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Art(y) Copying Life - Filmforen.de

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Art(y) Copying Life


8 Antworten in diesem Thema

#1 ArtVandelay

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Geschrieben 29. Juli 2006, 20:06

Willkommen.



#2 ArtVandelay

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Geschrieben 29. Juli 2006, 20:51

The River King (2005)

Director: Nick Willing
Starring: Edward Burns, Jennifer Ehle

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Ein Film muss das Rad nicht neu erfinden, um den Zuschauer wenigstens gut zu unterhalten. Das geschickte Kopieren der eigenen Vorbilder kann auf Macher und Fan gleichermaßen belebend wirken.
Was man uns in diesem erschreckend einfallslosen Filmchen auf TV-Niveau vorsetzt, ist jedoch traurigerweise nicht mehr als eine Polizisten-Mystery-Geschichte nach Schema F.
Ein herzensguter Cop versucht im verschneiten Nova Scotia das Rätsel um den Fund eines toten Eliteschülers zu lüften.
Ein "Love Interest" für den ehrlichen Officer Grey, der dunkle Fleck in dessen eigener Vergangenheit, David (das machtlose Individuum) gegen Goliath (die snobistische Schulinstitution), jedes Thriller-Klischee wird mit einer Schludrigkeit dargeboten, die zeigt, dass Nick Willing es keinesfalls versteht, sein zusammengeklautes Filmwissen in eine akzeptable Form zu pressen.

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Jede neue Nebenstory bauscht das Geschehen unnötig auf und lässt vermuten, dass aus diesem unfertigen und vorhersehbaren Mischmasch mehr hätte werden können, läge der Fokus auf der einzig halbwegs interessanten Storyline.
Nur wie sonst hätte Herr Willing seinen lächerlichen Versuch einer A-Produktion auf handelsübliche 90 Minuten dehnen können?
Der Vollständigkeit halber sei zumindest die überzeugende Leistung der beiden, völlig unterforderten, Hauptdarsteller Edward Burns und Jennifer Ehle erwähnt.
Außerdem vergegenwärtigt "The River King" die Notwendigkeit eines Kanadaurlaubs.


Wertung: 3/10



#3 ArtVandelay

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Geschrieben 02. August 2006, 12:42

Roger Dodger (2002)

Director: Dylan Kidd
Starring: Campbell Scott, Jesse Eisenberg


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Dylan Kidds Erstlingswerk „Roger Dodger“ muss den Vergleich mit seinen augenfälligen Vorbildern nicht scheuen. Wie die Stadtgeschichten von Woody Allen oder John Cassavetes lebt Kidds Kleinod von seinen Figuren, von deren Neurosen und eigenwilligen Lebensansichten.

Roger (Campbell Scott) ist für eine Werbefirma in Manhattan tätig. Ähnlich wie Bret Easton Ellis’ Patrick Bateman sehen wir ihn nie wirklich bei der Ausübung seines Berufs. Stattdessen dürfen wir seinen Mittagspausen beiwohnen, die er vorzugsweise damit verbringt, seine Kollegen mit leeren, pseudointellektuellen Worthülsen zu bombardieren. Später werden diverse angesagte Clubs und Bars frequentiert. Diese allabendlichen Besuche stellen ein einziges Hinarbeiten auf schnellen Sex dar. Dabei werden Männlein und Weiblein auf ihre wesentlichen Urinstinkte reduziert.
Die neandertalischen Ansichten des Frauenhelds dem anderen Geschlecht gegenüber, lassen in ihm keinerlei reale Emotionen entstehen. Seine unbestreitbare Menschenkenntnis wird nur eingesetzt, um andere Personen zu belügen und eigene Vorteile daraus zu ziehen.

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Als Rogers Neffe Nick (Jesse Eisenberg) völlig unerwartet in New York auftaucht, nutzt der nach Bewunderung lechzende Mittdreißiger die Gelegenheit, um seinem neuen Schüler wertvolle Weisheiten mit auf den Weg zu geben. In einer einzigen Nacht wird Nick in die, scheinbar auf einfachsten Regeln basierende, Frauenwelt eingeführt.
"Roger Dodger“ gewinnt seinen Reiz vor allem aus der Interaktion seiner beiden Protagonisten. Eine klassische Story ist absolut zweitrangig, da uns der Dialog zwischen Roger und Nick direkt in den Mittelpunkt des Geschehens zieht. Verstärkt wird dieser Effekt zusätzlich durch die häufig zum Einsatz kommenden unruhigen und zuckelnden Kamerafahrten.

Vor allem vermag dieser zynische Blick auf die Welt zu deprimieren, denn ähnlich wie die meisten anderen Vertreter dieses Genres, scheint Dylan Kidd ein Nihilist zu sein, der jede Hoffnung auf Besserung im Keim erstickt. Die Charaktere haben sich am Ende kein Stück verändert und bleiben in ihrem selbst geschaffenen Kokon gefangen.
Die letzte Sequenz zeigt Roger in Nicks Schulmensa. Umgeben von halbwüchsigen, pickligen Teenagern, seine üblichen Aufreißertricks preisgebend, wird schließlich deutlich, wie erschreckend gut er in die Welt dieser High-School-Kids passt.

Wertung: 8/10



#4 ArtVandelay

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Geschrieben 02. August 2006, 17:53

Civic Duty (2006)

Director: Jeff Renfroe
Starring: Peter Krause, Khaled Abol Naga

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"Civic Duty" widmet sich einem rechtschaffenen amerikanischen Vorzeigebürger (Peter Krause), der frühmorgens in der gesichtslosen Masse der Schlipsträger in einem glasverkleideten Hochhaus verschwindet und abends in die sichere Umgebung seiner Vorstadtidylle zurückkehrt.
Als Terry Allen aus heiterem Himmel seinen Job verliert, bleibt ihm ungewöhnlich viel Zeit, den lieben langen Tag einen kürzlich in die Nachbarschaft gezogenen jungen Araber (Khaled Abol Naga) zu beobachten. Dessen Staatsangehörigkeit allein dürfte dem paranoiden Amerikaner des 21. Jahrhunderts bereits reichen, um leicht ängstlich zu werden. Der in New York studierende Gabe Hassan jedoch lässt nach kurzer Observierung sämtliche Alarmglocken Allens schrillen. Verdächtige Aktivitäten mitten in der Nacht, ein spartanischer Lebensstil – dieser Herr aus dem Mittleren Osten ist also ein Terrorist.
Eifrig macht sich der Möchtegern – Detektiv daran, seine Umwelt vor diesem potenziellen Selbstmordattentäter zu schützen – notfalls mit Waffengewalt.

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Die verfolgte Absicht ist unschwer zu erkennen. Die ständige Präsenz des ohne Unterlass Nachrichtensendungen ausstrahlenden Fernsehgeräts, steigende Benzinpreise, Angestellte, die Allen auf bereitstehende Automaten aufmerksam machen, die ihre eigenen Stellen überflüssig machen. All diese äußeren Einwirkungen auf die Psyche tragen zur Entfremdung von der Gesellschaft bei und steigern das Misstrauen Fremden gegenüber.
Allgemeine zivile Mobilmachung und angstschürende Panikmache dienen dem imaginierten Zusammenhalt einer nichtexistenten Gemeinschaft, die sich dem Kampf gegen einen durch Medienbilder erzeugten Feind verschrieben haben.
Wenn in der zweiten Hälfte des Films ein vor Wut schnaubender Terry Allen seinen perplexen Nachbarn an dessen Haustür bedroht, nachdem er die Wohnung kurze Zeit vorher auf erdrückendes Beweismaterial untersucht hat, sympathisiert der Zuschauer instinktiv mit der Figur des Gabe Hassan.
Es geht nie um die Auflösung des „Ist er es“ – Rätsels, sondern vielmehr darum, wie weit der westliche Bürger zu gehen bereit ist, um sein eigenes Territorium vor dem namenlosen Buhmann zu schützen.
In dieser Hinsicht funktioniert der Film, trotz der bitteren Schlusspointe, relativ gut.

Wertung: 7/10



#5 ArtVandelay

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Geschrieben 13. August 2006, 16:15

George Washington (2000)

Director: David Gordon Green
Starring: Candace Evanofski, Donald Holden

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Flirrende Hitze, eine desolate, zugemüllte Landschaft, die von Maschinen durchfräst wird. Hypnotisierend und traumwandlerisch fängt die Kamera diese Bilder ein. Zwischen baufälligen, graffitiverzierten Häuserfassaden und rostenden Arbeitsgeräten wandeln einige Jugendliche umher, die versuchen, ihrem aussichtslosen Dasein in dieser, in North Carolina gelegenen Industriestadt einen Sinn zu geben.
Auf der ständigen Suche nach aufregenden Ereignissen und Abwechslung vom drögen, von Armut gezeichneten Alltag, sehen wir den Freunden in lose zusammenhängenden, meditativen Episoden zu.
Jedem kleinen, oberflächlich unwichtigen, Ereignis wird vollste Aufmerksamkeit gewidmet. Die liebevoll festgehaltenen komplexen Gefühle der schwarzen Kinder werden ohne erkennbaren Unterschied zur Erwachsenenwelt dargestellt. Ohne Generations- und Rassenkonflikte lebt man nebeneinander her, redet aneinander vorbei, versucht jeder Bewohner der erdrückenden Hoffnungslosigkeit zu entkommen.

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Tim Orr, der unglaublich talentierte Kameramann des Films, lässt keinen Zweifel daran, dass "George Washington" seinem Sujet völlig ironiefrei und ernsthaft begegnet. Die bedeutungsschwangeren, von einem satten Farbton durchzogenen Aufnahmen erinnern in ihrer lyrischen Eleganz an Terrence Malicks beste Momente. Doch ebenso wie für die Hauptfiguren liegt für den Zuschauer unter dieser Oberfläche ein harscher Realismus, dem letztendlich nicht zu entkommen ist.

Wertung: 8/10



#6 ArtVandelay

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Geschrieben 15. August 2006, 23:48

Eli, Eli, Lema Sabachthani? (2005)

Director: Aoyama Shinji
Starring: Asano Tadanobu, Miyazaki Aoi

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Bereits in früheren Aoyama Shinji - Machwerken wie "An Obsession" wurden Bürger ohne ersichtlichen Grund von Gestalten in Schutzanzügen auf offener Straße verschleppt oder hingerichtet. Hier vermischt Aoyama nun die in seinem Oeuvre stets vorhandene unterschwellig brodelnde Endzeitstimmung mit einer dem Menschen innewohnenden Todessehnsucht.
Im Jahre 2015 formieren Mizui und Asahara eine Musikgruppe, die sich dem Erzeugen von Lärm verschrieben hat. Stundenlang durchstreifen die beiden eine verlassene Gegend in der Nähe des Meeres, um alte Gerätschaften zu suchen, die sie für ihre Noiseexperimente verwenden können.
Die gesamte Menschheit ist offenbar des Todes und nur das Zaubermittel "Psychotischer Krach" verspricht Heilung. Davon ist zumindest ein älterer, wohlhabender Herr überzeugt, der sich mitsamt seiner infizierten Enkelin und eines Polizisten auf den Weg in das ländliche Idyll macht.

Nie erfahren wir, ob es sich bei dem "Lemming-Syndrom", das den Sehnerv eines Lebewesens so verändert, dass dessen Gehirn einen Selbstzerstörungsdrang verspürt, um eine tatsächlich unaufhaltsam vorantreibende Epidemie oder um bloße Hysterie und Hypochondrie handelt.

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Im Hintergrund laufende Radiosendungen geben Auskunft darüber, wie weit der Massenselbstmord scheinbar fortgeschritten ist, unbeachtet bleibende Leichen deuten den Zusammensturz der Zivilisation an, doch tatsächliche Bilder der sterbenden Menschheit bleiben aus.
Stattdessen werden wir Zeugen, wie die Musiker versuchen, mit Hilfe ihrer selbstgebastelten Instrumente, Harmonien aus disharmonischen Tönen zu erzeugen. Klang kann dem Individuum einen Lebenswillen geben, die Flucht in die statische Monotonie aus aggressiven Kracheskapaden und weißem Rauschen, spendet Trost und lässt den gefühllosen Körper wieder auferstehen.
Derlei Interpretationsspielraum lässt der Film zu Genüge. Aufgeworfene Fragen bleiben unbeantwortet, die einzelnen Charaktere entwickeln keinerlei Eigenleben, sie bleiben dem Zuschauer völlig fremd. Der kaum vorhandene Dialog ist geradezu lächerlich hölzern, während die atonalen Klangerzeugnisse für jeden Musikfreund zwar inspirierend wirken, zum eigentlichen Geschehen aber keinen Beitrag leisten können.
Somit bleibt jedem selbst überlassen, ob er sich auf diese Dokumentation über Experimentalmusik einlassen möchte oder doch lieber den nächsten Besuch im Plattenladen abwartet.

Wertung: 5/10



#7 ArtVandelay

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Geschrieben 26. Januar 2007, 23:24

Tokyo Marigold (2001)

Director: Ichikawa Jun
Starring: Tanaka Rena, Ozawa Yukiyoshi


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Tokyo Marigold ist in erster Linie ein Film über großstädtische Einsamkeit, über die Langeweile, die mit dem täglichen Leben in Tokyo einhergeht.
Die 21-jährige Eriko geht einer drögen Tätigkeit als Bürodrohne nach, wandert geistesabwesend durch die Straßen und versucht ihre innere Leere zu bekämpfen. Als eine Arbeitskollegin sie schließlich zu einem „Go-kon“ – einem japanisches Gruppen – Blind-Date - mitzerrt, wird sie auf den ähnlich scheuen Salaryman Tamura aufmerksam. Als dieser beichtet, eine Freundin zu haben, die ein Jahr in den USA studiert, schlägt Eriko vor, für diese Zeit als Ersatz einzuspringen.

Die Beziehung der Protagonisten hat wenig mit Liebe zu tun. Tatsächlich geht es den beiden einzig und allein darum, egoistische Bedürfnisse zu befriedigen. Tamura versucht die Sehnsucht nach seiner Freundin zu bekämpfen, Eriko hofft, eine Bindung zu einer beliebigen Person aufbauen zu können.

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Von hypnotisierender Musik und traumwandlerischen Bildern begleitet, porträtiert Ichikawa eine Stadt, ihre Bewohner und eine ganze Generation.
Stilisierte und allzu künstliche Aufnahmen werden meist vermieden, Figuren und Schauplätze wirken äußerst organisch und natürlich.
Vor allem Tanakas Präsenz ist schlicht atemberaubend. Subtil und unaufgesetzt lässt sie uns am Innenleben ihres Charakters teilhaben.

Leider trübt die mehr als offensichtliche Schleichwerbung für den Großkonzern (und Hauptsponsor des Films) Hondashi den positiven Gesamteindruck gehörig.

Wertung: 7/10



#8 ArtVandelay

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Geschrieben 27. Januar 2007, 23:42

A Single Spark (1995)


Director: Park Kwang-su
Starring: Hong Kyeong-in, Mun Sung-keun


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Ist die Beendigung seines eigenen Lebens ein manchmal notwendiges Mittel einen Missstand anzuprangern?
Park Kwang-su, einer der wichtigsten Regisseure der koreanischen „Nouvelle Vague“ der 90er, erzählt in „A Single Spark“ die wahre Geschichte eines jungen, unerfahrenen Arbeiters, der sich, getrieben von erschreckenden Konditionen in der boomenden Textilindustrie, gegen das Park Chung-hee - Militärregime (1961-1979) auflehnt. Jahrzehntelang war die südkoreanische Politik in den Händen häufig wechselnder Generäle, immer wieder führten gewaltsame Putsche zu Regierungswechseln, ohne eine spürbare Veränderung herbeizuführen. Dabei war keine Zeit derart prägend wie Parks 18-jährige Herrschaft.

1970 endet Chun Tae-ils Aufstand, schon am Filmplakat unschwer zu erraten, im Selbstmord durch Verbrennung, ein vor allem im Buddhismus und Schamanismus verbreiteter Akt. Er stellt eine furchtbare Demütigung für die verhasste Person dar, die Grund für den Suizid ist.
Tae-ils Leben, in Schwarz-Weiß gehalten, wird mit der fiktiven Geschichte des Intellektuellen Kim Sang-jin verflochten. Dieser politisch verfolgte Autor versucht wenige Jahre nach Tae-Ils Selbstopferung ein Buch über dessen Wirken zu verfassen.
Schnell wird klar, dass die Verhältnisse sich kein bisschen verändert haben und die Unterdrückung der demokratischen Bewegung in gleichem Maße fortschreitet.

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Den Großteil des Drehbuchs hat kein anderer als Lee Chang-dong verfasst, und das ist dem Film durchaus anzumerken. Auch wenn die Eigenheiten der koreanischen Sprache in der Übersetzung natürlich verloren gehen, ist die straffe Erzählweise, die jegliche Längen vermeidet, eindeutig Lees Handschrift. Seine eigenen Werke hatten später zwar wesentlich längere Laufzeiten, die Gemeinsamkeiten sind aber unübersehbar. Keine Szene wirkt unnötig, jedes Detail hat eine Bedeutung. Jede Rolle ist hervorragend besetzt. Mun Sung-keun beweist einmal mehr, wieso sein Name aus dem koreanischen Kino nicht mehr wegzudenken ist. Mit wenigen Gesten und Blicken verleiht er der Rolle des Untergrundschriftstellers die nötige Tiefe.

Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft hat vor allem Millionen Studenten jahrelang zu Aufständen getrieben, die teilweise, wie in Gwangju 1980, blutig niedergeschlagen wurden. Ob die ganze Mühe nun lohnt, steht für Park Kwang-su außer Frage. Seine größte Kritik gilt der wohlhabenden Mittel- und Oberschicht der Gegenwart. Kritische Stimmen sind größtenteils verstummt, die Intellektuellen der Neuzeit haben Geld gegen ihr Gewissen eingetauscht.

Gespickt mit einer Reihe denkwürdiger Szenen, gelingt den, meiner Meinung nach, wichtigsten Filmemachern des koreanischen Kinos, ein Film, der ohne zu predigen, zum Nachdenken anregt. Essentiell zum Verständnis der koreanischen Geschichte. Ein Meisterwerk.

Wertung 10/10



#9 ArtVandelay

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Geschrieben 30. Januar 2007, 13:03

Intermezzo: Die schlechtesten Arthouse-Filme aller Zeiten


Funny Games (1997)

Director: Michael Haneke
Starring: Frank Giering, Ulrich Mühe

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Exploitative Blutbäder faszinieren euch Zuschauer, nun seid doch ehrlich! Und solltet ihr noch keine Kenntnis davon genommen haben, möchte Herr Haneke euch diese Tatsache reinwürgen. Immer und immer wieder. Holzhammer und Zaunpfahl inklusive.

Wertung: 0/10







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