Die Koalitionsvereinbarung erteilt der Netzneutralität eine Absage:
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"Wir vertrauen darauf, dass der bestehende Wettbewerb die neutrale Datenübermittlung im Internet und anderen neuen Medien sicherstellt."
Well done, FDP. So wie der freie Wettbewerb auch in den USA und Großbritannien dafür gesorgt hat, daß das flächendeckende Eisenbahnnetz und die öffentlichen Verkehrsmittel reibungslos funktionieren. Oder daß sich nur reliable Finanzprodukte an der Börse etablieren können.
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Einer "generellen Überwachung des Internetdatenverkehrs" erteilt die Koalition eine klare Absage. Prinzipiell sollen die Nutzer durch Aufklärung und Sensibilisierung zu "mehr Selbstschutz" und dem Einsatz "sicherer IT-Produkte" angeregt werden.
Das klingt nach einer wohlfeilen Formulierung, die weder "berechtigte" Überwachungen ausschließen soll noch den Staat zum informationellen Schutz seiner Bürger verpflichten soll. Kann sich schließlich jeder selbst aufklären.
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Festgeschrieben hat Schwarz-Gelb ferner das Ziel, rechtsverbindliche elektronische Kommunikation im Verwaltungsverfahren zu gewährleisten. Als ein Mittel wird der "freiwillige Identitätsnachweis" mit dem elektronischen Personalausweis gesehen, dessen Konzeption die FDP lange skeptisch betrachtet hatte. Verabschiedet werden soll eine gesetzliche Verankerung der verschlüsselten "De-Mail"
PGP? Was soll das sein? Wir haben doch Demail.
Nicht unclever, die Strategie, nachdem man staatliche Stellen dafür verlacht hatte, daß sie einen Generalschlüssel für Verschlüsselungsverfahren gefordert hatten. Jetzt versucht man es auf diese Weise, Hoheit über die Emailkommunikation zu bekommen.
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Die Informationstechnik des Bundes soll sich dabei fortan "an offenen Standards orientieren und Open-Source-Lösungen stärker einsetzen".
Das ist löblich, wobei ich denke, daß hier die Kosten den Ausschlag gegeben haben dürften.
Quelle (nicht der tote Versandhandel!):
heise online