Cabin Fever 2: Spring Fever (DVD)
Unsere Wasserleichen leben noch! Das verseuchte Naß aus Teil 1 wird auf Flasche gezogen und direkt an eine Highschool verhökert, wo sich alles für den Abschlußball rüstet. Und siehe da, bald laufen hemmungslose Sabberköpfe durch die Gegend...
Regisseur Ti West habe ich gerade noch gelobt für seinen recht brauchbaren und ungewöhnlich feinsinnig entwickelten HOUSE OF THE DEVIL. Bevor er das Geld für jenen Film zusammenbekam, durfte er aber die Fortsetzung zu Eli Roths CABIN FEVER drehen, der ein hochgradig delektabler Festival-Splatterfilm war. Da Wests Vision den Produzenten zu abweichlerisch dünkte, schnitt man den Film in Abwesenheit des Regisseurs komplett um, was jenen dazu brachte, sich vom fertigen Produkt zu distanzieren. Und das Produkt ist in jeder Hinsicht fertig – ein künstlich auf Konfrontation gebürsteter Scheißdreck! Leider kann ich der Distanzierung des Regisseurs nicht ganz folgen, zumal mir nicht wirklich einleuchtet, warum man eine Fortsetzung drehen soll, die die angestrebte Klientel vergackeiert? Ti West meint, er habe eine anarchische Komödie drehen wollen im Geiste von John Waters. Während John Waters seine Schockeffekte aber setzt, um Konventionen gezielt auszuhebeln, wirkt Wests Werk (beziehungsweise das, was die Produzenten daraus gemacht haben) wie eine verklemmte Schweineigelei, deren Humor sich auf groteske Klischeecharaktere wie den geheimschwulen Direktor oder die böse Biologielehrerin mit der Hasenscharte beschränkt. Wenn das anarchisch ist, dann war PORKY'S aber auch anarchisch... Sieht man einmal von den sexistischen Späßen ab, die den Film durchziehen, wird alles darangesetzt, Ekel zu erzeugen. Das Harmloseste ist noch der schwarze Hausmeister, der in die Abschlußball-Bowle pinkelt und dabei feststellt, daß er sich wohl infiziert hat, da der Urin sich rot färbt. Es gibt einen Gummipenis in Nahaufnahme zu sehen, aus dessen Harnröhre weiße Schlotze quillt. Einer Gogo-Tänzerin, die einen Bargast zum Cunnilingus bewegen will, wird der verseuchte Schleim von den Innenseiten der Oberschenkel geleckt. Das AIDS-Thema war natürlich auch schon im ersten Teil vorhanden, wurde dort allerdings nur in einem (recht guten) „Safer Sex“-Witzchen expliziert. In CABIN FEVER 2 werden alle Vorurteile in bezug auf promiskuitiven Geschlechtsverkehr aufs Trefflichste bestätigt. Theoretisch würde der Film sich ganz gut dafür eignen, ihn an amerikanischen Schulen vorzuführen: „Seht, Kinder, das passiert, wenn ihr dem Luder an der Mumu leckt!“ Als Fortsetzung ist CABIN FEVER 2 eine völlige Fahrkarte. Als „anarchische Komödie“ ist er ebenfalls mißlungen. Eklig ist er in der Tat, allerdings auf abstoßende, da billig diffamierende Art. Habe ich schon vom abgetriebenen Baby im Mülleimer erzählt? Nein? Da genau gehört er hin, der Film. Ich empfehle, sich stattdessen lieber noch einmal CABIN FEVER 1 im Doppelprogramm mit PIG HUNT anzuschauen. Das ist auch drastisch, aber ungleich sympathischer.
Unsere Wasserleichen leben noch! Das verseuchte Naß aus Teil 1 wird auf Flasche gezogen und direkt an eine Highschool verhökert, wo sich alles für den Abschlußball rüstet. Und siehe da, bald laufen hemmungslose Sabberköpfe durch die Gegend...
Regisseur Ti West habe ich gerade noch gelobt für seinen recht brauchbaren und ungewöhnlich feinsinnig entwickelten HOUSE OF THE DEVIL. Bevor er das Geld für jenen Film zusammenbekam, durfte er aber die Fortsetzung zu Eli Roths CABIN FEVER drehen, der ein hochgradig delektabler Festival-Splatterfilm war. Da Wests Vision den Produzenten zu abweichlerisch dünkte, schnitt man den Film in Abwesenheit des Regisseurs komplett um, was jenen dazu brachte, sich vom fertigen Produkt zu distanzieren. Und das Produkt ist in jeder Hinsicht fertig – ein künstlich auf Konfrontation gebürsteter Scheißdreck! Leider kann ich der Distanzierung des Regisseurs nicht ganz folgen, zumal mir nicht wirklich einleuchtet, warum man eine Fortsetzung drehen soll, die die angestrebte Klientel vergackeiert? Ti West meint, er habe eine anarchische Komödie drehen wollen im Geiste von John Waters. Während John Waters seine Schockeffekte aber setzt, um Konventionen gezielt auszuhebeln, wirkt Wests Werk (beziehungsweise das, was die Produzenten daraus gemacht haben) wie eine verklemmte Schweineigelei, deren Humor sich auf groteske Klischeecharaktere wie den geheimschwulen Direktor oder die böse Biologielehrerin mit der Hasenscharte beschränkt. Wenn das anarchisch ist, dann war PORKY'S aber auch anarchisch... Sieht man einmal von den sexistischen Späßen ab, die den Film durchziehen, wird alles darangesetzt, Ekel zu erzeugen. Das Harmloseste ist noch der schwarze Hausmeister, der in die Abschlußball-Bowle pinkelt und dabei feststellt, daß er sich wohl infiziert hat, da der Urin sich rot färbt. Es gibt einen Gummipenis in Nahaufnahme zu sehen, aus dessen Harnröhre weiße Schlotze quillt. Einer Gogo-Tänzerin, die einen Bargast zum Cunnilingus bewegen will, wird der verseuchte Schleim von den Innenseiten der Oberschenkel geleckt. Das AIDS-Thema war natürlich auch schon im ersten Teil vorhanden, wurde dort allerdings nur in einem (recht guten) „Safer Sex“-Witzchen expliziert. In CABIN FEVER 2 werden alle Vorurteile in bezug auf promiskuitiven Geschlechtsverkehr aufs Trefflichste bestätigt. Theoretisch würde der Film sich ganz gut dafür eignen, ihn an amerikanischen Schulen vorzuführen: „Seht, Kinder, das passiert, wenn ihr dem Luder an der Mumu leckt!“ Als Fortsetzung ist CABIN FEVER 2 eine völlige Fahrkarte. Als „anarchische Komödie“ ist er ebenfalls mißlungen. Eklig ist er in der Tat, allerdings auf abstoßende, da billig diffamierende Art. Habe ich schon vom abgetriebenen Baby im Mülleimer erzählt? Nein? Da genau gehört er hin, der Film. Ich empfehle, sich stattdessen lieber noch einmal CABIN FEVER 1 im Doppelprogramm mit PIG HUNT anzuschauen. Das ist auch drastisch, aber ungleich sympathischer.