Funk_Dogg sagte am 11.02.2007, 22:28:
Assault on Precinct 13 (USA 1976, John Carpenter)
#91
Geschrieben 11. Februar 2007, 22:30
(Klaus Theweleit)
"I was always killing myself, but it was always the bystander who died."
(Dennis Nilsen)
#93
Geschrieben 11. Februar 2007, 22:31
#94
#96
#97
Geschrieben 11. Februar 2007, 22:43
(Klaus Theweleit)
"I was always killing myself, but it was always the bystander who died."
(Dennis Nilsen)
#98
Geschrieben 11. Februar 2007, 22:44
#99
#101
Geschrieben 11. Februar 2007, 22:45
"I have moments."
#102
Geschrieben 11. Februar 2007, 22:46
#105
Geschrieben 11. Februar 2007, 22:53
Funk_Dogg sagte am 11.02.2007, 22:46:
naja, so schlimm ist es bei mir nicht. aber er hat mir doch sehr gefallen.
nochmal zu den indianern: du hast wohl recht. das ging ja schon mit diesen blutritual los. was mich nur irritiert, ist dieser kommentarlose eklektizismus. die verlegung der geschichte in so einen sozialen brennpunkt der stadt, einem randgebiet, könnte ja nahelegen, hier stecke auch so'n gesellschaftlicher subtext mit. stattdessen werden filmische stereotypen widerholt, überzeichnet und eben mit anderen elementen verbunden (für mich jedenfalls: zombies).
#106
Geschrieben 11. Februar 2007, 22:58
bekay sagte am 11.02.2007, 22:53:
Doch, der ist schon da: Gleich zu Beginn hört man ja diese Radiosendung, in der zu den Gangausschreitungen Stellung genommen wird, die Situation in den Elendsvierteln als aussichtslos beschrieben. Der Kampf, den die Polizisten (= die Besetzung der Station) führen, ist ja ein Rückzugsgefecht. Der Stützpunkt wird als verloren betrachtet.
Dass Carpenter diese Situation einfach so hinstellt und nicht durch die Figurencharakterisierung bekräftigt, steht dem nicht so sehr im Weg, finde ich. Da steht ja erstmal der Überlebenskampf im Vordergrund und da schert sich eben niemand um soziale Hintergründe.
#107
Geschrieben 11. Februar 2007, 23:10
Funk_Dogg sagte am 11.02.2007, 22:58:
bekay sagte am 11.02.2007, 22:53:
Doch, der ist schon da: Gleich zu Beginn hört man ja diese Radiosendung, in der zu den Gangausschreitungen Stellung genommen wird, die Situation in den Elendsvierteln als aussichtslos beschrieben. Der Kampf, den die Polizisten (= die Besetzung der Station) führen, ist ja ein Rückzugsgefecht. Der Stützpunkt wird als verloren betrachtet.
Dass Carpenter diese Situation einfach so hinstellt und nicht durch die Figurencharakterisierung bekräftigt, steht dem nicht so sehr im Weg, finde ich. Da steht ja erstmal der Überlebenskampf im Vordergrund und da schert sich eben niemand um soziale Hintergründe.
klar, das liegt schon auf der hand. jedoch geht es mir um diese gesichtlose bandenmenge, die nun wirklich wie die tiere da rumschleichen und ständig blut lecken wollen. und warum? wegen einem familienvater, dessen tochter sie gerade abgeknallt haben. sie werden als eiskalte (das hatten wir ja) barbaren charakterisiert. daran ist natürlich nichts falsch. die grundprämisse des films während dieser besetzung ist ja auch spannung aufzubauen und es krachen zu lassen. nur das beisst sich dann eben zu den von dir angesprochenen sozialen anspielungen, die dann plötzlich wie weggeblasen sind. wirkt eben ein klein wenig heuchlerisch, so zu starten, um diese ansätze fallen zu lassen. da ist es dann auch gut, dass die zeitangaben wegfielen. die authentizisierung passte m.e. eher zu diesem gesellschaftlichen aspekt, wäre in der besetzungssituation vielleicht eher unangebracht gewesen...
#108
Geschrieben 11. Februar 2007, 23:28
bekay sagte am 11.02.2007, 23:10:
Funk_Dogg sagte am 11.02.2007, 22:58:
bekay sagte am 11.02.2007, 22:53:
Doch, der ist schon da: Gleich zu Beginn hört man ja diese Radiosendung, in der zu den Gangausschreitungen Stellung genommen wird, die Situation in den Elendsvierteln als aussichtslos beschrieben. Der Kampf, den die Polizisten (= die Besetzung der Station) führen, ist ja ein Rückzugsgefecht. Der Stützpunkt wird als verloren betrachtet.
Dass Carpenter diese Situation einfach so hinstellt und nicht durch die Figurencharakterisierung bekräftigt, steht dem nicht so sehr im Weg, finde ich. Da steht ja erstmal der Überlebenskampf im Vordergrund und da schert sich eben niemand um soziale Hintergründe.
klar, das liegt schon auf der hand. jedoch geht es mir um diese gesichtlose bandenmenge, die nun wirklich wie die tiere da rumschleichen und ständig blut lecken wollen. und warum? wegen einem familienvater, dessen tochter sie gerade abgeknallt haben. sie werden als eiskalte (das hatten wir ja) barbaren charakterisiert. daran ist natürlich nichts falsch. die grundprämisse des films während dieser besetzung ist ja auch spannung aufzubauen und es krachen zu lassen. nur das beisst sich dann eben zu den von dir angesprochenen sozialen anspielungen, die dann plötzlich wie weggeblasen sind. wirkt eben ein klein wenig heuchlerisch, so zu starten, um diese ansätze fallen zu lassen. da ist es dann auch gut, dass die zeitangaben wegfielen. die authentizisierung passte m.e. eher zu diesem gesellschaftlichen aspekt, wäre in der besetzungssituation vielleicht eher unangebracht gewesen...
Da werden ja auch so zwei Stränge aufgebaut: Der dokumentarische, nachzeichnende, quasi die Vogelperspektive, und dann zoomt Carpenter halt rein in die Polizeistation. Da geht es dann um die einzelnen Figuren und dazu würde der dokumentarische Stil eben nicht mehr passen. Carpenter zeigt da sozusagen zwei Seiten der Medaille: Das große Ganze, die Makroebene und dann eben der Fokus auf die Mikroebene, wo der Kampf ums nackte Überleben tobt. Ich finde das sehr konsequent.
#109
Geschrieben 11. Februar 2007, 23:43
Funk_Dogg sagte am 11.02.2007, 23:28:
das könnte man so sehen. für mich würde die durchführung dann aber eher an inkonsequenz hinken. das große muss sich im kleinen, das allgemeine im speziellen spiegeln. die zwei stränge müssten einen zusammenhang haben. der anfang spricht das elend im viertel an, fügt die gesichtlosen bullen hinzu, die zu beginn aus dem hinterhalt regelrecht eine exekution durchführen. mich als zuschauer hat das misstrauisch gegenüber dem system gemacht. das wird dann ja komplett fallen gelassen, die rollen regelrecht getauscht (alt-western-indianer) und der soziale subtext weggeblasen. unsere sympathien und unsympathien werden klar (neu) verteilt: draußen böse, drinnen gut. aber das soll jetzt gar nicht als kritik rüberkommen. die entwicklung kann ich nur positiv werten. der anschlag ist so wunderbar präzise ausgearbeitet, erstklassige spannungskurve. und, ich hatt's ja schon erwähnt: diese tolle frauenrolle
Bearbeitet von bekay, 11. Februar 2007, 23:47.
#110
Geschrieben 12. Februar 2007, 21:19
bekay sagte am 11.02.2007, 23:43:
Funk_Dogg sagte am 11.02.2007, 23:28:
das könnte man so sehen. für mich würde die durchführung dann aber eher an inkonsequenz hinken. das große muss sich im kleinen, das allgemeine im speziellen spiegeln. die zwei stränge müssten einen zusammenhang haben. der anfang spricht das elend im viertel an, fügt die gesichtlosen bullen hinzu, die zu beginn aus dem hinterhalt regelrecht eine exekution durchführen. mich als zuschauer hat das misstrauisch gegenüber dem system gemacht. das wird dann ja komplett fallen gelassen, die rollen regelrecht getauscht (alt-western-indianer) und der soziale subtext weggeblasen. unsere sympathien und unsympathien werden klar (neu) verteilt: draußen böse, drinnen gut. aber das soll jetzt gar nicht als kritik rüberkommen. die entwicklung kann ich nur positiv werten. der anschlag ist so wunderbar präzise ausgearbeitet, erstklassige spannungskurve. und, ich hatt's ja schon erwähnt: diese tolle frauenrolle
Das ist jetzt nur so hingeworfen, nicht groß durchdacht:
Ich finde eben gerade gut, dass das eine nicht nahtlos im anderen aufgeht. Der soziale Background der Geschichte, die Frage nach den Hintergründen der Gewalt, ist für die Belagerten unwichtig, ein Luxusproblem, mit dem sie sich gar nicht beschäftigen können. Ich verstehe dennoch, was du meinst: Es scheint so, als ließe Carpenter die Sozialkritik so mir nichts dir nichts fallen lassen, nachdem er sie so alibimäßig eingeführt hat. Der Film nimmt eben sehr konsequent die Perspektive der Normalos ein und für die stellen sich die Gangmitglieder eben als gesichtslose, gleichförmige Masse aus. Es ist ja auch die Angst der Besitzenden, die der Film repräsentiert. Du erwähntest ja die irrationalen Momente, die ASSAULT mit dem Horrorfilm teilt. Die spiegeln sich in diesem Machtgefälle zwischen Innen und Außen ziemlich deutlich wider.
Besucher die dieses Thema lesen: 2
Mitglieder: 0, Gäste: 2, unsichtbare Mitglieder: 0