsächlich ein mehr als reizvolles Filmchen extrahieren. Nicht, dass "Lifeforce" ein großer Wurf wäre, aber eben irgendwo innerhalb seiner eigenen Grenzen wohl doch.

Es hat einfach viel zu viel Charme, wenn da eine ständig nackte (und außerdem bildhübsche) Weltraum-Vampireuse durch das Bild wandelt, stets vorteilhaft ausgeleuchtet. Oder wenn die Raumschiffpiloten auch mal kopfüber von der Leinwand hängen, um diese rotieren oder sich sonstwie nicht so recht der Kamera fügen wollen, ganz wie bei Kubrick, nur eben kleiner, naiver. Wenn ganz London brennt, London bei Nacht, und die Straßen wimmeln von Untoten, das Chaos regiert und George Romero schmunzelt wohlwollend auf diese kleine Hommage herab. Und dann, zum Schluß muss alles wieder ganz klassisch sein, das letzte und begehrteste Opfer des Vampirs reißt selbigen mit in den Tod - und doch kommt alles anders. Die unterschwellige Erotik des Vampir-Mythos setzt Hooper schon beinahe provokant plakativ und eben so gar nicht mehr unterschwellig ein, seine Protagonisten müssen sich auch nicht wie Menschen einer aufgeklärten Epoche verhalten sondern dürfen ganz unverblümt nach den ersten ganz und gar nicht eindeutigen Anzeichen bereits an das Übernatürliche glauben und überhaupt geht alles viel zu einfach, viel zu schnell, ist viel zu normal - und dadurch ganz plötzlich anders.

Ein seltsamer Film. Aber ein äußerst unterhaltsamer.

PS: Kann mir irgendwer die permanente Verwendung eines Weitwinkel-Objektivs erklären? Diese ständigen gewölbten Vertikalen, die oftmals ohne erkennbaren Zweck das Objektiv verrieten, gingen mir irgendwann schon etwas auf den Zeiger...

#286 djmacbest

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Geschrieben 02. Juni 2004, 13:31

(22. Mai 2004 | DVD (D) | englisch | daheim)

Das hat Spaß gemacht. Nicht, weil es besonders toll wäre, sondern einfach, weil der Film so herzerfrischend naiv daherkommt.

Da gibt man sich keine Mühe, zu verbergen, dass es für echte Spezialeffekte einfach nicht ausreichte und man stattdessen lieber in die typischen Horror-Gesichter Peter Cushing und Christopher Lee investierte. Da darf eine Killerpflanze schon mal durch offensichtlich per Stopmotion animierte oder gleich von Hand geführte Zweige visualisiert werden, auch die geschickten Schnitte tun ein Übriges, um diese nette Nicht-Illusion zu erzeugen.

Überhaupt, hier könnte jetzt ein sehr nostalgischer Text stehen, in dem man entweder verklärt auf seine eigene Kindheit zurückblickt, wo man dergleichen noch mit staunenden Augen beobachtete, oder man träumt von Zeiten, wo ein Stephen Sommers wohl keine Chance gehabt hätte, weil er sich in seinem Zeige-Wahn einfach auf seine Tricktechniker verlässt, die ja ohnehin wirklich alles möglich machen können. Das war damals netter. Da mussten ganze Drehbücher auf ihre Realisierbarkeit überprüft werden (was heute nur noch in Hinblick auf das Budget passiert), und man machte sich einen Spaß daraus, eben das Unmögliche möglich zu machen.

So auch der sympathische Werwolf aus der ersten Episode, den man statt schlechter Requisiten einfach gleich zum unsichtbaren Geist degradierte und lediglich ein paar Standbilder eines ausgestopften Wolfes mit gefletschten Zähnen in seinen Angriff einmontierte, untermalt von feiner Soundkulisse. Keine perfekte Illusion, bestimmt nicht. Aber dennoch weit mehr als nur simpler Trash.

Auch ist es nicht einmal eine besonders dichte atmosphärische Gestaltung - diese verbietet ja die episodische Struktur schon beinahe - welche den Reiz solcher Filme ausmacht. Stattdessen dürfen diese ganzen alten Ikonen und bekannten Gesichter aus den 60er-Jahre-B-Movies, die so gerne in den Nachtprogrammen der Öffentlich-Rechtlichen zu finden sind (im Gegensatz zu den Privaten, die sich auf diesen Programmplätzen ja eher auf die Actionflut der 80er Jahre zu konzentrieren scheinen), sich einfach ihrer hemmungslosen Spielfreude hingeben und mit herrlich überchargiertem Entsetzen viel zu früh die kruden - aber selbstverständlich wahren - Theorien ihrer Rollen zum Besten geben.

Und wenn Christopher Lee schließlich den arroganten Kunstkritiker gibt, der schließlich von der Hinterlassenschaft eines seiner "Opfer" heimgesucht wird, dann scheint sich "Dr. Schreck" augenzwinkernd an seine Zuschauer wenden zu wollen, einem verschwörerisch zuzuflüstern, man solle doch alles nicht so ernst nehmen, der beinahe kindlichen Naivität einen Platz einräumen - und wieder staunen.

Achja, auch hier zu finden - Meinungen zu dieser Art des redaktionellen Textes dringend erbeten!

#287 djmacbest

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Geschrieben 03. Juni 2004, 00:57

(24. Mai 2004 | Kino | englisch | Atlantis, München)

Zitat

Lieber filmforen.de-Nutzer,

djmacbest hat "Eternal Sunshine aus seinem Gedächtnis löschen lassen. Bitte sprechen Sie ihn nicht auf diesen Film an.

Gez. Lacuna

Hey, der Film klingt toll. Muss ich mir unbedingt anschauen!

#288 djmacbest

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Geschrieben 03. Juni 2004, 01:04

(24. Mai 2004 | DVD: Special Edition (UK) | englisch | daheim)

Etwas zwiespältig hinterließ mich dieser Film, dass muss ich schon zugeben. Immerhin hatte die (vielleicht etwas leichtfertige) Bezeichnung "ultimativer Spätwestern" in Reclams Western-Büchlein doch beachtliche Erwartungshaltung geschürt. Könnte natürlich daran liegen, dass ich bisher eigentlich nur mit Peckinpah und Leone Bekanntschaft schloß, und dann noch der sowieso ganz andere "Keoma".

Dennoch: Eastwood erscheint mir grade in seiner Zeichnung dieser Überholtheit, die ja so typisch sein soll, etwas zu penetrant. Da wird zig Mal vom Pferd gefallen, noch öfter betont, dass man "ja eigentlich zu alt für den Scheiß" sei und dass man vor allem mit Reue auf die alten Outlaw-Zeiten zurückblicke (was durchaus mal etwas moralinsauer daherkommen kann).

Andererseits: Gerade diese beinahe schon satirische Überzeichnung schafft natürlich ausreichend Platz, dem Zuschauer zu vermitteln, dass hier jemand einfach nicht aus seiner Haut kann, auch wenn wirklich alles dafür spräche. William Munny, der alte Revolverheld, der seine Vergangenheit nicht nur vergessen will, sondern tatsächlich ihr auch entwachsen ist. Und trotzdem macht er weiter, vollkommen sinnlos und sich dessen bewusst.

Und dann am Schluss, wenn er zum grotesken Über-Rächer mutiert, dann obsiegt doch die Erinnerung. Munny ist noch ganz der alte - nur seine Umgebung ist es nicht mehr. Das war der Denkfehler zuvor...

#289 djmacbest

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Geschrieben 03. Juni 2004, 01:11

(27. Mai 2004 | DVD (UK) | englisch | daheim)

Wenn meine Welt in Flammen steht,
sich mein Leben nicht auf 45 und nicht auf 33 dreht,
dann kommt sie zurück die Zeit,
in der das Kind in mir schreit
und bitterlich weint.
Dann such’ ich einen Schoß, der warm ist,
eine Hand, die einen hält,
wenn man fällt;
die bedingungslos da ist.
Doch Suchen heißt nicht Finden,
und ich merke, wie die Bretter unter meinen Füßen schwinden.
Und dann kommt er - der Freifall gratis.
Der Flug ist umsonst, weil der Aufprall zu hart ist.
Du spürst den Flug, den Wind und dann kommt die Angst,
und auf einmal wird dir klar, daß du nicht mehr stoppen kannst.
Du fällst und du fällst immer schneller
in ein tiefes schwarzes Loch.
Es wird nur dunkler und nicht heller.
Dann liegst du am Boden, und es ist still,
und du weinst wie ein Kind, das zu seiner Mami will.
Nie mehr Kind, nie mehr klein, nie mehr unschuldig sein.
Jetzt hab’ ich diese Angst und ich kann mich nicht befreien.
Noch einmal die Last von den Schultern
- noch einmal das Wissen, ich bin nicht schuld dran,
noch einmal das Gefühl, das ich verlor...

Es kommt schon vor, da wünscht’ ich,
ich wäre wieder ein kleines Kind...

Was ist bloß mit mir los?
Ich fühle diesen großen Kloß in meiner Kehle,
zähle quälende Stunden, Minuten und Sekunden.
Meine Seele ist elendig geschunden.
Freunde, wo seid ihr? Bleibt hier und erkennt:
ihr seid mein Fundament, meine 100 Prozent.
Nah den Tränen sehn ich mich nach jenen
Tagen, in denen ich in Gummistiefeln im Regen lief,
fröhlich und naiv, auf Wolken schlief.
Wieviele Spiele haben wir zusamm’ gespielt?
Verdammt, sag mir, warum unsere Liebe nicht hielt.
Tagtäglich standst du früher vor meiner Tür
und nachträglich dank ich dir dafür.
Es ist schwer zu beschreiben:
ich wollte ewig dein Herzbube bleiben,
doch jeder kroch in sein Loch,
verschlossen und verschwiegen und da liegen wir immer noch.
Heute nach so einer langen Zeit
bleibe ich Gefangener meiner Vergangenheit

Es kommt schon vor, da wünscht’ ich,
ich wäre wieder ein kleines Kind...

Ich bin so müde, so schläfrig,
doch bleibe ich wach und schwer,
treibe schwach umher,
wie ein Tier im Käfig.
Entziehe ich mich der Schranken,
fliehe in Gedanken
zurück als ich noch ein Kind war.
Nachts ruhig schlief,
so naiv
und unwissend blind war.
Wie einfach muß alles wohl gewesen sein.
Meine Welt hatte Ordnung und war besenrein.
Es ist umgekehrt.
Ich leb’ nicht mehr so unbeschwert.
Hab erkannt,
daß diese Freiheit im Alltag verschwand
und am Ende
wende ich mich wieder den Problemen zu,
denn ich schätz,
ich leb nicht in der Vergangenheit sondern jetzt.
Ich bin so müde, habe schwere Lider.
So schlaf ich ein und wünsche mir, ich wäre wieder
ein kleines Kind...

Es kommt schon vor, da wünscht’ ich,
ich wäre wieder ein kleines Kind...


#290 djmacbest

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Geschrieben 07. Juni 2004, 22:52

(30. Mai 2004 | Kino: Pressevorführung | deutsch | Cinema, München)

Ich und Harry. Kein sehr inniges Verhältnis. Die Bücher las ich nie, aber die beiden Vorgängerfilme machten mir auch nur wenig Lust darauf. Nicht wirklich schlecht, im Sinne von "langweilig" oder dergleichen, aber eben keine Filme. Überhaupt nicht. Vielmehr eine Aneinderreihung einzelner Szenen, die nicht selten kaum mehr Sinn erfüllen, als den puren Spaß am Zeigen, am Zurschaustellen seiner technischen Möglichkeiten, zu befriedigen. Legitim, meinetwegen, gerade auch vor dem Hintergrund der angepeilten Hauptzielgruppe. Dennoch, ein zweieinhalbstündiger Kinderfilm, der eben keine Minute stillhalten kann und dennoch eine recht simple Handlung verfolgt, gerät nunmal automatisch überfrachtet und anstrengend.

Nicht so die Nummer drei. OK, klar, immer noch nichts für Potter-Hasser, aber eben - so scheint es - eine echte "Verfilmung", und nicht bloß eine "Visualisierung" des Buches. Hier machte man sich plötzlich Gedanken um die Dramaturgie, setzte die Szenen tatsächlich in einen Kontext und unterbrach dessen Fortgang auch nicht durch permanente anekdotenhafte Einschübe.

Auch sonst zeigt Cuarón sehr viel mehr Rafinesse als sein Vorgänger, zum Beispiel, wenn er eine Zeitreise eben, nach ihrer eigentlichen Visualisierung, erneut durch eine (virtuelle) Kamerafahrt durch ein gigantisches Uhrwerk betont und damit überdies die beiden Szenen zu trennen weiß. Auch in Punkto Darstellerführung scheint er mir wesentlich erfolgreicher als Columbus (nur Daniel Radcliffe kann nix, zumindest wenn er versucht, "Wut" darzustellen).

Achja, kein Film, um viel darüber zu schreiben. Der beste Potter, ganz zweifellos. Und eben richtig schöne Unterhaltung. Da funktioniert er eben.

#291 djmacbest

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Geschrieben 07. Juni 2004, 23:07

(2. Juni 2004 | Kino: Pressevorführung | deutsch | Cinema, München)

Ich liebe den Erstling. Nicht, wegen seiner Gag-Dichte, sondern weil er so herrlich subversiv daherkommt. Getarnt als waschechter Kinderfilm - als der er gewiss auch funktioniert - wimmelt er von bissigen Seitenhieben (die Disney-Geschichte ist bekannt) und leicht groteskem Charme.

Genau auf der Schiene fährt auch "Shrek 2" fort, ohne viel zu ändern. Klar, originell ist das nur noch schwerlich, vielmehr trifft der Begriff "Fortsetzung" hier mal wieder den Nagel auf den Kopf: Einfach da weitermachen, wo wir aufgehört hatten, neue Story, neues Glück. Und gerade diese klare Trennung rettet den Film auch vor dem bloßen Abklatsch. War zuvor noch Disney im Zentrum des Spottes, so ist es jetzt die Popkultur mit all ihren Auswüchsen.

Ansonsten ist natürlich Alles beim Alten: Sämtliche Märchen und Fabeln werden konsequent in ihr Gegenteil umgekehrt und niemand hat es nötig, auf dergleichen Feinheiten groß hinzuweisen. Da darf ein sprechender Kater schon mal ein furztrockenes und vollkommen zusammenhangloses "Ich hasse Montage" in die Kamera fauchen, ohne dass irgendwer erklärt, dass soeben Garfield zitiert wurde, oder das wenigstens als Witz kenntlich machen würde. Oder die "gute Fee", die ihre positive Erscheinung unter allen Umständen wahren will, aber dennoch im ganzen Film ausschließlich böses vollbringt - was niemanden daran hindert, sie immer noch als "gute Fee" zu bezeichnen, denn so ist das nunmal. Lauter solche Sachen eben. Und Filmzitate tonnenweise, klar.

Dazu ein herrlich schräger Soundtrack (Tom Waits leiht einem Piano-klimpernden Captain Hook seine Stimme und Antonio Banderas singt mit Eddie Murphy ein Duett von "Living la vida loca") - und eigentlich scheint "Shrek 2" seinem Vorgänger in Punkto Unterhaltung in nichts nachzustehen.

Nur der groteske Charme, den konnte ich nur noch marginal ausmachen. Aber den gab es beim Vorgänger in der deutschen Synchronfassung ja auch kaum. Dann eben auf englisch. Weil: "Ogrrrrrs haff layrrrrrs!"

Ausführliche Kritik

#292 djmacbest

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Geschrieben 07. Juni 2004, 23:13

(2. Juni 2004 | Kino | englisch | Museumlichtspiele 3, München)

Ja. Aber auch wirklich haargenau der selbe Eindruck wie nach der ersten Sichtung. So absolut. Nur ist er auf englisch etwas weniger nervig-pathetisch und packt einen Tick besser. Und Diane Krüger spricht besser englisch als deutsch (letzteres immerhin mit schlecht gefaketem französischem Akzent im "Stinktier aus Bugs Bunny-Cartoons"-Stil). Oralo Bloom dürfte eigentlich nie mehr ein Rollenangebot bekommen. Wird er aber bestimmt trotzdem. Hoffentlich in einem schlechteren Film, da stört er weniger.

Achja, wenn ein Odysseus-Film, dann bitte mit Sean Bean.

#293 djmacbest

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Geschrieben 07. Juni 2004, 23:21

(3. Juni 2004 | Kino: Sneak Preview | englisch | Museumlichtspiele 3, München)

Immerhin: ein lustiges Wortspiel im englischen Titel und die nette Übertragung des Heist-Subgenres auf eine banale Teenie-Komödie. Und Scarlett Johansson, die selbst so einen Film über die Zeit retten kann.

Der Rest ist beinahe wie gehabt. Schnelle, lästige Schnitttechnik, Kiffer-Klamauk und anzügliche Spasseken und ein bißchen Teenie-Anspruch (weil "MTV Films nimmt seine Zielgruppe wenigstens ernst" - O-Ton Cinema damals anläßlich "Save the Last Dance") auf doppelter Ebene: 1. "standardisierte Verfahren sind doof, weil die die Indivitualität untergraben" - ein Hauch jugendliches Rebellentum also - und
2. "Das gemeinschaftliche Erlebnis ist für meine Entwicklung viel wichtiger als jeder Test, deswegen verzichte ich freiwillig auf meine Schummel-Gelegenheit, die mir Tür und Tor für meine erstrebte Karriere öffnen soll. Achja, und wahre Freundschaft ist auch toll."

Wer das sehen will, bittesehr. Vollkommen belanglos eben, aber einigermaßen kurzweilig.

Und außerdem mit seiner saudoofen Matrix-Parodie mitten im Film - die überdies mal so gar nicht reinpasst - locker fünf Jahre zu spät dran...

#294 djmacbest

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Geschrieben 16. Juni 2004, 11:24

(4. Juni 2004 | Kino: Pressevorführung | OmU | City, München)

Ein Unding, dass es in diesem Fall noch keine Presseinfo gab. So hatte ich doch schon wenige Minuten nach dem Kinobesuch die ersten Episoden vergessen (bzw. fielen mir nicht mehr alle ein) oder einige Details verwechselt.

Dann gibt's eben einen ausführlichen Text nach der zweiten Sichtung auf dem Münchner Filmfest. So.

Soviel kann ich aber sagen: Jarmuschs sicherlich "lustigster" Film, da er sich inzwischen in vielen Episoden einfach nur noch auf seinen lakonischen Humor verlässt - welcher natürlich immer noch zündet wie eh und je. Ansonsten gibt es unter den ~10 Episoden vielleicht 2 oder 3 Teilchen, die etwas schwach auf der Brust sind (ich erinnere mich da an eine Episode mit einer Frau, die alleine in einem Café saß, in einem Schußwaffenmagazin blätterte, dabei gelegentlich vom Kellner unterbrochen wurde und ansonsten offensichtlich eine Zwangsneurose bezüglich ihres Kaffees auslebte - was irgendwie keine 10 Minuten füllen konnte.) - der Großteil aber, auch die schon bekannten Parts, sind ganz was Feines. Und sehr abwechslungsreich obendrein.

Erst in der letzten Episode setzt Jim da einen Schlußstrich darunter, wenn er zwei alte Herren in ihrer 10-minütigen Kaffeepause über all das philosophieren lässt, was die vorherigen Teile so ausmachte - und dabei einer der Herren eine Stimme aufweist, die, wenn man es nicht besser wüsste, auch Jarmuschs eigene sein könnte...

EDIT: Presseheft kam per Email, Kritik ist schon geschrieben...

#295 djmacbest

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Geschrieben 16. Juni 2004, 11:26

(5. Juni 2004 | DVD | englisch | daheim)
Regie: Wes Craven

Hmm... Trash ist ja schön und gut. Aber der Film war in erster Linie langweilig. Selbst unfreiwillige Komik blieb viel zu oft aus. Das muss ja dann nicht sein. Immerhin, die Photosynthese war cool.

#296 djmacbest

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Geschrieben 16. Juni 2004, 11:53

(6. Juni 2004 | DVD | englisch | daheim)

Toll, Datenbankfehler und mein eben getippter Text ist weg. :mad:

Also nochmal in Kurzform:

"Fistful" sieht dank seiner flachen und äußerst statischen Bildkonstruktionen (alles im Fokus, statische Kameraeinstellungen, statische "Rahmen", kaum Bewegung, erzwungene Panoramaeinstellungen) permanent wie das Werk eines zwar ambitionierten, aber nur mäßig talentierten, Nachwuchsregisseurs aus, der ständig bemüht ist, etwas ganz Außergewöhnliches auf die Leinwand zu zaubern. Dies äußert sich nicht nur im Fehlen jeglicher Bildtiefe, sondern auch in stellenweise sehr plumpen Kompositionen (Sargtischler im Fenster gerahmt).

Alles in Allem hat mir der Film zwar Spaß gemacht, als "schön" empfand ich ihn aber kein Stück. Zum Glück geht der Schorsch mit seinen späteren Filmen da etwas behutsamer vor, und nicht so bemüht manieristisch.

#297 djmacbest

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Geschrieben 16. Juni 2004, 12:59

(7. Juni 2004 | DVD | deutsch | daheim)

Viel Gekloppe, noch mehr dumme Sprüche, eine königliche Synchro (allein Hills ständiges Gebrabbel und Gegrunze - "Na sowas!") und auch sonst einfach Spaß.

Deswegen ein paar statistische Daten:
-erste Klopperei bei 0:06:28.
-0:12:30 Auftritt des Klitschko-Doubles
-0:16:45 Auftritt des Axel Schulz-Doubles.

Silberpappel gab's diesmal keine. :(

#298 djmacbest

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Geschrieben 16. Juni 2004, 13:03

(8. Juni 2004 | DVD | deutsch | daheim)

Oje, was war denn das? Kaum Kloppereien, stellenweise Ernst (sic!) und auch die lockeren Sprüche kamen seltener vor als sonst. Das muss ja in Langeweile enden.

Naja:
-Sie wissen wohl nicht, dass sie mit dem Flughafenkommandanten sprechen!
-Wärst du besser mal Maurer geworden, dann hättest du einen anständigen Beruf gelernt!


Statistik:
-erste Klopperei bei 0:12:50

#299 djmacbest

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Geschrieben 16. Juni 2004, 13:08

(12. Juni 2004 | DVD | englisch | Museum-Lichtspiele 3, München)

Lief auf englisch ungeschnitten, falls es jemanden interessiert.

Alles weitere wurde beim vorherigen Eintrag schon gesagt - für mich eines der Highlights des bisherigen Kinojahres, oder zumindest der schönste Actionfilm seit langer Zeit.

#300 djmacbest

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Geschrieben 16. Juni 2004, 13:19

(13. Juni 2004 | DVD | englisch | daheim)

Viel besser als der Vorgänger. Genauso unterhaltsam, aber inzwischen (nur ein Jahr später, aber dennoch) scheint mir Leone sehr viel sicherer im Umgang mit den vom ihm offenbar so geliebten Mitteln geworden:

Die hammerharten Schnitte von der Totalen auf ein Close-Up, der stellenweise Verzicht (oder die Nachreichung) eines Establishing Shots, was den Zuschauer damit äußerst geschickt mitten im Geschehen platziert und ihn erstmal zur Orientierung zwingt (wozu man dann - gerade dieser Kontrast macht das Ganze sehr reizvoll - auch wieder reichlich Zeit bekommt), die weitläufigen Panorama-Einstellungen, all das hat Leone schon vorher probiert. Jetzt hat es auch funktioniert. Zwar gibt es immernoch alles im Fokus, aber durch kleine Bewegungen des rahmenden Vordergrundes oder eine fahrende Kamera erhält sich das Bild seine Tiefe und seine Dynamik.

Und was klebt sich am Hartnäckigsten ins Gedächtnis? Eine Wüstenlandschaft, die einen einsamen Reiter, kaum mehr als ein Punkt am Schirm, zeigt. Ein Schuß peitscht, hallt wieder von den entfernten Canyon-Wänden. Der Reiter stürzt getroffen vom Pferd. Kein Schütze weit und breit. Keine auflösende Nahaufnahme des Toten (?), kein Kameraschwenk, um den Schützen zu identifizieren. Ein willkürlicher Mord, mitten im Nirgendwo, ohne Exposition, ohne Zuschauerbeteiligung und ohne Bezug zur Handlung (auch wenn man sich immerhin den Schützen und damit auch sein Motiv später denken kann).

Da ist er wieder, der "establishing shot" (im Wortsinne), welcher die Spielregeln des nachfolgenden Films vorgibt.





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