Eure Meinung ist mir egal...
#61
Geschrieben 15. November 2007, 14:07
Regie: Sergio Sollima (1966)
Ein recht ordentlicher Western, mit dem Sollima auf Leones Spuren wandelt, ohne dessen Klasse zu erreichen. Die deutsche Synchro war eine Zumutung und machte es mir schwer, den Film richtig einzuschätzen. Eine echte Bereicherung mal wieder der tolle Score von Morricone. Lee van Cleef sehe ich auch gerne, obwohl er mir in der Rolle des Bösen besser gefällt. Hier liefert er sich jedenfalls ein tolles Duell mit Thomas Milian, der den Gejagten Cuchillo als charmantes Schlitzohr verkörpert. So richtig gepackt hat mich der Film trotzdem nicht, wobei ich jetzt nicht genau sagen kann warum. Vielleicht lag's doch an der Synchro."
Yo, die Kabel 1 Synchro suckt ordentlich, aber Gott sei Funk gibts ja noch die Koch Media Fassung mit der 67er Synchro, ebenfalls uncut. Mit der Fassung würd ich dem Film unbedingt noch eine Chance geben, da kommt der nämlich mindestens drei mal besser. Ich würd ihn durchaus auf einer Höhe mit den Leone Western ansiedeln.
Aber Respekt, dass du die Kabel 1 Fassung bis zum Ende durchgehalten hast, ich musste da nach einer Stunde (was auch schon viel ist) ausmachen.
#62
Geschrieben 15. November 2007, 20:09
Lobbykiller sagte am 15.11.2007, 14:07:
Lobbykiller sagte am 15.11.2007, 14:07:
Manchmal bin ich sehr leidensfähig
#63
Geschrieben 16. November 2007, 10:57
Tommy The Cat sagte am 15.11.2007, 20:09:
Lobbykiller sagte am 15.11.2007, 14:07:
Lobbykiller sagte am 15.11.2007, 14:07:
Manchmal bin ich sehr leidensfähig
Glaub mir, die alte ist besser. Try out and you will see.
#64
Geschrieben 19. November 2007, 17:10
eine kleine Anmerkung: Gong Li befindet sich nicht "am Hof"; ihr Mann ist lediglich ein adliger Lord.
#65
Geschrieben 19. November 2007, 17:26
#66
Geschrieben 03. Dezember 2007, 13:22
Tommy The Cat sagte am 03.12.2007, 12:21:
Regie: Michael Mann (2006)
Gefiel mir etwas besser als bei der Erstsichtung, dennoch ist Miami Vice nur wenig mehr als ein solider Cop-Thriller. Von Michael Mann erwarte ich immer das Besondere, das Außergewöhnliche, und besonders oder gar außergewöhnlich ist hier nicht viel. Manns Stil ist zwar unverkennbar, audiovisuell ist der Film wieder einmal ein Genuss. Die Story dagegen ist typische US-Standardware, schon hundertmal gesehen, die Charaktere sind stereotyp und flach, die Darsteller solide, aber nicht herausragend. Als Film an sich ok, als Michael-Mann-Film doch eher enttäuschend.
Sorry, aber: Stimmt absolut nicht, könnte gar nicht falscher sein deine Einschätzung. Siehe etwa hier und hier.
#67
Geschrieben 04. Dezember 2007, 12:22
Funk_Dogg sagte am 03.12.2007, 13:22:
Ich würde den Film ja auch gerne so positiv sehen wie du, zumal ich Manns Arbeit normalerweise sehr schätze, aber leider gelingt mir dies nicht. Die Tiefe der Figuren, die du zu sehen glaubst, habe ich nicht gefunden. Aber wie sagte Immo immer so schön: "So sieht jeder seinen eigenen Film." Davon abgesehen klingt aus deiner Wortwahl eine gewisse Hybris, nur weil du meine Einschätzung nicht teilst, muss sie nicht objektiv falsch sein. Übrigens fand ich Miami Vice ja nicht schlecht, nur eben nicht auf dem Niveau, das ich normalerweise von Mann gewohnt bin.
#68
Geschrieben 05. Dezember 2007, 09:15
Tommy The Cat sagte am 04.12.2007, 12:22:
Funk_Dogg sagte am 03.12.2007, 13:22:
Ich würde den Film ja auch gerne so positiv sehen wie du, zumal ich Manns Arbeit normalerweise sehr schätze, aber leider gelingt mir dies nicht. Die Tiefe der Figuren, die du zu sehen glaubst, habe ich nicht gefunden. Aber wie sagte Immo immer so schön: "So sieht jeder seinen eigenen Film." Davon abgesehen klingt aus deiner Wortwahl eine gewisse Hybris, nur weil du meine Einschätzung nicht teilst, muss sie nicht objektiv falsch sein. Übrigens fand ich Miami Vice ja nicht schlecht, nur eben nicht auf dem Niveau, das ich normalerweise von Mann gewohnt bin.
Nee, so war mein Ton nicht gemeint bzw. habe ich meinen Eintrag absichtlich oberlehrerhaft geschrieben, um ein bisschen Schärfe reinzubringen. Mich wundert dein Problem mit MV, wenn du gleichzeitig behauptest, die anderen Filme Manns zu mögen. Für mich ist MV lupenreinster Mann, alle seine Themen sind integriert, nur diesmal vielleicht noch klarer als sonst.
Für mich ist das der Film des vergangenen Jahres, aber Einschätzungen wie deine liest man ja nicht selten. Ich kann das nicht begreifen, frage mich da, welchen Film du gesehen bzw. was du nicht mitbekommen hast. Für mich stimmt einfach keine einzige deiner Einschätzungen. Da nutzt mir auch dein Verweis auf die Subjektivität jeder Meinung nix. Dann kann man eigentlich gleich aufhören über Filme zu reden, weil ja eh alles "geht". Ich sehe das zwar anders, merke aber auch, dass es hier nix mehr zu holen gibt.
(Btw: "Die Tiefe der Figuren, die du zu sehen glaubst" ist auch ziemlich arrogant formuliert ...)
#69
Geschrieben 05. Dezember 2007, 11:26
* oder eben nicht können
Bearbeitet von Der Außenseiter, 05. Dezember 2007, 11:27.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#70
Geschrieben 05. Dezember 2007, 11:28
Der Außenseiter sagte am 05.12.2007, 11:26:
* oder eben nicht können
Das ist aber nur deine Meinung.
#71
Geschrieben 05. Dezember 2007, 12:22
#72
Geschrieben 05. Dezember 2007, 12:27
Tommy The Cat sagte am 05.12.2007, 12:22:
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#73
Geschrieben 05. Dezember 2007, 12:40
Tommy The Cat sagte am 05.12.2007, 12:22:
Der Außenseiter sagte am 05.12.2007, 12:27:
Tommy The Cat sagte am 05.12.2007, 12:22:
Der Kommentar-Fred kann ja unterschiedlich genutzt werden, manche schreiben lediglich rein, dass sie mit der im FTB vertretenen Meinung d'accord gehen. Das mache ich auch schonmal, aber eigentlich verstehe ich den Kommfred als Möglichkeit, Diskussionen am Objekt zu führen. Da Tommy darauf keinen Bock hat, werde ich das in Zukunft einfach unterlassen. Ich dachte, die User hier seien wenigstens latent am Diskurs interessiert, und auch daran, vielleicht neue Einsichten zu gewinnen. Das ist natürlich etwas anstrengender als sich immer nur gegenseitig in seiner Meinung zu bestätigen oder die des anderen abzulehnen. Es gibt unterschiedliche Filmseher. Manchem reicht es halt, hinterher sagen zu können, dass der Film gut aussah, aber nicht spannend genug war. Mir wäre das auf Dauer zu langweilig, immer nur meine hochgradig kontingente Meinung runterzutippen, ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, "Nachhaltigkeit" anzustreben.
#74
Geschrieben 05. Dezember 2007, 12:45
Im Übrigen bin ich ja durchaus für anregende oder auch kritische Kommentare dankbar, was mir manchmal aufstößt, ist die oberlehrerhafte Ausdrucksweise verschiedener User hier. Und dann vergeht auch mir auch die Lust, daraufhin in eine Diskussion einzusteigen. Dabei will ich mich gar nicht frei von derartigen Verfehlungen sprechen. Wenn ich den ein oder anderen Eintrag meines FTBs mit etwas Abstand lese, denke ich auch, dass etwas mehr Zurückhaltung bei der Formulierung angebracht gewesen wäre.
#75
Geschrieben 05. Dezember 2007, 12:51
Tommy The Cat sagte am 05.12.2007, 12:45:
Tommy The Cat sagte am 05.12.2007, 12:45:
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#76
Geschrieben 05. Dezember 2007, 12:55
Funk_Dogg sagte am 05.12.2007, 12:40:
1. Mich stört es keineswegs, wenn du zu einem Film eine andere Meinung hast als ich und das in meinen Komm-Thread schreibst. Dein Tonfall ist da eher der Stein des Anstoßes, der mir im Übrigen schon in Kommentar-Threads anderer User aufgefallen ist. Übrigens lese ich regelmäßig dein Tagebuch und stimme in 90% der Filme (von denen die ich kenne) mit dir überein.
2. Ein Tagebucheintrag ist für mich eine Momentaufnahme. Ein Film, den ich heute toll finde, kann mich in 3 Monaten zu Tode langweilen. Geht dir sicher manchmal auch so. Und ich erhebe nicht den Anspruch, einen Kommentar für die Ewigkeit zu einem Film abzugeben oder auch nur "Nachhaltigkeit" anzustreben, da ich keine Filmkritiken schreibe sondern Tagebucheinträge. Du nutzt dein Tagebuch ja eher für echte Kritiken, was ich absolut ok (und auch sehr lesenswert) finde. Ich eben nicht. Im Übrigen sollten dir einige meiner Einträge deutlich zeigen, dass ich kein Filmseher bin, der Filme nur oberflächlich betrachtet. Manchmal vielleicht schon, aber im allgemeinen nicht. Und mit den gängigen Blockbustern kann ich auch in der Regel wenig anfangen. Aber für mich ist ein Tagebucheintrag keine wissenschaftliche Studie (ich übertreibe jetzt bewusst) sondern eben nur ein Festhalten flüchtiger Gedanken, auch auf die Gefahr hin, dass diese sich bei der nächsten Sichtung als falsch herausstellen.
Bearbeitet von Tommy The Cat, 05. Dezember 2007, 12:56.
#77
Geschrieben 05. Dezember 2007, 13:01
Der Außenseiter sagte am 05.12.2007, 12:51:
#78
Geschrieben 05. Dezember 2007, 13:40
Tommy The Cat sagte am 05.12.2007, 12:55:
Funk_Dogg sagte am 05.12.2007, 12:40:
1. Mich stört es keineswegs, wenn du zu einem Film eine andere Meinung hast als ich und das in meinen Komm-Thread schreibst. Dein Tonfall ist da eher der Stein des Anstoßes, der mir im Übrigen schon in Kommentar-Threads anderer User aufgefallen ist. Übrigens lese ich regelmäßig dein Tagebuch und stimme in 90% der Filme (von denen die ich kenne) mit dir überein.
2. Ein Tagebucheintrag ist für mich eine Momentaufnahme. Ein Film, den ich heute toll finde, kann mich in 3 Monaten zu Tode langweilen. Geht dir sicher manchmal auch so. Und ich erhebe nicht den Anspruch, einen Kommentar für die Ewigkeit zu einem Film abzugeben oder auch nur "Nachhaltigkeit" anzustreben, da ich keine Filmkritiken schreibe sondern Tagebucheinträge. Du nutzt dein Tagebuch ja eher für echte Kritiken, was ich absolut ok (und auch sehr lesenswert) finde. Ich eben nicht. Im Übrigen sollten dir einige meiner Einträge deutlich zeigen, dass ich kein Filmseher bin, der Filme nur oberflächlich betrachtet. Manchmal vielleicht schon, aber im allgemeinen nicht. Und mit den gängigen Blockbustern kann ich auch in der Regel wenig anfangen. Aber für mich ist ein Tagebucheintrag keine wissenschaftliche Studie sondern eben nur ein Festhalten flüchtiger Gedanken, auch auf die Gefahr hin, dass diese sich bei der nächsten Sichtung als falsch herausstellen.
Ton: Das ist,. wie du ja anhand deiner eigenen Texte bemerkt hast, ein schwieriges Thema, da wir ja hier eben schreiben und unsere emotionale Verfassung im Moment des Tippens für den zeitverzögerten Leser ebenso unsichtbar bleibt, wie Mimik, Tonfall oder Gestik, alles metasprachliche Mittel, die Rückschlüsse darauf geben, wie etwas, das wir sagen, "gemeint" ist. Vieles, was du beim Lesen als patzig oder pampig empfindest, ist vielleicht eher das Ergebnis des Versuches, nicht allzu verbindlich und wischiwaschi zu klingen. Da ich ja einige Leute hier persönlich kenne: Wenn man sich einmal face-to-face unterhalten hat, lesen sich auch die Einträge hinterher anders. Diskussion ist für mich aber eben auch Streitgespräch, das stimmt. Und dann lege ich vielleicht auch mal eine Schippe drauf, um etwas "anzuheizen", vor allem natürlich, wenn ich glaube, die besseren Argumente zu haben. Deine Abwehrhaltung kann ich dann verstehen, im aktuellen Fall, hast du mich aber eindeutig fehlgedeutet.
Sinn und Zweck der Einträge: Klar, jeder verfolgt einen anderen Zweck mit seinem FTB, das ist nur legitim. Dieser Zweck lässt sich aber nur schwerlich auf den Kommfred ausweiten: Du kannst, wenn du schon ein öffentliches Diskussionforum führst, ja niemandem vorschreiben, mit welchen Absichten er etwas dort postet. Bisher hast du aber auf alle Ernst gemeinten, über unverbindlichen Smalltalk hinausgehenden, kritischen Anfragen mehr oder weniger ausweichend geantwortet. Da empfängt man nun einmal das Signal: "Daran bin ich nicht interessiert, lass mich in Ruhe." Wenn das deine Intention ist, ist das dein gutes Recht, es gibt aber eben User wie eben Aussie oder mich, die sich von den Unterhaltungen hier etwas anderes erhoffen und dann bei Desinteresse etwas enttäuscht sind. Das mag auch unser Problem sein.
Ob meine Texte "echte" Kritiken sind, weiß ich nicht, und würde ich wirklich wissenschaftlichen Anspruch erheben, sähen meine Einträge definitiv anders aus. Ich versuche, etwas zu veröffentlichen, was auch für sich allein betrachtet funktioniert, also ohne, dass der Leser mich kennt und nur meine Empfehlung für die Videothek haben will. Im Idealfall inspirieren die Texte eine erneute Sichtung unter anderen Gesichtspunkten oder führen eben zu einer Diskussion. Vielleicht sind die Texte auch einfach nur schön, weil sie den Geist des Filmes treffen. Das ist natürlich nur mein Anspruch, den muss niemand mit mir teilen, aber daraus erklärt sich eben auch, was ich mir davon verspreche, wenn ich zum Beispiel dir in den Kommfred poste. Ich bin eben weniger daran interessiert, alle möglichen Meinungen zu einem Film einzuholen. Mich interessiert eher das, was der Meinungsbildung vorangeht.
#79
Geschrieben 05. Dezember 2007, 16:15
Funk_Dogg sagte am 05.12.2007, 13:40:
Funk_Dogg sagte am 05.12.2007, 13:40:
Will ich ja gar nicht. Aber mir kann auch genausowenig jemand vorschreiben, wie ich auf bestimmte Kommentare reagiere.
Funk_Dogg sagte am 05.12.2007, 13:40:
Funk_Dogg sagte am 05.12.2007, 13:40:
Dein Kommentar zu Miami Vice sah für mich nun leider überhaupt nicht nach einem ernsten Diskussionsversuch sondern nach Belehrung von oben herab aus, auch wenn du noch zwei Links zu eigenen Texten eingefügt hast. Aber das hast du ja weiter oben schon klargestellt, wie das gemeint war.
Funk_Dogg sagte am 05.12.2007, 13:40:
Nochmal: Ich finde deine Texte sehr interessant und halte dein Tagebuch für eines der lesenswertesten hier im Forum. Ich wollte mit dem Vergleich lediglich aufzeigen, dass wir ganz unterschiedliche Intentionen beim Schreiben haben.
Funk_Dogg sagte am 05.12.2007, 13:40:
Wenn ich nur Empfehlungen für die Videothek geben wollte, würde ich alle Texte so kurz schreiben wie den zu MV. Wenn du mal die Einträge davor liest, siehst du, dass das oft nicht der Fall ist.
Funk_Dogg sagte am 05.12.2007, 13:40:
Du wirst lachen: ich hatte deinen Text zu MV vor einiger Zeit gelesen und bei der Sichtung vor ein paar Tagen sogar darauf geachtet, ob ich deine Beobachtungen und Gedanken zu dem Film teilen kann. Aber beim besten Willen: ich hatte das Gefühl, einen völlig anderen Film zu sehen als du.
#80
Geschrieben 05. Dezember 2007, 16:38
Tommy The Cat sagte am 05.12.2007, 16:15:
Nein, aber ich kann das dann schon als unhöflich empfinden. (So wie du meine Anfragen bei dir.)
Tommy The Cat sagte am 05.12.2007, 16:15:
Funk_Dogg sagte am 05.12.2007, 13:40:
So ein Kommfred ist dann aber schon ein bisschen sinnlos, oder nicht? Außerdem kann man auch diskutieren, ohne sich in seitenlangen Exegesen zu verlieren.
Tommy The Cat sagte am 05.12.2007, 16:15:
Im Grunde war es ja auch eine versuchte Belehrung. Aber ich weiß nicht, was daran per se schlecht sein soll.
Tommy The Cat sagte am 05.12.2007, 16:15:
Ich habe übertrieben, genau wie du.
Tommy The Cat sagte am 05.12.2007, 16:15:
Funk_Dogg sagte am 05.12.2007, 13:40:
Du wirst lachen: ich hatte deinen Text zu MV vor einiger Zeit gelesen und bei der Sichtung vor ein paar Tagen sogar darauf geachtet, ob ich deine Beobachtungen und Gedanken zu dem Film teilen kann. Aber beim besten Willen: ich hatte das Gefühl, einen völlig anderen Film zu sehen als du.
Vielleicht haste nicht richtig hingeguckt?
#81
Geschrieben 01. Februar 2008, 13:19
Du schreibst:
Tommy The Cat sagte am 15.12.2007, 09:20:
Dem Eindruck kann ich mich insofern anschließen, weil ich vor meiner Hill-Retro selbst diesen Eindruck von "Trägheit" hatte. M. E. ist es aber nicht die Inszenierung der Actionszenen, die diesen Eindruck hervorruft, sondern eher Hills Dramaturgie und seine stoischen Figuren, deren Schicksal meist schon zu Beginn des jeweiligen Films besiegelt ist. In Hills Filmen wird mit der Action nicht der Ausbruch aus dem Status Quo gefeiert, sondern dieser nur umso stärker gefestigt. Insofern sind es auch nicht die Protagonisten, die sich innerhalb der Actionszenen bewegen (wie das etwa bei Woo der Fall ist), sondern die Kamera, die die statisch verharrenden Figuren umgarnt - das ist bei Johnnie To ganz ähnlich. Hills Inszenierung ist aber keinesfalls behäbig, sondern hyperdynamisch, man beachte die Montage etwa bei STREETS OF FIRE oder auch die Shootouts bei LAST MAN STANDING, der eine geradezu brachiale Tonspur instrumentiert. In THE DRIVER lässt Hill den seine Filme überhaupt erst konstituierenden Kontrast aus Bewegung und Stillstand genial im Bild des "Drivers" verschmelzen: Ryan O'Neal bleibt äußerlich und innerlich komplett unbewegt, ganz im Gegensatz zu seinem Auto.
Tommy The Cat sagte am 25.01.2008, 11:59:
Viel Spaß bei der Werkschau - du wirst sehen, das bringt viel mehr als die Filme "einfach so" zu schauen.
#82
Geschrieben 01. Februar 2008, 14:04
Funk_Dogg sagte am 01.02.2008, 13:19:
Tommy The Cat sagte am 25.01.2008, 11:59:
Viel Spaß bei der Werkschau - du wirst sehen, das bringt viel mehr als die Filme "einfach so" zu schauen.
Wollte ich auch noch gewünscht haben
#83
Geschrieben 01. Februar 2008, 20:41
Funk_Dogg sagte am 01.02.2008, 13:19:
Dem Eindruck kann ich mich insofern anschließen, weil ich vor meiner Hill-Retro selbst diesen Eindruck von "Trägheit" hatte. M. E. ist es aber nicht die Inszenierung der Actionszenen, die diesen Eindruck hervorruft, sondern eher Hills Dramaturgie und seine stoischen Figuren, deren Schicksal meist schon zu Beginn des jeweiligen Films besiegelt ist. In Hills Filmen wird mit der Action nicht der Ausbruch aus dem Status Quo gefeiert, sondern dieser nur umso stärker gefestigt. Insofern sind es auch nicht die Protagonisten, die sich innerhalb der Actionszenen bewegen (wie das etwa bei Woo der Fall ist), sondern die Kamera, die die statisch verharrenden Figuren umgarnt
Hhm, ja, das stimmt wohl. Ist bei Last Man Standing ähnlich. Ich wusste nicht richtig, wie ich es ausdrücken sollte, aber vermutlich meinen wir beide das Gleiche. Hill gilt ja gemeinhin als Action-Regisseur, aber auf mich wirkt seine Action behäbiger, gelassener, stoischer, was-auch-immer als bei anderen "Action"-Regisseuren. Ich muss aber dazu sagen, dass ich nicht so wahnsinnig Filme von ihm kenne und die meisten davon schon lange nicht mehr gesehen habe. Von daher war mein Eindruck mehr oberflächlicher Natur.
Funk_Dogg sagte am 01.02.2008, 13:19:
Funk_Dogg sagte am 01.02.2008, 13:19:
#84
#85
#86
Geschrieben 11. März 2008, 07:10
#87
Geschrieben 28. März 2008, 19:25
#88
Geschrieben 28. März 2008, 22:59
Funk_Dogg sagte am 28.03.2008, 19:25:
Zunächst: von Malick kenne ich nur THE THIN RED LINE und THE NEW WORLD. Beide Filme wurden mir durch das ständige elende Gequassel aus dem Off verdorben. Das "halbgar" bezog sich in meinem Text mehr auf Arnolds Film als auf Malicks Filme, aber auch auf THE THIN RED LINE trifft das durchaus zu. Sätze wie "Wie kam das Böse in die Welt" etc. sind sicher das letzte, was einem Soldaten mitten im Kampfeinsatz durch den Kopf geht. Leider ist es sehr lange her, dass ich den Film gesehen habe, daher kann ich das nicht mehr im Einzeln erläutern. Ich kann mich aber noch an den Eindruck, den die damalige Sichtung hinterlassen hatte, insofern erinnern, als ich damals über die texanischen Allerweltsweisheiten, die Malicks Helden im breitesten Südstaaten-Slang als Gedanken durch den Kopf gingen, ziemlich lachen musste. Wie man überhaupt in jeder Filmminute das krampfhafte Bemühen Malicks verspürte, seinem Film Anspruch und Tiefe zu verleihen. Um Genaueres zu sagen, müsste ich ihn aber noch mal sehen (was ich mir freiwillig nicht antun werde ). Aber soviel ist sicher: THE THIN RED LINE und THE NEW WORLD wären IMO weitaus bessere Filme, wenn Malick das Off-Gequassel weggelassen hätte.
#89
Geschrieben 28. März 2008, 23:17
Tommy The Cat sagte am 28.03.2008, 22:59:
Funk_Dogg sagte am 28.03.2008, 19:25:
Zunächst: von Malick kenne ich nur THE THIN RED LINE und THE NEW WORLD. Beide Filme wurden mir durch das ständige elende Gequassel aus dem Off verdorben. Das "halbgar" bezog sich in meinem Text mehr auf Arnolds Film als auf Malicks Filme, aber auch auf THE THIN RED LINE trifft das durchaus zu. Sätze wie "Wie kam das Böse in die Welt" etc. sind sicher das letzte, was einem Soldaten mitten im Kampfeinsatz durch den Kopf geht. Leider ist es sehr lange her, dass ich den Film gesehen habe, daher kann ich das nicht mehr im Einzeln erläutern. Ich kann mich aber noch an den Eindruck, den die damalige Sichtung hinterlassen hatte, insofern erinnern, als ich damals über die texanischen Allerweltsweisheiten, die Malicks Helden im breitesten Südstaaten-Slang als Gedanken durch den Kopf gingen, ziemlich lachen musste. Wie man überhaupt in jeder Filmminute das krampfhafte Bemühen Malicks verspürte, seinem Film Anspruch und Tiefe zu verleihen. Um Genaueres zu sagen, müsste ich ihn aber noch mal sehen (was ich mir freiwillig nicht antun werde ). Aber soviel ist sicher: THE THIN RED LINE und THE NEW WORLD wären IMO weitaus bessere Filme, wenn Malick das Off-Gequassel weggelassen hätte.
Uff.
Ich halte THE THIN RED LINE für ein veritables Meisterwerk und für sehr viel mehr als einen Kriegsfilm, deswegen trifft dein Vorwurf, solche Sätze gingen einem Soldaten "in echt" nicht durch den Kopf, den Film nicht wirklich. Malick kennzeichnet seinen Film ja sehr deutlich als von der Realität entrückt. Es geht nicht um die Nachzeichnung realer Kriegshandlungen, der Krieg selbst ist eine generelle Metapher für den Sündenfall, so wie die Frau, an die sich die Soldaten erinnern, keine konkrete Frau, sondern alle Frauen ist. Ich finde iden Film keineswegs verquasselt oder gar bemüht, im Gegenteil, er erscheint mir beinahe kristallin – im Grunde gilt für ihn Ähnliches wie das, was ich vor kurzem über NO COUNTRY FOR OLD MEN gesagt habe: Er trifft den Kern des Menschseins. Das wirkt nur deshalb banal, weil das Leben für sich genommen ziemlich einfach ist. Man wird geboren und dann stirbt man irgendwann, dazwischen muss man sehen, das man sein Leben meistert, ihm idealerweise einen Sinn verleiht – beherrschendes Thema von TTRL ist ja der Zusammenprall von paradiesischer Harmonie und amoklaufender Zivilisation. Für mich ist THE THIN RED LINE ein Film, dessen Größe ich gar nicht in Worte fassen kann, einer der größten der letzten Jahre. Und ich glaube, man tut ihm immens Unrecht, seine Off-Monologe einfach nur als Informationsträger oder Mittel zur Affektsteuerung zu begreifen (das sind keine "Gedanken", in dem Sinne, dass jemand sie gerade hat und man sie als Zuschauer hört, die du da zitierst). Bin gerade regelrecht erschrocken über deine Ausführungen ...
#90
Geschrieben 28. März 2008, 23:43
Funk_Dogg sagte am 28.03.2008, 23:17:
Ich nicht.
Funk_Dogg sagte am 28.03.2008, 23:17:
Das habe ich auch durchaus so verstanden. Daher ja auch die paradiesische Gegend, in der die Handlung angesiedelt ist.
Funk_Dogg sagte am 28.03.2008, 23:17:
Eine ziemlich billige Ausrede.
Funk_Dogg sagte am 28.03.2008, 23:17:
Für mich nicht. Ich fand ihn bemüht und letztlich ziemlich belanglos. Mit Malick und mir wird das nix mehr. THE NEW WORLD fand ich sogar richtig schlecht.
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