Die Kinostarts vom 27. März
#1
Geschrieben 28. März 2003, 13:43
Gestern liefen an:
The Hours Bestseller-Verfilmung mit Nicole Kidman
Soloalbum Verfilmung des Bestsellers von Stuckrad-Barre
24 Stunden Angst US-Entführungsthriller
Femme Fatale Thriller von Brian de Palma
Love the Hard Way Beziehungsdrama
Das Dschungelbuch 2 Fortsetzung des Zeichentrick-Klassikers
Made in Israel Filmgroteske aus Israel
Mutti - Der Film deutsche Trash-Komödie
Sick: The Life and Death of Bob Flanagan, Supermasochist Porträt
Fish & Elephant chinesischer Film über eine lesbische Beziehung
Pressespiegel bei angelaufen.de
THE HOURS - bereits auf der Berlinale gesehen, ein echter Liebling meinerseits, wird wohl dementsprechend nochmal gekuckt werden müssen. Tolle Kostüme, tolle Ausstattung, tolle Schauspieler, tolle Geschichte, tolle Musik, toller Schnitt, tolle Kamera - großes Kino also, oder auch von mir aus: Meisterwerk. Langsam nutzt sich der Terminus in diesem Jahr aber auch ganz schön ab, finde ich.
SOLOALBUM ist ein Fall für eine billige Nachmittagsvorstellung, wenn überhaupt. Das Buch fand ich sehr reizvoll, ehrlich gesagt (auch wenn der Stuckrad-Barre sich seitdem weniger durch lesenswertes als vielmehr durch peinliche Pikiertheiten gegenüber der Titanic und einem zweifelhaften Frauengeschmack profilierte), aber der Trailer, gestern vor FAR FROM HEAVEN, gesehen, lies gar fürchterliches erahnen. KNALLHARTE JUNGS scheinen erwachsen geworden zu sein, hören nun Oasis, sind aber immer noch reichlich banal, so der Eindruck zumindest.
FEMME FATALE habe ich ja, dank Videodrom, bereits auf VHS, aber noch immer nicht gesehen, leider. Mich schrecken einfach ein Drittel französischer Dialog ohne Untertitelung in einer mir verständlichen Sprache ab! Was ich bislang gesehen habe, lies aber auf zumindest visuell sehr interessantes schließen - De Palma eben!
LOVE THE HARD WAY darf sich dann wohl "Knüllerstart" der Woche nennen, zumindest aber "Glücksgriff der Woche" - am Wochenende war Brody, Oscar sei Dank, auf allen Kanälen, wenige Tage später läuft sein, immerhin schon knapp 2 Jahre alter "neuer Film" bei uns an. Dem Verleih darf man gratulieren, ich danke es ihm - vermutlich - mit einer Kinokarte. Das las sich schon recht interessant, was da bislang zu lesen war und Brodys Spiel ist eines, dem man gerne zusieht.
SICK, die Doku über Flannagan, habe ich schon vor Urzeiten auf Video gesehen - erstaunlich, dass der es jetzt doch noch in die Kinos schafft, auch wenn die Auswertung vermutlich nahezu unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfinden wird. Wer sich für die Werke des Maso-Performancekünstlers interessiert, bekommt hier ausreichend Stoff, billige Sensationskitzel bekommt man indes nicht geliefert, eher ein sensibles Doku-Portrait, wenn man mal davon abstrahieren kann, dass der Portraitierte sich ab und an den Schwanz auf ein Brett nagelt und ähnliches. "Life action Selbstverstümmelung auf der Leinwand" - ein neuer Trend? Vielleicht, vielleicht nicht, mit JACKASS hat der Film jedoch nur wenig gemein.
24 STUNDEN ANGST - wer derartig nervig in der Oscarnacht Werbung für sich macht (jede Werbeunterbrechung wurde einem mit dem TV-Trailer "versüsst"), der darf auch nicht damit rechnen, von mir Eintritt zu kassieren. File under: Desinteresse. Gleiches gilt für DSCHUNGELBUCH 2 - ein Film, der mir so egal ist, egaler geht's kaum.
FISH & ELEPHANT, der riecht nach "Berlinale-Forum". Wir haben aber nicht Februar, wir haben nun (bald hoffentlich) Frühling, deswegen verspüre ich gerade nur wenig Lust auf den x-ten "sensiblen Beziehungsfilm aus Fernost". Weiß auch nicht so recht, woran das grad liegt.
MUTTI - DER FILM war mir auf der Berlinale schon wurscht, deswegen bleibt er's jetzt auch immer noch. Die Zeiten für abgeschmackte Trash-Komödien, die vom deutschen Wohnzimmeralltag erzählen, garniert mit etwas Homo-Appeal, sind nun wirklich vorbei. Nicht mal mehr John Waters macht das noch. Und braucht man sowas in Zeiten von ARABELLA und Konsorten eigentlich überhaupt noch?
Bei MADE IN ISRAEL bin ich noch zwiespältig - wäre sicherlich mal interessant zu sehen, was in Israel filmisch so passiert, zumal ich die meisten Gelegenheiten dazu auf der Berlinale ja verpasst habe. Andererseits bin ich für sowas aber auch grad nicht so recht in Stimmung. Wird auf jeden Fall aber mal notiert!
Now your turn!
Grüße,
Thomas
#2
Geschrieben 28. März 2003, 16:38
Zu FEMME FATALE :
Zitat
#3
Geschrieben 28. März 2003, 19:14
#4
Geschrieben 28. März 2003, 19:33
Mr. Room sagte am 28.03.2003, 18:14:
Allein das Gegreine von Kreitling in der Welt sticht da etwas heraus, ist aber auch leicht als belanglos zu enttarnen. Wer sich ernsthaft dazu verpflichtet sieht, einem Film zu Seite zu stellen, dass er aber ohne Kenntnis von VERTIGO und den Antionioni-Filmen nicht funktioniere, wer ihm ankreiden will, dass das ja lediglich "Kino des Kinos wegen" sei, daraus "Selbstbetrug" ausrufend folgert, es mit einem "Altmeister-Werk" zu tun zu haben, nun ja, der offenbart vielleicht nicht viel über sich, aber doch recht viel über die mit der Kritik anvisierte Klientel. Zu der gehöre ich nicht - zum Glück! - und ich denke auch der Großteil des Forums gehört nicht dazu, deswegen kann diese Kritik (soo negativ ist sie ja eigentlich auch gar nicht, ist halt mehr so ein Granteln des Granteln wegens, damit man nicht schreiben muss, der Film habe einem gefallen, wäre ja noch schöner!) auch gerne ignoriert werden - sollen andere Ignoranten sie beherzigen!
Cheers,
IMMO
#5
Geschrieben 01. April 2003, 11:55
Ja, doch, der kann was! Eine wunderbare Studie über die Verlogenheit der Bilder - what you see is what it's not und das mit jeder Einstellung. Der "Plot Twist" war dementsprechend auch keiner, weil das eigentlich die ganze Zeit klar ist, auf welcher Ebene wir uns gerade befinden, bzw. wie sehr man dieser Ebene trauen kann. Deswegen verstehe ich auch Kommentare wie "Lynch für Lernbehinderte" ( ) nicht ganz - um solche Mysteryverwirrspielchen geht's ja eigentlich gar nicht, auch nicht darum, eine Geschichte zu erzählen. FEMME FATALE ist "Kino des Kinos wegen", da hat "Herr Kreitling von der Welt" (der nächste Film des Herrn Dresen ) vollkommen recht, allein seine Schlüsse daraus sind falsche aufgrund eines zweifelhaften Filmverständnisses, das Film immer noch nicht als eigene Kunstform, sondern in erster Linie als "Erkenntnisgewinn-Lotterie" empfindet. Auch der Kommentar von wegen nicht verständlich wenn man Antonioni nicht kennt zielt hemmungslos ins Leere: die Reminiszenen an BLOW-UP sind sicher nicht zu übersehen, da de Palma die dort verhandelten Diskurse aber nicht nur zitiert, sondern eigentlich sogar 1:1 übernimmt, sie im älteren Film zudem ebenfalls nicht vollkommen ausformuliert wurden, sondern einer den Film weiterdenkenden Refllektion bedurften, kann man auch nicht einfach sagen, dass FEMME FATALE ohne die Kenntnis von Antonioni nicht so recht funktionieren würde. Genausgut könnte man behaupten, dass der Klassiker des Slapsticks, der berühmte "Knick im Schlauch", in einem neuzeitigen Film nicht mehr verständlich wäre, sofern der Zuschauer das Original aus dem späten 19. Jahrhundert nicht kennt.
Unterm Strich hat der Film zwar mittig mal wieder einen leichten Hänger, in dem zwar alles recht diffus ist, sich jedoch nichts hin zu einer weiteren Verknotung oder gar einer Auflösung hinbewegt - geht aber schnell vorbei!
TRAILER - MADNESS
Ja, gottverflucht, warum nicht die neuesten Trailer belabern?
Zum ersten Mal gesehen: DIE STUNDE DES JÄGERS von Friedkin - die Kritik in der epd war begeistert/-nd, von einem existenzialistischen Männerdrama ist da die Rede und von einem späten Meisterwerk - hossa! Etwas dümmlich dann aber der Trailer, der den Film gefährlich in die Nähe an RAMBO - FIRST BLOOD zu rücken scheint. Ob's da nach 20 Jahren noch einen Epigonen braucht, ist mehr als fraglich. Angekiekt wird er dennoch!
Dann war da noch DARKNESS FALLS, der einen ziemlich beknackten Horrorschmonz in Aussicht stellt, aber immerhin durch seine chice campiness zu begeistern wusste. Bin ja mal gespannt auf erste Resonsanzen in der schreibenden Zunft!
10 GRÜNDE UM IHN LOSZUKRIEGEN oder so ähnlich war dann der dritte Trailer im Bunde, einen weiteren gabs, glaub ich, nicht. Naja, halt mal wieder monatlich obligatorische "romantische Komödie". Meine Freundin mag sowas ganz gerne, aber die steht auch auf Teenie-Filme. Hab ihr mal im Kinosessel (FEMME FATALE gefiel ihr übrigens ebenfalls sehr gut, das nur zu ihrer Ehrenrettung ) angedroht, da mit reinzugehen, fand sie nicht so doll, die Idee. Da schämt sie sich immer ein wenig für ihren vermeintlich schlechten Geschmack!
#6
Geschrieben 01. April 2003, 16:19
Immo sagte am 01.04.2003, 11:55:
Ich weiß zwar noch nicht wie gut "Femme Fatale" ist, aber der erste Eindruck war schon mal sehr gut. Und der Zweite, der steht vor der Tür...
btw.
Den Trailer zu "Wie werde ich ihn los in soundsoviel Tagen" fand ich recht öde. Viel peinlicher fand ich aber den Vorgucker zu "Voll verheiratet" - ein Film der seine Lacher nur durch "Kopf-anstoßen"-Scherze bekommen will ...
#7
Geschrieben 01. April 2003, 16:39
Zitat
Nun, vielleicht war's auch nicht unbedingt ein Hänger, vielleicht war ich auch nur von dem Film angefixt und wollte es nur nicht wahrhaben, dass er ein paar Minuten lang nicht so ordentlich wie vorher kickte.
Zitat
Natürlich war der Trailer öde, um Gottes willen, mein Statement bitte bloß nicht falsch verstehen! Das ist nun wirklich nicht unbedingt ein Film, den ich sehen muss. Da meine Freundin sich sowas aber gerne mal ankuckt, habe ich ihr einfach entsprechende Begleitung angedroht, nur so zum Spaß, weil ich weiß, wie sie drauf reagiert! Nun ja, wenn sie geht, werde ich aber dennoch mit von der Partie sein, da braucht sie gar nicht zetern...
Ja, dieser "Voll Verheiratet"-Trailer war wirklich einmal Hölle und zurück.
#8
Geschrieben 01. April 2003, 18:22
Immo sagte am 01.04.2003, 16:39:
#9
Geschrieben 01. April 2003, 22:10
Allesamt besser als der folgende affektierte Bockmist namens THE HOURS.Ein derart, in wirklich allen Belangen , nervtötendes Kunstgewerbe ist mir seit AMERICAN BEAUTY nicht mehr untergekommen.
Es bahnt sich hier ein neues Qualitätskino an, dass sich für nichts anderes interessiert als die eigene Kunstfertigkeit.Ekkehard Knörers Kritik bei jump-cut finde ich ja fast schon ein wenig zu konziliant gegenüber über diesem toten Blendwerk, aber trotzdem natürlich das Treffendste was ich dazu bisher gelesen habe.
#11
Geschrieben 02. April 2003, 11:08
Zitat
#12
Geschrieben 09. April 2003, 17:26
Zum Film: noja, nun denn, der Bringer war das jetzt nun nicht unbedingt, fade aber auch nicht. Manche Szenen sind wunderbar inszeniert, sprühen nur so vor Sensibilität mit dem Sujet, andere wiederum sind langatmig, sogar etwas plump und wirken einfach nur einer Chronologie des Drehbuchs geschuldet. August Diehl passt als Gangster in New York in den Film so sehr wie Heinz Erhardt in einen HK-Cat-III - der blieb im Film wirklich die ganze Zeit ein beinahe schon unangenehmer Fremdkörper (interessanterweise spricht er im Film sogar einmal von Fremdkörpern im Leben, die eben abgestoßen werden). Man kann sich vortrefflich an dem Film reiben, glaube ich, deswegen bleibt er, wenn auch nicht als besonders guter oder besonders schlechter Genrevertreter, dennoch in Erinnerung. Brodys Spiel wirkt in dem Film auch noch nicht ganz so ausgereift wie etwa in DER PIANIST, da wird sich zu sehr auf die Physiognomie verlassen (Hundeblick, die zerzausten Haare, etc.).
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