

Pat Garrett and Billy the Kid - Sam PECKINPAH, USA 1973
von Noruberuto ·
15 Juli 2013
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Ein Spätwestern, der seine Geschichte (Realität und Fiktion gemischt) vom Ende her erzählt: Pat Garrett (James Coburn), Sheriff von Lincoln County, wird von einem Weggefährten Billy the Kids (Kris Kristofferson) erschossen, den dieser Jahre zuvor, "im Namen des Gesetzes", aber ohne wirkliches Interesse, aufgespürt und zur Strecke gebracht hat. Alles zuvor ist eine seltsame Mischung aus Begegnungen zweier einstiger Weggefährten, beide - Garrett und Billy - kennen beide "Seiten" des Gesetztes. Beide, und neben ihnen auch alle anderen Protagonisten (Deputies, Großgrundbesitzer und ihre Schergen, Bartender, Farmer und kleine Ganoven) bewegen sich fatalistisch in ihren Rollen, so als sei vieles, wenn nicht alles, so doch das Allermeiste schon irgendwie vorgezeichent und unabänderlich.
Fast teilnahmslos werden hier am laufenden Band Menschen in typischer Peckinpah-Manier (und doch wieder ganz anders als in The Wild Bunch) erschossen, alle ergeben sich scheinbar ihrem Schicksal. Selbst Kinder und ehrbare Bürger stehen etwa vollkommen ungerührt am Stadplatz, als Billy aus dem Gefängnis ausbricht und dabei eine Blutspur (nicht seine letzte) hinterlässt. Daneben und dazwischen immer wieder Schießübungen auf Whiskyflaschen und Truthähne, langsame Ritte durch karge Landschaften (inklusive Sonnenuntergangsröte und Wasserspiegelungen wirklich schön kinematographiert). Zwischen den beiden Hauptrotagonisten die ambivalente Rolle des Rinderbarons Chisum. Zusammengehalten das Ganze vielleicht durch die Musik Bob Dylans, der auch in der Rolle des nicht weniger ambivalenten Messerschleifers Alias zu sehen ist. Peckinpah selbst hat gegen Ende einen kleinen Auftritt.
Wohl ein Spätwestern im besten Sinne, ein Film, der weder mit Mitteln des klassischen Westerns, noch mit den überhöhten Eskapaden des Italowesterns zu realisieren gewesen wäre. Und doch ganz anders als etwa die Regiearbeiten Clint Eastwoods zu der Thematik des Abgesangs auf eine klare Trennung zwischen Gut und Böse, Recht und Unrecht. Welche es aber wohl zu keinem Zeitpunkt, trotzt der Idealisierung des Genres, wirklich gegeben hat.
Spätwestern Peckinpah Coburn Kristofferson Bob Dyan Fatalismus
Fast teilnahmslos werden hier am laufenden Band Menschen in typischer Peckinpah-Manier (und doch wieder ganz anders als in The Wild Bunch) erschossen, alle ergeben sich scheinbar ihrem Schicksal. Selbst Kinder und ehrbare Bürger stehen etwa vollkommen ungerührt am Stadplatz, als Billy aus dem Gefängnis ausbricht und dabei eine Blutspur (nicht seine letzte) hinterlässt. Daneben und dazwischen immer wieder Schießübungen auf Whiskyflaschen und Truthähne, langsame Ritte durch karge Landschaften (inklusive Sonnenuntergangsröte und Wasserspiegelungen wirklich schön kinematographiert). Zwischen den beiden Hauptrotagonisten die ambivalente Rolle des Rinderbarons Chisum. Zusammengehalten das Ganze vielleicht durch die Musik Bob Dylans, der auch in der Rolle des nicht weniger ambivalenten Messerschleifers Alias zu sehen ist. Peckinpah selbst hat gegen Ende einen kleinen Auftritt.
Wohl ein Spätwestern im besten Sinne, ein Film, der weder mit Mitteln des klassischen Westerns, noch mit den überhöhten Eskapaden des Italowesterns zu realisieren gewesen wäre. Und doch ganz anders als etwa die Regiearbeiten Clint Eastwoods zu der Thematik des Abgesangs auf eine klare Trennung zwischen Gut und Böse, Recht und Unrecht. Welche es aber wohl zu keinem Zeitpunkt, trotzt der Idealisierung des Genres, wirklich gegeben hat.
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