L´instinct de mort / L´ennemi public n°1 // Jean-Franoçis Richet // F, CAN, I 2008
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Verfilmung der Karriere des französischen Gewaltverbrechers und Gangsters Jaques Mesrine, der aufgrund einiger spektakulärer Banküberfälle, Gefängnisausbrüche und Entführungen in den 70er Jahren zum "Staatsfeind Nummer eins" in Frankreich aufgestiegen ist. Lose an seiner Autobiographie angelehnt, zeichnen Regisseur Richet und Drehbuchautor Abdel Raouf Dafri die Entwicklung Mesrines vom Soldaten im Algerienkrieg hin zum Kleinkriminellen, Gangster und Mörder bis hin zu seiner Selbststilisierung als Revolutionär und der medialen Verklärung als modernem Robin Hood.
Die zweiteilige Produktion bedient sich dabei der unterschiedlichsten Stilmittel, von schnell geschnittener Action über ziemlich unnötigen Splitscreens bis zu eher ruhigen Passagen ist alles dabei. Obwohl sich der Film scheinbar eng an den Fakten orientiert, vermischt sich vieles mit fiktionalen Elementen, worauf auch ein Insert am Beginn der beiden Teile hinweist: die Komplexität eines Lebens sei nicht so einfach einzufangen. Was aber nun ist die Fiktion, was die Abbildung realer Ereignisse? Wie weit reicht die Verklärung des offensichtlich psychopatischen, aber genialen und charismatischen Verwandlungskünstlers? Inwieweit wird hier ein skrupelloser Meister der Inszenierung, der krimineller Energie, positiv gezeichnet?
Der Film wird jedenfalls vollkommen durch die schauspielerische Leistung Vincent Cassels geprägt. Eine unglaubliche Wandlungsfähigkeit zeichnet ihn hier aus, aber auch einige Nebenrollen, allen voran Gerard Depardieu im ersten Teil, können voll überzeugen. Und auch politische Bezüge, vor allem durch die Verbindungen mit der kolonialen Vergangenheit Frankreichs, kommen nicht zu kurz. Rätselhaft dann das Ende Mesrines: Eine Hinrichtung, oder das legitime Ende einer Fahndung?
Ziemlich starke vier Stunden, aber am Stück wohl schwer konsumierbar. Besonders schön auch die eine oder andere filmische Reminiszenz an Altmeister Jean Pierre Melville. Aber das nur nebenbei.
Jean Francois Richet Vincent Cassel Gangster Frankreich Kanada Algerien
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Verfilmung der Karriere des französischen Gewaltverbrechers und Gangsters Jaques Mesrine, der aufgrund einiger spektakulärer Banküberfälle, Gefängnisausbrüche und Entführungen in den 70er Jahren zum "Staatsfeind Nummer eins" in Frankreich aufgestiegen ist. Lose an seiner Autobiographie angelehnt, zeichnen Regisseur Richet und Drehbuchautor Abdel Raouf Dafri die Entwicklung Mesrines vom Soldaten im Algerienkrieg hin zum Kleinkriminellen, Gangster und Mörder bis hin zu seiner Selbststilisierung als Revolutionär und der medialen Verklärung als modernem Robin Hood.
Die zweiteilige Produktion bedient sich dabei der unterschiedlichsten Stilmittel, von schnell geschnittener Action über ziemlich unnötigen Splitscreens bis zu eher ruhigen Passagen ist alles dabei. Obwohl sich der Film scheinbar eng an den Fakten orientiert, vermischt sich vieles mit fiktionalen Elementen, worauf auch ein Insert am Beginn der beiden Teile hinweist: die Komplexität eines Lebens sei nicht so einfach einzufangen. Was aber nun ist die Fiktion, was die Abbildung realer Ereignisse? Wie weit reicht die Verklärung des offensichtlich psychopatischen, aber genialen und charismatischen Verwandlungskünstlers? Inwieweit wird hier ein skrupelloser Meister der Inszenierung, der krimineller Energie, positiv gezeichnet?
Der Film wird jedenfalls vollkommen durch die schauspielerische Leistung Vincent Cassels geprägt. Eine unglaubliche Wandlungsfähigkeit zeichnet ihn hier aus, aber auch einige Nebenrollen, allen voran Gerard Depardieu im ersten Teil, können voll überzeugen. Und auch politische Bezüge, vor allem durch die Verbindungen mit der kolonialen Vergangenheit Frankreichs, kommen nicht zu kurz. Rätselhaft dann das Ende Mesrines: Eine Hinrichtung, oder das legitime Ende einer Fahndung?
Ziemlich starke vier Stunden, aber am Stück wohl schwer konsumierbar. Besonders schön auch die eine oder andere filmische Reminiszenz an Altmeister Jean Pierre Melville. Aber das nur nebenbei.
Jean Francois Richet Vincent Cassel Gangster Frankreich Kanada Algerien