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Film
Erstellt von Dante, 24.01.2004, 16:27
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3 Antworten in diesem Thema
#1
Geschrieben 24. Januar 2004, 16:27
Wenn ich Zeit hab' geht's los
"Every human being has got a protective star in the sky, but once you rip it off from its place, Man can do nothing but perish."
#2
Geschrieben 25. Januar 2004, 16:21
Harley Davidson 344 (OT: Electra Glide in Blue / R: James William Guercio / 1973) DVD
Ein schöner Film, den man in die Rubrik "One Hit Wonder" einordnen muss, ist es doch Regisseur Guercios einzige Regiearbeit.
Vor ca. 10 Jahren, in der Zeit als man noch Abspänne im privaten Fernsehn bewundern konnte, eher durch Zufall aufgenommen gehört "Electra Glide in Blue" mittlerweile zu den Filmen, die ich mir alle ein bis zwei Jahre an einen tristen Sonntagmorgen heraussuche.
Die Story ist eher unoriginell (um es mal höflich auszudrücken), geht es doch schlicht um die Aufklärung eines Mordes. Dennoch beschreibt der Film brilliant eine amerikanische Gesellschaft Anfang der 70er die, durch Hippiezeit, Vietnam, Rassenunruhen usw., zutiefst gespalten ist.
*Spoilers ahead*
Das Ende ist eines der faszinierensten, traurigsten und zugleich schönsten, das ich kenne.
Wenn man sich schon zufrieden zurücklehnt, mit einem lachenden Wintergreen(!) freut das er den Fall gelöst hat, ausgerechnet dann sind es die Hippies (deren Idealen Winterberg, im Gegensatz zu seinen Kollegen, nicht ablehnend gegenüber steht), die den "American Dream" im wahrsten Sinne des Wortes wegblasen. Wenn sich dann die Kamera immer weiter von John entfernt, bis er nicht mehr zu sehen ist...in den Weiten des Monument Valleys verschwindet, man mit offenen Mund vor den Fernseher sitzt, weil man gerade einen virtuellen Schlag in die Magengrube bekommen hat...dann kommt "Tell Me" und spätestens wenn der Backgroundgospel "God bless America" anstimmt, fühlt man sich nicht mehr so schlecht.
Irgendwann werde ich sicher mehr zum Film schreiben, warum er mir besser als Easy Rider gefallen hat, welche Parallelen es zu Miami Vice gibt, und weshalb ich, als ich das erste Mal den Originaltitel hörte, komischerweise zuerst an einen Porno denken musste
Ein schöner Film, den man in die Rubrik "One Hit Wonder" einordnen muss, ist es doch Regisseur Guercios einzige Regiearbeit.
Vor ca. 10 Jahren, in der Zeit als man noch Abspänne im privaten Fernsehn bewundern konnte, eher durch Zufall aufgenommen gehört "Electra Glide in Blue" mittlerweile zu den Filmen, die ich mir alle ein bis zwei Jahre an einen tristen Sonntagmorgen heraussuche.
Die Story ist eher unoriginell (um es mal höflich auszudrücken), geht es doch schlicht um die Aufklärung eines Mordes. Dennoch beschreibt der Film brilliant eine amerikanische Gesellschaft Anfang der 70er die, durch Hippiezeit, Vietnam, Rassenunruhen usw., zutiefst gespalten ist.
*Spoilers ahead*
Das Ende ist eines der faszinierensten, traurigsten und zugleich schönsten, das ich kenne.
Wenn man sich schon zufrieden zurücklehnt, mit einem lachenden Wintergreen(!) freut das er den Fall gelöst hat, ausgerechnet dann sind es die Hippies (deren Idealen Winterberg, im Gegensatz zu seinen Kollegen, nicht ablehnend gegenüber steht), die den "American Dream" im wahrsten Sinne des Wortes wegblasen. Wenn sich dann die Kamera immer weiter von John entfernt, bis er nicht mehr zu sehen ist...in den Weiten des Monument Valleys verschwindet, man mit offenen Mund vor den Fernseher sitzt, weil man gerade einen virtuellen Schlag in die Magengrube bekommen hat...dann kommt "Tell Me" und spätestens wenn der Backgroundgospel "God bless America" anstimmt, fühlt man sich nicht mehr so schlecht.
Irgendwann werde ich sicher mehr zum Film schreiben, warum er mir besser als Easy Rider gefallen hat, welche Parallelen es zu Miami Vice gibt, und weshalb ich, als ich das erste Mal den Originaltitel hörte, komischerweise zuerst an einen Porno denken musste
"Every human being has got a protective star in the sky, but once you rip it off from its place, Man can do nothing but perish."
#3
Geschrieben 29. Januar 2004, 21:45
Donnie Darko (OT: Donnie Darko/ R: Richard Kelly/ 2001) DVD
"Every human being has got a protective star in the sky, but once you rip it off from its place, Man can do nothing but perish."
#4
Geschrieben 25. März 2004, 11:06
Hearts and Minds (OT: Hearts and Minds/ R: Peter Davis/ 1974) DVD
Vor etlichen Jahren bakam ich einen Bildband geschenkt, der dieses Photo von der Hinrichtung eines Vietkong enthielt. Den Film dazu hab ich erst Jahre später gesehen doch dieser verursachte ungleich mehr Alpträume als dieses Bild vermitteln mag. Man sieht diesen gefesselten Menschen und dann tritt einfach ein Polizeichef dazu und richtet ihn vor laufender Kamera mit einen Kopfschuss hin. Man sieht die Blutfontäne aus seinen Kopf kommen, und versucht irgendwie zu realisieren das dies eben kein Film ist, in dem nach dem Cut- Ruf die Erlösung erfolgt, und die "Toten" wieder aufstehen. Nein, Erlösung gibt es hier nicht, und genau dadurch entsteht eine Diskrepanz die es durchaus in einigen Filmen, von "H & M" zu "Platoon"& Co bis hin Resnais und Spielberg, gibt. Bilder von Leichenteilen in den Nachrichten, oder Leuten die gemeinsam aus brennenden Türmen springen sind längst Prime- Time fähig. Filme die durch "abstossende" und extreme Darstellung von Gewalt und anderen netten Nicklichkeiten (z.B. Pasolini und Miike) nicht mal eine Bruchteil der grausamen Realität wiederzugeben vermögen, werden ins Reich der "Perversion" verbannt, obwohl es gerade diese Art von Filmen ist, die Dokumentationen wie "H & M" noch am nähesten kommt.
Am Ende steht die grosse Parade, und man kann die Erleichterung in vielen Gesichtern sehen Vietnam übelebt zu haben. Dann kommen die Demonstrationen, Beschimpfungen, Schlägereien. Ein Veteran kommt auf die Kamera zu:
"Man, let me talk talk to somebody. I was in Vietnam, I was a platton leader over there. What is this? What the hell is this? We were the ones that got shot. You guys were over there too with your damn cameras."
Vor etlichen Jahren bakam ich einen Bildband geschenkt, der dieses Photo von der Hinrichtung eines Vietkong enthielt. Den Film dazu hab ich erst Jahre später gesehen doch dieser verursachte ungleich mehr Alpträume als dieses Bild vermitteln mag. Man sieht diesen gefesselten Menschen und dann tritt einfach ein Polizeichef dazu und richtet ihn vor laufender Kamera mit einen Kopfschuss hin. Man sieht die Blutfontäne aus seinen Kopf kommen, und versucht irgendwie zu realisieren das dies eben kein Film ist, in dem nach dem Cut- Ruf die Erlösung erfolgt, und die "Toten" wieder aufstehen. Nein, Erlösung gibt es hier nicht, und genau dadurch entsteht eine Diskrepanz die es durchaus in einigen Filmen, von "H & M" zu "Platoon"& Co bis hin Resnais und Spielberg, gibt. Bilder von Leichenteilen in den Nachrichten, oder Leuten die gemeinsam aus brennenden Türmen springen sind längst Prime- Time fähig. Filme die durch "abstossende" und extreme Darstellung von Gewalt und anderen netten Nicklichkeiten (z.B. Pasolini und Miike) nicht mal eine Bruchteil der grausamen Realität wiederzugeben vermögen, werden ins Reich der "Perversion" verbannt, obwohl es gerade diese Art von Filmen ist, die Dokumentationen wie "H & M" noch am nähesten kommt.
Am Ende steht die grosse Parade, und man kann die Erleichterung in vielen Gesichtern sehen Vietnam übelebt zu haben. Dann kommen die Demonstrationen, Beschimpfungen, Schlägereien. Ein Veteran kommt auf die Kamera zu:
"Man, let me talk talk to somebody. I was in Vietnam, I was a platton leader over there. What is this? What the hell is this? We were the ones that got shot. You guys were over there too with your damn cameras."
"Every human being has got a protective star in the sky, but once you rip it off from its place, Man can do nothing but perish."
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