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The Blind Side



The Blind Side

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2009
Regie: John Lee Hancock

Darsteller: Sandra Bullock
Quinton Aaron
Lily Collins
Kathy Bates
Kim Dickens
Tim McGraw
Jennifer Rose Locke

Inhalt@moviejones

Die Story von "The Blind Side" klingt nach ganz klassischem Oscar-Material. Eine republikanische Familie nimmt einen quasi obdachlosen schwarzen Jugendlichen bei sich auf und ermöglichen ihm ein Football-Stipendium und den Sprung in die NFL. Das die ganze Geschichte noch dazu auf einer wahren Begebenheit beruht und der Film sehr erfolgreich war in den USA, machte die Nominierung nur noch wahrscheinlicher, denn die Academy ist ja bekannt dafür nicht nur die wirklich guten Filme zu nominieren, sondern auch die erfolgreichen. Meine Erwartungen an den Film waren dementsprechend eher gering, doch ich wurde äußerst positiv überrascht. Der Film ist zwar durchweg ganz auf den Massengeschmack ausgerichtet, geht wirklich fiesen Szenen immer gekonnt aus dem Weg, bleibt meist an der Oberfläche und ist im Grunde eben eher seichte Unterhaltung. Aber trotzdem weiß das gut geschriebene Drehbuch zu fesseln, zu unterhalten und einfach mitzureißen. Auf "The Blind Side" passt ganz klar das Attribut "herzerwärmend". Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz. Der Film hat einige genial witzige Szenen im Gepäck, die das Geschehen zu den richtigen Zeitpunkten gekonnt auflockern. In der letzten halben Stunde wird dann zwar stellenweise etwas zu dick aufgetragen und die Moral sickert noch einmal dickflüssig durch, doch das stört den Gesamteindruck nur unwesentlich. Auch die Darstellung der Familie ist, wenn man sich über die wahren Hintergründe informiert, ein klein wenig verschoben zugunsten der Dramaturgie. Doch hier wurden wirklich nur eher unwesentliche Anpassungen vorgenommen.
Die ca. 130 Minuten vergehen die meiste Zeit wie im Flug. Es macht Spaß dem Schauspiel von Sandra Bullock und Quinton Aaron zu folgen, denn die beiden spielen sich die Bälle in den wirklich packenden Szenen sehr gekonnt zu. Die Hochglanzoptik des Films unterstreicht zwar noch einmal die Massenkompatibilität des Films, aber es passt dennoch einfach sehr gut zum Film dazu.
Alles in allem ist "The Blind Side" zwar nicht "Der beste Film" und auch eine Oscarnominierung ist etwas hoch gestapelt, denn der Story mangelt es einfach an Tiefe und Aussagekraft. Aber der Erfolg gibt dem Film recht. Er ist packend, mitreißend und unterhaltsam, und wenn man dafür einen Preis vergeben möchte, würde ich nichts dagegen einzuwenden haben, auch wenn ich es anderen Filmen mehr gönnen würde.
Völlig unverständlich ist für mich aber, dass "The Blind Side" nominiert wurde, aber der im Grunde ähnlich gelagerte "Invictus" hingegen ausgelassen wurde. Aber das könnte wohl nur die Oscar-Jury aufklären.

8/10




Prima finde ich, dass die Academy Awards zusehends an Relevanz verlieren.
Meines Wissens gibt es bei ihnen aber keinerlei beratende und zu einem Urteil kommende "Jury", sondern eine angeblich geheime Wahl mehrerer tausend Leute, von denen manche clever sind, manche dumm. Dass dieser Film nominiert wurde, mag vielleicht daran liegen, dass er eine stärkere Lobby hat als "Invictus" und/oder dass seine Produzenten mehr Schwänze geblasen haben als Clint Eastwood? Keine Ahnung. Ist auch nicht wichtig, finde ich.

Wichtiger ist, dass ich Deine Rezension O.K. finde, weil sie Deine Empfindungen zum Film nachvollziehbar macht, ich aber dennoch denke, dass der Film eine simplifizierend und selbstgefällig erzählte Sozial-Dramödie ist, die abgesehen von einigen gut geschriebenen humoristischen Dialogen und Onelinern nix zu bieten hatte, das meinen Geschmack trifft.
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"dass der Film eine simplifizierend und selbstgefällig erzählte Sozial-Dramödie ist, die abgesehen von einigen gut geschriebenen humoristischen Dialogen und Onelinern nix zu bieten hatte, das meinen Geschmack trifft."

Dem würde ich mich ohne zu zögern anschließen, vielleicht noch das "tendenziell rassistisch"-Prädikat hinzufügen, auch wenn das vielleicht zu fies ist, weil ja nicht gewollt. Dennoch: Ein lächerlicher Oscar-Kandidat, wie ich finde.
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scarlett_fan123 sagte am 15. February 2010, 00:11:

Wichtiger ist, dass ich Deine Rezension O.K. finde, weil sie Deine Empfindungen zum Film nachvollziehbar macht, ich aber dennoch denke, dass der Film eine simplifizierend und selbstgefällig erzählte Sozial-Dramödie ist, die abgesehen von einigen gut geschriebenen humoristischen Dialogen und Onelinern nix zu bieten hatte, das meinen Geschmack trifft.

Es freut mich, dass meine Bewertung/Entscheidung durch das Review nachvollziehbar erscheint.
Einem fällt beim schauen einfach auf, wie flach der Film im Grunde ist und wie einfach gestrickt, aber trotzdem könnte ich den Film unmöglich schlechter bewerten, dafür gefiel er mir dann einfach doch zu gut. Es kommt in letzter Zeit bei mir doch eher selten vor das ein Film wirklich die vollen 130 Minuten so unterhält das einem die Zeit überhaupt nicht bewusst wird.
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