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Ich habe dir niemals einen Hasenbraten versprochen

Cjamangos neues Filmtagebuch




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Formal dehydriert und glücklich



Garden Of The Dead (US-Video)

Was ist das denn bitte für eine abgefahrene Storyidee? Also: In einem Gefangenenlager in Colorado befinden sich einige Knackis, die ihre Zwangsarbeitsfron entschieden auflockern durch das Einatmen von Formaldehydgasen (!), denn das Lager beliefert auch ortsansässige Leichenbestatter. Gleichzeitig bereiten sich einige von ihnen auf einen Ausbruch vor. Als jener dann erfolgt, geht er mächtig in die Hose: Auf einem Friedhof werden die Flüchtlinge von den Schergen des Gefängnisdirektors füsiliert. Leckgeschlagene Fässer suppen den Totenacker aber schön mit Formalin ein, und so kommen die verscharrten Knastbrüder bald wieder an die Oberfläche und fordern Nachschlag...

Dies ist der einzige mir bekannte Film, in dem es um drogensüchtige Zombies geht. Genaugenommen geht es sogar um geile, drogensüchtige Zombies. Keine Ahnung, ob Formaldehyd dampft, und wenn ja, ob es eine berauschende Wirkung besitzt, aber die Zombies gehen voll kaputt darauf – leben und lernen! GARDEN OF THE DEAD stammt vom Sexploitation-Veteran John Hayes, dessen bester Film vermutlich GRAVE OF THE VAMPIRE bleibt, der bei uns unter verschiedenen Titeln veröffentlicht und verwirrenderweise dem Spanier/Argentinier Leon Klimowsky zugedacht wurde. GARDEN beginnt wie ein stinknormaler Gefängnisfilm, geht dann aber seine eigenen Wege. Das Resultat ist sicherlich kein vergessener Exploitation-Kracher, aber meinen Spaß hatte ich allemal. Sieht man einmal von den fröhlich in Formaldehyd planschenden Zombies ab, gibt es recht gutes Zombie-Makeup zu bewundern, das allerdings etwas rätselhaft ist – warum die Toten Verwesungsanzeichen zur Schau tragen, obwohl sie gerade erst verstorben sind, muß man wohl einen professionellen Leichenbestatter fragen. Natürlich gehört auch dieses Werk zu den Filmen, in denen die Leichen grundsätzlich 20 Zentimeter unter der Grasnabe verbuddelt werden. Wer sich aber über solche Nebensächlichkeiten den Kopf zerbricht, ist bei Exploitationfilmen eh am falschen Platz. Die einzige mir bekannte Videoveröffentlichung des Werkes läuft schlanke 58 Minuten. Das reicht dann aber auch. Mir gefiel der Film auf jeden Fall deutlich besser als der sehr langweilige DAS ENDE DER WELT, den Hayes bald darauf mit Starbesetzung drehte. Von GARDENs Schauspielern kannte ich nur Erik Stern, der ähnlich aufdreht wie in seiner Starrolle in Don Jones´ SCHIZOPHREN (THE LOVE BUTCHER), wo er die zentrale Doppelrolle innehat. Regisseur Lee Frost soll angeblich auch mitspielen, aber er ist mir in dieser Troma-Rumpffassung nicht aufgefallen.




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