dolph sagte am 28.11.2007, 14:42:
Ehrlich gesagt kann ich allerdings nicht verstehen wieso der Film so viele Diskussionen ausgelöst hat. Für mich ich es ein Film, der einen guten Kompromiss gefunden hat die letzten Geschehnisse des dritten Reichs darzustellen, ohne unseriös zu wirken, oder zu langweilen.
Für die Diskussionen ist wohl nicht zuletzt die Beteiligung und das Auftreten des Produzenten Eichingers verantwortlich, der wohl auch seine Mutter verkaufen würde, wenn er damit Profit machen könnte und dem man deswegen seine hehren Ziele im Zusammenhang mit DER UNTERGANG nicht ganz abnehmen möchte. Ferner gibt es viele Menschen (mich eingeschlossen), die in dem Versuch Hitler "als Mensch" darzustellen, für abwegig, wenn nicht gar für gänzlich idiotisch halten. Um den Zweiten Weltkrieg inklusive des Holocausts zu begreifen, ist es sicherlich nicht nötig, Hitlers Beweggründe und seine psychische Disposition auseinander klamüsert zu bekommen. Damit schlägt man in eine ähnlich revisionistische und sensationsheischende Kerbe wie Guido Knopp mit seinen unsäglichen Hitler-Dokus, in denen noch der letzte Knecht aus dem Altersheim geholt wird, um einem staunenden Publikum seine ganz privaten Eindrücke vom "Führer" mitzuteilen.
Von diesen Argumenten abgesehen liegt die Antwort auf deine Frage aber in deinem Text selbst: Es stellt sich nämlich die Frage, ob man ein solch schwer wiegendes Ereignis auf eine Art behandeln muss, die "unterhaltsam" ist, mithin das eigentliche Interesse am Thema einem ökonomischen unterwirft, oder ob das nicht schon einer unzumutbaren Trivialisierung gleichkommt.