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Der Film im Blickfeld - Filmforen.de

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Der Film im Blickfeld


49 Antworten in diesem Thema

#1 STM

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Geschrieben 02. Oktober 2003, 09:59

Einleitung

In diesem Thread werde ich fortan meine Eindrücke zu gesehenen Filmen präsentieren.
Neben dem Informationsgehalt für die Besucher soll es auch für mich eine Möglichkeit sein, meine filmischen Erlebnisse zu ordnen und bei Bedarf erneut ins Gedächtnis zu rufen.

Doch nun viel Spaß!

STM

#2 STM

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Geschrieben 02. Oktober 2003, 10:12

Secretary (2002, Steven Shainberg)

wann: 01.10.2003
wo: Kino

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Lee (Maggie Gyllenhaal) wird aus einer psychologischen Heilanstalt entlassen und kommt zurück nach Hause. Daß Familienleben ist nicht gerade harmonisch, und so flüchtet sie sich in die Auslebung ihres Masochismus indem sie sich selbst verstümmelt und Schmerzen zufügt.
Peter (Jeremy Davies), den sie aus Schulzeiten kennt, empfindet Zuneigung für sie, da er in ihr einen empfindlichen Charakter erkennt, was er auch von sich denkt.
Um wieder Fuß zu fassen, macht Lee Schreibmaschinenkurse und wird dadurch schließlich Sekretärin in einer Rechtsanwaltskanzlei unter E. Edward Grey (James Spader). Dieser hat seltsame Angewohnheiten und es zeigt sich bald ein Hang zum Sadismus...
Eingefügtes Bild
Der Film ist ein verblüffend intelligentes Werk über das Ausleben von Wünschen und bedingungslose Liebe, gleichzeitig auch eine Parabel über die Oberflächlichkeit des Spießbürgertums, über persönliche Ängste und gesellschaftliche Erwartungen.
Eher zurückhaltend inszeniert, offenbart der Film dennoch eine starke Wirkung aus den beängstigend guten Leistungen von Gyllenhaal und Spader. Eine schönen Kameraführung und ein angenehmer Soundtrack stehen ganz im Gegensatz zum brodelnden Geschehen unter der Oberfläche.
Mit klugem Einsatz der Mittel schafft es Regisseur Steven Shainberg die Erotik, die die Beteiligten bei den S-M-Spielen empfinden, dem Zuschauer glaubhaft näher zu bringen, ohne dabei vulgär oder gar abstoßend zu werden.
"Secretary" fordert den Geist und die Aufgeschlossenheit des Zuschauers um die Wirkung zu entfalten. Wenn man bereit ist, sich auf das ungewöhnliche Werk einzulassen, wird man mit einem Filmerlebnis höchster Güte belohnt.

Fazit: Intelligentes Kino mit grandiosen Darstellern und unverbrauchter Thematik. Ansehen!
9/10

#3 STM

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Geschrieben 02. Oktober 2003, 10:19

Swimming Pool (2003, François Ozon)

wann: 13.08.2003
wo: Kino

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Die äußerst erfolgreiche britische Krimiautorin Samantha Morton (Charlotte Rampling) ist in einer kreativen Tiefphase. Ihr Verleger schickt sie deshalb in sein Haus in Frankreich, wo sie in der Ruhe der Abgeschiedenheit wieder neue Ideen finden soll.
Samantha genießt den Aufenthalt dort und beginnt, wieder zu schreiben. Als jedoch unerwartet die Tochter (Ludivine Sagnier) des Verlegers im Haus erscheint, ist es mit der Ruhe vorbei. Zuerst meidet Samantha die quirlige Person, doch sie erkennt in ihr bald interessantes Material für ihre Arbeit... (mehr möchte ich nicht verraten)
Eingefügtes Bild
Die Inszenierung ist sehr ruhig und elegant. Die Charaktere sind sehr glaubhaft als vollkommen konträre Personen dargestellt. Obwohl der Film recht spannend ist, ist er nicht hektisch. Die Spannung entwickelt sich mehr auf subtile Weise und regt den Geist des Zuschauers an. Wer einfache Unterhaltung sucht, wird sich daher bestimmt ziemlich langweilen.
Die Erotik des Film ist wesentlich stärker ausgepregt, als ich es mir vorgestellt hatte, was der schwülstigen Atmosphäre zugute kommt. Aber auch musikalisch konnte mich der Film überzeugen. Die Klänge sind eher verhalten und stehen daher meist im Gegensatz zu dem, was in den Hauptfiguren vorgeht.
Letztlich kann ich sagen, daß der Film sich positiv aus der Masse der aktuellen Kinofilme hervorhebt und sicherlich seine Freunde finden wird. Allerdings wird es auch einige geben, die mit dem Streifen nichts anfangen können.

Fazit: Elegenate Inszenierung, subtile Story und angenehme Musik - hat allerdings auch Szenen, die nicht ganz überzeugen.
8/10

#4 STM

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Geschrieben 02. Oktober 2003, 10:29

Xiaos Weg ("He ni zai yi qi", 2002, Kaige Chen)

wann: 07.08.2003
wo: Kino

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"Xiaos Weg" - eine Koproduktion von China und Südkorea - erzählt die Geschichte des dreizehnjährigen Xiao (Yun Tang), der ein äußerst begabter Geiger ist. Um sein Talent zu fördern, fährt sein mittelloser Vater mit ihm vom Land in die Stadt. Dort will er einen Lehrer für seinen Sohn finden. Doch auch Xiao hat eigene Vorstellungen und Wünsche, weshalb Reibereien vorprogrammiert sind...
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Der Film erzählt seine Geschichte in ruhigen Bildern und mit einer gewissen Leichtigkeit. Leider sind alle Nebenfiguren interessanter als der Hauptcharakter Xiao geraten: Er äußert sich ziemlich spärlich und sein Schauspiel wirkt mitunter laienhaft. Die ausdruckslose Synchronstimme trägt außerdem zu seiner Banalität bei.
Trotzdem hat der Film auch seine guten Seiten. So ist die eingesetzte Violinenmusik wirklich traumhaft und ein Genuß für den Zuhörer. Es gibt auch die ein oder andere lustige Begebenheit zu bestaunen, wobei aber trotzdem auch ernste Töne angeschlagen werden. Leider kommt das Geschehen mitunter nicht ganz ohne Kitsch aus.
Die Geschichte unterhält doch für die Länge des Filmes, wenngleich sie auch nicht besonders spannend ist.

Fazit: Ein Film mit liebenswerten Charakteren und wunderbarer Musik - ganz nett, mehr nicht.
7/10

#5 STM

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Geschrieben 02. Oktober 2003, 10:37

Die Journalistin ("Veronica Guerin", 2003, Joel Schumacher)

wann: 15.09.2003
wo: Kino

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In "Die Journalistin" spielt Cate Blanchett die Hauptrolle. Am Anfang sehen wir sie vor Gericht, kämpfend um ihren Führerschein, den sie auch tatsächlich behalten darf. Glücklich fährt sie los bis sie an einer Ampel zum Stillstand kommt. Ein Motorrad hält neben ihr. Eine Waffe zielt auf sie, peng!
Schnitt.
Von nun an erzählt der Film den Werdegang der Journalistin Veronica Guerin, die durch ihre Reportagen über die Drogenszene immer weiter in das Milieu der irischen Drogenbosse gerät und schon bald erfahren muß, daß diese auch vor Gewalt nicht zurückschrecken.
Eingefügtes Bild
Der Film ist für ein Werk Schumachers überaus ruhig inszeniert. Es wird eine klare, nachvollziehbare Handlung erzählt und die Figuren lassen auch eine gewisse Tiefe nicht vermissen.
Trotzdem konnte mich der Film nie so richtig begeistern, obwohl ich ihn recht gut finde. Irgendwie habe ich eine gewisse Dynamik in der Erzählweise vermißt. Das Ende ist leider weniger gelungen, da der Film in Inszenierung und Musik sehr ins Melodramatische abgleitet, was im Kontrast zum sonst eher ernsthaften Tenor des Filmes steht.

Ein Film, den man sich ansehen sollte, aber nicht muß.
7/10

#6 STM

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Geschrieben 02. Oktober 2003, 10:41

Mein Leben ohne mich ("My Life Without Me", 2003, Isabel Coixet)

wann: 25.09.2003
wo: Kino

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Erzählt wird die Geschichte einer jungen Frau, Ann (Sarah Polley), die erfährt, daß sie Krebs im Endstadium hat. Zuerst völlig niedergeschlagen, beschließt sie schon bald, das Leben nach ihrem Tode zu regeln und die letzten Monate zu genießen. Sie erstellt eine 10-Punkte-Liste (u.a. Kassetten für ihre beiden Töchter aufnehmen, mit einem anderen Mann schlafen, eine neue Frau für ihren Ehemann finden). Schließlich lernt sie den zurückhaltenden Lee (Mark Ruffalo) kennen, der sich bald in sie verliebt...
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Der Film erzählt seine Geschichte in sehr ruhiger Weise und mit einfachen Mitteln.
Allerdings muß ich anmerken, daß die Geschichte, welche ich durchaus ambitioniert finde, nicht durch ein gutes Drehbuch getragen wird. Die Charaktere vermitteln zu oft den Eindruck, ein Klischee darzustellen und manches im Storyverlauf wirkt sehr konstruiert. Dem Film fehlt dadurch etwas sehr wichtiges: Die Nähe zum wirklichen Leben.

Trotzdem könnte der Film für Freunde von ruhigen, interessanten Geschichten durchaus interessant sein.
6/10

#7 STM

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Geschrieben 02. Oktober 2003, 10:47

Wilbur Wants to Kill Himself (2002, Lone Scherfig)

wann: 18.09.2003
wo: Kino

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Wilbur (Jamie Sives) - ein Kerl, den der Kinozuschauer zum ersten mal sieht, als er sich umbringen will. Der Versuch schlägt fehl und man erkennt, daß das nicht der erste gewsen ist. Wilbur ist ein Mensch, dem man nicht anmerkt, daß es im schlecht geht, trotzdem wird er von einer gewissen Todessehnsucht getrieben.
Er wohnt zusammen mit seinem Bruder (Adrian Rawlins) im gemeinsamen Geschäft, einer Gebrauchtbuchhandlung. Als sein Bruder eine Frau findet, beginnt auch Wilbur wieder Hoffnung zu schöpfen: Er verliebt sich in sie...
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Ein Film mit einem sehr ungewöhnlichen Thema, ein mutiger Film, der nachhaltige Präsenz erzielt.
Schon allein durch die Tatasache, Wilbur als einen rätselhaften Charakter darzustellen, gewinnt der Film neben der eigentlichen Handlung Potential aus der Tatasache, daß man den Charakter verstehen möchte, seine Todessehnsucht ergründen.
Die Geschichte ist sehr vielfältig. Der Film ist humorvoll, traurig, skurril, hoffnungsvoll und niederschlagend. Die Darsteller spielen alle unaufdringlich, was für diesen Film auch nicht besser sein könnte. Der Film hat ruhige Untertöne und für jeden Zuschauer etwas, daß er mitnehmen kann, im Geiste natürlich.

Fazit: Toller Film mit ungewöhnlicher Thematik - Ansehen!
8/10

#8 STM

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Geschrieben 02. Oktober 2003, 10:51

Tricks ("Matchstick Men", 2003, Ridley Scott)

wann: 23.09.2003
wo: Kino

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Roy (Nicolas Cage) ist ein Mensch, der vielen Psychologen Arbeit für ihr ganzes Leben bescheren könnte. Dieser Mann hat soviele Macken und Neurosen, daß man sich gar nicht vorstellen kann, daß er sein Geld mit Betrug verdient. Aber das tut er, erfolgreich sogar.
Als eines Tages seine Tochter (Alison Lohman) aufkreuzt, kommt er zunächst überhaupt nicht damit zurecht...
Eingefügtes Bild
Nicolas Cage spielt die Rolle gewohnt souverän. Seinen Charakter muß man einafch gern haben. Man gewinnt die Macken im Verlauf des Films fast schon lieb und entwickelt ein Gefühl für den Charakter.
Auch die anderen Darsteller wissen zu überzeugen.
Besonders ist mir im Film die facettenreiche Musik aufgefallen. Hier wurde wirklich ein Gespür für musikalische Dynamik bewiesen.
Auch Scotts Inszenierung ist als gekonnt hervorzuheben. Es ist einer seiner besseren Filme.
Der Film unterhält den Zuschauer über die Dauer der Laufzeit und läßt auch ein gewissen Maß an Anspruch nicht vermissen.

Fazit: Gut gemachte Unterhaltung.
8/10

#9 STM

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Geschrieben 02. Oktober 2003, 11:07

Spider-Man (2002, Sam Raimi)

wann: Juni 2002 / August 2003
wo: Kino / DVD (RC2), OV

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Spider-Man ist die Verfilmung eines populären amerikanischen Superhelden-Comics. Die wichtigsten Zutaten werden geschickt in die filmische Version integriert.
Peter Parker (Tobey Maguire) ist ein Außenseiter an seiner Schule: Er interessiert sich für Wisschenschaft, ist schmächtig und schüchtern. Der Biß einer genetisch veränderten Spinne ruft jedoch besondere Kräfte in ihm hervor: Er haftet mit Armen und Füßen an Wänden, seine Sehkraft verbessert sich, er wird muskulöser, bekommt einen Spinnensinn, der ihn vor Gefahren warnt und kann aus seinen Handgelenken ein Netz herrausschießen (Abweichung von der Vorlage!).
Zur gleichen Zeit probiert der verzweifelte Wissenschaftler Norman Osborn (Willem Dafoe) eine von ihm erfundene Chemikalie zur Leistungssteigerung an sich aus. Diese ruft jedoch den Wahn in ihm hervor.
Peter Parker versucht nun mit seinen neuen Kräften, Geld als Wrestler zu verdienen, wird jedoch vom Veranstalter um seinen Gewinn betrogen und kümmert sich aus Frust und Überheblichkeit nich um einen flüchtenden Dieb. Jedoch ermordet dieser kurz darauf seinen Onkel Ben, was ihm klarmacht: "Aus großer Macht wächst große Verantwortung." Er setzt jetzt seine Kräfte bewußt für die Hilfe anderer ein.
Außerdem wird er auch etwas selbstbewußter und knüpft Kontakt zu seiner ehemaligen Mitschülerin Mary Jane Parker (Kirsten Dunst). Diese ist jedoch mit seinem Freund Harry zusammen, dem Sohn von Norman Osborn.
Osborn legt sich die Identität des "Grünen Kobolds" zu und verursacht mit Hilfe seines Gleiters Zertörung und Chaos.
Natürlich muß es zum Duell der beiden Metawesen kommen...
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Die meiste Zeit gelingt es dem Film, sich von Kitsch fernzuhalten (bis auf ein paar verzeihliche Ausrutscher). Die Charaktere werden glaubhaft eingeführt und haben Zeit, sich zu entwickeln. Die schauspielerischen Leistungen tragen dem Rechnung.
Die Welt und das Aussehen der Charaktere werden der Vorlage vollauf gerecht. Sehr gut wurden die Panels in bewegte Bilder umgesetzt. "Spideys" Schwingen zwischen den Wolkenkratzern untermalt von der pompösen Musik Danny Elfmans reißt einen wahrhaft mit.

Fazit: Für Fans des Comics uneingeschränkt zu empfehlen. Wer sich nicht zu sehr an der angenommenen Existenz von "Superwesen" stört, kann einen kurzweiligen Spaß erleben!
8/10

#10 STM

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Geschrieben 02. Oktober 2003, 11:14

The Others (2001, Alejandro Amenábar)

wann: Juni 2002
wo: Kino

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Die Herrin eines alten Landhauses (Nicole Kidman) empfängt am Morgen 3 neue Bedienstete (einen Gärtner, eine stumme Frau und eine Alte, die offensichtlich der Kopf der drei ist). Sie weißt sofort darauf hin, daß die Türen ständig verschlossen bleiben müssen, denn ihre beiden Kinder leiden unter Sonnenalergie und dürfen daher nur schwachem Licht ausgesetzt werden. Der Vater der Familie ist im Krieg und wird vermisst.
Jedoch machen Geistererscheinungen der Tochter zu schaffen und erreichen gar den Sohn. Die Mutter jedoch weist so etwas stets von sich. Eines Tages jedoch beginnt sie selbst, zu zweifeln. Immer mehr seltsame Dinge passieren im Haus und auch die Bediensteten benehmen sich merkwürdig.
Die Hausherrin vermutet, ein alter Friedhof in der Nähe des sei schuld, aber was wirklich passiert, ahnt sie da noch nicht einmal.
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Der Film ist wohltuend frei von Effekthascherei und erzeugt dennoch nervenzerreißende Spannungsmomente. Sehr geschickt werden die Sourround-Kanäle eingesetzt um den Zuschauer mitten in das Unheimliche zu versetzen.
Nicole Kidman spielt die Rolle sehr ernst und glaubwürdig. Die Regie hält sich vornhemlich zurück. Schnelle Schnitte und Musik werden an den richtigen Stellen dosiert eingesetzt.

Den Film kann ich uneingeschränkt empfehlen. Ein Horrorfilm, der sich wohltuend von der Teenie-Welle abhebt.
8/10

#11 STM

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Geschrieben 02. Oktober 2003, 11:57

The Shootist (1976, Don Siegel)

wann: Mai 2002
wo: DVD (RC2, EuroVideo)

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John Wayne spielt - wie der Titel schon andeutet - einen Revolverhelden vom alten Schlag in einer Zeit, in der diese fast "ausgestorben" sind. Doch er leidet unheilbar an Krebs. (Eine besondere Tragik erhält diese Tatsache dadurch, daß John Wayne tatsächlich schwer von seinem realen Krebsleiden gezeichnet ist.)
Er kommt auf seinem Pferd in eine kleine Stadt um erneut einen Arzt (Jamers Stewart) zu konsultieren, denn den anderen nahm er die Diagnose Krebs nicht ab. Doch nun sieht er ein, daß es wohl zu Ende geht. Vollkommen resigniert sucht er sich etwas abseits der Stad eine Unterkunft in einem Hotel. Durch seine Art, immer Befehle zu geben, fällt er dort schon negativ auf. Als sich dann schließlich herausstellt, daß er ein berühmter Scharfschütze ist, verbreitet sich diese Nachricht wie ein Lauffeuer in der kleinen Stadt. Die Hotelbesitzerin (Lauren Bacall) ist entzürnt, läßt ihn aber doch bleiben, als sie von seinem bevorstehenden Tod erfährt. Aber die Möchtegern-Revolverhelden der Stadt möchten sich gern mit einem Sieg über ihn rühmen und so beginnen für den schwerkranken Mann seine letzten leidvollen Tage. Vieles versucht er noch ins Reine zu bringen oder über seine inneren Gefühle zu sprechen. Doch das Ende ist unausweichlich...
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Don Siegel inszeniert souverän, manchmal jedoch ein wenig unspektakulär. Die Darsteller spielen alle sehr überzeugend, allen voran natürlich John Wayne.
Für mich bleibt es letzlich eine überzeugender Western, der sich wohltuend von Genrevertretern abhebt und eine feine Charakterzeichnung aufzuweisen hat.

Empfehlung: Für Western- und John Wayne-Fans ein Muß. Alle anderen sollten ruhig mal einen Blick riskieren.
8/10

#12 STM

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Geschrieben 02. Oktober 2003, 16:44

Es bleibt in der Familie ("It Runs in the Family", 2003, Fred Schepisi)

wann: 02.10.2003
wo: Kino

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Vier Mitglieder der Familie Douglas sind in diesem Film vertreten. Passend dazu wird die Geschichte einer durchschnittlichen Familie, namentlich Gromberg, mit Problemen erzählt.
Mitchell (Kirk Douglas) und seine Frau (Diana Douglas) sind ein glückliches altes Ehepaar. Ihr Sohn Alex (Michael Douglas) arbeitet in einer Anwaltskanzlei und geht nebenbei einer Arbeit in einer Küche für Bedürftige nach. Dort versucht ihn eine Kollegen zu verführen, was Alex aber mit Rücksicht auf seine Frau (Bernadette Peters) abweist.
Sein ältester Sohn Asher (Cameron Douglas) hat Probleme im College-Unterricht und verdient sich Geld durch das Verkaufen von Drogen. Eli (Rory Culkin), sein Bruder, ist in sich verschlossen und fühlt sich genervt, wenn seine Eltern mit ihm sprechen wollen.
So versucht die Familie, ihre Konflikte zu lösen und miteinander auszukommen. Dabei werden Eingeständnisse gemacht, Verluste erlitten und Hoffnungen geschaffen.
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Der Film ist eher ernsthaft gehalten, durchzogen von witzigen Momenten. Besonders Kirk Douglas als grantiger Alter ist köstlich. Ansonsten plätschert die Handlung mehr oder weniger vor sich hin, ohne besondere Höhepunkte für den Zuschauer zu bieten.
Die Probleme werden zu oberflächlich behandelt und es laufen zu viele Subplots nebenher. So gelingt es dem Film nicht, eine glaubhafte Auseinandersetzung mit der Familienproblematik zu schildern.

Fazit: Ganz nett, aber mit einigen Schwächen.
6/10

#13 STM

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Geschrieben 02. Oktober 2003, 18:28

Willkommen im Tollhaus ("Welcome to the Dollhouse", 1995, Todd Solondz)

wann: 01.10.2003
wo: TV

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Dawn Wiener (Heather Matarazzo) hat eine dicke Brille, ist nicht besonders hübsch, trägt seltsame Kleidung und geht in die 7. Klasse. Oder kurz gesagt: Sie ist in der Hölle. Dazu wird ihre Schulzeit von ihren Mitschülern nämlich gemacht. Sie wird herumgeschubst, beleidigt und gedemütigt. Sie ist viel zu unsicher, ihren Standpunkt zu vertreten und kann dem deshalb keinen Einhalt gebieten. Besonders Brandon hat großen Gefallen daran, Dawn zu quälen.
Auch zu Hause erfährt sie keine Unterstützung bei ihren Problemen. Ihr älterer Bruder Mark ist strebsamer als sie und nur an seinen Qualifikationen für eine geplante College-Bewerbung interessiert. Missy, ihre kleine Schwester, liebt es, sie zu ärgern und ist der Liebling der Eltern.
Dawn behandelt sogar manchmal ihren einzigen Freund, einen kleinen schüchternen Jungen, wie sie behandelt wird. So lebt Dawn ständig in ihrem Teufelskreis aus Verachtung erfahren und Verachtung ausleben.
Dawn sehnt sich nach Liebe. So erzählt ihr Bruder ihr von Steve Rodgers, der es angeblich mit jeder tun soll, worauf sie ihre Bemühungen an ihn richtet. Sie verehrt ihn und macht viele zögerliche Versuche, ihm näher zu kommen, was aber nicht gelingen will.
Als Brandon ihr eines Tages droht, sie zu vergewaltigen, macht sie kaum Anstalten, dem zu entkommen. Einerseits durch ängstliches Gehorsam, andererseits durch den Wunsch nach menschlicher Nähe getrieben, geht sie mit ihm mit. Schließlich stellt sich heraus, daß auch Brandon nicht gerade glücklich ist.
Eines Tages möchte Dawn wirklich etwas Gutes für ihre Familie tun, aber keiner bemerkt es. Keiner bemerkt sie je.
Eingefügtes Bild
Der Film beginnt mit einem Familienporträt und zoomt schließlich auf das Bild eines jungen Mädchens: Dawn. Regisseur und Autor Todd Solondz lenkt unseren Blick auf das Besondere, was wir im Alltäglichen übersehen oder nicht sehen wollen. Seine Protagonistin erscheint in ihrer heilen Vorstadtwelt zunächst wie ein Fremdkörper. Doch der aufmerksame Zuschauer erkennt schon bald, daß sie nur eine Repräsentantin für die Opfer menschlicher Ignoranz ist.
Dawn Wiener ist eine einsame Heldin, die in ihrer Welt scheinbar gefangen ist. So gibt der Film keinen Funken auf Hoffnung, etwas könne sich für sie ändern. Vielmehr überläßt Solondz es jedem selbst, die Konsequenzen aus der Handlung zu ziehen, die zwar traurig, aber nicht sentimental ist. Aus den skurrilen Szenen schöpft „Welcome to the Dollhouse“ eine seltsame, befremdliche Art von schwarzem Humor, der die Absurdität des Geschehens unterstreicht und dem Zuschauer ein Gefühl des Unbehagens angesichts der Situation von Dawn vermittelt.
Die Inszenierung ist eher unspektakulär, aber dennoch sehr intensiv. Die jungen Darsteller verkörpern ohne Probleme Fragmente einer Gesellschaft, die mehr als nur hinterfragt wird. Allen voran Heather Matarazzo als Dawn Wiener gibt eine Leistung mit bedrückender Wirkung ab, obwohl ihr Spiel scheinbar minimalistisch ist. Doch bei genauerer Betrachtung machen sich die Nuancen ihrer Rollenverkörperung sichtbar, die ihr Spiel auch ohne große Gesten eindrucksvoll gestalten.
„Welcome to the Dollhouse“ macht den Zuschauer auf seine Thematik aufmerksam, ohne mit erhobenem Zeigefinger zu wirken. Es ist ein kleiner Film mit großer Thematik, ein nur scheinbar isoliertes Bild, daß sich erst in der Auseinandersetzung in voller Größe offenbart.

Fazit: Ein Film, der den Zuschauer fordert und auch fördert, wenn er es zuläßt.
9/10

#14 STM

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Geschrieben 02. Oktober 2003, 22:27

Roter Drache ("Red Dragon", 2002, Brett Ratner)

wann: 02.10.2003
wo: DVD (RC2, Universal)


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Zum dritten Mal nach „Das Schweigen der Lämmer“ und „Hannibal“ spielt Anthony Hopkins die Rolle des Dr. Hannibal Lecter. Doch die Handlung von „Roter Drache“ ist inhaltlich vor den beiden anderen Filmen angesiedelt.
Dem FBI-Ermittler Will Graham (Edward Norton) ist es gelungen, den Kannibalen Dr. Lecter zu überführen und in eine Anstalt einzuweisen. Immer noch durch einen lebensgefährlichen Kampf mit dem Ex-Psychiater gezeichnet, hat sich Graham in die Abgeschiedenheit mit seiner Familie zurückgezogen. Doch ein Serientäter (Ralph Fiennes), den die Presse „Zahnfee“ nennt, begeht schreckliche Morde, die dem FBI unlösbare Rätsel aufgeben. So drängt Ermittlungschef Jack Crawford (Harvey Keitel) Graham dazu, ihm zu helfen. Dieser willigt schließlich auch ein und muß erfahren, dass eine Konsultation mit Dr. Lecter zur Lösung des Falles hilfreich sein würde. So sucht er ihn in der Anstalt auf, da dieser im Kontakt mit der „Zahnfee“ steht und von ihm bewundert wird. Doch Lecter verfolgt auch seine eigenen Interessen...
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Aufwendig inszeniert, stellt „Roter Drache“ ein spannendes Stück Unterhaltungskino dar. Die Handlung ist für den Zuschauer schlüssig und dennoch rätselhaft. Geschickt schöpft der Film Potential aus den großartigen Leistungen der Hauptdarsteller, die teilweise beklemmend gut sind. So gibt Ralph Fiennes eine seiner besten Darstellungen als eine psychologisch komplexe Persönlichkeit.
Danny Elfmans musikalische Untermalung ist ebenfalls spannungsfördernd, da sie in den richtigen Momenten passend eingesetzt wird, wenngleich manchmal auch etwas übertrieben.
Der Film weiß über die gesamte Laufzeit zu fesseln und gewinnt seine Faszination aus der Vorstellungskraft der Zuschauer, denn die Gewalt wurde keineswegs voyeuristisch inszeniert.

Fazit: Hochspannung mit tollen Darstellen.
8/10

#15 STM

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Geschrieben 03. Oktober 2003, 10:09

Identität ("Identity", 2003, James Mangold)

wann: 18.09.2003
wo: Kino

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In einer stürmischen Nacht finden sich zehn Menschen (u.a. John Cusack, Ray Liotta, Amanda Peet) durch merkwürdige Zufälle in einem Motel ein. Das Unwetter lässt sie dort festsitzen und ein Weiterfahren ist zunächst nicht möglich. Bald jedoch geschehen merkwürdige Morde ohne erkennbaren Hintergrund.
Es wird deutlich, dass alle eine Gemeinsamkeit haben müssen, welche es herauszufinden gilt um aus der schrecklichen Situation zu entkommen...
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„Identity“ ist ein Film von James Mangold. Da ich Cop Land sehr mochte, habe ich mir sehr viel versprochen, zu viel.
Die Leistungen der Darsteller sind alle als überzeugend herauszustellen. Auch die Inszenierung Mangolds ist durchweg gelungen. Er schafft es wunderbar, die Spannung für die gesamte Dauer des Filmes zu halten.
Leider ist die Story manchmal etwas unausgewogen. So hat mich die Handlung sehr an ausgelutschte Themen erinnert: Gruppe von Leuten ist an einem Ort zusammen, einer nach dem anderen wird ermordet, keiner weiß, wer es tut usw.
Natürlich muß man dabei an die Meta-Ebene denken, die dem ganzen durchaus wieder etwas mehr Gehalt gibt und es nicht zu oberflächlich erscheinen läßt.
Das Geschehen ist unter diesem Gesichtspunkt wirklich mitreißend und interessant, doch keineswegs überragend.
Das Ende finde ich leider etwas lächerlich.

Fazit: Spannender, gut inszenierter Film. Die Story ist nicht perfekt, aber interessant.
7/10

#16 STM

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Geschrieben 03. Oktober 2003, 14:12

Ein Pyjama für zwei ("Lover Come Back", 1961, Delbert Mann)

wann: 03.10.2003
wo: TV

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Carol Templeton (Doris Day) arbeitet in einer Webeagentur und hofft, mit viel Arbeit und guten Ideen Aufträge für das Unternehmen zu gewinnen. Sie ist eher zurückhaltend und ein wenig verklemmt.
Ganz anders ist Jerry Webster (Rock Hudson), der bei einem Konkurrenzunternehmen arbeitet. Er ist ein typischer Playboy und überzeugt seine Kunden entsprechend mit Partys, Mädchen und Alkohol. Sein Chef Peter Ramsey (Tony Randall) ist davon zwar nicht unbedingt begeistert, jedoch lässt er Jerry gewähren, weil er selbst nicht genug Ideen für die Leitung des Unternehmens besitzt.
Websters Methoden sind Carol Templeton ein Dorn im Auge. Sie versucht, mit rechtlichen Schritten dagegen vorzugehen, scheitert jedoch an einer von Webster bestochenen Zeugin. Dieser hat er nämlich versprochen, das Werbemädchen für das Produkt „Vip“ zu werden, was er auch wahrmacht. Doch da gibt es ein Problem: „Vip“ ist noch nicht erfunden.
Dies soll Doctor Linus Tyler (Jack Kruschen) in seinem Chemielabor nachholen, um Webster und Ramsey vor einem Skandal zu bewahren. Carol Templeton besucht Dr. Tyler, weil sie Webster den Auftrag wegschnappen will. Durch einen Zufall hält sie Webster zunächst für Tyler. Dieser nutzt die Situation aus, und so beginnt das Verwirrspiel...
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„Ein Pyjama für zwei“ ist eine klassische Hollywood-Komödie im besten Sinne. Der Film ist von großartiger Situationskomik durchzogen, lebt aber hauptsächlich von seinem großen Duo Doris Day und Rock Hudson. Deren Zusammenspiel ist ein Genuß für den Zuschauer und sorgt für leichte Unterhaltung. Auch Tony Randall als unfähiger Unternehmensleiter ist ein großer Gewinn für den Film.
Regisseur Delbert Mann beweist Gespür für Komik und tat gut daran, seinen Darstellern freien Raum zur Entfaltung zu lassen. Das geniale Drehbuch rundet das Ganze ab.

Fazit: Unterhaltsame, leichte Komödie für Freunde des klassischen Hollywood.
7/10

#17 STM

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Geschrieben 03. Oktober 2003, 18:03

Queimada - Insel des Schreckens ("Queimada", 1969, Gillo Pontecorvo)

wann: 03.10.2003
wo: TV

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1845 wird die Karibik-Insel Queimada von wenigen portugiesischen Kolonialherren beherrscht. Den Größten Teil der Bevölkerung machen jedoch die Schwarzen aus, hauptsächlich Sklaven. Der englische Agent Sir William Walker (Marlon Brando) landet auf der Insel, um den Zuckerrohrhandel aus der Hand der Portugiesen zu entreißen. Dazu macht er sich die unterdrückten Farbigen zunutze, allen voran Jose Dolores (Evaristo Márquez). Er zettelt eine Revolte gegen die Kolonialherren an, indem er die Plantagenarbeiter bewaffnet und ihnen Hoffnung auf Freiheit gibt.
Zehn Jahre später wird die Insel von der „Royal Sugar Company“ beherrscht. Walker wird erneut auf Queimada gesandt. Diesmal revoltieren die Farbigen unter Jose Dolores erneut für ihre Freiheit. Doch in Hinblick auf die wirtschaftlichen Interessen Englands, nimmt Walker die Verfolgung der Guerillas auf...
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„Queimada“ ist ein Appell für die Freiheit. „Die wahre Freiheit kann einem nicht gegeben werden, man muß sie sich nehmen!“, sagt Jose Dolores. Dieser Satz bringt den Film auf einen Punkt. Der Kampf für die Freiheit wird thematisiert durch die Plantagenarbeiter, welche zwar zunächst aus der Sklaverei entlassen werden, jedoch auch als Arbeiter keine Freiheit erfahren, die ihnen versprochen wurde. Ohne Klischees werden die Konflikte porträtiert, und die Kultur der Menschen erfährt filmisch Respekt. So ist „Queimada“ auch ein Beitrag zum Konflikt zwischen unterschiedlichen Kulturen. Gerade dies verleiht dem Film eine universelle Bedeutung.
Regisseur Gillo Pontecorvo inszenierte eher hölzern und macht es daher dem Zuschauer nicht unbedingt leicht, der teilweise recht komplexen Handlung zu folgen, jedoch gewinnt der Film aus dem Drehbuch und vor allem Marlon Brandons intensiver Darstellung große Wirkung.

Fazit: Ein anspruchsvoller Beitrag zur Freiheit des Individuums - inhaltlich durchaus interessant, formal weniger.
7/10

#18 STM

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Geschrieben 03. Oktober 2003, 21:54

Sea of Love - Melodie des Todes ("Sea of Love", 1989, Harold Becker)

wann: 03.10.2003
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Die Platte “Sea of Love” spielte als der erste Mord geschah. Das Opfer wurde nackt, im Bett auf dem Bauch liegend erschossen. Detective Frank Keller (Al Pacino) wird auf den Fall angesetzt. Vor kurzem wurde er von seiner Frau verlassen, was ihn immer noch mitnimmt und teilweise in Zynismus abgleiten läßt. Bald schon wird auch ein zweiter Mann tot aufgefunden, nach dem selben Muster getötet. Det. Sherman (John Goodman) wird daraufhin der Partner von Keller, und beide versuchen, die Opferauswahl des Täters zu erkennen. Es stellt sich heraus, dass beide Opfer Kontaktanzeigen in Form eines Gedichtes aufgegeben hatten. Schließlich wird ein dritter Mann ermordet; auch dieser hatte eine solche Anzeige aufgegeben. Keller und Sherman versuchen, die gefundenen Fingerabdrücke zu identifizieren und kommen schließlich zu der Idee, selbst eine Anzeige aufzugeben und unbemerkt von den Frauen Fingerabdrücke zu nehmen.
Dabei lernt Frank die attraktive Helen (Ellen Barkin) kennen, mit der er auch privat zusammenkommt. Von seinen Kollegen zur Vorsicht gedrängt, will er sich nicht eingestehen, dass sie etwas mit den Morden zu tun haben könnte. Die beiden kommen sich immer näher, aber es ergeben sich immer mehr Indizien gegen ihre Unschuld...
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„Sea of Love“ beginnt zunächst recht zurückhaltend, entwickelt jedoch kontinuierlich einen Spannungsbogen, der bis zum Ende anhält. Besonders das Spiel zwischen Pacino und Barkin trägt einen großen Teil zur Verwirrung des Zuschauers bei. Detective Keller ist hin- und hergerissen zwischen den persönlichen Gefühlen und den dienstlichen Pflichten. Dies wird wunderbar in der Figur deutlich und gibt dem Film teilweise auch eine dramatische, über den Thriller herausreichende Komponente.
Regisseur Harold Becker inszenierte in solider Qualität, wenn man auch teilweise das Gefühl hat, dass mehr möglich gewesen wäre. Pacino gleicht die ein oder andere Schwäche durch sein großartiges Spiel wieder aus und wird zur Bezugsperson des Zuschauers.

Fazit: Thriller, der den Zuschauer geschickt verwirrt und spannende Unterhaltung bietet.
7/10

#19 STM

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Geschrieben 04. Oktober 2003, 17:58

Gesprengte Ketten ("The Great Escape", 1963, John Sturges)

wann: 04.10.2003
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Oberst von Luger (Hannes Messemer) leitet ein neues Gefangenenlager der Deutschen, daß speziell für alliierte Offiziere gebaut wurde, die schon mehrere Fluchtversuche unternommen haben.
Auch in diesem Lager können es Captain Hilts (Steve McQueen) und Ives (Angus Lennie) nicht lassen, einen Fluchtversuch zu starten. Als Resultat verbringen sie die meiste Zeit im Bunker. Als eines Tages Bartlett (Richard Attenborough) ins Lager gebracht wird, beginnt er, einen großen Fluchtversuch von 250 Mann zu organisieren. Er will die deutschen Streitkräfte dadurch schwächen, weil diese die Flüchtigen schließlich jagen müssten. So wird begonnen, drei Tunnel zu graben, hauptsächlich durch Danny Velinski (Charles Bronson). Colin Blythe (Donald Pleasence) fälscht benötige Papiere, Sedwick (James Coburn) baut die benötigten Teile und Hendley (James Garner) organisiert auf raffinierte Weise verschiedene Dinge. So haben alle im Lager ihre Aufgabe und arbeiten am großen Fluchtversuch.
Eines Tages ist es soweit: Sie brechen aus, doch der Fluchtversuch wird von den Deutschen entdeckt, so daß es nur ein Bruchteil der Gefangen schafft, zu entkommen. Doch diese haben noch einen weiten Weg durch Deutschland vor sich um endgültige Freiheit zu erlangen...
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„The Great Escape“ beruht auf einer wahren Begebenheit und legt viel Augenmerk auf die Vorbereitungen des Fluchtversuches. Sehr genau werden einzelne Details geschildert und die Umstände erkenntlich. Allerdings wäre eine straffere Inszenierung wünschenswert gewesen, da der Film sich sehr in die Länge zieht. Es passiert teilweise zu wenig oder Szenen sind zu lang.
So ist „The Great Escape“ neben spannenden Momenten auch eine langwierige Angelegenheit. Die Charaktere sind durchaus interessant, lassen jedoch an Tiefe vermissen, und es gibt keine echte Identifikationsfigur für den Zuschauer. Man beobachtet vielmehr das Geschehen, als daß man es miterlebt.
Das Gefangenenlager wirkt zudem nicht besonders bedrohlich, wodurch weiteres Potential verspielt wird. „The Great Escape“ ist einer der Filme, die an ihrem Alter leiden. Die Inszenierung wirkt heutzutage eher gemächlich.
Das große Darstellerensemble und die interessante Geschichte machen „The Great Escape“ dennoch sehenswert.

Fazit: Darstellerisch beachtlich und mäßig spannend, aber durchaus interessant.
7/10

#20 STM

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Geschrieben 05. Oktober 2003, 10:15

Psycho (1960, Alfred Hitchcock)

wann: 04.10.2003
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Marion Crane (Janet Leigh) und Sam Loomis (John Gavin) sind verliebt. Doch beide verdienen nicht genügend Geld um eine Ehe zu finanzieren. Marion beschlißt, das zu ändern und veruntreut 40.000 Dollar von ihrem Chef. Mit dem Geld auf der Flucht, plagen sie schon bald Verfolgungswahn und Schuldgefühle. Wegen eines Unwetters wird sie gezwungen, in Bates’ Motel zu übernachten. Der Besitzer Norman Bates (Anthony Perkins), der in seiner Freizeit gern Tiere ausstopft, empfindet Zuneigung für seinen weiblichen Gast. Jedoch muß Marion schon bald ein Streitgespräch mit anhören, das offenbar zwischen Norman Bates und seiner Mutter, die er als geisteskrank beschreibt, stattfindet. Diese, so scheint es, ist nicht einverstanden mit dem Gast.
Als Marion sich duschen will, wird sie mit mehreren Messerstichen ermordet. Norman Bates verwischt alle Spuren und versenkt ihren Wagen im Sumpf, um seine Mutter vor der Polizei zu schützen.
Marions Chef schickt einen Privatdetektiv (Martin Balsam), das veruntreute Geld zurückzubringen. Dieser nimmt schließlich die Spur bis in Bates’ Motel auf. Bald darauf beginnen auch Marions Geliebter und ihre Schwester (Vera Miles) nach ihr zu suchen...
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„Psycho“ ist einer der berühmtesten Filme Hitchcocks. Schon allein die Duschszene dürfte jedem bekannt sein.
Wie ein gewöhnlicher Thriller beginnend, entwickelt der Film nach und nach seine Tiefe und Bedeutung. Der Zuschauer glaubt, als einziger zu wissen, was in Wirklichkeit vor sich geht und muß mit Ansehen, wie die Protagonisten des Film im Dunklen tappen. Aber „Psycho“ täuscht auch den Zuschauer selbst.
Hitchcock inszenierte auf beklemmende Weise und mit relativ wenig Gewalt. Der wahre Horror entsteht in der eigenen Vorstellungskraft.
Einen sehr großen Beitrag zur beklemmenden Atmosphäre des Films steuert auch Bernard Herrmanns Musik bei. Seine Klänge hämmern in gewisser Weise auf den Verstand des Zuschauers ein und sind Vorboten schrecklicher Ereignisse sowie musikalischer Ausdruck menschlicher Angst.
„Psycho“ ging in die Geschichte als Mutter aller Psychothriller ein. Die dichte Atmosphäre und beklemmende Stimmung sind auch nach heutigen Maßstäben meisterhaft. Dieser Film ist ein Klassiker für die Ewigkeit.
Hitchcock bewies sich als inszenatorischen Könner ohne Gleichen. Nie zuvor wurden Angst und Ungewissheit so erlebbar wie in diesem Werk.

Fazit: Nervenzerreißender, perfekt inszenierter „Psycho“-Thriller.
8/10

#21 STM

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Geschrieben 05. Oktober 2003, 23:09

Weites Land ("The Big Country", 1958, William Wyler)

wann: 05.10.2003
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Der ehemalige Schiffskapitän James McKay (Gregory Peck) kommt in den Westen um Patricia Terrill (Carroll Baker) zu heiraten. Er erkennt, dass Familie Baker und Familie Hanassey ständig wie im Krieg sind und auch vor Gewalt nicht zurückschrecken.
Der Vater seiner Verlobten, Major Henry Terrill (Charles Bickford), will ihm den Sinn darin erläutern. Doch McKay verabscheut Gewalt und versucht, Lösungen mit friedlichen Mitteln zu finden. Steve Leech (Charlton Heston), der zur Seite des Majors gehört, ist eifersüchtig auf McKay, da er selbst an Pat interessiert ist. Dieser versucht er klarzumachen, wie Feige McKay ist.
Das Oberhaupt der Familie Hannassey, Rufus Hannassey (Burl Ives), trägt zwar auch Mitverantwortung an dem Familienkrieg, doch tief in sich gefallen ihm diese Methoden überhaupt nicht. So versucht er ständig, seinen rüpelhaften Sohn, zu einem anständigen Mann zu erziehen - mit wenig Erfolg.
Um Frieden zu schaffen, kauft McKay von Julie Maragon (Jean Simmons) eine große Farm, von deren Wasser beide Familien profitieren sollen, ohne darum zu kämpfen. Julie erkennt als eine der ersten, dass McKay kein Feigling ist.
Als beide Familien zu einen großen Gemetzel ansetzen wollen, versucht McKay alles, um das Blutvergießen zu verhindern...
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„Weites Land“ ist auf den ersten Blick ein klassischer Hollywood-Western. Doch bei näherer Betrachtung offenbart sich der Film als Appell an die menschliche Vernunft und es zeigt sich eine Verurteilung sinnloser Gewalt. Natürlich fällt dies im Vergleich zu neueren Werken wie „Erbarmungslos“ eher zurückhaltend aus, stellt jedoch im Vergleich zu den damaligen Genrevertretern eine Besonderheit dar.
Wunderbar fotographiert und mit stimmungsvoller Musik untermalt, steht „Weites Land“ inszenatorisch jedoch ganz in der Tradition seines Genres. Die herrlichen Landschaftsaufnahmen passen perfekt zur epischen Breite des Stoffes.
Regisseur William Wyler öffnet und die Augen für die Gewalt des Wilden Westens, ohne dem Zuschauer eine zwanghafte Moral aufdrücken zu wollen. Vielmehr sind die kritischen Untertöne unterschwellig, aber sofort ersichtlich angelegt.
Auch die Besetzung ist mit Gregory Peck, Charlton Heston, Burl Ives und Jean Simmons sehr gut gelungen.
Obwohl der Film auch seine Längen hat, ist er doch ein äußerst sehenswerter Western mit einem intelligenten Drehbuch.

Fazit: Epischer, anspruchsvoller Western mit tollen Darstellen.
8/10

#22 STM

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Geschrieben 06. Oktober 2003, 18:44

Der Schläfer ("Sleeper", 1973, Woody Allen)

wann: 06.10.2003
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Miles Monroe (Woody Allen), Besitzer eines vegetarischen Restaurants, wird nach 200 Jahren im Kälte-Tiefschlaf wieder aufgeweckt. Eigentlich sollte er wegen einer Routineoperation nur 5 Tage schlafen und wundert sich daher, im Jahre 2174 aufzuwachen. Alles um ihn herum hat sich verändert und dazu kommt noch, daß das Wissenschaftlerpärchen, dass ihn erweckt hat, ihn als Spion für die Untergrundbewegung einsetzen will.
Dem kommt jedoch die Polizei zuvor. Miles kann ihnen entkommen, indem er sich in einem Transportwagen mit Hausrobotern versteckt. Er tarnt sich selbst als Roboter und gelangt so in das Heim von Luna Schlosser (Diane Keaton), einer lebenslustigen Frau. Diese stellt jedoch schon bald fest, dass mit ihrem neuen Hausdiener etwas nicht stimmen kann und gibt ihn zur Reparatur, wo Miles wieder flüchten muß. Schließlich drängt er Luna, ihm zu helfen, was sie zuerst ablehnt. Als die Polizei auch hinter ihr her ist, begeben sie sich zusammen auf die Flucht, bei der Miles viel von der Zukunft kennen lernt.
Aber er kann doch gefasst werden und wird einer Gehirnwäsche unterzogen. Luna findet in der Zwischenzeit Kontakt zur Untergrundbewegung.
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„Sleeper“ ist eine typische Slapstick-Komödie von Woody Allen: Haarsträubende Begebenheiten, Wortwitz, Satire und – natürlich – Jazz.
Der Film parodiert Visionen von der Zukunft und damit zusammenhängenden Staatssystemen. So gibt es in dem Film beispielsweise einen geheimnisvollen Führer.
Inszenatorisch wirkt manches einfach zu lächerlich. Bestimmte Requisiten und Begebenheiten während Miles’ Flucht sind überzogen gezeichnet und lassen so den Film oftmals in puren Klamauk gleiten. Allen stellt, wie in vielen seiner Filme, sich selbst in den Mittelpunkt. Doch diesmal ist das Drumherum einfach zu platt ausgefallen.
Ich war nie ein Freund von Woody Allens Slapstick-Komödien, umso mehr schätze ich seine Dramen. Auch „Sleeper“ kann mich nicht sonderlich begeistern. Zugegebenermaßen gibt es auch amüsante Momente, doch zieht sich der Film im letzten Drittel in die Länge.

Fazit: Typischer Woody Allen-Slapstick mit guter Absicht, aber zu viel Klamauk.
6/10

#23 STM

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Geschrieben 16. Oktober 2003, 20:59

(1963, Frederico Fellini)

wann: 16.10.2003
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Der Regisseur Guido Anselmi (Marcello Mastroianni) wacht nach einer seltsamen Vision, die den Film einleitet, in einem Kurhotel auf. Dort möchte er sich erholen und seine Gedanken sammeln.
Er wird jedoch ständig von verschiedenen Personen aus der Filmbranche heimgesucht. Außerdem hat er seine Filmprojekte im Hinterkopf. So sieht man ihn beispielsweise schon bald beim Casting von Rollen oder Auswerten von Probeaufnahmen.
Dazwischen ist der Film mit Visionen und Erinnerungen des Regisseurs durchzogen.
Auch sein Verhältnis zu Frauen ist Teil der Thematik, in Gesprächen mit Ehefrau und Geliebter.
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„8½“ ist ein wahrhaft ungewöhnlicher Film. Regisseur Frederico Fellini porträtiert sich selbst und die Filmbranche.
Die einzelnen Teile des Films sind oft so miteinander verwoben, daß sie keine richtige Einheit erkennen lassen. Es ist schwer der exzentrischen Handlung zu Folgen, da keine Identifikationsfigur für den Zuschauer vorhanden ist. Außerdem ist „8½“ übertrieben stilistisch inszeniert und erscheint daher teilweise eher künstlich als künstlerisch.
Fellini-typisch wimmelt der Film von vielen skurrilen Charakteren und gelungenen optischen Finessen.
Zugegebenermaßen bietet der Film wenigstens Material für geistige Auseinandersetzungen, jedoch erfordert dies eher Arbeit als das es Genuß ist.

Fazit: L’art pour l’art.
5/10

#24 STM

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Geschrieben 17. Oktober 2003, 18:22

The Good Thief (2002, Neil Jordan)

wann: 17.10.2003
wo: Kino

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Bob Montagnet (Nick Nolte) ist ein heruntergekommener, heroinsichtiger Gauner, der sich in Bars von Nizza herumtreibt. Trotzdem mag ihn jeder, weil er zu allen fair ist und sich zu benehmen weiß.
Bob befindet sich mitten in einer Pechsträhne und sein Leben gerät mehr und mehr aus den Bahnen. Als er die geheimnisvolle Anne (Nusta Kukhianidze) kennenlernt, wird in ihm wieder etwas Hoffnung wach.
Schließlich erzählt ihm ein alter Partner von einem großen Coup: Einbruch in ein Casino. Bob will dieses Ding drehen und seine Geldnöte wieder aus der Welt schaffen. Zuerst wird er wieder clean und beginnt kontinuierlich an der Planung des Einbruchs zu arbeiten. So scharrt er alte Helfer um sich und bekommt vom Computergenie Vladimer (Emir Kusturica) Hilfe.
Doch der Polizist Roger (Tchéky Karyo) ist Bob ständig auf den Fersen, nicht weil er ihn einsperren möchte, sondern verhindern will, daß er dieses Ding dreht. Auch er schätzt Bob nämlich sehr und möchte ihn nicht ins Gefängnis bringen müssen.
Doch es treten auch Komplikationen auf, die Bobs Ruhe auf eine harte Geduldsprobe stellen...
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„The Good Thief“ ist ein Film über Hoffnung, Glück und Lebensgefühl. Obwohl modern inszeniert, ist der Film teilweise schon in klassischer Eleganz gehalten, die man heutzutage nur noch selten findet. Regisseur Neil Jordan mixt gekonnt verschiedene Thrillerstile ohne dabei einfach zu plagiieren.
Nick Nolte gibt eine seiner besten Leistungen. Der heruntergekommene Bob ist ebenso intensiv dargestellt wie sein Gentleman-Pendant. Leider führt dies auch teilweise dazu, daß Nolte die anderen Darsteller etwas blaß erscheinen läßt. Manche Figuren wirken außerdem leicht klischeehaft.
Der Film ist durchgehend interessant, im Mittelteil jedoch nur mäßig spannend und etwas zäh. Nichtsdestotrotz ist „The Good Thief“ ein unterhaltsamer Film mit Tiefgang.

Fazit: Elegant inszenierter Thriller.
7/10

#25 STM

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Geschrieben 18. Oktober 2003, 09:23

Die Royal Tenenbaums ("The Royal Tenenbaums", 2001, Wes Anderson)

wann: 17.10.2003
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Die Familie Tenenbaum: Der Vater Royal (Gene Hackman), ein verantwortungsloser Fremdgänger und seine Frau Etheline (Anjelica Huston) haben drei Kinder: Chas, Margot und Richie.
Chas (Ben Stiller) entdeckte schon sehr früh sein Interesse am Immobilienhandel und war damit äußerst erfolgreich. Adoptivtochter Margot (Gwyneth Paltrow) schrieb ebenfalls im Kindesalter mehrere erfolgreiche Theaterstücke. Richie (Luke Wilson) zeigte sein Talent im Tennis und gewann schon bald dreimal hintereinander die US Open. Die drei Tenenbaum-Kinder waren bekannt als Genies, als „Wunderkinder“.
Zwei Jahrzehnte später ist keiner der drei erfolgreich oder gar glücklich. Chas kommt nicht über den Tod seiner Frau hinweg und will seine beiden Söhne vor allen möglichen Gefahren beschützen. Margot, die inzwischen mit dem deutlich älteren Neurologen Raleigh St. Clair (Bill Murray) verheiratet ist, lebt sehr in sich zurückgezogen und geht heimlich mit einem alten Freud der Familie, dem Autor Eli Cash (Owen Wilson), fremd. Richie, der sein letztes Tennismatch haushoch verlor, treibt ziellos auf den Weltmeeren umher.
Etheline, die nie von Royal geschieden wurde, bekommt einen Heiratsantrag von ihrem Steuerberater Henry Sherman (Danny Glover), den sie sehr schätzt und liebt.
Royal, einst erfolgreicher Anwalt, wird aus seinem Hotel geworfen, weil er nicht mehr zahlen kann. Er möchte seine Fehler im Leben wieder gutmachen und die Familie zusammenführen. Dabei werden schon bald die Konflikte in der Familie und nie aus der Welt geschaffte Mißverständnisse deutlich...
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„The Royal Tenenbaums“ ist ein vielschichtiges Werk. Sehr fein wechselt der Film von traurigen und fröhlichen Momenten, ohne dabei dem Gesamtwerk untreu zu werden. Vielmehr wirkt jede einzelne Szene bis ins kleinste Detail genau geplant und dementsprechend inszeniert. Dabei wird den Darstellern aber keineswegs die Möglichkeit genommen, ihre jeweilige Spielweise einzubringen. Die Rollen sind bis in die kleinste Nebenrolle perfekt besetzt. Der Film bietet eines der besten Ensembles der letzten Jahre.
Dem Zuschauer wird sehr viel geistige Nahrung geboten. Die vielen verstrickten Handlungen erfordern Einfühlungsvermögen und genaues Hinsehen. Wenn man dazu bereit ist, kann man aus „The Royal Tenenbaums“ sehr viel mitnehmen, da sehr viele Gefühle und Erfahrungen des menschlichen Zusammenlebens präsentiert werden.
Regisseur Wes Anderson nimmt uns mit in eine bunte Welt voller skurriler Ideen und Charaktere. Es gelingt ihm, den Zuschauer über die gesamte Laufzeit für die Figuren zu interessieren und an die Handlung zu „fesseln“.
Dabei wird eine derartige Fülle an optischen und akustischen Finessen und Zweideutigkeiten geboten, dass man den Film unmöglich durch einmaliges Sehen vollständig erfassen kann. „The Royal Tenenbaums“ ist eine gehaltvolle Studie über (verlorene) Hoffnungen, Liebe, Abhängigkeit, Vergebung und vieles mehr.

Fazit: Ein großartiges Darstellerensemble in einem intelligenten, ungewöhnlichen Film, der voller Anspielungen und Emotionen steckt.
9/10

#26 STM

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Geschrieben 18. Oktober 2003, 18:47

Bad Boys II (2003, Michael Bay)

wann: 18.10.2003
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Drogenboss Johnny Tapia (Jordi Mollà) hat eine neue Möglichkeit gefunden, seine Ecstasy-Pillen nach Miami zu schmuggeln: Mithilfe seines Leichenhauses will er die Waren in Leichen verstecken und so unbemerkt an der Polizei vorbeikommen.
Noch wissen die Drogenfahnder Mike Lowrey (Will Smith) und Marcus Burnett (Martin Lawrence) nicht von diesem Plan, sind der Sache jedoch auf ihre eigene Art hinterher. Und das heißt: Wilde Schießereien, Hausdurchsuchungen ohne Genehmigung, Zerstörung von Zivileigentum usw. Kein Wunder, daß ihr Boss, Captain Howard (Joe Pantoliano), nicht gerade zufrieden mit den beiden ist. Er will endlich Erfolge sehen. Die beiden Detectives lassen sich aber nicht von ihren Ideen abbringen und schaffen es auch, den Plan zu durchschauen.
Andere Komplikationen treten auf, weil Mike Lowrey heimlich mit Marcus Burnetts Schwester Sydney (Gabrielle Union) zusammen ist. Dieser ist nämlich alles andere als ruhig, wenn es um seine Familie geht.
Johnny Tapia ist indessen nicht untätig und setzt alles daran, den „Bad Boys“ das Leben schwer zu machen.
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Regisseur Michael Bay beweist erneut sein Gespür für furios inszenierte Action. Innovative Kameraführung, Materialschlachten und Schußwechsel machen den Kern dessen aus. Aber auch außerhalb der Action setzt der Film auf Hochglanz-Optik.
Das Hauptdarsteller-Duo Will Smith und Martin Lawrence geben in bester Buddy-Manier ihren Teil mit Wortwitz und Coolness dazu.
Doch „Bad Boys II“ hat auch seine Schwächen: So wirkt die Handlung zum Teil stark strukturiert und das Geschehen ist nicht immer packend. Zugegebenermaßen ist die Action gut, aber es fehlt oftmals der Bezugspunkt für den Zuschauer. Viele Figuren sind zudem sehr eindimensional geraten.
So bleibt der Film ein Action-Feuerwerk mit coolen Sprüchen und gut aufgelegten Hauptdarstellern, aber zum Teil unausgewogener Handlung.

Fazit: Unterhaltsame Actionkomödie ohne Tiefgang.
7/10

#27 STM

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Geschrieben 19. Oktober 2003, 22:18

Zurück in die Zukunft ("Back to the Future", 1985, Robert Zemeckis)

wann: 19.10.2003
wo: DVD (RC2, Universal)

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Marty McFly (Michael J. Fox) ist ein gewöhnlicher Siebzehnjähriger des Jahres 1985: Musik, Stress in der Schule, Skateboardfahren und Freundin Jennifer (Claudia Wells) prägen seinen Lebensalltag. In seiner Familie sieht es allerdings nicht so rosig aus. So wird Martys Vater Goerge (Crispin Glover) ständig von seinem Vorgesetzten Biff Tannen (Thomas F. Wilson) tyrannisiert, und seine Mutter Lorraine (Lea Thompson) sucht Ausgleich für ihr ödes Leben in Essen und Alkohol.
Doch diese Nacht hat Marty eine Verabredung mit seinem Freund, dem Wissenschaftler „Doc“ Brown (Christopher Lloyd). Dieser will ihm seine neueste Erfindung vorführen: Eine Zeitmaschine. Dazu hat er einen DeLorean-Sportwagen mit dem Flux-Kompensator ausgestattet, der bei einer Geschwindigkeit von 88 mph aktiv wird. Dieses Gerät macht Zeitreisen überhaupt erst möglich. Wegen der hohen Leistungaufnahme muß es mit Plutonium betrieben werden.
Der erste Test mit dem Hund Einstein gelingt. Bevor der Doc jedoch selbst in die Zukunft reisen kann, kommen die Terroristen, denen er das Plutonium abgenommen hat, angefahren und erschießen ihn. Martys einzige Rettung ist der DeLorean. So flüchtet er und landet unfreiwillig im Jahr 1955.
Dort angekommen, lernt er seinen Vater kennen, der schon zu dieser Zeit von Biff und seiner Gang gequält wird. Marty will ihm Mut zureden, doch George ist wirklich ein echter Feigling. Er rettet ihn schließlich, weil er ihn vor einem ankommenden Wagen wegschubst, was allerdings dazu führt, daß Marty selbst angefahren wird. Ausgerechnet die Familie seiner Mutter nimmt den Ohnmächtigen auf. Lorraine findet schnell Gefallen an Marty, der für die Fünfziger recht ungewöhnlich wirkt.
Die einzige Hoffnung, wieder ins Jahr 1985 zu gelangen, ist „Doc“ Brown. Dieser ist zunächst schockiert vom Energieverbrauch des Flux-Kompensators, hat jedoch die Idee einen Blitz, der bald in die Rathausuhr einschlagen soll, zu nutzen. Außerdem macht er Marty darauf aufmerksam, welch verheerende Folgen das Kennenlernen seiner Mutter für ihn haben könnte. Nun muß er alles daran setzen, daß sich George und Lorraine verlieben um seine Existenz nicht zu gefährden.
Doch es ist nicht leicht, George zu mobilisieren und erschwerend hinzu kommt noch, daß seine Mutter sich immer mehr in ihn verliebt. Der Samstagabend wird schließlich zum entscheidenden Zeitpunkt: Der Ball ist die letzte Chance, seine Eltern zusammenzubringen, denn kurz nach Mitternacht wird der Blitz einschlagen.
Marty setzt alles daran, sein gewohntes Leben zurückzubekommen, doch es wird noch viel schwerer als erwartet...
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„Zurück in die Zukunft“ ist einer der besten Unterhaltungsfilme, die je gedreht wurden. Die Geschichte ist interessant und kann den Zuschauer über die gesamte Laufzeit begeistern. Regisseur Robert Zemeckis inszenierte den Film äußerst kurzweilig und abwechslungsreich. Action, Komödie, Romantik und Spannung werden in der genau richtigen Mischung präsentiert. Michael J. Fox und Christopher Lloyd sind ein tolles Paar und bescheren dem Werk durch ihr gelungenes Zusammenspiel viele unvergeßliche Momente. Doch auch die anderen Figuren sind wirklich gelungen und können den Zuschauer für ihr Schicksal interessieren.
Großen Anteil an der Wirkung der Szenen hat auch die Filmmusik von Alan Silvestri, die zu den mitreißendsten der Filmgeschichte zählt. Die Emotionalität der Handlung wird perfekt untermalt und in den richtigen Momenten vorangetrieben.
Durchweg sehr unterhaltend, legt „Zurück in die Zukunft“ zum Finale sogar noch an Tempo zu. Mehrere Handlungsstränge, richtig plazierte Schnitte und fetziger Sound sorgen für ungeheure Dynamik und Spannung.
Alles in allem läßt sich sagen, daß der Film deutlich vor Augen führt, was die Zutaten gelungener Unterhaltung sind.

Fazit: Rasante Unterhaltung mit sympathischen Figuren.
8/10

#28 STM

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Geschrieben 21. Oktober 2003, 09:01

Reservoir Dogs (1992, Quentin Tarantino)

wann: 20.10.2003
wo: Kino

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Gangsterboss Joe Cabot (Lawrence Tierney) und sein Sohn Eddie (Chris Penn) heuern sechs Profis an um ein todsicheres Ding zu drehen: Mr. White (Harvey Keitel), Mr. Orange (Tim Roth), Mr. Blonde (Michael Madsen), Mr. Pink (Steve Buscemi), Mr. Blue (Edward Bunker) und Mr. Brown (Quentin Tarantino) sollen Diamanten stehlen und alle mit großem Anteil daran profitieren.
Doch es kommt zu unerwarteten Komplikationen, und der Überfall artet in eine wilde Schießerei aus. Die Überlebenden flüchten zum Treffpunkt in einer Lagerhalle. Allen ist klar: Es muß einen Verräter geben, der die Polizei informiert hat.
Mr. White trifft zusammen mit dem angeschossenen Mr. Orange zuerst ein. Er fühlt sich etwas verantwortlich für den Zustand seines Partners, kann es allerdings auch nicht riskieren, ihn ins Krankenhaus zu bringen.
Kurz darauf trifft auch Mr. Pink ein, der, wie er behauptet, die Diamanten an einem sicheren Ort verstecken konnte. Mr. Orange ist in seinen Augen nur eine Belastung, was zu Auseinandersetzungen mit Mr. White führt.
Mr. Blonde, der beim Überfall viele Menschen getötet und einen Polizisten (Kirk Baltz) als Geisel genommen hat, zeigt eindeutige Anzeichen von Gewalttätigkeit und wird von Mr. White als Psychopath bezeichnet.
Joe Cabot und Eddie sind verständlicherweise sehr aufgebracht über das Mißlingen des Planes. Zwischen den Gangstern kommt es zu folgenschweren Auseinandersetzungen...
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Regisseur und Autor Quentin Tarantino beweist in seinem Debut viel Gespür für die Stilmittel des Filmes. Verschiedene Rückblenden erzählen die Geschichte auf interessante Weise und charakterisieren die Hauptfiguren sehr genau. Aber auch die Szenen an sich sind als gelungen zu bezeichnen. Oftmals bleibt die Kamera bedrückend lange auf ein Geschehen gerichtet. An anderen Stellen bewegt sie sich weg und überläßt es der Phantasie das Zuschauers, die Handlung weiterzuverfolgen.
Das grandiose Darstellerensemble ist ein weiterer Glücksgriff für den Film. Die Charaktere werden intensiv porträtiert und manchmal schon selbstironisch überzogen.
Inhaltlich ist der Film eine Überspitzung der Elemente aus vielen Gangster-und-Polizei-Filmen. Überspitzte Brutalität wird mit Tarantino-typischen Dialogen über Alltagsdinge und mit Discomusik in Kontrast gesetzt. Sicherlich kann man den Vorwurf einwerfen, „Reservoir Dogs“ wäre zu brutal und gewaltverherrlichend; dies wäre allerdings ein Zeichen für oberflächliche Betrachtung, da Tarantino sich dessen sehr wohl bewußt ist und dies als Teil der Parodie zunutze macht.
Der Film schafft es, den Zuschauer in eine verstörende Welt mitzunehmen und Klischees aufzudecken um sie gleich darauf zu dekonstruieren.

Fazit: Harter, ironischer Gangsterfilm mit großartigen Darstellern und vielschichtiger Inszenierung.
8/10

#29 STM

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Geschrieben 24. Oktober 2003, 20:49

Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen ("The League of Extraordinary Gentlemen", 2003, Stephen Norrington)

wann: 24.10.2003
wo: Kino

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Im Jahre 1899 bereitet der geheimnisvolle Verbrecher namens „Das Phantom“ den britischen Polizeikräften Kopfzerbrechen. Hochtechnisiert und mit Waffengewalt gehen er und seine Männer dabei vor, so daß die Regierung einen Krieg befürchtet.
Um dem Einhalt zu gebieten, wird der Abenteurer Allan Quatermain (Sean Connery) vom britischen Geheimdienst – in Person von M (Richard Roxburgh) – gebeten, eine Gruppe von Personen mit speziellen Fähigkeiten, die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen, anzuführen. Dies sind allesamt Charaktere aus der Literatur: Captain Nemo (Naseeruddin Shah), der unsichtbare Rodney Skinner (Tony Curran), die Vampirin Mina Harker (Peta Wilson), der unsterbliche Dorian Gray (Stuart Townsend), der amerikanischen Agent Tom Sawyer (Shane West) und Dr. Jekyll/Mr. Hyde (Jason Flemyng).
Alle dieser Personen haben auch ihre Vergangenheit und die Zusammenarbeit mit den anderen zu meistern, was sich nicht immer als leicht herausstellt. Mithilfe des U-Bootes „Nautilus“ begibt sich die Gruppe auf die Reise, um „Das Phantom“, der Venedig dem Erdboden gleichmachen will, zu stoppen.
Doch zusätzlich wird die Aufgabe der Liga durch einen Verräter in ihren eigenen Reihen erschwert.
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„Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ setzt auf pompöse Effekte und Materialschlachten – zulasten der Charaktere und der Handlung. Actionregisseur Stephen Norrington stellt sich als komplette Fehlbesetzung heraus. Er inszeniert kühl und emotionslos und verläßt sich allein auf die Wirkung der Bilder. So kracht und donnert es auf allen Seiten, aber die einzelnen Figuren wirken hölzern und austauschbar. Sie werden nur als Gerüst für zahllose Spezialeffekte, die noch nicht einmal alle besonders gut gelungen sind, eingesetzt. Vieles wirkt lächerlich und überdreht.
Selbst Sean Connery bekommt keine Gelegenheit, sein schauspielerisches Können unter Beweis zu stellen. Sicherlich hat er eine gewisse Ausstrahlung, die der Rolle zugute kommt, vielmehr wird von ihm aber nicht verlangt.
Zu den genannten Schwächen kommt noch ein ziemlich unausgewogenes Drehbuch ohne klare Struktur und Bezugspunkte, die die Handlung interessant machen würden. So bleibt der Zuschauer für die Dauer des Films ferner Beobachter ohne emotionale Anteilnahme. Zum Finale wird etwas an Dynamik zugelegt, was jedoch nicht über die zähe Inszenierung hinwegzutäuschen vermag.
„Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ gehört zu den Werken, von denen man sagen kann, daß mehr möglich gewesen wäre. Die Grundthematik hat durchaus Potential, welches leider nicht erkannt wurde.

Fazit: Effektüberfrachtetes Actionkino ohne Gefühl.
6/10

#30 STM

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Geschrieben 25. Oktober 2003, 15:38

Zurück in die Zukunft II ("Back to the Future Part II", 1989, Robert Zemeckis)

wann: 25.10.2003
wo: DVD (RC2, Universal)

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„Zurück in die Zukunft II“ knüpft direkt an den Cliffhanger des Vorgängers an: Kaum ist Marty McFly (Michael J. Fox) von seiner ersten Zeitreise zurück, kommt Doc Brown (Christopher Lloyd) mit dem DeLorean angesaust. Dieser nimmt Marty und seine Freundin Jennifer (Elisabeth Shue) mit ins Jahr 2015 um zu verhindern, daß Martys Sohn einen Fehler macht und im Gefängnis landet. Schließlich haben die beiden auch in dieser Sache Erfolg. Marty entdeckt während des kurzen Besuches in der Zukunft einen Sport-Almanach, der die Ergebnisse von 1950 – 2000 enthält. Der Doc lehnt solche Eingriffe in die Zukunft jedoch ab.
Wieder im Jahr 1985 angekommen, finden die beiden eine veränderte Zeit vor: Biff Tannen (Thomas F. Wilson) ist einer der reichsten und einflußeichsten Männer des Landes. Er hat Martys Vater George (Jeffrey Weissman) ermordet und seine Mutter Lorraine (Lea Thompson) zur Heirat gezwungen. Unter seinem Einfluß herrscht Gewalt und Elend auf den Straßen. Wie Marty schon bald herausfindet, gründet sich Biffs Vermögen auf Gewinne aus Sportwetten mit Hilfe des Almanachs, den sein Gegenstück aus der Zukunft ihm übergeben hat.
Um dieses großen Fehler in der Zeit wieder rückgängig zu machen, reisen Marty und Doc Brown wieder ins Jahr 1955 zurück. Martys Aufgabe ist es, Biff den Almanach wegzunehmen. Aber er muß auch aufpassen, sich nicht selbst zu begegnen...
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„Zurück in die Zukunft II“ fängt eher zurückhaltend an und entwickelt zunehmend an Tempo. Dabei wird jedoch nie die Rasanz des ersten Teils erreicht. War dort das Zeitreisethema nur die Grundlage für eine charmante, menschliche Geschichte, so wird es diesmal selbst zur Handlung. Die zahlreichen Gegebenheiten aus den Zeitreisen erscheinen etwas abgehoben und machen daher eine Identifikation mit der Geschichte nicht unbedingt einfach. Regisseur Robert Zemeckis will einfach zu viel in den Film stecken und vergißt, was den Vorgänger so liebenswert machte.
Sicherlich sind Michael J. Fox und Christopher Lloyd auch diesmal ein großartiges Gespann, dem man einfach gerne zusieht, und die Filmmusik ist immer noch mitreißend, aber die Emotionalität ist trotzdem schwächer ausgeprägt.
Nichtsdestotrotz ist „Zurück in die Zukunft II“ immer noch ein überdurchschnittlicher Unterhaltungsfilm mit vielen netten Ideen. Freunde des ersten Teils werden auch an diesem Werk Gefallen finden.

Fazit: Nette Unterhaltung, die jedoch nicht ganz die Klasse des Vorgängers erreicht.
7/10





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