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In meinem Herzen haben viele Filme Platz - Filmforen.de - Seite 9

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In meinem Herzen haben viele Filme Platz


2138 Antworten in diesem Thema

#241 Funxton

    Avanti, Popolo

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Geschrieben 07. April 2006, 19:32

Zitat entfällt.

Luca Il Contrabbandiere (Das Syndikat des Grauens) ~ I 1980
Directed By: Lucio Fulci


Luca Di Angelo (Fabio Testi), Zigarettenschmuggler vor der Küste Neapels, pflegt trotz seines Jobs außerhalb der Gesetzbarkeit einen strikten Ehrenkodex: Rauschgift gehört nicht zum Spiel! Dumm nur, dass ein Neuer in der Stadt, der schmierige Marseiller (Marcel Bozzuffi), das ganz anders sieht. Wer nicht mitzieht, wird umgelegt. Unter den ersten Opfern ist Lucas Bruder (Enrico Maisto), später wird noch seine Frau (Ivana Monti) entführt und schwerstens vergewaltigt. Da hat Luca die rettende Idee ...

Einen ganz originären, dreckigen kleinen Gangsterkracher hat der Tausendsassa Fulci da hingelegt, und das, als er schon längst im Pfuhle seiner pompösen Gore-Orgien steckte. Hier besinnt er sich zurück auf die kleinen Werte, schmeißt das Scope-Format nochmal über Bord und bringt eine Gaunergeschichte in bester italienischer Tradition - freilich nicht ohne einige derbe Einlagen mit Bunsenbrenner und der Doppelläufigen. Und das ist nicht alles: Selbst einige gewollt humorige Elemente sind vorhanden - etwa bei der Razzia im Schmugglerviertel. Man fühlt sich bisweilen an Bud Spencers Kommissar Rizzo erinnert, mit dem Luca sicher ein gutes Team abgegeben hätte. Der hatte ja auch ein Herz für die kleinen napolitanischen Gauner, genau wie Signor Fulci. Das allerbeste jedoch ist der Showdown, indem die greisen Dons nochmal zeigen, was sie draufhaben und die verkommenen Franzosen mit Arschtritt weg vom Vesuv und direkt ins Jenseits befördern. Allen voran der gute Don Morrone (Guido Alberti), der sein letztes Vergnügen in Spaghettiwestern findet und sogar bei der Polizia höchstes Ansehen genießt. So gebührt ihm auch die schöne, letzte Einstellung. Marcel Bozzuffi übrigens ist hier fast genauso fies wie in Costa-Gavras' "Z".
Mit Saft und Kraft, nicht immer zur Gänze glatt, aber lohnenswert.

8/10

#242 Funxton

    Avanti, Popolo

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Geschrieben 08. April 2006, 18:47

"I should have killed you."

Hulk ~ USA 2003
Directed By: Ang Lee


Ein Betriebsunfall im Labor führt letztendlich dazu, dass der junge Wissenschaftler Bruce Banner (Eric Bana) in Stressituationen sein Unterbewusstsein die Oberhand gewinnen lässt und sich in ein grünes Monster verwandelt. Doch bereits sein Genotyp trägt die entsprechende DNA in sich, ererbt von seinem Vater (Nick Nolte), der schon vor Bruces Geburt Experimente an sich selbst vorgenommen hat. Nur die Liebe zu seiner Freundin Betty (Jennifer Connelly) kann Bruce beruhigen und ihn zurückverwandeln. Das Militär, en persona Bettys Vater (Sam Elliott), halten das Ungetüm aber für eine Gefahr, die es zu beseitigen gilt.

Dass diese kompromissloseste aller Comicverfilmungen der letzten Jahre zahlreiche ihrer Zuschauer enttäuschen würde, war vorprogrammiert. Die einen erwarteten ein Actionspektakel Marke "Spider-Man", andere zumindest eine Reanimation des halbgaren Serials aus den späten Siebzigern.
Ang Lee und sein Autor James Schamus jedoch präsentieren ein düsteres, psychologisch aufgeladenes Familiendrama um Verdrängung und Schuldkomplexe. Natürlich rappelt es mitunter auch im Karton, publikumswirksame Aktion bleibt dennoch eher im Hintergrund. Stattdessen geht es bisweilen zu wie bei Shakespeare, wenn Vater und Sohn sich nach langen Jahren wiederbegegnen um die jeweilige Genese des anderen aufzuarbeiten und hernach wieder zu zersetzen. Manch ein Kritiker monierte diese Herangehensweise, wohl etwas vor den Kopf gestoßen, als "intellektuell verbrämt". Eine solche Einschätzung demonstriert allerhöchstens mangelndes Verständnis in mehrfacher Beziehung.
Schnitt und Bildmontage sind atemberaubend, oft löst sich die Szenerie auf, um in Farbexplosionen aufzugehen oder die Leinwand wird, einer Comicseite gleich, in mehrere "Panels" aufgeteilt, um analog zur traditionellen Split screen-Methode diverse parallele Vorgänge zugleich abzubilden. Diese Techniken machen die Rezeption zwar nicht eben einfach, aber dafür sehr einzigartig.
Es mag nicht leicht sein, "Hulk" zu mögen, zumal der emotionale Zugang sich recht sperrig gestaltet. Wenigstens als ästhetisches Erlebnis aber kann man dem Film seine Qualität kaum absprechen.

9/10

#243 Funxton

    Avanti, Popolo

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Geschrieben 08. April 2006, 19:07

"We're in this together. Fates intertwined. Cosmic Coincidence."

Collateral ~ USA 2004
Directed By: Michael Mann


Alles scheint sehr nett zu laufen für Taxifahrer Max (Jamie Foxx): Er macht die Bekanntschaft einer netten Anwältin (Jada Pinkett-Smith) und dann steigt ein Fahrgast (Tom Cruise) ein, der sich ihm als Vincent vorstellt und für eine längere Inbeschlagnahme ein ordentliches Trinkgeld anbietet. Doch Vincent entpuppt sich als Auftragskiller und die folgende Nacht als Albtraum.

Michael Manns Affinität zur Stadt Los Angeles manifestiert sich einmal mehr in diesem urbanen Porträt, das ohne seine nächtlichen Aufnahmen zwischen den Häuserschluchten mit vertikal herabstierender Kamera wohl kaum mehr halb so gehaltvoll wirken würde. Auch zeitgenössische Musik spielt eine große Rolle. Mehrfach hört man treibende Songs (Groove Armada, The Roots, Audioslave), die viel zu laut auf der Tonspur mitlaufen, um als tonale Untermalung abgestempelt zu werden. Zwar lässt Mann sich für seine Erzählung nicht ganz so viel Zeit wie in "Heat" und "Insider", die hypnotischen Bilder sind aber wie gewohnt vorhanden, ebenso wie seine Protagonisten-Dichotomie.
Nebenbei ist "Collateral" hochspannend. Tom Cruise als weißhaariger Todesengel liefert eine seiner besten Darstellungen, wie er hochpräzis im 'Fever' seine Opfer ausschaltet, das gemahnt an die ganz großen Tötungsprofis der Kinogeschichte.

9/10

#244 Funxton

    Avanti, Popolo

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Geschrieben 09. April 2006, 14:02

Funxtons Filmkanon:
(Versuch einer Liste)




Vorab: Die folgende Liste ist aus reiner Muße heraus entstanden und wird unlängst ihr Erscheinungsbild wieder geändert haben. Ich konnte, soviel wurde mir rasch bewusst, auch kaum mehr direkt nach Wertigkeit entscheiden. Daher sollte man es mit der hierarchischen Ordnung nicht allzu genau nehmen. Die ersten 50, 60 Plätze sind wohl ziemlich fest besetzt, alles darüber hinaus setzt sich irgendwie zusammen aus 1.) der Häufigkeit der Sichtungen und 2.) persönlich-subjektiver Gefälligkeit. Ich benötige im Regelfall die emotionale Involvierung und bin zugegebenermaßen ein ziemlich hoffnungsloser Sklave Hollywoods.
Normalerweise neige ich weniger zur Listenerstellung. Den geschätzten Lesern meines FTB soll die folgende fürderhin die Möglichkeit der besseren Einschätzung und eine Orientierungshilfe bieten.

300 Filme, die mein Leben beglei(te)ten und bereichern:

01) The Royal Tenenbaums (Anderson)
02) Barton Fink (Coen)
03) Blade Runner (Scott)
04) Jaws (Spielberg)
05) Trading Places (Landis)
06) Barfly (Schroeder)
07) The Godfather (Coppola)
08) The Godfather II (Coppola)
09) Touch Of Evil (Welles)
10) The Searchers (Ford)
11) Pat Garrett & Billy The Kid (Peckinpah)
12) Conan The Barbarian (Milius)
13) RoboCop (Verhoeven)
14) Taxi Driver (Scorsese)
15) The Blues Brothers (Landis)
16) Fight Club (Fincher)
17) Z (Costa-Gavras)
18) Into The Night (Landis)
19) Psycho (Hitchcock)
20) Once Upon A Time In America (Leone)
21) Le Samouraï (Melville)
22) Sexy Beast (Glazer)
23) À Bout De Souffle (Godard)
24) 00 Schneider – Jagd Auf Nihil Baxter (Schneider)
25) The Road Warrior (Miller)
26) Poltergeist (Hooper)
27) Local Hero (Forsyth)
28) L'Important, C'Est D'Aimer (Zulawski)
29) An American Werewolf In London (Landis)
30) Moonstruck (Jewison)
31) Annie Hall (Allen)
32) The Apartment (Wilder)
33) To Kill A Mockingbird (Pakula)
34) Network (Lumet)
35) Rio Bravo (Hawks)
36) Talk Radio (Stone)
35) Brazil (Gilliam)
37) Lawrence Of Arabia (Lean)
38) Total Recall (Verhoeven)
39) Casablanca (Curtiz)
40) King Kong (Schoedsack / Cooper)
41) 2001: A Space Odyssey (Kubrick)
42) Raging Bull (Scorsese)
43) At Close Range (James Foley)
44) Escape From New York (Carpenter)
45) Harold And Maude (Ashby)
46) Highlander (Mulcahy)
47) Le Fabuleux Destin D’Amélie Poulain (Jeunet)
48) The Man Who Shot Liberty Valance (Ford)
49) Short Cuts (Altman)
50) Superman (Donner)
51) The Exorcist (Friedkin)
52) Apocalypse Now (Coppola)
53) Wild At Heart (Lynch)
54) 12 Angry Men (Lumet)
55) The Fisher King (Gilliam)
56) Easy Rider (Hopper)
57) Night On Earth (Jarmusch)
58) Vertigo (Hitchcock)
59) Cat On A Hot Tin Roof (Brooks)
60) Bad Lieutenant (Ferrara)
61) The Terminator (Cameron)
62) Chinatown (Polanski)
63) Amadeus (Forman)
64) The Silence Of The Lambs (Demme)
65) Dances With Wolves (Costner)
66) Dressed To Kill (De Palma)
67) Rear Window (Hitchcock)
68) Unforgiven (Eastwood)
69) Midnight Cowboy (Schlesinger)
70) The Nutty Professor (Lewis)
71) High Noon (Zinnemann)
72) M (Lang)
73) McCabe & Mrs. Miller (Altman)
74) The Thing (Carpenter)
75) 48 Hrs. (Hill)
76) On The Waterfront (Kazan)
77) Alien (Scott)
78) Prince Of The City (Lumet)
79) North By Northwest (Hitchcock)
80) The Third Man (Reed)
81) The Usual Suspects (Singer)
82) Murder On The Orient Express (Lumet)
83) Once Were Warriors (Tamahori)
84) Trainspotting (Boyle)
85) The Magnificent Seven (Sturges)
86) The Fearless Vampire Killers (Polanski)
87) Nosferatu – Eine Symphonie Des Grauens (Murnau)
88) The Wild Bunch (Peckinpah)
89) The Deer Hunter (Cimino)
90) Tarantula (Arnold)
91) Ed Wood (Burton)
92) Mad Dog & Glory (McNaughton)
93) Body Double (De Palma)
94) Fitzcarraldo (Herzog)
95) The Doors (Stone)
96) The Shining (Kubrick)
97) Halloween (Carpenter)
98) Doctor Zhivago (Lean)
99) To Live And Die In L.A. (Friedkin)
100) Schindler’s List (Spielberg)
101) Manhattan (Allen)
102) 2 Days In The Valley (Herzfeld)
103) King Of New York (Ferrara)
104) The Verdict (Lumet)
105) The Jungle Book (Reitherman)
106) Frankenstein (Whale)
107) Paths Of Glory (Kubrick)
108) A Nightmare On Elm Street 3 – Dream Warriors (Russell)
109) Die Xue Shuang Xiong (Woo)
110) Miller’s Crossing (Coen)
111) The Big Sleep (Hawks)
112) One Two Three (Wilder)
113) Blow-Up (Antonioni)
114) Midnight Express (Parker)
115) All The President’s Men (Pakula)
116) The Wild Geese (McLaglen)
117) The Mechanic (Winner)
118) Little Big Man (Penn)
119) The Fly (Cronenberg)
120) Le Salaire De La Peur (Clouzot)
121) The Hill (Lumet)
122) One Flew Over The Cuckoo’s Nest (Forman)
123) The Big Lebowski (Coen)
124) Barry Lyndon (Kubrick)
125) Smoke (Wang)
126) Shock Corridor(Fuller)
127) Ghost Busters (Reitman)
128) Dr. Strangelove (Kubrick)
129) Freaks (Browning)
130) Amazon Women On The Moon (Landis, Dante, Gottlieb, Weiss, Horton)
131) Fear And Loathing In Las Vegas (Gilliam)
132) 25th Hour (Lee)
133) The Treasure Of The Sierra Madre (Huston)
134) The Haunting (Wise)
135) To Be Or Not To Be (Lubitsch)
136) Star Wars (Lucas)
137) The Empire Strikes Back (Kershner)
138) Return Of The Jedi (Marquand)
139) Rocky (Avildsen)
140) State Of Grace (Joanou)
141) The Untouchables (De Palma)
142) Three Amigos (Landis)
143) JFK (Stone)
144) First Blood (Kotcheff)
145) Bound By Honor (Hackford)
146) Enter The Dragon (Clouse)
147) Year Of The Dragon (Cimino)
148) Radio Days (Allen)
149) Metropolis (Lang)
150) Doppelpack (Lehmann)
151) Horror Of Dracula (Fisher)
152) The Far Country (Mann)
153) The Innocents (Clayton)
154) Mutiny On The Bounty (Milestone)
155) Day Of The Dead (Romero)
156) The Sword In The Stone (Reitherman)
157) The Thief Of Baghdad (Berger / Powell)
158) The Bridge On The River Kwai (Lean)
159) Il Grande Silenzio (Corbucci)
160) On Her Majesty’s Secret Service (Hunt)
161) Casino (Scorsese)
162) Two-Lane Blacktop (Hellman)
163) The 7th Voyage Of Sinbad (Juran)
164) The Invisible Man (Whale)
165) Angel Heart (Parker)
166) Giù La Testa (Leone)
167) The Pianist (Polanski)
168) The Maltese Falcon (Huston)
169) The Seven Year Itch (Wilder)
170) Goodfellas (Scorsese)
171) Glengarry Glen Ross (Foley)
172) The Last Picture Show (Bogdanovich)
173) Forbidden Planet (Wilcox)
174) Raiders Of The Lost Ark (Spielberg)
175) Prince Of Darkness (Carpenter)
176) Love Streams (Cassavetes)
177) The Great Escape (Sturges)
178) The Dirty Dozen (Aldrich)
179) To Catch A Thief (Hitchcock)
180) Crna Macka, Beli Macor (Kusturica)
181) A Time To Love And A Time To Die (Sirk)
182) Videodrome (Cronenberg)
183) Rushmore (Anderson)
184) Il Buono, Il Brutto, Il Cattivo (Leone)
185) Ride The High Country (Peckinpah)
186) The House Of Usher (Corman)
187) The Warriors (Hill)
188) Night Of The Living Dead (Romero)
189) Targets (Bogdanovich)
190) Magnolia (Anderson)
191) Texas – Doc Snyder Hält Die Welt In Atem (Huettner/Schneider)
192) The Conversation (Coppola)
193) Cool Hand Luke (Rosenberg)
194) Se7en (Fincher)
195) All Quiet On The Western Front (Milestone)
196) The Hound Of The Baskervilles (Fisher)
197) Die Blechtrommel (Schlöndorff)
198) A Clockwork Orange (Kubrick)
199) Natural Born Killers (Stone)
200) A Wedding (Altman)
201) Judgment At Nuremberg (Kramer)
202) Operazione Paura (Bava)
203) The Graduate (Nichols)
204) ... And Justice For All (Jewison)
205) The Pink Panther Strikes Again (Edwards)
206) Punch-Drunk Love (Anderson)
207) Die Xue Jie Tou (Woo)
208) Saturday Night Fever (Badham)
209) Serpico (Lumet)
210) Fargo (Coen)
211) The Philadelphia Story (Cukor)
212) The African Queen (Huston)
213) État De Siège (Costa-Gavras)
214) Lethal Weapon (Donner)
215) Rampage (Friedkin)
216) Dirty Harry (Siegel)
217) Jurassic Park (Spielberg)
218) The Hitcher (Harmon)
219) The Player (Altman)
220) La Maschera Del Demonio (Bava)
221) Giant (Stevens)
222) El Dorado (Hawks)
223) Django (Corbucci)
224) Cat People (Schrader)
225) E Mio Nome È Nessuno (Valerii)
226) Zombi 2 (Fulci)
227) Hatari! (Hawks)
228) Vera Cruz (Aldrich)
229) Short Cuts (Altman)
230) Mona Lisa (Jordan)
231) Flash Gordon (Hodges)
232) Fort Apache (Ford)
233) Atlantic City (Malle)
234) A Streetcar Named Desire (Kazan)
235) Some Like It Hot (Wilder)
236) White Heat (Walsh)
237) Aguirre – Der Zorn Gottes (Herzog)
238) Carrie (De Palma)
239) Le Dernier Métro (Truffaut)
240) Soylent Green (Fleischer)
241) Dust Devil (Stanley)
242) Bride Of Frankenstein (Whale)
243) Spartacus (Kubrick)
244) Masque Of The Red Death (Corman)
245) 20,000 Leagues Under The Sea (Fleischer)
246) The Seventh Cross (Zinnemann)
247) Do The Right Thing (Lee)
248) Red River (Hawks)
249) Old School (Phillips)
250) Gandhi (Attenborough)
251) Dinner At Eight (Cukor)
252) Nashville (Altman)
253) Requiem For a Heavyweight (Nelson)
254) Ride Lonesome (Boetticher)
255) Baisers Volés (Truffaut)
256) The Mummy (Browning)
257) Affliction (Schrader)
258) The Masque Of The Red Death (Corman)
259) Odd Man Out (Reed)
260) The Killing Of Sister George (Aldrich)
261) Island Of Lost Souls (Kenton)
262) Johnny Guitar (Ray)
263) Zulu (Endfield)
264) Fail-Safe (Lumet)
265) Captain Blood (Curtiz)
266) Apache Drums (Fregonese)
267) Trouble In Paradise (Lubitsch)
268) The Boston Strangler (Fleischer)
269) I Confess (Hitchcock)
270) The Night Of The Iguana (Huston)
271) Husbands (Cassavetes)
272) La Battaglia Di Algheri (Pontecorvo)
273) Klute (Pakula)
274) Inherit The Wind (Kramer)
275) Black Narcissus (Powell/Pressburger)

#245 Funxton

    Avanti, Popolo

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Geschrieben 09. April 2006, 20:06

"Go back to your school, Mary!"

The Seventh Victim (Das siebte Opfer) ~ USA 1943
Directed By: Mark Robson


Mary (Kim Hunter), unbedarfter Hausgast an einem Mädcheninternat, macht sich auf nach Manhattan, um ihre verschwundene Schwester Jacqueline (Jean Brooks) ausfindig zu machen. Dabei wird sie von mehreren Männern unterschiedlichster Klientel unterstützt, von denen einer (Lou Lubin) bald den Tod findet. Wie sich herausstellt, ist die untergetauchte Jacqueline Opfer der suggestiven Einflüsse einer Sekte von Satanisten geworden, die sie unter enormen mentalen Druck setzen.

Ein dunkles, poetisches Drama, das sich jedem Versuch einer Kategorisierung entzieht. Ich muss zugeben, dass der Film mich diesbezüglich zum jetzigen Zeitpunkt recht hilflos dastehen lässt. Aber es bedarf ja nicht zwangsläufig alles einer Etikettierung. Mark Robsons Film, sein Regiedebüt nebenbei, ist das zugleich schöne und unangenehme Portrait einer Todgeweihten, die, so scheint es, zugunsten einer neuen Liebe aus dem Leben scheidet. Nicholas Musuracas lyrische Bilder entfalten eine enorme Sogkraft des Unausweichlichen, die das Rätselhafte, das dem Film anhaftet, nur noch unterstreichen. Ganz ohne auch nur annährend auf den spekulativen Grusel der zur damaligen Zeit üblichen Schauerstreifen zu setzen, schuf Produzent Lewton mit "The Seventh Victim" ein weiteres kleines Meisterstück des subtilen, ich möchte beinahe sagen, femininen Schreckens.
Erfreulich vielschichtig und labyrinthisch-mysteriös.

8/10

#246 Funxton

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Geschrieben 10. April 2006, 11:32

"I ain't fightin' this war for you, sir."

Glory ~ USA 1989
Directed By: Edward Zwick


Der junge Unions-Colonel Shaw (Matthew Broderick) nimmt im Zuge des prestigeträchtigen Liberalisierungswahns den Auftrag an, ein Regiment schwarzer Soldaten anzuführen. Bald beginnt er, ebenso wie sein aufsässiger Private Trip (Denzel Washington), Haltungen und Standpunkte zu überdenken um am Ende sein "54stes" in eine hoffnungslose Schlacht gegen das Konföderierten-Fort Wagner zu führen.

"Glory" ist einer jener Fälle, die den geschichtsbegeisterten Liebhaber von Schlachtengemälden und praller Ausstattung in die Falle führt: Angesichts soviel unverhohlen triefenden Pathos, darf man einen Film da überhaupt noch mögen? Einmal mehr beantworte ich mir die Frage mit 'ja'. Denn trotz der über jedes Maß heroischen Musik von James Horner und trotz mancher Peinlichkeiten in Dialog und Schauspielführung ist Zwick, der ja fast schon ein berüchtigter Kandidat ist für derlei Geschichtskitsch, ein zumindest weitgehend authentisches, mitunter beeindruckendes Bild des Sezessionskrieges gelungen, welches mit einigen vorzüglichen darstellerischen Leistungen aufwartet und wenigstens nicht versäumt, die Handlungsmotivation der Charaktere halbwegs nachvollziehbar zu gestalten. In der Darstellung des ungeheuerlichen Rassismus, der den damaligen Begebenheiten innewohnt, bleibt "Glory" allerdings gerade so mutig, wie es die Produktionsobersten erlauben.
Wer sich also nicht scheut, sich die Gänsehaut förmlich aufdrängen zu lassen und etwas übrig hat für komparsenreiche Bajonettduelle, der kann einen Blick riskieren.

7/10

#247 Funxton

    Avanti, Popolo

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Geschrieben 11. April 2006, 14:22

"There isn't any reason around here."

This Island Earth (Metaluna 4 antwortet nicht) ~ USA 1955
Directed By: Joseph M. Newman


Der Atomphysiker Meacham (Rex Reason) befolgt eine umständlich formulierte Einladung von einem gewissen Exeter (Jeff Morrow), der, so stellt sich heraus, bereits zahlreiche andere Wissenschaftler auf sein Anwesen in Georgia gelockt hat, welche zu großen Teilen einen derangierten Eindruck machen. Meacham und die normal gebliebene Kollegin Adams (Faith Domergue) sehen sich unvermittels noch ganz anderen Merkwürdigkeiten ausgesetzt, als sie sich an Bord einer fliegenden Untertasse Richtung Planet Metaluna befinden. Jetzt stellt sich auch heraus, welche Funktion die Forscher hatten: Metaluna braucht riesige Mengen Uran für einen Schild, der als Schutz gegen seine kriegerischen Nachbarn dient.

Newmans gleichfalls verehrter und verlachter Sci-Fi-Klassiker atmet noch heute genau den Charme, den ein ordentlicher Genrefilm der 50er auszeichnet: Überbordende Phantasie und liebevollste Machart, die das zur Entstehungszeit jeweils finanziell und technisch Mögliche ausschöpft. Das sichtbar kleine Budget, die sparsame Besetzung und diverse (unschwer erkennbare) Kniffe in Ausstattung und Kostümierung beweisen eindrucksvoll, dass damals derartige Produktionen als Spinnereien abgetan und von vornherein für ein Teenager-Drive-In-Publikum konzipiert wurden. Die richtig großen Gelder butterte man lieber in Bibel- und Historienstoffe. Möglicherweise gereicht aber gerade dieser Umstand Filmen wie "This Island Earth" zur Ehre, denn insbesondere ihrer Pappmachébilder wegen liebt man diese Streifen ja so inbrünstig.
Der metalunische Mutant mit dem freiliegenden Riesenhirn am Ende (dessen dramaturgische Funktion - gelinde gesagt - schleierhaft ist) gehört unbedingt ins Pantheon der klassischen und einprägsamsten Figuren der Sci-Fi-Historie, neben Robby The Robot, den Marsianern aus "War Of The Worlds" und dem Glubschaugenviech aus "It Came From Outer Space". Jack Arnold übrigens war für einige Nachdrehs verantwortlich und auch der grelle, peitschende Score von Herman Stein deutet manche Parallele zu Arnolds Meisterstücken an.

9/10

#248 Funxton

    Avanti, Popolo

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Geschrieben 12. April 2006, 07:54

"Sure is big country. The only thing bigger is the sky."

The Big Sky (Das Geheimnis der Indianerin) ~ USA 1952
Directed By: Howard Hawks


Jim (Kirk Douglas), Boone (Dewey Martin) und sein Onkel Zeb (Arthur Hunnicut), ein Trapper der alten Schule, schließen sich einer Truppe von Pelzhändlern an. Man fährt von St. Louis den Missouri hinab, um Handel mit den Schwarzfuß-Indianern zu treiben. Zur besseren Absicherung ihrer Interessen halten die Männer die aparte Indianerprinzessin Teal Eye (Elizabeth Threatt) gefangen, der weder Jim noch Boone widerstehen können ...

Hawks' wunderschöner, für die RKO gedrehter Western zählt zu seinen weniger bekannten. Dies ist in gewisser Weise sehr schade, aus heutiger Sicht aber verständlich. Mit Filmen wie "High Noon" hatte unlängst die psychologische Komponente Einzug ins Genre gehalten und Hawks machte nach wie vor klassisches, überlanges Abenteuerkino. Es gibt etliche Gemeinsamkeiten mit seinem vier Jahre zuvor entstandenen, noch etwas besseren "Red River": Die gefahrvolle Reise wider die Naturgewalten, eine Männerfreundschaft, welche durch eine Frau gefährdet wird, den alten, etwas kauzigen Profi, der zudem noch als Erzähler fungiert, die Schwarzweiß-Kamera. Schließlich ist Hawks' Stammteam (Kamera, Schnitt, Musik) an Bord, ein Umstand, der auch formal keine Verwechslungen zulässt. Douglas war seinerzeit auf dem besten Wege in Hollywoods A-Liga und spielte mit einigen eher unbekannten Kollegen zusammen, die trotzdem einen guten Job machten. Harlans Panoramaaufnahmen und die weitgehend anekdotenartig gehaltene Erzählweise machen den Film zugleich episch und kurzweilig. Dabei ist eine Art von latenter Spannung, die auf die (dann doch unerwartet entspannt daherkommende) Klimax zusteuert: Für wen wird sich Teal Eye entscheiden?

9/10

#249 Funxton

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Geschrieben 12. April 2006, 08:26

"For me, this country is like my wife: I don't want anybody to touch her."

The Indian Fighter (Zwischen zwei Feuern) ~ USA 1955
Directed By: André De Toth


Der Scout und Ex-Indianerkrieger Johnny Hawks (Kirk Douglas) genießt für seine diplomatische Gesinnung sowohl den Respekt der Kavalleristen, als auch den der Sioux. Für einen Siedlertrek, der durch Indianergebiet führen soll, erwirbt er die freundliche Genehmigung des Häuptlings Red Cloud (Eduard Franz). Dummerweise funkt aber die Goldgier zweier Halunken (Walter Matthau, Lon Chaney jr.) dazwischen, die einen Konflikt mit etlichen Toten provozieren. Nur Hawks' Liebe zur Häuptlingstochter Onahti (Elsa Martinelli) bewahrt beide Seiten vor Schlimmerem.

Gleich im Anschluss an "The Big Sky" noch diesen knackigen Douglas-Western (den ersten selbstproduzierten) hinterhergeschoben, der unterschiedlicher kaum sein könnte und doch Parallelen zu o.g. beinhaltet. Zunächst beschränkt sich De Toths Film auf das Zeigen wesentlicher narrativer Elemente, wo Hawks kleinen Nebenplots Platz einräumt. Weiterhin ist "Indian Fighter" in Scope und und fettestem DeLuxe gedreht, die Actionszenen sind ausladend. Dafür gibt es auch hier eine (für jene Zeit noch revolutionäre) Hochzeit zwischen einem Weißen und einer Indianerin (nach "Broken Arrow" und "The Big Sky" die dritte im Film) und auch hier sehen wir den schlaksigen Hank Worden (später als Mose Harper in "The Searchers" zu klassischen Ehren gelangt), wieder als durchgedrehten Indianer, der seine Enten gegen Whiskey eintauschen will. Insofern ist es durchaus möglich, dass Douglas diesen Western als eine Art Reprise von Hawks' Film konzipiert hat. Nebenbei sind frühe, unverhohlen exploitative Elemente zu beobachten - die nacktbadende Elsa Martinelli, die von Douglas / dem Zuschauer voyeuristisch bespitzelt wird, ein skalpierter Soldat und schließlich der mit einem brennenden Pfeil im Rücken endende Matthau.
Douglas selbst gibt einmal mehr Verweise auf einen vom ihm typologisierten Charakter: Den anachronistischen Westerner, der als verzweifelter Bewahrer der Wildheit "seines" Landes fungiert. Kurz zuvor verfing er sich als "Man Without A Star" im Stacheldraht der Großrancher, sieben Jahre später tritt er in "Lonely Are The Brave" (wiederum mit Matthau als Konterpart) mit seinem Zossen gegen gegen Highways und Trucks an - ein Kampf, den er zwangsläufig verlieren muss. Hier diskutiert er mit Elisha Cook, der als Militärfotograf die geheimnisvolle Schönheit der Landschaft einfangen und konservieren will.

9/10

#250 Funxton

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Geschrieben 13. April 2006, 07:41

"What's your plan?" - "Kill them all."

The Mechanik ~ USA 2005
Directed By: Dolph Lundgren


Wäre sein Todfeind Sasha (Ivan Petrushinov) nicht im Spiel, Nicolai (Dolph Lundgren) würde nie nach Russland zurückkehren, um als Anführer eins "Spezialisten"-Teams ein entführtes Mädchen (Olivia Lee) rauszuhauen. Doch Sasha hat Nicolais Familie auf dem Gewissen und so nimmt er die Chance wahr, dem eigentlich Totgeglaubten diesmal wirklich die Rübe runterzuschießen.

So ganz teile ich den Enthusiasmus des Rezensenten in der Splatting Image nicht, der "The Mechanik" zum kleinen DTV-Autoren-Wunder ausruft und Lundgrens zweite Regiearbeit als Quasirevolution im Actiongenre bezeichnet. Immerhin war genau dieser Bericht Anlass genug für mich, mir den Film "mal auszuleihen".
Tatsächlich sind eine Menge löblicher Ansätze vorhanden und insbesondere in der zweiten Hälfte geht es derbe zur Sache, als die Widersacher nach langer Verfolgung durch das russisch-/ finnische Grenzgebiet in einem kleinen Dorf aufeinanderprallen. In diesen wortkargen Sequenzen präsentiert Lundgren durchaus Qualitäten als Regisseur knochentrockener, traditionsverbundener Action. Überhaupt wird nie viel gefackelt in seinem Film, geschweige denn groß Dialog gemacht. Trotzdem übertreibt er es manchmal sehr mit nervend vielen Aus- und Einblendungen, Zeitlupenfahrten und Sonnuntergängen. Da wirkt er dann wie ein Pseudo- Ridley Scott auf der Suche nach ein klein bisschen epischer Inszenierung im Dreck. Nicht uninteressant also, aber auch nicht die Obergranate.

5/10

#251 Funxton

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Geschrieben 13. April 2006, 07:59

"You killed my mom and my little brother, you motherfucker."

Four Brothers (Vier Brüder) ~ USA 2005
Directed By: John Singleton


Evelyn Mercer (Fionnula Flangan) besitzt ein Herz für Ghettokids und als sie eines Tages ermordet wird, treten ihre vier Adoptivsöhne (Mark Wahlberg, Tyrese Gibson, Andre Benjamin, Garrett Hedlund) einiges los in Detroit. Bis in die Verwaltungsspitze reichen die dunklen Machenschaften, die schuld am Tod der gutherzigen Dame sind. So fackeln die vier Jungs, die mit der Härte der Straße vertraut sind, nicht lange, wenn es darum geht, Schuldige abzuservieren.

Singletons Film kokettiert, wie viele seiner Arbeiten, mit dem Ghettoslang und ist daher von vornherein nur im Original genießbar. Ein kurzes Antesten der deutschen Synchronisation führte einmal mehr eindrucksvoll vor Augen, dass man Unübersetzbares am besten im Ursprungszustand belässt. Zum Film selbst ist zu sagen, dass er es durchaus versteht, harte Action ordentlich zu servieren. Es gibt einen shoot-out in und vor Evelyns Haus, welcher der bestinszenierte sein dürfte, den ich seit einiger Zeit zu sehen bekommen habe. Wahlberg spielt den schmierigen "Oberbruder" Bobby mit pomadigem Haar äußerst sympathisch (wenn man ein Herz hat für Sprüche klopfende Proleten) und auch der permanent seine Männer erniedrigende Oberbösewicht Sweet (Chiwetel Ejiofor) wird witzig interpretiert. Ein ganz dickes Plus stellt noch die fast pausenlose Verwendung diverser Soulklassiker der 70er dar, wobei insbesondere die Temptations und Marvin Gaye zahlreiche Einspieler verbuchen können.
Natürlich ist der Film unschwer erkennbar eine in die Gegenwart versetzte Variation von Hathaways "The Four Sons Of Katie Elder", die dem Original aber schon deswegen nicht das Wasser reichen kann, weil sie kein Western ist. Trotzdem, wenn man's gelegentlich ein bisschen "asi" mag, kann man sich die vier Brüder schonmal geben.

6/10

#252 Funxton

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Geschrieben 15. April 2006, 08:35

"Do you know what kind of bomb it was?" - "The exploding kind."

The Pink Panther Strikes Again (Inspector Clouseau - Der "beste" Mann bei Interpol) ~ UK/USA 1976
Directed By: Blake Edwards


Der in einer Klapsmühle einsitzende Ex-Sûreté-Chefinspektor Dreyfus (Herbert Lom) wird beinahe als geheilt entlassen, als sein früherer Untergeber Clouseau (Peter Sellers), jetzt an Dreyfus' Stelle, ihn kurz vor seiner Entlassung besucht und nur rund 5 Minuten benötigt, um jegliche Therapieerfolge hinfällig zu machen. Also bricht Dreyfus aus, gründet ein Verbrecherkartell und erpresst die Welt mit einer kurzerhand konstruierten Vernichtungsmaschine. Seine einzige Bedingung: Gebt mir Clouseau, tot oder lebendig!

Es mutet schon als ziemlich spektakulär an, welche Richtung Blake Edwards' Franchise um den trotteligen Inspecteur nach vier Filmen eingeschlagen hat. War der erste Teil noch eine spritzig-elegante Caper-Komödie in bester britischer Tradition, so ist die Serie spätestens mit "Strikes Again" zu einer Slapstick-Nummernrevue von wahrhaft schwachsinnigen Ausmaßen gereift. Die Gags werden, ganz unerheblich, ob sie nun flach sein mögen, oder nicht, wie ein Feuerwerk gezündet und das Beste: Bringt man den entsprechenden Humor mit, kann man auch über jeden davon herzlich bis infernalisch lachen. Es scheint fast, als hätte Edwards seinem liebsten Feind Sellers dessen meistgehasste Rolle nur noch madiger machen wollen, als er Clouseau nach und nach vom harmlosen Trottel zur wandelnden Naturkatastrophe werden ließ. Natürlich würde das alles nicht ohne den Antipoden Dreyfus funktionieren: Herbert Lom liefert aus vollstem Herzen eine komödiantische Meisterleistung ab, die der des Hauptdarstellers in nichts nachsteht. Zudem beinhaltet der Film die schönste aller Titelsequenzen mit der Kino-Hommage, in der der Panther in diverse klassische Filmrollen schlüpft. Kurzum: "The Pink Panther Strikes Again" ist nicht nur mein mit Abstand meistgesehener, sondern auch mein allerliebster Clouseau-Film, der persönliche Gipfel einer an Höhepunkten wahrlich nicht armen Reihe.

10/10

#253 Funxton

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Geschrieben 15. April 2006, 09:29

"Ouch! You one-eyed, blind bat!"

The Fearless Vampire Killers (Tanz der Vampire) ~ UK 1967
Directed By: Roman Polanski


Der von seinen Kollegen verlachte Professor und Vampirjäger Abronsius (Jack MacGowran) ist nebst Schüler Alfred (Roman Polanski) in den Südkarpaten unterwegs, um dort die Wurzel des blutsaugenden Übels auszumerzen. Diese haust in Form des Grafen Krolock (Ferdy Mayne) auf einem feudalen Schloss. Die Bürger der umliegenden Dörfer, allen voran der Gastwirt Shagal (Alfie Bass), sind dem untoten Grafen in großer Angst hündisch ergeben und lassen sich ganz standesgemäß alles gefallen. Der Professor, als aufklärerischer Einstein-lookalike, kann gegen diese verkrusteten Strukturen trotz aller Bemühungen kaum etwas ausrichten - im Gegenteil ...

Polanski erlebte nach seiner ersten Zusammenarbeit mit einem Hollywood-Major (MGM) herbste Enttäuschungen, als dieser seine Fassung nicht nur übel verstümmelte, sondern für den gewinnträchtigen US-Markt auch noch umsynchronisierte, mit einem anderen Titel versah und einen anderen Vorspann vor den Film knallte. Der Produktion war Polanskis Version zu "europäisch". Mittlerweile ist jedoch nur noch die Urfassung in Umlauf. Diese bietet nun eine doppelbödige Horrorkomödie, mit wunderbaren breiten Aufnahmen von nächtlichen, verschneiten Winterlandschaften und dem grandiosesten "Vampirschloss", das je für einen Film abgelichtet wurde. Neben der Tatsache, dass der Rezipient prächtige Unterhaltung und eine ganz einzigartige Atmosphäre zwischen Lachern und Gänsehaut geboten bekommt, ist Polanskis Film von einer seinem auteur gemäßen Vielschichtigkeit: Zuallererst handelt es sich um eine liebevolle Hommage an die Klassiker des Genres. Zweitens wäre da die politische Parabel, die unschwer identifizierbar veraltete Aristokratien und Feudalsysteme in die Blutsauger-Opfer-Beziehung transponiert. Dass die Blutlinie des Grafen quasi ihrem Ende entgegengeht, manifestiert sich nicht nur in dem verfallenden Schloss, das sich noch allzu gut als ehemaliger Hort des Glanzvollen und des Studiums erkennen lässt (der Graf besitzt neben einem astronomisch verwendbaren Teleskop eine alte, verstaubte Bibliothek, die dem Gelehrten Abronsius höchste Töne entlockt), sondern auch in seinem unverhohlen homosexuellen Sohnemann Herbert (Iain Quarrier), ebenfalls ein Vampir und Schürzenjäger. Schließlich ist da die übrige, gräfliche Familie auf dem klassischen Mitternachtsball, eine ausgeblichene, müde Gesellschaft, die kaum noch etwas zu beißen hat und nach bürgerlichem Blut dürstet. Dann sind da noch die zahlreichen, jiddischen Witzchen, die sich insbesondere auf den notgeilen Shagal und seine Familie konzentrieren. Ein veritabler Klassiker der Gag mit dem Kreuz: "Have you got the wrong vampire", giggelt der vampirisierte Shagal, als sein Opfer ihm das christliche Symbol entgegenreckt. Polanskis Werk ist von einer bis heute vorhaltenden Vergnüglichkeit, Schönheit und Pracht - ein Meisterstück.

10/10

#254 Funxton

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Geschrieben 17. April 2006, 08:11

"I may have been born yesterday, but I stayed up all night."

Mo' Better Blues ~ USA 1990
Directed By: Spike Lee


Stationen im Leben des Jazztrompeters und Lebemanns Bleek Gilliam (Denzel Washington). Ein ziemliches Windei ist der Kerl, der sich selbst für ein Genie hält, seine (beiden!) Freundinnen behandelt wie Müll und sein Heil nur in vielumjubelten Bühnenauftritten findet. Als sein Kumpel und Manager Giant (Spike Lee) eines Tages wegen nichtbezahlter Spielschulden zum Krüppel geprügelt wird, geht Bleek dazwischen, das erste Mal überhaupt, dass er seiner Egozentik adé sagt. Doch er selbst bezahlt einen harten Preis dafür.

Lees knallbunte Ode an das Leben und den Jazz (respektive John Coltrane, der die ganze Zeit übermächtig im Hintergrund präsent ist zunächst mit Bildern und Plakaten von "A Love Supreme" und schließlich, ganz am Ende, auch akustisch) akzentuiert einmal mehr die Spezialitäten des Regisseurs: Ausgefallene inszenatorische Ideen zwischen (angenehm) blasiert und geistreich, Hauptdarsteller in Höchstform (unglaublich, wie jung Washington noch mit 36 aussieht), Ernest Dickersons bewegliche Kamera, die einen Look kreiert, den man auch wirklich nur in Lee-Filmen zu sehen bekommt. Und dann diese emotionale Spannbreite zwischen leichtem Humor und Momenten der Dramatik, die so feist daherkommen, dass man sich auch als Zuschauer der zuckenden Lippen kaum erwehren kann...
Ganz toll fand ich besonders Dick Williams als Bleeks Vater, eine wunderbar warme Performance.

8/10

#255 Funxton

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Geschrieben 17. April 2006, 13:00

"You never asked me!"

Broken Lance (Die gebrochene Lanze) ~ USA 1954
Directed By: Edward Dmytryk


Der alte Glanz ist verschwunden. Als Joe Devereaux (Robert Wagner), ein Halbblut, auf die ehemals pompöse und nunmehr verfallene Ranch seines toten Vaters (Spencer Tracy) zurückkehrt, ist er sich nicht ganz schlüssig, wie er sich verhalten soll: Die drei Halbbrüder (Richard Widmark, Hugh O'Brian, Earl Holliman), die mehr oder minder die Schuld am Tod des alten Devereaux tragen, zur Rechenschaft ziehen, oder mit der Gouverneurstochter Barbara (Jean Peters) einem neuen Leben entgegengehen?

Manchmal (insbesondere in den letzten Einstellungen) hart am Kitsch entlang balancierender, insgesamt aber toller, psychologisch aufgeladener Western von Dmytryk, der neben der exzellenten Scope-Photographie (Joseph MacDonald) mit einer ausgefeilten Charakterzeichnung zu glänzen weiß. Der alte Patriarch, in einer langen Rückblende auftretend und gespielt von dem schon in Ehren ergrauten Spencer Tracy, ist zwar ein harter irischstämmiger Kerl, der im Falle ihm widerfahrenen Unrechts übel reagiert, zeigt aber auf der anderen Seite auch einen ebensolch weichen Kern im Umgang mit seiner Familie. Dass dies nicht immer so war, wird eindrucksvoll demonstriert durch das nuancierte Spiel Widmarks, der den Ältesten mit großer Traurigkeit und Melancholie interpretiert. Die Schuld an dessen verzerrtem Bild von Ehre und Familientradition, das erfährt man noch rechtzeitig, trägt niemand anders als der eigene Vater mit seiner mangelnden Sensibilität, was der ganzen vertrackten Geschichte einen Anstrich klassischer Tragödie verleiht. An Frauenrollen gibt es dafür nicht viel: Katy Jurado, besorgt dreinblickend wie meistens, ist als Devereaux' indianische Frau zu sehen, Jean Peters sorgt für das nötige Quentchen jugendlicher Schönheit.
Insgesamt immer noch ein höchst beachtenswerter Genrebeitrag.

8/10

#256 Funxton

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Geschrieben 17. April 2006, 13:51

"Out there, it's better to be dead and cool than alive and uncool."

Harley Davidson And The Marlboro Man ~ USA 1991
Directed By: Simon Wincer


Harley Davidson (Mickey Rourke) und der Marlboro Man (Don Johnson) sind zwei coole Säue der alten Schule: Geboren für die Freiheit, schafft es kaum eine Frau, ihr Herz für länger als eine Nacht zu gewinnen. Sie saufen was das Zeug hält, fahren zwei Öfen und holen für ihre Kumpels die Kastanien aus dem Feuer. Als sie sich jedoch mit einem Multimillionen-Dollar-Drogendealer (Tom Sizemore) anlegen, um die Bar eines Freundes (Julius Haris) zu retten, sieht es zunächst schlecht aus für die Jungs ...

Die Geschichte des Films kommt an Blödheit einem Bund Suppengrün gleich, interessant sind allerhöchstens die Machosprüche der beiden personifizierten american icons Rourke und Johnson und wie sie auch aus den verfänglichsten Situationen noch etwas machen. Immerhin ist das ganze weitgehend politisch unkorrekt (nur bei harten Drogen hört der Spaß auf) und dementsprechend spaßig. Killer Daniel Baldwin und seine Männer liefern eine frühe Studie der Trenchcoat-Action, die später "The Matrix" und anverwandten Streifen ihr bekanntes Aussehen verleihen sollten und wirken aus heutiger Sicht gleichermaßen wie eine Parodie auf diesen (Un-)Stil. Den besten Auftritt hat Ex-"Exterminator" Robert Ginty als abtrünniger Heli-Pilot, der für die beiden Titelhelden am Ende den Tag rettet.
Ist man bereit, für 94 Minuten das Hirn auf Eis zu legen und hat etwas übrig für kernige Typen und Ballerspaß, mag man durchaus ein kurzweiliges Vergnügen mit Wincers Film erleben. Erwarten sollte man aber bloß nicht zuviel.

5/10

#257 Funxton

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Geschrieben 17. April 2006, 18:38

"You're about to enter hell."

Pit And The Pendulum (Das Pendel des Todes) ~ USA 1961
Directed By: Roger Corman


Als der Engländer Francis Barnard (John Kerr) Kunde vom plötzlichen Tod seiner Schwester Elizabeth (Barbara Steele) erhält, reist er nach Spanien zum herrschaftlichen Haus des Witwers Don Medina (Vincent Price) um die näheren Umstände des plötzlichen Ablebens zu ergründen. Das Schloss des überaus neurotischen Edelmanns beherbergt einen mit Folterinstrumenten übersäten Keller, der Barnard bereits leicht stutzen lässt, hinzu kommt dann noch die Konfrontation mit diversen unschönen Details aus Medinas Kindheit. Zu allem Überfluss scheint Elizabeth gar nicht tot zu sein, denn irgend jemand spielt des Nachts das Cembalo ...

Cormans zweiter Film aus seinem Poe-Zyklus kommt der Bezeichnung "Horror" von sämtlichen Beiträgen wohl am Nächsten. Natürlich fehlt auch hier nahezu jeglicher Bezug zur literarischen Vorlage, was der altmodischen, gotischen Atmosphäre des Films jedoch nicht schadet. Price gibt den stets leicht durchgedreht Wirkenden, der am Ende die Schwelle zum Wahn endgültig überschreitet und seinem Diabolismus freien Lauf lässt, wie üblich mit der ihm eigenen Grandezza. Ansonsten sind die ausufernd edle Kostümierung, die - je nach Szene prächtig oder stimmungsvoll ausgeleuchteten - Innensettings und (wie immer) Barbara Steele erwähnenswert, die einem bei ihrem ersten "richtigen" Auftritt nach rund 60 Minuten selbst nach 40 Jahren noch das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Zwar zählt "Pit And The Pendulum" durch seinen durchgängigen Verzicht auf dichterisches Beiwerk eher zu den schwächeren Werken der Reihe, was ihn im Durchschnitt aber keinesfalls schlecht aussehen lässt. Im Gegenteil.

8/10

#258 Funxton

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Geschrieben 18. April 2006, 07:54

"Could it be you?"

The Tomb Of Ligeia (Das Grab der Lygeia) ~ UK 1964
Directed By: Roger Corman


Der Tod seiner Frau Ligeia (Elizabeth Shepherd) treibt den lichtempfindlichen Kunsthistoriker Verden Fell an den Rand des Wahnsinns. Seine neue Angetraute Rowena (Elizabet Shepherd) ist gleichermaßen angezogen und erschauert von Fells seltsamem Verhalten. Die alte, ruinöse Abtei, die das Ehepaar nur allzu gern verkaufen und verlassen möchte, scheint aus irgendeinem Grund nicht aus ihrem Besitz zu wollen und auch sonst häufen sich seltsame Ereignisse.

Für sein finales Poe-Poem drehte Corman den ganzen schönen Stil, den er mit seinen vorhergehenden Verfilmungen kreiert und perfektioniert hat, einfach um 180 Grad. AIP fungierten hier nicht mehr als Produzenten, sondern nurmehr als Verleiher, der ganze Film wurde on location in England gedreht. Mit zahlreichen lichtdurchfluteten Außenaufnahmen und praktisch ohne die herrlich bunten Studiokulissen (bis auf ein paar hübsche Fenster und Ligeias Totenschrein) kommt diese Wandlung auch formal zum Ausdruck. Als hätte Corman die Isolation des Interieurs aufgegeben, um sich schlussendlich freizuschießen.
Vincent Price gibt sich hier exaltiert wie eh und je und wirkt mit seiner Sonnenbrille beinahe noch labiler und "vampiresker" als ohnehin schon. Die seltsamen Dialoge sind von opiumhafter Eindringlichkeit und überhaupt lässt sich der ganze Film kognitiv betrachtet nur schwer entschlüsseln. Dafür ist er atmosphärisch meisterlich geworden. Schließlich gibt es hier eine der bizarrsten und mystischsten Hochzeitsreisen der Filmgeschichte, mit Stonehenge als Höhepunkt. Ein Wunder, dass "Tomb" seinerzeit in dieser Form die Grenzen der Produktion passieren und ins Kino gelangen konnte.

9/10

#259 Funxton

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Geschrieben 20. April 2006, 07:45

"Is he still unaware of what we've got to do with?"

The Devil Rides Out (Die Braut des Teufels) ~ UK 1968
Directed By: Terence Fisher


Für den magiekundigen Duc de Richleau (Christopher Lee) und seinen alten Freund Rex (Leon Greene) gilt es, ihren jungen Spezi Simon (Patrick Simon) und die hübsche Tanith (Nike Arrighi) aus den Fängen einer Sekte von Teufelsanbetern zu befreien, die die beiden zu willfährigen Adepten des Gehörnten machen wollen. Der verschlagene Obersatanist Mocata (Charles Gray) scheut, unter Aufbietung zahlreicher gemeiner Tricks, keine Mühen, seine Opfer zurückzubekommen.

Hammers erstklassige Horrorsause war eine von drei Verfilmungen einer Vorlage von Dennis Wheatley. Der britische Trivialliterat beschäftigte sich in einigen seiner zahllosen Romane und Kurzgeschichten mit dem Okkulten und auch die drei Protagonisten des vorliegenden Films kamen bei ihm des Öfteren zur Geltung. Zudem ist dies Hammers erste Produktion, die sich mit dem Thema Teufelskult / Schwarze Magie befasst. Aus mir unerfindlichen Gründen kam der Film hierzulande erst zu recht späten (Fernseh-) Ehren, wo ich ihn unter o.g. Titel auch erstmalig bestaunen durfte. Wie gesagt ein rechter faux-pas, denn im Gegensatz zur ansonsten eher gemächlichen Hammer-Schiene wird hier ein ziemlicher Kracher mit nahezu pausenloser Aktion und unter Aufbietung allerlei hübscher Effekte serviert. Lee in einer seiner 2396 Rollen ist hier als weiser Gelehrter zu sehen, der ganz im Sinne christlicher Frömmigkeit den Teufel bei seinem Ausritt in die Schranken weist. Charles Gray, ein richtiger Kultkopf, der später James Bond mit flotten Sprüchen das Leben schwer machen und als Erzähler durch die "Rocky Horror Picture Show" hüpfen sollte, liefert hier ein weiteres süffisantes Portrait eines exzentrischen Bösewichts. Der Inszenierungsstil ist nicht mehr ganz so gepflegt, wie bei Fishers früheren Arbeiten, lädt aber dennoch das ein ums andere Mal zum Zungeschnalzen ein.

8/10

#260 Funxton

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Geschrieben 20. April 2006, 08:07

"What kind of a circus is this anyway?"

The Lost Continent (Bestien lauern vor Caracas) ~ UK 1968
Directed By: Michael Carreras


Dass auf einem abgehalfterten Kutter wie der "Corita" neben dem Kapitän (Eric Porter) auch noch die Fahrgäste (u.a. Hildegard Knef, Suzanna Leigh, Tony Beckley) ziemlich zwielichtig erscheinen, verwundert nicht großartig. Jeder der Mitreisenden hat irgendwie Dreck am Stecken, und die mit der reinen Weste haben den Kahn längst mit dem meuternden 1. Ofizier (Neil McCallum) verlassen. Als die "Corita" auf dem Weg nach Venezuela aber an einer eigenartigen Landmasse halt machen muss, bekommt man es nicht nur mit allerlei fiesen Monstern zu tun, sondern auch noch mit einer steckengebliebenen Minizivilisation, bestehend aus Pilgern und Konquistadoren. Da ist der Zoff vorprogrammiert.

Und eine weitere Hammer-Produktion nach Wheatley, diesmal eher dem Fantasy /Sci-Fi - Genre zuzuordnen, aber mir genauso lieb. Natürlich fehlt es hier etwas an dem Drive, der "The Devil Rides Out" auszeichnet, dafür wirkt dieser verrückte kleine Monsterstreifen mit seiner Hammondorgel-geschwängerten Musik fast wie ein bizarrer Trip nach Absurdistan. Vor der Monsterinsel hat der ständige Nebel die Luft golden-braun gefärbt und die Natives laufen mit absonderlichen Luftballons und runden Pantoffeln herum, um nicht Opfer der fleischfressenden Algen zu werden, die an der Wasseroberfläche wimmeln. Die Charaktere, allen voran "unsere" Knef, könnten plüschiger kaum sein und stellen an Verzweiflung und Verlorenheit gepaart mit Edelmut sogar die selige "Casablanca" - Cast in den Schatten. Die Geschichte um ihre Entwicklung allein hätte schon gereicht, um einen ordentlichen Kitschfilm zu füllen, wenn aber dazu noch Riesenkrabben und -skorpione kommen, dann ist es um mich geschehen.

8/10

#261 Funxton

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Geschrieben 20. April 2006, 20:47

"Only a few of them heard. Only a few of you understood."

How Green Was My Valley (So grün war mein Tal) ~ USA 1941
Directed By: John Ford


Aus der Sicht des jungen Huw (Roddy McDowall) wird die Geschichte der walisischen Familie Morgan erzählt, die in einem kleinen Dorf wohnt, in dessen Nähe ein Kohlebergwerk die Existenzen sichert. Noch jedenfalls, denn die Löhne werden unablässig gesenkt. Und noch zahlreiche weitere Schicksalsschläge erschweren das Leben der Morgans.

Bekannt als "der Film, der "Citizen Kane" den Oscar weggeschnappt hat", wird dieses Familienmelodram nunmehr oft als kitschiger Heimatfilm belächelt. Zugegeben, Gefühlsduseleien gibt es einige und so ganz zeitgemäß wirkt das Werk trotz Fords unbestreitbarer inszenatorischer Meisterschaft heute auch nicht mehr. Ist man jedoch bereit, sich auf die Geschichte einzulassen, kann man den rührenden Chronik-artigen Abriss einer Familie erleben, deren Mitglieder mit überholter Tradition, politischen Strömungen und bösem Tratsch zu kämpfen haben und dabei doch stets Rückgrat wahrt - allen voran Huw, der schon als Junge zum Erwachsenen wird.
Auch darstellerisch beeindruckend, stechen besonders Walter Pidgeon als rechtschaffener Pastor und Maureen O' Hara als schöne (ist mir heute erstmals richtig aufgefallen), unglücklich Liebende hervor. Ihre Geschichte, deren etwaige Erfüllung am Ende offen bleibt, ist denn auch die berührendste. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist das außerordentlich stimmungsvoll eingefangene Lokalkolorit des walisischen Dörfchens, das "mal eben so" bei L.A. nachgebaut wurde und dennoch erstaunlich authentisch aussieht.
Trotz der angeführten Vorbehalte ist die Größe und Erhabenheit von "How Green Was My Valley" immer noch deutlich spürbar.

9/10

#262 Funxton

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Geschrieben 22. April 2006, 19:58

"This is the most disgraceful situation!" - "I couldn't agree more"

Fanatic (Das düstere Haus) ~ UK 1965
Directed By: Silvio Narizzano


Die junge Amerikanerin Pat (Stefanie Powers) ist soeben mit ihrem neuen Verlobten (Maurice Kaufmann) nach England eingereist. Bevor sie sich ganz der neuen Beziehung widmen kann, möchte sie aber noch endgültig mit ihrem Vorleben abschließen und besucht zu diesem Zweck die Mutter (Tallulah Bankhead) ihres vorherigen, verstorbenen Verlobten Stephen. Diese entpuppt sich als bigotte Fanatikerin, die Pat nach ein paar "falschen" Bemerkungen in ihrem Haus gefangen hält und zu irrwitzigen Geständnissen nötigt.

Unter dem bekannteren US-Titel "Die! Die! My Darling", nach dem die seligen Misfits einen Song benannt haben, produzierte Hammer dieses Kleinod des psychologischen Horrors, das ein wenig Aldrichs Davis/Crawford (denen die Bankhead hier begeisternde Konkurrenz macht als alte Schreckschraube) -Dramen ähnelt und auch ein bisschen wie eine Blaupause für Kings "Misery" wirkt. Die Grundkonstellation - unbedarftes Opfer wird von Fanatikerin der Freiheit beraubt - ist die gleiche und hier wie dort lernt man das alte Weib genauso schnell hassen, wie die / der Entführte. Allerdings ist Richard Mathesons Script auch mit einigen schwarzhumorigen Elementen angereichert, die Tallulah Bankhead mittels ihrer bewusst überzogenen Performance sehr gelungen ins rechte Licht rückt. Die spinnerte Art nimmt man ihr nur allzu gern ab. Ein kleiner Schwachpunkt ist Donald Sutherland als imbeziler Gärtner, der mich bei seinen Auftritten jedesmal losprusten ließ. Wahrlich behämmert. Ansonsten ein verteufelt spannender Film und Hammer-üblich mit größter Sorgfalt und Finesse hergestellt.

8/10

#263 Funxton

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Geschrieben 22. April 2006, 20:23

"Come on, Matthew. You're gonna die a virgin!"

Day Of The Woman (Ich spuck' auf dein Grab) ~ USA 1978
Directed By: Meir Zarchi


Die lebenslustige New Yorker Autorin Jenny (Camille Keaton) mietet sich eine Hütte im Wald, um dort ihren ersten Roman zu schreiben. Vier ortsansässige Hillbillies (Eron Tabor, Richard Pace, Anthony Nichols, Gunter Kleemann) machen ihr zunächst bedrohliche Avancen, um sie dann mehrfach zu vergewaltigen und - vermeintlich tot - zurückzulassen. Nachdem die körperlichen Narben verheilt sind, macht sich Jenny auf einen erbarmungslosen Feldzug der Vergeltung.

Wow! Ich hatte ja mit allem gerechnet, aber nicht damit, einen derart hervorragenden, packenden Film zu sehen. Alle Achtung. Nachdem Zarchis bis heute einzige Regiearbeit sich ihren zweifelhaften Ruf ja eher durch diverse Verbote und einen absolut ungerechtfertigten Status als Exploitation-Filmchen erworben hat, kann man ja auch kaum ahnen, ein so emotional aufgeladenes und brillant gemachtes Drama vor die Linse zu bekommen. Brutal ist "Day Of The Woman" na klar, was aber keineswegs synonym mit blanker graphischer Ausbeutung zu werten ist. Denn angenehm anzuschauen, soviel ist sicher, ist hier gar nichts. Darin und in punkto Intensität gleicht der Film Cravens "Last House On The Left". Bewusst kontrovers angelegt, kann ich mir gut vorstellen, dass Meirs Werk ein Politikum darstellte und für leidenschaftliche Diskussionen gesorgt hat. Ich selbst bin mir noch nicht ganz sicher, wo ich den Film persönlich einordnen soll - als feministisches Pamphlet oder als reaktionäre Rechtfertigung von Vigilantentum. Wie dem auch sei, handwerklich ist "Day Of The Woman" jedenfall tadellos und mit einigen bösen poetischen Bildern (Eron Tabors ausgeblutete Leiche - brrr) angereichert. Camille Keaton als geschundener Todesengel ist wunderbar. Muss noch mehr mit ihr sehen.
Des Weiteren habe ich heute erfahren, dass der bekanntere, reißerische Titel "I Spit On Your Grave" dem Film erst bei seiner Wiederaufführung verpasst wurde. Dabei ist der Originaltitel doch so viel passender und vielsagender. Bin mittelschwer begeistert.

9/10

#264 Funxton

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Geschrieben 23. April 2006, 09:09

"What are Jews, anyway?"

Gentleman's Agreement (Tabu der Gerechten) ~ USA 1947
Directed By: Elia Kazan


Phil Green (Gregory Peck), renommierter Journalist aus Kalifornien, geht nach New York, um einen großen Artikel über den unterschwellig vorherrschenden Anti-Semitismus zu schreiben. Zusammen mit seiner Mutter (Anne Revere) und seinem Sohn (Dean Stockwell) gibt er sich selbst als Jude aus, um möglichst authentisch recherchieren zu können. Die Ablehnung und Feindseligkeit, die ihm fortan entgegenschlagen, sind nicht das einzige, was ihm zu schaffen macht. Auch nicht enden wollende, zermürbende Grundsatzdiskussionen mit seiner Verlobten Kathy (Dorothy McGuire) stehen nunmehr auf der Tagesordnung.

Kazan, dessen Denunzierungen vor dem HUAC ihm viele Kolleginnen bis zu seinem Tod nicht vergeben wollten, hat erstaunlicherweise selbst einige interessante Filme zum Thema "couragiertes Handeln" ins Leben gesetzt, darunter dieses geistreiche Werk um ein seinerzeit vermeintlich unattraktives, weil kassengiftiges Thema. Der Topos "Anti-Semitismus" erscheint dabei aus heutiger Sicht austauschbar, es könnte auch ebenso um andere religiöse oder ethnische Minderheiten gehen. Was unter'm Strich sichtbar ist und bleibt, ist das miefige, ja, bösartige Verhalten, mit dem der weiße Durchschnittsamerikaner teilweise seinen Mitmenschen begegnet und die Frage danach, wo die reaktionäre Haltung anfängt und wo sie aufhört. "Dou think I'm anti-semite?", fragt Kathy einmal ihren Verlobten, als der recht scharf auf eine unbedachte, aber kaum bös gemeinte Äußerung ihrerseits reagiert. Über allem schwebt das große Wort "Zivilcourage", die manche( r ) um der persönlichen Sicherheit Willen lieber im Nachttisch lässt. Und dieser Umstand ist nicht nur zeit- sondern auch nationenübergreifend.

8/10

#265 Funxton

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Geschrieben 23. April 2006, 14:28

"I didn't lie to you. I just didn't tell you the whole truth!"

Ricochet ~ USA 1991
Directed By: Russell Mulcahy


Durch die Verhaftung des Psychopathen Blake (John Lithgow) ebnet sich der junge Polizist Styles (Denzel Washington) eine Karriere in hohe politische Gefilde. Blake aber ist von dem Gedanken an Rache besessen und ruiniert nach seinem Ausbruch aus dem Gefängnis mittels eines perfiden Plans Styles Ruf und lässt ihn zudem als Verbrecher dastehen. Das kann der Ex-Cop nicht auf sich sitzen lassen.

"Ricochet" ist ein reiner Spaßfilm, der sich formal in die Reihe der übrigen Joel Silver-Produktionen dieser Zeit eingliedert und der seinen größten Bonus wie die meisten Filme dieser Art primär durch langjährige Kenntnis einfahren kann. Mulcahy lässt wie üblich seine Videoclip-Ästhetik triumphieren, der Streifen ist temporeich geschnitten und macht auch in punkto (unnötige) Gewalt keine Gefangenen. Hinzu kommen zwei Hauptdarsteller in Topform. Washington verleiht dem Film durch seine absolute Professionalität sogar einen Anschein von Würde, der zum Endprodukt gar nicht recht passen mag, dass Lithgow einen erstklassigen Bösewicht und Irren geben kann, dafür gibt es ja mittlerweile Beweise genug. Ice-T, der auch mitspielt, ist mit seiner muthafuckin' O.G Attitude ein bisschen sehr lächerlich, passt aber irgendwie ganz gut zum Rest des Streifens. Dann gibt's noch Jesse Venturas klotzhohlen (aber witzischen) Auftritt als arischer Knastbruder und Silvestris Score, der sich in Selbstzitaten ("Predator") ergeht. Alles im grünen Bereich also?
Nicht ganz: Das Script von Viel- und Schlechtschreiberling Steven E. de Souza ist so schludrig hingerotzt, dass man sich ob der inflationären Anzahl an Logikbrüchen fragt, wie der Film in dieser Form überhaupt auf Zelluloid gebannt werden konnte. Ich bin ja sonst wahrlich kein Erbsenzähler, was die Monierung solcher Punkte angeht, aber hier wurde es selbst mir zu bunt. Es gibt mindestens sechs grobe Schnitzer in der flüssigen Abwicklung der Geschichte und da hört's dann doch irgendwann auf. Wegen des dennoch launigen Sehvergnügens und der sonstigen positiven Elemente trotzdem leicht überdurchschnittlich.

6/10

#266 Funxton

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Geschrieben 24. April 2006, 13:34

"Shoot back, Matt!" - "With what?"

Murderer's Row (Die Mörder stehen Schlange) ~ USA 1966
Directed By: Henry Levin


Big O will unter Führung des bösen Wall (Karl Malden) zum nächsten großen Schlag, der Zerstörung Washington D.C.'s, ausholen und eliminiert zunächst die internationalen Topagenten von ICE. Einzig Matt Helm (Dean Martin) ist zu clever für sie und soll nun im Gegenzug den Wissenschaftler Dr. Solaris (Richard Eastham) bei Monaco dingfest machen, bevor Big O ihn für ihre sinistren Pläne einspannen können. Solaris' reizende Tochter (Ann-Margret) ist dabei eine patente Hilfe für Helm.

Kein Scotch ist ihm zu hochprozentig, kein Witz zu abgestanden und kein Stuntman zu unähnlich: In seinem zweiten Film gibt Matt Helm wieder alles, diesmal sogar an der mondänen Côte d'Azur. Noch mehr als im Vorgänger "The Silencers" sind flaue Sprüche angesagt und Dino kokettiert wieder ausgiebig mit seiner Neigung zum Whiskey - vorzugsweise Ballantine's. Kaum eine Szene, in der er keinen kippt. Dass Martin bei den Dreharbeiten sicher auch mehrfach angeschlagen war, wird anhand seiner kaum mehr kaschierbaren Augenringe und der steifen Bewegungen sichtbar, wenn er ausnahmsweise mal nicht gedoubelt wird. Der Mann war wirklich einmalig! Grandios beknackt auch die Disco-Sequenzen mit einer wie irre herumhüpfenden Ann-Margret, die so permanent grinst, als seien noch andere Substanzen als der gute Sprit hinter der Kamera herumgegangen. Karl Malden schließlich als Oberbösewicht ist so rundum fehlbesetzt, dass es rauscht. Der kann ja nichtmal böse gucken. Den Vogel schießt dann aber der rund fünfmal wiederholte Gag mit der verzögernd schießenden Pistole ab.
Ein rundum stupender (oder war's stupider) Spaß.

7/10

#267 Funxton

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Geschrieben 24. April 2006, 15:03

"Personally, I blame MTV."

Lord Of War ~ USA 2005
Directed By: Andrew Niccol


Der Exilrusse und New Yorker Yuri Orlov (Nicolas Cage) wird Waffenhändler. Nach und nach legt er jegliche ethische Verantwortung für sein Tun ad acta und wird trotz diverser illegaler Aktionen und Belieferungen von Drogenbaronen, Diktatoren und sonstigen Globalverbrechern noch von der US-Regierung lanciert. Ganz nebenbei ist er durch seine eigene "Profession" so dermaßen korrumpiert, dass ihm selbst herbe familiäre Verluste keine Vernunft mehr abringen können.

Ein brillanter Unterhaltungsfilm, in glasklaren Bildern erzählt. Wirkt stilistisch manchmal wie ein Gangsterepos Marke Scorsese, wenn der Protagonist aus dem Off seinen kriminellen Aufstieg schildert und man als Zuschauer gebannt und fasziniert all dem durch und durch unfassbaren, amoralischen Sermon lauscht und beiwohnt, den ein fabulöser Nicolas Cage zum besten gibt. Aus jeder noch so vertrackten Situation weiß der Mann sich herauszuhieven und selbst wenn er, doch einmal der Verzweiflung über sein verlorenes Drecksleben nahe, kurz davor ist, aufzugeben, ziert bald wieder ein schmieriges, ausdrucksloses Grinsen sein Gesicht, als er neue Geschäfte abschließt. Zu seinen Kunden zählen Verbrecher, Putschisten und selbsternannte Despoten - darunter einige, denen nur noch Horn, Huf und Dreizack zu fehlen scheinen. Aber selbst mit denen ist er per du.
Hinzu kommen die Elemente böser Satire, die aber kaum mehr wirklich zum Lachen anregen. Dazu ist das Ganze dann doch zu realitätsnah.
Beste, monumentale Szene: Cages' Trip in Liberia, als er auf "Brown-Brown" (einem Mix aus Koks und Schießpulver) selbst von den Hyänen verschmäht wird. Allein diese macht "Lord Of War" absolut denkwürdig. Ein wenig mehr Mut zur Unkonventionalität, und "Lord Of War" hätte das Zeug zu einem modernen Klassiker. So reicht es immer noch zu einem hervorragenden Film.

9/10

#268 Funxton

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Geschrieben 24. April 2006, 20:27

"The eagle has returned!"

Johnny Firecloud (Feuerwolke) ~ USA 1975
Directed By: William A. Castleman


Der Indianer und Vietnam-Vet Johnny Firecloud (Victor Mohica) kehrt zurück in sein Heimatnest in Arizona. Dort hat sich die Lage merklich verschärft: Sein Schwiegervater in spe, ein Großrancher namens Colby (Ralph Meeker), will Johnny unbedingt ans Leder. Mit Hilfe seiner Männer bringt er Johnny unter fadenscheiniger Anklage ins Gefängnis, stranguliert Johnnys Großvater (Frank DeKova) und lässt seine Jugendfreundin (Sacheen Littlefeather) vergewaltigen und töten. Johnnys Rache ist grausam.

Die teuerste Produktion des auf Exploitation abonnierten David Friedman ist ein Kracher der alten Schule, hart, deftig, zeigefreudig. Johnnys Todesarten, die er genussvoll durchspielt, sind äußerst einfallsreich und lassen von Skalpieren über Tomahawk bis hin zum Eingraben bis zum Hals kaum Wünsche offen. Ralph Meeker, der immerhin mit Aldrich ("Kiss Me Deadly") und Kubrick ("Paths Of Glory") zusammengearbeitet hat, wirkt aufgedunsen und lallt, als stünde er unter Dauerstrom. Er und seine Helfershelfer werden dermaßen unsympathisch gezeichnet, dass für sie auch ja nicht der geringste Funken Mitgefühl aufkommen mag. "Johnny Firecloud" steht ein wenig in der (seinerzeit) jungen Tradition des Blaxploitation-Kinos, da es auch hier um Rassismus geht, aufs Übelste praktiziert von dummen, fetten Rednecks, die es letztendlich nicht besser verdienen, als von einem stolzen farbigen Krieger erledigt zu werden. Man könnte "Johnny Firecloud" vielleicht als Urvater des kurzlebigen "Redzploitation" - Genres bezeichnen (Nachfolge: Die "Thunder"-Serie). Schmackhafte 70er-Grindhouse-Kost, hässlich, dreckig, gemein.

6/10

#269 Funxton

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Geschrieben 26. April 2006, 18:12

"Do you read Sutter Cane?"

In The Mouth Of Madness (Die Mächte des Wahnsinns) ~ USA 1995
Directed By: John Carpenter


Versicherungsagent John Trent (Sam Neill) soll den verschwunden Horrorautor Sutter Cane (Jürgen Prochnow) ausfindig machen, auf dass dieser sein aktuelles Manuskript zur Veröffentlichung vorlege. Trent kommt über Umwege auf die Idee, Cane in einem Nest namens "Hobb's End", welches auch in Canes Romanen vorkommt, zu suchen. Trotz der Skepsis der ihn begleitendenden Verlagsangestellten Styles (Julie Carmen) macht Trent das seltsame Örtchen samt Cane ausfindig. Nach mehreren seltsamen Begebenheiten muss Trent feststellen, selbst ein Teil von Canes literarischen Fiktion zu sein, und nicht nur das: Cane nutzt Trent als unfreiwilligen Boten, sein Buch des Wahnsinns hinaus in die Welt zu tragen ...

Der Abschluss von Carpenters "Apocalypse Trilogy" steht den beiden Vorgängern in nichts nach. Ein irrer Trip von Lovecraft'schen Dimensionen, der seinen Protagonisten, mit dem der Zuschauer stets gleichauf ist, durch mehrere Realitätsebenen schickt und lange Zeit im Ungewissen lässt, ob er selbst, die ihn umgebende Welt, oder gar beides nur Ausgeburten der Phantasie eines Anderen sind. Weitaus mehr als "The Thing" und "Prince Of Darkness" ist "In The Mouth Of Madness" surrealistische Spielerei, die im Gegensatz zu den Vorgängern auch genügend Raum für tiefschwarzen Humor lässt - nicht jedoch um den Preis der unangenehmen Wirkung.
Obwohl Sam Neill die Reise von der Abgeklärtheit hin zur Erkenntnis bravourös darstellt, sind doch die formalen Aspekte- Kamera, Schnitt, Musik, Effekt - Hirn und Motor von Carpenters bislang letztem wirklich bedeutenden Werk.
Heute durfte ich erstmals die Originalfassung genießen, muss aber resümierend einräumen, dass die deutsche Synchro ebenfalls sehr gelungen ist.

9/10

#270 Funxton

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Geschrieben 27. April 2006, 19:11

"Game Over."

Virtuosity ~ USA 1995
Directed By: Brett Leonard


In der nahen Zukunft setzt man ein virtuelles Trainingsprogramm für Polizisten ein. Sein Protagonist ist ein aus hunderten Verbrecherpersönlichkeiten gespeistes Pixelmonster namens Sid 6.7 (Russell Crowe). Als dessen durchgedrehter Schöpfer (Stephen Spinella) den Überkiller in Androidenform in die Realität entlässt, muss man widerwillig den inhaftierten Ex-Cop Barnes (Denzel Washington) freilassen, da dieser der kompetenteste Mann für den heiklen Job ist.

Vor rund 10 Jahren mal gesehen und dann irgendwann für günstig gekauft, versteckt sich die DVD nunmehr seit einiger Zeit in der Privatkollektion. Itzo musste ich dann feststellen, dass der Film ein ziemlich wirres, langweiliges Konglomerat mit nur ganz wenigen Lichtblicken ist. Diese erschöpfen sich im Einsatz einiger flotter Songs auf der Tonspur und in Form seltener, gelungener Einstellungen. Weiterhin ist es noch leidlich interessant, wie überholt eine noch recht junge Utopie kurze Zeit später bereits ausschauen kann, aber das sieht man ja auch anderswo. Denzel Washington liefert (immerhin unter gebotenem Körpereinsatz) eine ungewohnt mimiklahme und für seine Verhältnisse mäßige Vorstellung. William Forsythe ist ausnahmsweise als hero's buddy und Sympathieträger im Einsatz. Ansonsten herrscht Flaute. So seelenlos wie sein Antagonist.

3/10





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