Endlich konnte ich mich dazu durchringen, mich in diesem wunderbaren Board anzumelden und meinen Senf zu diversen Filmen in einem Tagebuch festzuhalten.
Der Anlass für diese Entscheidung war ein Double-Feature von Michael Snow - Filmen im Rahmen einer Ausstellungseröffnung.
Nachdem die Ausstellung beguckt bzw. behört war (denn es handelte sich um eine Klanginstallation;
sehr atmosphärisch in einem abgedunkelten Raum
(zumindest für mich).
Komischerweise sahen das nicht alle Leute so, erst waren nur ca. 10 Leute anwesend (dabei war alles kostenlos) und dann war es ein ständiges Kommen und Gehen.
Nichtsdestotrotz ging der Film endlich los und ich war gespannt, was mich erwarten würde bei diesemFilm, von dem ich nur wusste, dass irgendwie nur Worte zu sehen sein sollen...
Was soll ich sagen, genau so war es auch: für eine gewisse Anzahl von Frames erscheint immer ein Wort auf der Leinwand und wird mit den nachfolgenden zumeist in einen logischen Zusammenhang gebracht (sowas nennt man dann wohl Satzbildung
Die Worte werden alle unterschiedlich lang eingeblendet, die Schriftart und -farbe ändern sich ab und zu mal und als weiterer wichtiger Punkt: die beständige Änderung der Schriftgrösse, die bestimmten Worten eine grössere Bedeutung auferlegt.
Handlungstechnisch beginnt der Film mit einer Einführung des Autors über seine Beweggründe, diesen Film zu realisieren, die Entstehungsgeschichte wird angesprochen und das Thema Filmzensur behandelt, wobei extra für die Zensoren einige nette Worte eingeblendet werden (wie die netten Bilder, die in Fight Club eingestreut sind
Der Zeitaspekt wird im Laufe des Films zum bedeutendsten Stilmittel, das Spiel mit der Einblendungszeit
der Begriffe wird bis zum Exzess in beide Richtungen getrieben, zum einen mit der unendlich lang erscheinenden Visualisierung des Wortes Sex, zum anderen in einem furiosen Bilderrausch in einer Flashback - Sequenz (die den Film nochmal kurz zusammenfasst für alle zu spät Gekommenen
in dem nur noch einzelne Teile der Sätze hervorstechen, die somit eine ganz andere Bedeutung generieren.
Um was es weiterhin ging, ist mir irgendwie entfallen, jedenfalls musste ich mehrfach ziemlich grinsen, denn was noch so an Sätzen die Leinwand erhellten, war nicht nur kritisch oder auf die technischen Aspekte bezogen, sondern auch extrem erheiternd.
Leider können meine Worte nicht die Faszination ausdrücken, die ich bei diesem Film empfunden habe, aber vielleicht sollen sie das auch gar nicht.
Auf jeden Fall waren das die kurzweiligsten 43 Minuten, die ich je mit einem Film verbracht habe, ungelogen!





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Mein zweiter Film nach Dangan Runner, den ich von Sabu zu sehen bekomme und was für ein Kracher. Die ersten fünfzig Minuten hab ich mich fast weggeschmissen vor lachen, die Erlebnisse des Salaryman Takagi (genial: Schinichi Tsutsumi) sind einfach dermassen grotesk, dass man sie gesehen haben muss, um sie zu glauben.







Z, der Hauptredner der nationalen Friedensbewegung fällt einem als Verkehrsunfall getarnten Mordanschlag der bürgerlich-nationalistischen Staatsorgane zum Opfer. Ein junger Staatsanwalt, der die Schuldigen ermitteln will, stößt im Laufe seiner Ermittlungen auf erheblichen Widerstand von offizieller Seite. Davon unbeirrt, deckt er eine Verschwörung der höchsten politischen Kreise auf.
Ein Film, der als Kultfilm gehandelt wird? So ganz konnte ich das zwar nicht nachvollziehen, aber er bot mir wenigstens einen unterhaltsamen Abend.

Im Allgemeinen herrscht ein ständiges Experimentieren mit Kamerawinkeln, Zeitlupeneffekten, Farbfiltern und Jump-Cuts vor. Ein rauschhaftes Bebildern von Ereignissen. Zum ersten Mal ist mir auch die ständig passende Musikuntermalung aufgefallen. Naja, Untermalung kann man das eigentlich nicht mehr nennen, da stellenweise die Musik zum bestimmenden Element wird und einen stark botschafthaften (gibt's dieses Wort überhaupt?) Charakter aufweist. Und dann das ständige Rattern und Knattern, Summen und Brummen in dieser quirligen Metropole Hong Kong. Diesbezüglich hat der Film kaum ruhige oder besinnliche Stellen, obwohl, wenn ich's mir recht überlege, wenn die Jukebox läuft, wird es doch ziemlich entspannt.
Ein Film, den ich mir nur angesehen hab, weil ich den Soundtrack von Wim Mertens so toll finde und den hab ich eigentlich auch nur, weil Glenn Branca einen Teil dazu beigesteuert hat und ich eben Fan dieses Mannes bzw. seiner Musik bin.
Ein klassischer Horrorfilm mit dem Thema des rationalen Wissenschaftlers, der sich aufgrund mehrerer übernatürlicher Erlebnisse mit der Welt der (schwarzen) Magie konfrontiert sieht und diese zum Ende hin sogar bekämpfen muss, um sein eigenes Überleben zu sichern.
Was die Handlung angeht, kann man sich zwar während des Films gut ausmalen, was im Folgenden passieren wird, aber dass die abscheuliche Pflegerin überlebt, hat mich doch irgendwie überrascht, aber soviel zur Erfüllung von Erwartungshaltungen. Ob's daran lag, dass besagte Dame die werte Angetraute des Herrn Romero ist? Purer Zufall, oder?
In diesem Film scheint sich der Traum eines jeden Spanners zu erfüllen. Dr. Xavier (wie mysteriös, ein Dr. X) erfindet ein Serum, das einem den Röntgenblick verschafft. Nachdem ein Äffchen den Test des Mittels nicht überlebt, wird in Ermangelung williger menschlicher Versuchsobjekte flugs der Selbstversuch gestartet.
So, da sind nun schon 'ne ganze Weile Semesterferien und ich komm überhaupt nicht zum Schreiben. Ist aber auch schlimm, wenn man ständig unterwegs ist und dann noch Filme schauen muss. Um nicht allzu sehr mit meinem Tagebuch in Verzug zu geraten, werd ich die nächsten Einträge etwas kürzer halten.
Ein merkwürdiger und zutiefst verstörender Film!
Yeah, Bildkompositionen von überwältigender Schönheit, geschickte Spielereien mit den Schärfeeinstellungen, besonders elegant in der Schaukelstuhlszene, aber auch bedeutungsschwangere Tiefenschärfe-Szenen, bei denen ich an Citizen Kane denken musste, sind zu bewundern, z.B. als man die Redgrave im hinteren Bildbereich sieht und vorn der Fotoapparat liegt. Als logische Schlussfolgerung dieser so hergestellten Assoziation folgt im nächsten Bild der Griff der Frau nach der Kamera mit den kompromittierenden Bildern.
Mangels Alternativen gestaltete im weiteren Urlaubsverlauf das TV-Programm meine (spät-)abendliche Unterhaltung. Aber warum ich mir ausgerechnet diesen Film noch mal angeschaut hab, weiß ich auch nicht. Vielleicht wollte ich ja nur mal wieder eine junge Penelope Cruz sehen, der an den Titten gelutscht wird? Oder einen Stierkampf bei Nacht mit zwei nackten Männern? Oder eine Schinkenkeulenschlägerei?










