Warning: Illegal string offset 'html' in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php on line 909

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php:909) in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/admin/sources/classes/output/formats/html/htmlOutput.php on line 114

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php:909) in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/admin/sources/classes/output/formats/html/htmlOutput.php on line 127

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php:909) in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/admin/sources/classes/output/formats/html/htmlOutput.php on line 136

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php:909) in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/admin/sources/classes/output/formats/html/htmlOutput.php on line 137

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php:909) in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/admin/sources/classes/output/formats/html/htmlOutput.php on line 141
The retina of the mind's eye - Filmforen.de - Seite 1,6

Zum Inhalt wechseln


The retina of the mind's eye


454 Antworten in diesem Thema

#19 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 08. Juli 2003, 07:51

07.07.03: Hulk (Ufa Bonn)

Es hat sich im Vorfeld ja schon angedroht, dass Ang Lee mit dem Hulk-Stoff etwas in der Art von "Der Duft des grünen Bruce Banner" vor hat. Und so ist die Geschichte um den "Superhelden wider Willen" dann auch mehr eine dramatische Familiengeschichte geworden, als ein brachiales Helden-Epos.

Visuell ist Hulk erfrischend intelligent umgesetzt. Überblendungen im Comic-Stil, immer wieder Bild-im-Bild-Szenen - ganz wie im Marvel-Heftchen. Der Soundtrack ist streckenweise etwas aufdringlich (wobei ich zugeben muss, dass orientalischer Ethno-Sound nicht unbedingt meine Sache ist), die Schauspieler sind gut: Mal abgesehen vom Vater Hulks, der von Nick Nolte gespielt wird und dessen Figur nicht besonders konsistent angelegt ist.

Alle Befürchtungen um schlechte (d. h. "sichtbare") CGI haben sich zerstreut. Der Film ist einfach viel zu schnell, um solche Details sichtbar machen zu können. Und wenn man Hulk einmal in einer ruhigen Szene zu sehen bekommen (das ist eigentlich immer, wenn er seiner Geliebten gegenübersteht), zieht sein Mienenspiel so sehr in den Bann, dass man nicht nach irgendwelchen schlecht gerenderten Zehennägeln Ausschau hält.

Monieren möchte ich als BumBum-Nerd, dass Hulk selbst viel zu wenig zum Einsatz kommt. Nur drei Verwandlungs- und damit Hulk-Szenen bietet der Film insgesamt. Das liegt natürlich auch daran, dass es erst einmal gut 40 Minuten braucht, bis der entscheidende Unfall, der Banner in Hulk verwandelt, passiert. Vorher ist Ang Lee damit beschäftigt, die familieren Konstellationen aufzubauen (die aus dem Film schließlich ein Drama machen sollen).

9/10 Punkten

maX


#20 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 12. Juli 2003, 17:47

10.07.03: Verbrechen und andere Kleinigkeiten (Video)


Eine Tragi-Komödie im Wortsinne. Woody Allen bringt einen ernsten Film über moralische Dilemmata und eine seiner typischen Pseudo-Intellektuellen-Kommödien unter einen Hut - und das, ohne sich dabei zu verhaspeln.

Interessant vor allem, wie die beiden Plots sich aufeinander zu bewegen und sich zum Schluss des Film notwendig treffen, als es für alle Figuren die befreiende Katharsis auf einer Party gibt. Sicherlich ist auch hier wieder zu vieles von Alles philosophischer Halbbildung zum Einsatz gekommen (vor allem nervig die ewig-scheinparadoxen Ausführungen des Professor Levy). Aber auf der anderen Seite enthält der Film die witzigsten Szenen des Allen'schen Oevres. Etwa wenn der von Allen dargestellte Cliff Stern seine fertig geschnittene Film-Biografie des ihm so verhassten TV-Produzenten Lester jenem vorspielt und dabei nicht etwa die in Auftrag gegebene Beweihräucherung zeigt, sondern Peinlichkeiten und Schweinereien an pseudo-intelligente Aussagen wie "Wenn es sich biegt ist es komisch - nicht wenn es bricht" anfügt und diese dann wiederum mit Archiv-Szenen von Mussolini und einen Esel montiert.

Irgendwie mein geheimer Lieblings-Allen-Film. (Aber nicht an "Love and Death" weitersagen ;))

maX


#21 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 12. Juli 2003, 23:57

12.07.03: Targets (Video)

»Like the dilation of the pupil in moments of excitement and fear,
terror marks the uplifting thrill where horror distinguishes a contradiction
at the imminence and unavoidability of the threat.«
(Fred Botting)

Sicherlich: Der Übergang vom klassischen zum modernen Horrorfilm ist in dem Sinne schleichend, wie wir noch heute den schwarz-weißen Filmmonstern, den verrückten Wissenschaftlern, den Spukschlössern mit ihren Gruften und den Happy Ends mit dem siegreichen Guten Ehrfurcht und Bewunderung entgegen bringen. Dennoch wir können uns nicht darüber hinweg täuschen, dass der Grusel, den wir bei solchen Filmen vielleicht noch empfinden, allenfalls der der Erinnerung ist an ein Lebensalter, in dem diese Bilder noch nicht als längst von der Realität eingeholt auf uns gewirkt haben.

Während vor der Maschine die alten Erzählungen des Horrorfilms mit dem Alter an künstlerischem Respekt gewinnen, altern dahinter die Macher und Darsteller ganz ohne Würde. Sie werden vom System abgeschrieben, mal weil sie zu alt sind, mal, weil ihre Rolle zu sehr auf ihr Leben übergegangen ist, immer aber, weil sie die Signifikanten der oben genannten Anachronismen sind, die sie unfreiwillig von Rolle zu Rolle weitertransportieren.

Ungefähr davon handelt Peter Bogdanovichs "Targets". Der alternde Boris Karloff spielt den alternden Byron Orlok, einen Horrorfilmstar der Vergangenheit, der sich in Selbsterkenntnis seiner Unfähigkeit, wirksam, geschweige denn gruselig zu sein, aus der Branche zurück ziehen will. Einen allerletzten Auftritt will er noch absolvieren: In einem Autokino, wo sein letzer Film läuft, soll er im Intermezzo einen kleinen Auftritt bekommen, bei dem er eine seiner harmlos-bedeutungsschwangeren Grusel-Geschichten erzählen will.

Doch der moderne Terror-Film entwickelt sind in "Targets" in einem zweiten Handlungsstrang. Der gelangweilte und verwöhnte Waffenfetischist Bobby Thompson verhält sich seltsam: Während Schießübungen mit seinem ebenfalls in Waffen vernarrten Vater zielt er auf diesen, verfolgt ihm mit dem Visier seines Gewehrs, ohne jedoch abzudrücken. Immer wieder sehen wir Bobby, wie er penibel Waffen hortet, auf Menschen zielt, jedoch nur zum Schein. Er äußert hier und da, dass ihm eigenartige Gedanken durch den Kopf gehen, aber davon will niemand in seiner Familie etwas hören. Und so entschließt sich Bobby eines Morgens, so lange auf Menschen zu schießen, bis ihn jemand aufhält - und er fängt mit seiner Familie an: Seine Frau, seine Mutter und sein Vater sind die ersten Opfer. Dann beseitigt er in stoischer Ruhe die Leichen und verlässt das Haus. Er platziert sich auf einem Wassersilo und feuert wahllos auf Autos, die auf dem Highway an ihm vorüberfahren. Nachdem die Polizei naht, fliht er und sein nächstes, willkürliches Ziel ist ein Autokino.

Bogdanovich erzählt diese beiden Geschichten aus zwei völlig unterschiedlichen Perspektiven: Der Abschied des Orlok wird von ihm wie ein Back-Stage-Melodram illustriert. Ein alternder Schauspieler, voller Weisheit und Selbstironie, der die Welt nicht mehr versteht, aber auch froh darüber ist, dass er sie auch nicht mehr verstehen muss. Seine Freunde und Geschäftspartner versuchen ihn zu überreden, seine Karreire nicht zu beenden, doch er lehnt ab. Sein Stern ist am Untergehen und so wird die Geschichte auch inszeniert: voller Pathos, ganz so, als wäre sie selbst der Finalebeitrag eines Genres.

Bobbys Alltag wird von Bogdanovich ingegen in sachlicher, kühler, ja geradezu aseptischer Präzision gezeichnet. Dass etwas nicht stimmt mit der Welt, in der Bobby lebt, schwingt die ganze Zeit bedrohlich-ruhig mit. Die unangenehme Langsamkeit der Kamerafahrten, die karge Ausstattung der Wohnung, die symmetrische Präzision der Waffen in Bobbys Kofferraum und nicht zuletzt sein peinlicher und gewissenhafter Ordnungssinn kennzeichnen ihn als hypernormal - eine Zuschreibung die festes Mythologem des Serienmörders ist.

Bobby und Orlok treffen im Autokino aufeinander. Während der Film - der vielleicht letzte große klassische Horrorfilm mit nebulösen Mooren, einem verfallenen Schloss und düsterem Schlossherren - projiziert wird, postiert sich Bobby mit seinem Gewehr hinter der Leinwand und visiert durch ein Loch die Zuschauer an. Hier formuliert Bogdanovich die Metaphern des Epochenwechsels mehrfach in Handlung und Bildebene aus: Der alte Horrorfilm, aus dem der moderne Terror-Film im wahrsten Sinne des Wortes hervorbricht; der Zuschauer, der zum Opfer der Bilder wird; die normale Situation, die jederzeit in die Irrealität umkippen kann. Und mitten drin Orlok, der zunächst nicht versteht, was vor sich geht, warum die Zuschauer zuhauf aus der Vorstellung flüchten. Dann erkennt er den Schützen und geht auf diesen zu. Als er ihm gegeüber steht, schaut er ihm unerschrocken ins Gesicht und verpast ihm einen Satz Ohrfeigen.

Hier fällt der Vorhang für eine Ära des Kinos. Der Irrationalität und Gewalttätigkeit der neuen Bilder und Monster, ist mit keinem Mittel der aristokratischen Bekämpfung des Bösen beizukommen. Und so sind die Ohrfeigen auch mehr eine Geste und dass Bobby tatsächlich unter ihnen zusammenbricht kennzeichnet den Schluss des Films vollends als Parabel. Orlok dreht sich um und geht. Und nachdem Bobby von der Polizei gefangen genommen wurde, bekommen wir nach einer Blende das verlassene Autokino am folgenden Morgen aus der Hubschraubertotale zu sehen. Leere Parkplätze, ordentlich voneinander durch Markierunglinien separiert. Ein einziges Auto steht noch dort - aber auch das ist akurat in seiner Parkbucht abgestellt und was im Kofferraum ist, kann man nur vermuten.

maX

#22 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 15. Juli 2003, 22:54

15.07.03: Das Schloss (Video)

»Sie sind nicht aus dem Schloss,
Sie sind nicht aus dem Dorfe,
Sie sind nichts.
Leider aber sind Sie doch etwas,
ein Fremder,
einer, der überzählig
und überall im Weg ist.«

(Die Wirtin zu K.)

Bei filmischen Literaturadaptionen ist die Versuchung immer groß, die Frage nach der adäquaten Umsetzung des Stoffes zu stellen. Eine alleinige Konzentration darauf würde natürlich den Kunstcharakter des Films hintanstellen zugunsten eines Vergleichs des nicht Vergleichbaren. Aber dennoch scheint die Stoff-Verwertungsindustrie, die auf ihrer Jagd nach Profit den Erfolg des einen Mediums dringend auf ein anderes Medium ausdehnen muss, dem Filmzuschauer das Vergleichen nahe zu legen.

Im vorliegenden Fall tritt eine weitere Schwierigkeit hinzu, denn "Das Schloss" ist nicht nur irgendein kassenträchtiger Bestseller, sondern ein multiples Rätsel der Literatur. Selbst Fragment geblieben hätte Kafka es lieber den Flammen anvertraut, als es jetzt auch noch ins Kino adaptiert gesehen. Die Erzählung - und bei weitem nicht nur diese Erzählung Kafkas - scheint aber dennoch nicht nur besonderen Reiz, sondern sogar besondere Verträglichkeit für einen Medienwechsel zum Film zu bieten. Nicht selten wird Kafka von der Forschung ein "filmischer Blick" beim Schreiben unterstellt und er selbst war auch eifriger Kinogänger, wenn man den Ausführungen Hanns Zischlers in "Kafka und das Kino" Glauben schenken will. Alles gute Bedingungen für das Schreiben von Drehbüchern.

"Das Schloss" von Michael Haneke scheint dem Rechnung tragen zu wollen und darüber hinaus noch die Frage beantworten zu wollen, wie sich denn nun Film angemessen einem solchen Stoff nähern kann. Haneke schlägt hierzu eine "pseudo-literarische" Filmschrift vor. Abweichend von gängigen Inszenierungsmustern lässt er zum Beispiel immer wieder einen Sprecher aus dem Off genau das kommentieren, was gerade im Bild zu sehen ist (und fast immer sind diese Off-Kommentare gelesene Prosa-Stellen des Romanfragmentes, wie auch die Film-Dialoge oft direkt aus der Feder Kafkas stammen) oder er unterbricht selbst bedeutsame Handlungssequenzen durch einsekündige Schwarzblenden - ganz so, als würde er für den Filmzuschauer umblättern - nur, um dann oft an der selben stellen "weiter zu erzählen".

Der Inszenierungstil kommt der Rhetorik und dem Stil Kafkas recht nahe. Nicht nur die abstruse und verstörende Handlung (auf die ich noch zu sprechen kommen werde) findet in diesen optisch-akustischen Verfahren ein Pendant. Auch die den Kafka'schen Helden-Figuren stets anhaftende "verweifelte Souveränität" wird durch diese brachialen Einschnitte in die Sukzession ihrer Handlungen und Gedanken immer wieder hervorgekehrt. So scheint man die "Mikrophysik der Verschwörung", die im Dorf unter dem Schloss herrscht - ja, die den Landvermesser beherrscht -, förmlich sehen zu können.

Haneke nähert sich der Erzählung Kafkas mit dem selben Respekt und dem Wunsch, für sie eine angemessene filmische Form zu finden. Das komplizierte Netz aus sozialen Beziehungen und Barrieren, auf das der Landvermesser stößt, wird in all seiner Unverstehbarkeit bebildert. Die Figuren, sind wie im Romanfragment eigenartig opak. Immer scheinen sie gleichzeitig für die Verheißung K.s zu stehen, einen "Zugang" zum Schloss oder wenigstens doch zu dem Schlossbeamten "Klamm" zu bieten und zerfallen doch andererseits immer wieder in die Fragmente ihrer eigenen Ohnmacht. Die "verzweifelte Souveränität", von der ich sprach, betrifft zwar in aller erster Linie die Identifikationsfigur des Landvermessers K., ist aber auch ein Charakterzug, der jedem der Dorfbewohner irgendwie anzuhaften scheint. Einzig die "unsichtbaren" Beamten des Schlosses (seien sie nun am Telefon, wie Klamm in der verschlossenen Wirtsstube oder auch nur im Gemunkel der Dorbewohner anwesend) genißen die volle Souveränität über sich selbst und das Geschehen. Haneke setzt dies gekommt durch eine uneigentliche Inszenierung um: Die Souveräne glänzen durch Abwesenheit und Bildnisverbot. Die Anwesenden Dorfbewohner wirken allesamt alt, schwach und krank (oder doch zumindest schwachsinnig, wie die Gehilfen), so dass der hochgewachsenen und aufrechten von Ulrich Mühe dargestellten K. zumindest physisch nicht zu ihnen zu gehören scheint. Aber gehört er deswegen schon zum Schloss?

Um sich voll auf die "Inszenierung der Schrift" konzentrieren zu können, verzichtet Haneke auf jedes überflüssige Detail. Das heißt, dass der normative Kontext der Erzählung weitestgehend ausgespart bleibt (Romanfragment wie Film scheinen sich in keiner Zeit verorten zu lassen). Darüber hinaus fällt aber auch der Verzicht auf einen Soundtrack, "korrekte" Ausleuchtung der Szenerie oder auffällige Kameraarbeit auf. Dadurch erhält der Film eine Authentizität, die der Zuschauer erst auf den zweiten Blick "spürt" und die sein unangenehmen Potenzial zumindest unterstützt, wenn nicht gar ausmacht.

Der Film "Das Schloss" erweist dem Romanfragment "Das Schloss" den größtmöglichen Respekt, indem er gar nicht erst versucht nicht etwas zu sein, was er doch so offenkundig ist: eine "Verfilmung". Im Gegenteil: Haneke nutzt die Chance und bereitete denn Stoff "mediengerecht" in all seinen Facetten so auf, dass selbst demjenigen, der die Prosa nicht kennt, hinterher ein Eindruck vom Stil und der Erzählung gegeben sein dürfte.

maX


#23 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 24. Juli 2003, 18:50

23.07.03: Lulu on the Bridge (DVD)

Was mich mit Spannung eine Variation des Papst'schen Pandora's Box-Thema erwarten lies, entpuppte sich schnell als ziemlich eindimensionale Story, mit einem absolut fehlbesetzten Harvey Keitel, einer inkonsequenten Erzählung und einer an den Haaren herbeigezogenen Pointe ... aber einer ziemlich niedlichen Mira Sorvino.

maX

#24 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 29. Juli 2003, 22:32

29.07.03: ZardOz (VHS)

Die vielleicht herausragendste Eigenschaft des Films ist seine Fähigkeit zur Visualisierung von Gedankenexperimenten. Dies gilt insbesondere für die "Was wäre wenn"-Konzepte der möglichen Zukunft im Science Fiction. Der Film zeichnet eine fiktive Achse in eine Zukunft, deren Parameter er bestimmt und deren eigene Zukunft (als die Zukunft der Zukunft) er damit entwirft. Doch nicht selten sind es dabei die Vergangenheiten, die auf diese Weise als Reinkarnation, als deja vu zurück kehren.

John Boormans Zardoz beschreibt eine Zukunft des 23. Jahrhunderts in der die Menschheit in zwei Klassen separiert ist. Auf der einen Seite leben die Menschen in vollständiger Bedürfnisbefriedigung ein mit technischen Mittel in die Ewigkeit verlängerbares Leben, können auf jeden Luxus und jede Information zugreifen - an einem Ort names "Vortex", der von der Außenwelt durch eine unsichtbare Barriere abgeschirmt ist. Geschützt und Bestimmt wird ihr Leben vom "Tabernakel" - einem vor langer Zeit installierten Computer-Programm, das die Errungenschaften dieser Gesellschaft regelt und sichert, an dessen Funktionsweise (aus Schutzgründen) aber alle Erinnerungen ausgelöscht wurden. Auf der anderen Seite gibt es die Außenwelt, in der die "Brutalen" leben. Sie sind eine von Hunger, Krieg und Krankheiten gezeichnete, gesichtslose Masse, der scheinbaren Willkür der Vortex-Bewohner ausgesetzt. Beständig werden sie verfolgt von den Kämpfern Zardoz' - einer künstlich geschaffenen Gottheit, die über die Außenwelt qua Furcht und Gewalt herrscht, die die Außenweltler grundlos tötet und versklavt. Zardoz ist aber nichts weiter als ein fliegender Steinkopf, der von einem der Vortex-Bewohner gesteuert wird, allein zum Zweck, die Außenwelt zu kontrollieren und zu beherrschen.

Z ist einer der Kämpfer Zardoz', der sich eines Tages unbemerkt im Steinkopf versteckt und auf diese Wese nach Vortex gelangt. Dort wird er von der völlig vergeistigten Gesellschaft als Bedrohung und gleichermaßen Faszinosum wahrgenommen. Die Brutalität, die Z verstömt (die Vortex-Bewohner nennen ihn deshalb "Mostrum" oder "Das Brutale"), lässt sie zum ersten Mal seit langer Zeit spüren, was es bedeutet sterben zu können und zu müssen. Denn ihre Gesellschaft ist zum Leben verdammt. Jeder Versuch den Bann der permanenten Existenz zu durchbrechen, scheitert. Nach jedem Tod folgt zwangsläufig die Wiedergeburt. Und weil die Unsterblichkeit bedeutet, in einem bestimmten (jugendlichen) Alter zu stagnieren, gilt als höchste Strafe für ein Vergehen das künstliche Altern. Es gibt im Vortex eine ganze Siedlung angefüllt mit alten Renegaten, von Senilität gezeichnet zu ewigem Alter und Siechtum verdammt. Auf der anderen Seite verfallen mehr und mehr Bewohner der Vortex in eine Agonie und werden ebenfalls aus der Gemeinschaft verdrängt - fristen ein Leben in völliger Apathie, angewiesen auf Almosen. Z dringt buchstäblich in dieses System ein und durchsetzt es mit Zweifel, Aufruhr und Tod. Er ist derjenige, der als ehemaliger Menschenjäger Zardoz' nun den erlösenden Tod für die Bewohner von Vortex verheißt. Und in dieser Eigenschaft wird er von ihnen vollständig unterschätzt. Nur die wenigsten erkennen in Z denjenigen, der das System besiegen kann und wird, eben weil er augenscheinlich kein Teil davon ist.

Boormans Zardoz ist schwer nachzuerzählen, weil er so "realistisch" ist. Damit ist keineswegs die Plausibilität seiner futuristischen Entwürfe gemeint, sondern im Gegenteil gerade deren Lückenhaftigkeit. Das System des 23. Jahrhunderts wir nur ansatzweise erklärt. Die Funktion der wissenschaftlichen Errungenschaften - sonst ein dankbares Sujet der Science Fiction - bleibt unerklärt (eben weil es auch für die Bewohner von Vortex nicht zu erklären ist). Einzig das soziale System zwischen Innen und Außen, Oben und Unten, bewaffnet und wehrlos wird in all seinen Konsequenzen dargelegt. Ausgiebig werden Menschenjagden durch die Schergen Zardoz' vorgeführt und mit geradezu perverser Detailfreudigkeit experimentiert die Wissenschaftsgilde von Vortex mit dem Eindringling Z, der ihnen vollständig unterlegen zu sein scheint.

Dies lässt den Eindruck entstehen, der Film Zardoz sei in erster Linie eine politische/soziale Utopie. Er könnte auf die künftige Kluft zwischen den wissenden und unwissenden, den besitzenden und armen Gesellschaften hinweisen. Er wäre somit eine in die Zukunft projizierte reine Klassengesellschaft und würfe einen marxistischen Blick auf das Geschehen ... "Was wäre wenn?" Doch damit käme man dem Stoff Boormans nicht sehr nahe. Denn das Gedankenexperiment ist nicht nur sozial-politischer, sondern vor allem auch philosophischer Natur. Alle Gewaltätigkeit und Zynismus werfen ständig die Frage nach dem Sinn des Sterbens auf. Nun ist es ein Allgemeinplatz, dass das ewige Leben ewiges Leid wäre und Zardoz folgt dieser Annahme und formuliert sie im Gedankenexperiment aus. Die Langeweile und die Agonie liegen dicht beieinander, wenn die Ewigkeit den Takt des Denkens und Handelns diktiert. Das Impulsive, das "Brutale" sind Eigenschaften des Bewusstseins von der eigenen Vergänglichkeit und der ständig unbewussten Angst vorm Tod. Die Leidenschaft und die Angst - das zeigt selbst die Vortex-Gesellschaft kurz vor ihrem Ende - sind Merkmale der Trennung von "Bewusstsein" und "Unterbewustsein" (wie es im Film heißt). Das "totale Bewusstsein" (der Vortex-Gesellschaft), das zudem ein vernetztes ist, hat allenfalls "Interesse".

Der Film wird auf eine Art erzählt, die sich am besten als Gratwanderung zwischen Kitsch und Genailität bezeichnen lässt. Oft setzt er an, Elemente der Gesellschaften in solcher Überzeichnung darzustellen, dass man beinahe lächeln möchte. Doch dann zeigt sich - auf Grund der oben erwähnten Lückenhaftigkeit - das es einfach nur das fehlende Verständnis der Gesamtzusammenhänge ist, dass so etwas wie "kitischige Hilflosigkeit" im Betrachter entstehen lässt. Etliche klischeehafte Situationen der Erzählung bricht Boorman auf diese Weise. Bildelemente - vom fliegenden Steinschädel über die überdrapierten Kostüme der Vortex-Bewohner bis hin zur Bebilderung der Wissenschaft - werden immer wieder mit ihrem Gegenteil konfrontiert und "entzaubert" und über alledem steht die stets unterschätzte und in ihrem Wollen undurchdringliche Erscheinung Zs, der mit amüsiertem und analysierendem Blick die Welt um sich herum zerfallen sieht.

Zardoz ist daher viel mehr als ein utopischer, mehr als ein Science Fiction: Er ist ein filmisches Experiment auf mehreren Ebenen. Er stellt Fragen über das "Was wäre wenn" der gesellschaftlichen Zukunft genauso wie über das philosophische Klischee der "Agonie ohne den Tod". Er kontrastiert Szenen von unglaublicher Gewalt (Menschenjagden und Vergewaltigungen) mit dem vielfach variierten Allegretto aus Betthoven 7. Symphonie. Sicherlich: In seiner Hauptaussage, dass das Rohe schließlich (immer) über das Gekochte siegen wird, ist er in gewisser Weise "kulturrevolutionäres" Klischee. Aber verhindert die Offenheit seiner Erzählung und die Ambivalenz seiner Hauptfigur, dass sich dieses Thema zu sehr in den Vordergrund drängt.

maX

#25 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 30. Juli 2003, 23:20

21.07.03: Terminator 3 (Ufa Bonn)

geht so.

maX

#26 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 02. August 2003, 15:58

01.08.2003: Resident Evil (VHS)

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass das eines der lebendigsten Genres des Horrorfilms das der Untoten ist. Und das wird sich ja auf dem kommenden FFF wieder einmal bestätigen.

Anderson macht seine Sache gut. Trotzdem er etliche Hommagen und Anleihen in seinen Film bringt (die mancherorts gern als "geklaut" bezeichnet werden), ist der Film eigenständig in Erzählung und Äshtetik. Die erzählerische Grundlage des Computerspiels ist jederzeit präsent aber zu keiner Zeit aufdringlich. Spezialeffekte (nicht Makeup-Effekte), werden nicht im Übermaß eingesetzt und die Kreaturen reihen sich ein in die Tradition schlurfender Blaugrau-Gesichter, die seit Romeros Dawn of the Dead so beliebt sind.

Resident Evil hat eine Menge guter Einfälle, wenn es um Plot-Twists und das Verheizen der Hauptfiguren geht. Das Ambiente ist genretypisch endzeit-gruselig und die Schocks sind, obwohl sie immer akustisch untermauert sind, handfest (bei jedem Gucken wieder).

Interessant ist, wie sich der Film in die Chronologie des Untotenfilms einschreibt und von dieser wieder aufgenommen wird. Da bietet der Schluss einige nette Links: "The Dead walk" auf der Zeitung als überoffensichtliche Anspielung auf Romeros Day of the Dead ... und die völlig allein im Krankenhaus aufwachende Protagonistin hat Danny Boyle später in 28 Days later sicherlich auch nicht uninteressant gefunden. ;)

maX

#27 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 02. August 2003, 23:38

02.08.2003: Briefe eines Toten (VHS)

Drei Jahre, nachdem in The Day After der nukleare Holocaust als erschreckendes Endzeitspektakel im TV inszeniert wurde, erscheint 1986 Briefe eines Toten - ein sowjetischer Film, unterstützt vom sowjetischen Kommitee gegen den Atomkrieg aus der Feder von Konstantin Lopushansky, Vyacheslav Rybakov und Boris Strugatsky (letzterer zusammen mit seinem Bruder Arkadi populärer Science Fiction-Autor, unter anderem des Romans Picknick am Wegesrand, der als Stalker in die Kinos kam). Wo The Day After versucht, das Undenkbare und - damals - doch so denkbar Nahe in Bilder diverser Einzelschicksale zu fassen, sind es bei Briefe eines Toten die Introspektionen eines Professors, der in der nuklearen Wüste einer zerstörten Großstadt lebt.

Der Proessor (einen Namen bekommt er im Film nicht) lebt mit einer Hand voll Überlebender im Bunker eines Museums. Man hat sich zwischen Müll und Tod eingerichtet, verlässt das Gebäude nur, um Lebensmittel und Medikamente zu organisieren - dann aber stets mit Gasmaske und Schutzanzug. Über die Stadt sind zahlreiche solcher "Schutzräume" verteilt, die jedoch nach und nach von der Regierung aufgelöst werden und deren gesunde Bewohner in einen Zentralbunker verbracht werden. Der Professor indes verfolgt eine Hypothese: Kann es sein, dass die atomare Katastrophe gar nicht den ganzen Planeten erfasst hat? Hat die Menschheit eine Zukunft? Dies fragt er sich und in Briefen seinen verschollenen Sohn, während um ihn herum alles stirbt; erstes Opfer ist seine strahlenkranke Frau.

In einem nahe gelegenen Schutzraum umsorgt ein Geistlicher eine Schar stummer Kinder, die allesamt - auf Grund der Tatsache, dass sie Waisen sind und weil sie nicht sprechen (können?) - nicht in den Zentralbunker gelassen werden. Als der Pater stirbt, nimmt sich der Professor der Kinder an, weil auch seine Bunkermitbewohner nach und nach entweder freiwillig aus dem Leben geschieden sind oder in den Zentralbunker gehen. Er versucht in ihnen die Erinnerung an humanistische Werte und Gemeinschaftssinn wachzuhalten.

Briefe eines Toten ist erzählerisch wie technisch ein bedrückendes Dokument der Angst vor dem Holocaust. Aber - und da zeigt sich die Handschrift Strugatskys - eben nicht ausschließlich. Den Professor und seine Leidensgenossen beschäftigen fortwährend die Fragen nach der Menschlichkeit, nach den Bedingungen des Humanen und der Absurdität des Krieges. Ein Bewohner des Museumsbunkers etwa diktiert seiner Sekretärin ein pathetisches Pamphlet über die Fatalität des Zivilisationsprozesses in die Maschine, geprägt von tiefem Ekel vor dem Fortschritt und dem Bewusstsein des endgültigen Endes der Menschheit - quasi als Testament für nachfolgende Zivilisationen. Ein Geistlicher - oder zumindest einer der Mitbewohner, der diese Funktion in der Gruppe eingenommen hat, spricht in einem Abschiedsgebet kurz vor seinem Suizid der Menschheit seine tiefe Liebe aus, die gerade am Ende aller Tage am größten geworden sei. Und der Professor schließlich - offenbar ein Mathematiker - übermittelt seinem verlorenen Sohn die Geschichte seiner Ängste, Träume und Forschungen, die alle zusammen stets das eine ausdrücken: seine Ambivalenz zwischen Hoffnung und Selbstaufgabe, die sein ganze Leben kennzeichnen - nicht nur im Angesicht des sicheren Endes.

Der Film spart sich jedes Pathos. Seine Bilder sind größtenteils in Sepia getönt und vermitteln ein monotones Bild der Verwüstung. Die Kulissen bestehen aus zerstörten Häusern, Fahrzeugen, Alltagsgegenständen. Schnee und Schneematsch, tiefe, tümpelartige Pfützen und Leichen bestimmen die Welt außerhalb des Bunkers. Die mise-en-scene erinnert mehr als einmal an die Bilderschrift Tarkovskys, der ebenfalls in Bildern größter Zerstörung - man erinnere sich an die Zone in Stalker - größte Harmonie im Stande war entstehen zu lassen. Konstantin Lopushansky stellt sich in genau diese visuelle Tradition: Briefe eines Toten ist gleichermaßen ein Film des Untergangs, wie auch der konstruktiven Energie, die aus diesem Untergang zu erwachsen scheint. Fast möchte man von "sowjetischer Metaphysik" sprechen, die einem da aus den Bildern entgegenströmt, wenn nicht - wie ebenfalls bei Tarkowskij - die Erzählung selbst immer wieder einen Kontrapunkt zum Gezeigten bilden würde.

Briefe eines Toten ist ein eindringliches Mahnbild für die Vernunft, sowohl im Protest gegen den irrationalen Atomkrieg, als auch in der resoluten Betonung der Humanität des Menschen, die nicht zuletzt einen finalen Anker der Hoffnung darsellt. Daher schließt der Film denn auch mit einem Zitat aus dem berüchtigten 1955er "Russel-Einstein-Manifest" gegen den Atomkrieg: "There lies before us, if we choose, continual progress in happiness, knowledge, and wisdom. Shall we, instead, choose death, because we cannot forget our quarrels?"

maX

#28 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 05. August 2003, 06:58

04.08.03: Analyze that (DVD)

Streckenweise witzige, aber schnöde Fortsetzung im wahrsten Sinne des Wortes: Die Geschichte wird weiter erzählt mit den selben Protagonisten, den selben Konstellationen ... nichts neues also und deshalb im Ganzen langweilig.

maX

#29 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 11. August 2003, 09:47

07.08.03: Dead Creatures (Residenz Köln)

Stiller und beklemmender Film über langsam verfaulende und von Menschenfleisch abhängige Frauen-WG. Trotz der expliziten Gore-Sezenen entsteht zu keiner Zeit der Eindruck, man habe es mit Effekt- oder gar Genre-Kino zutun. Anstelle dessen drängt sich der Verdacht einer Parrabel über AIDS auf.

Meine Kritik

maX

#30 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 11. August 2003, 09:55

07.08.03: My little Eye (Residenz Köln)

IMHO der Höhepunkte des Festivals. Den Zuschauer in die moralitschen Untiefen der Erzählung mit hineinziehende "Big Brother"-Karrikatur mit extrem gruseliger Optik und Akustik.

My little Kritik

maX

#31 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 11. August 2003, 09:56

07.08.03: Cabin Fever (Residenz Köln)

In der Tradition von Evil Dead stehender Horrorfilm, der seine komischen (oftmals morbiden) Momente ständig durch sehr ernste und zynische Erzählstränge unterbricht. Unangenehme Studie über Seuchenangst.

Meine Kritik

maX

#32 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 11. August 2003, 09:57

08.08.03: Visitors (Residenz Köln)

Gruselthriller, der seine Möglichkeiten verschenkt zu Gunsten der Psychogenese seiner Hauptfigur. Dort, wo der Film sich auf seine wahre Qualität besinnt, nämlich die Angst vor der Einsamkeit, gewinnt er.

Meine Kritik

maX

#33 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 11. August 2003, 09:58

08.08.03: Undead (Residenz Köln)

Sarkastischer Zombie-Film in direkter inhaltlicher Nachfolge von Jacksons Bad Taste und Brain Dead. Bewusst inszenierter Sleaze, der trotzdem als solcher auch funktioniert.

Meine Kritik

maX

#34 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 11. August 2003, 10:00

08.08.03: House of the Dead (Residenz Köln)

Uwe Boll beweist, wie man es nicht machen sollte. Das Konglomerat aus Zombies mit Fulci-Maske und Lenzi-Speed, einer Kamera, die wohl das Matrix-Publikum ins Kino locken soll und einem Jürgen Prochnow, der irgendwie nicht in diesen Film hinein zu gehören scheint, hinterlassen einen mehr als faden Beigeschmack.

Mein Verriss

maX

#35 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 11. August 2003, 10:01

09.08.03: Cypher (Residenz Köln)

Vincenzo Natali hat es nicht geschafft, seine Steilvorlage "Cube" zu verwandeln und scheitert an den eigenen Ansprüchen. Solide inszeniertes 60er-Jahre-Agentenkino, leider nicht mehr.

Meine Kritik

maX

#36 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 11. August 2003, 10:02

09.08.03: House of 1000 Corpses (Residenz Köln)

Brutale und kompromisslose Erzählung über eine Jugendclique, die in die Hände von Maniacs gerät und von denen einer nach dem anderen zu Tode gefoltert wird. Rob Zombies Debütfilm ist schon gleich ein Meisterwerk geworden, das den Vergleich zu Terrorfilmen wie TCM und Last House on the Left nicht scheuen muss, schon allein, weil er sich ihrer Tradition bekennt.

Meine Kritik

maX

#37 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 11. August 2003, 10:04

10.08.03: Darkness (Residenz Köln)

Nach The Nameless der zweite Gruselfilm von Jaume Balagueró, der damit die Tradition der neuen spanischen Horrorfilme fortführt und sich gleichermaßen auf die Motive der Gothic Novel zurückbesinnt. Streckenweise sehr gruselig mit gelungener Bildkomposition und Tonspur, jedoch teilweise etwas schwächelnden Darstellern.

Meine Kritik

maX

#38 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 12. August 2003, 10:31

11.08.03: May (Residenz Köln)

Einfühlsame adoleszente Entwicklungsgeschichte, die am entscheidenden Punkt in die "verkehrte Richtung" läuft. Der Debüt-Film von Lucky McKee versteht es vor allem durch das hervorragende Schauspiel seiner Darsteller Emotionalität und Horror gleichermaßen zu vermitteln. Das Verständnis, dass er seiner Täterin gegenüber aufbringt, stellt ihn ein eine Reihe zu Stoffen wie Mary Shellys Frankenstein, dem May auch in der Handlung ähnelt.

Meine Kritik

maX

#39 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 12. August 2003, 10:35

11.08.03: Dead End (Residenz Köln)

Twin Peaks-Vater Ray Wise fährt mit seiner Familie über Weihnachten zu Verwandten. Doch er kommt umd kommt nicht an, den die Straße nimmt kein Ende. Anstelle dessen wird die Familie durch Zwistigkeiten aufgerieben und durch eine unheimliche Macht dezimiert. Dead End ist einer der Gruselfilme, der durch Kurzweiligkeit und Humor besticht und dem man sich immer wieder ansehen kann, was nicht zuletzt auch an den soliden Darstellern liegt.

Meine Kritik

maX

#40 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 12. August 2003, 10:43

11.08.03: Wrong Turn (Residenz Köln)

Wrong Turn verliert keine Zeit, um seine Figuren ins Grauen zu stürzen. Und darin bleiben sie dann auch, denn der Film hat keinen Spannungsbogen, nur ein Hoch, was ihn zwar nicht langweilig macht, aber doch für wenig Abwechslung sorgt. Zudem müsste man sich langsam mal fragen, ob diese ganz spezielle Art der Darstellung us-amerikanischer Südstaatler, die nun auch noch als inzstuöse Krüppel präsentiert werden, nicht langsam ins Faschistische übergleitet. Sicherlich: Die Dichotomie von Gut vs. Böse war dem Horrorfilm schon immer einen blutigen Konflikt wert. Aber die Monster, die Wrong Turn präsentiert, stammen zu 100 % aus dem Vorurteil und chauvinistischer Legendenbildung.

maX

#41 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 14. August 2003, 10:12

12.08.03: Otherworld (Residenz Köln)

Zeichentrick-Realfilm-Hybrid über drei Jugendliche und ihre Alltagsprobleme, die sie in der Fantasy-Welt "Otherworld" parabelhaft noch einmal durchleben und aufgeklärt daraus hervorgehen. Ärgerlicher Mythen-Kitsch mit zweifelhafter, politisch aufdringlicher Pointe. Weder überzeugt der Zeichentrick noch die Idee, walisische Nationalmythen für die Entwicklungsgeschichte der drei jugendlichen Helden zu instrumentalisieren.

Mein :mad: :mad: :mad: :mad:

maX

#42 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 14. August 2003, 10:18

12.08.03: Beyond Re-Animator (Residenz Köln)

Gefährlich an der Albernheit vorbeischlitternder dritter Teil der Re-Animator-Reihe. Zwar überzeugt Jeffrey Combs als amoralischer Wissenschaftler abermals und das Ergebnis seiner Experimente ist wie immer "ansehnlich", doch werden die Nebenfiguren und ihre Geschichten zu reinen Erfüllungsgehilfen degradiert, um dem Kult Vorschub zu leisten.

Meine Kritik

maX

#43 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 14. August 2003, 10:21

13.08.03: Willard (Residenz Köln)

Remake der Rattenfilme Willard (1971) und Ben (1972), das handwerklich solide gemacht ist und in der Choreografie (anders kann man es nicht nennen) der Ratten und dem wirklich authentisch wirkendem Hauptdarsteller durchaus zu begeistern vermag.

Meine Kritik

maX

#44 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 15. August 2003, 10:22

15.08.03: Zombi 3 (VHS)

Einfach unfassbar, was alles produziert wird/wurde. Fulci beweist, dass ihn mit dem Alter aber auch wirklich jedes Gespür für Albernheit und Peinlichkeit verlassen hat. Der Film ist kaum auszuhalten, so langweilig und dumm ist er. Manchmal kann man echt froh sein, dass mit dem physischen Ende eines "Künstlers" auch sein Werk abgeschlossen ist. :mad:

maX

#45 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 17. August 2003, 08:17

15.08.03: Incredible Toture Show (Blood sucking Freaks) (VHS)

Der Film kommt im Gewande eines frühe-60er-Jahre-Hershell-Gordon-Lewis-Films daher ist jedoch ungleich radikaler. Was hier an morbiden Ideen für Folter und Mord präsentiert wird, ist selbst mit 25 Jahren Abstand noch originell. Einzig die archaische Erzählung und die auf alt getrimmten Bilder machen den Film erträglich. Immer wenn man glaubt, dass es nicht noch frauenverachtender werden kann, wird man von Maister Sardu und seinem Gehilfen Ralphus eines "besseren" belehrt.

maX

#46 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 17. August 2003, 08:23

16.08.03: Weekend (VHS)

Typisch verkopfter Godard-Kunstfilm. Als roter Faden durch Weekend zieht sich das Thema Gewalt, dass jedoch zu keiner Zeit mit dem Schrecken aufwarten kann, den der Film behauptet. Dafür fügen sich die teilweise blurünstigen Szenen (von denen viele nur angedeutet werden durften) aber in den absurden Kontext ein. Aggressivität vermittelt sich durch das oft zähe retardieren der "Handlung", wenn z. B. 10 Minuten lang eine hupende Autokolonne gezeigt wird, durch die sich die Helden hindurchkämpfen. Ansonsten belasten die handlungstragenden Elemente vor allem durch ihr philosophisches "Gewicht" den Film. Wie oft bei Godard irgendwo ziwschen Marxismus und unkritischer Übernahme des Konzeptes "Stadtguerilla" eingestreute Philosopheme. Weekend enthält aber - und das entschädigt - auch überraschend unpolitische Zeitkritiken.

maX

#47 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 26. August 2003, 09:10

24.08.03: Bad Influence (TV)

Schön zu sehen, wie leicht das Gemüt der 80er Jahre doch noch zu erschüttern war: Nehmt dem Yuppie seine IKEA-Möbel weg und er wird zum Rächer der bürgerlichen Existenz. :D So interessant der Film als Studie über die Philisterei beginnt, so hölzern wird er in seiner Peripethie. Ein kleines Amüsierstück ... mehr leider nicht (trotz wie immer gut gekämmtem James Spader). Darf ich sagen: Von Curtis Hanson bin ich's ja langsam gewohnt? (OK, 8 Mile kenne ich noch nicht.) ;)

maX

#48 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 26. August 2003, 09:13

25.08.03: Auf der Suche nach dem Goldenen Kind (VHS)

Auf der Suche nach einem Berieselungsergebnis habe ich mal wieder Kassette 84 in den Recorder geschoben. Was soll man sagen: Solche Filme haben wohl wirklich nur vor 18 Jahren funktioniert (bzw. ich habe da wohl noch anders funktioniert). Einige nette Synchro-Gags drin (die wohl auch im Original so waren): "Nur ein Mann, dessen Gewissen rein ist, kann den Dolch an sich nehmen und nur ein Mann, dessen hintern schmal ist, kann diese Treppe hinunter gehen." :D Sowas war Markenzeichen von Eddie Murphey. Aber seit der Erfindung von Will Smith hat der ja ausgedient.

maX





Besucher die dieses Thema lesen: 1

Mitglieder: 0, Gäste: 1, unsichtbare Mitglieder: 0