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Ich habe dir niemals einen Hasenbraten versprochen

Cjamangos neues Filmtagebuch




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Daddys kleiner Augapfel



Julie Darling (Video)

Harold Wilding (Anthony Franciosa) hat eine bezaubernde Tochter, Julie, die gerade die Schrecken der Pubertät durchmacht. Besonders ihre Stiefmutter hat das Blag gefressen. Als jene eines Tages von einem Unhold überfallen wird, eilt sie der verhaßten Erziehungsberechtigten nicht zur Hilfe, sondern schaut ungerührt zu. Mutti Zwei stirbt dabei. Doch Vater ist ein Frauentyp und hat noch eine andere Stiefmutter in petto – Susan (Sybil Danning), die sogar noch einen kleinen Sohn mit in die Ehe bringt. Nun ist guter Rat teuer. Julie schmiedet einen finsteren Plan...

JULIE DARLING gehört zu jenen Video-Erstveröffentlichungen, die mich in meiner Anfangszeit als Vidiot erreichten, oder vielmehr nicht erreichten, denn ich kam niemals dazu, ihn mir auszuleihen, bestaunte immer nur das hübsche Cover. Umso glücklicher war ich, daß mir das Schicksal jetzt, 25 Jahre später, den Film vor die Füße spieh. Und siehe da, er ist gar nicht mal schlecht! Regisseur Paul Nicolas (=Lutz Schaarwächter) kannte ich nur von dem nicht eben anspruchsvollen DAS FRAUENLAGER mit Frau Danninger und dem amerikanischen Prollmops. Auch JULIE DARLING enthält ein paar Exploitation-Zutaten (u.a. eine wunderbar ungemütliche und rein spekulative Sexszene zwischen Frau Danning und dem Hollywood-Veteran Franciosa), versucht sich ansonsten aber eher auf dem Terrain des gediegenen Psychothrillers. Dies tut er sogar ganz achtbar, und wenn man mal davon absieht, daß Subtilität nicht das starke Gewand des Drehbuches ist, so schafft es die kanadisch-deutsche Koproduktion (mit Ernst von Theumer und Frau Teuber im Sulky) durchaus, spannend zu unterhalten. Obendrein verblüfft der Film mit einer Filmmusik, die deutliche Erinnerungen an Fabio Frizzis Arbeiten aus jenen Tagen weckt. Kurzum: ein netter, bescheidener BAD SEED-Ableger mit einigen bekannten Gesichtern, einer gut besetzten jungen Dame als böses Kind und einigen politisch unkorrekten Überraschungen. Langweilig ist was anderes. Deutlich besser, als ich erwartet habe.




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