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Frage zu Hitchcocks "Marnie" - Filmforen.de

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Frage zu Hitchcocks "Marnie"

Alfred Hitchcock Sean Connery Farbe

24 Antworten in diesem Thema

#1 Thorsten Hanisch

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Geschrieben 20. Februar 2012, 16:57

Ich hätte eine Frage zu Hitchcocks Marnie und zwar zu der Szene in Marks Büro:

Wieso hat Hitch das Gewitter als eine Mischung aus violett, blau, rötlichen Farbwechsel inszeniert?

Will er uns in diesen Momenten Marnies Blickwinkel aufzwingen? Mark bemerkt die Farben ja nicht...

#2 Zodiac

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Geschrieben 20. Februar 2012, 18:20

Beitrag anzeigenThorsten Hanisch sagte am 20. Februar 2012, 16:57:

Ich hätte eine Frage zu Hitchcocks Marnie und zwar zu der Szene in Marks Büro:

Wieso hat Hitch das Gewitter als eine Mischung aus violett, blau, rötlichen Farbwechsel inszeniert?

Will er uns in diesen Momenten Marnies Blickwinkel aufzwingen? Mark bemerkt die Farben ja nicht...

Hi Thorsten!

Ich bin der Sache mal nachgegangen und zum (für mich geltenden) Schluss gekommen, Hitch habe das Prinzip der Darstellung aus dem Blickwinkel einer bestimmten Figur (kommt gelegentlich auch in anderen Filmen vor) in "Marnie" beinahe konsequent durchgezogen, den Zuschauer das Geschehen mit ihren Augen miterleben lassen. Das würde auch deine Frage beantworten. - Falls dich meine Besprechung interessiert:

Whoknows Presents: Plädoyer für Hitchcock's "Marnie"

So. Jetzt können ein paar User wieder behaupten, ich würde ständig auf mein Blog verweisen. Aber es schien mir in diesem Zusammenhang sinnvoll, und niemand muss es anklicken. :)

#3 Thorsten Hanisch

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Geschrieben 20. Februar 2012, 19:27

Supergenial!

Vielen Dank!

Sehr guter und sehr stimmiger Text!

Weitere Ideen/Vorschläge werden aber auch sehr gerne angenommen!

#4 Thorsten Hanisch

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Geschrieben 22. Februar 2012, 00:33

Ich hätte noch zwei weitere Fragen:

1) Was hat es mit den grünen Sofas auf sich? Bei der erstmaligen Begegnung zwischen Marnie und Lil liegt Lil anfänglich auf einem grünen Sofa, während der Hochzeitsreise flüchtet Marnie vor Mark auf einem grünen Sofa und kurz vor Aufklärung des Traumas am Ende filmt Hitchcock ein grünes Sofa in der Wohnung der Mutter...
2) Was sagen die spielenden Kinder am Anfang und am Ende aus? Auch in Hinblick auf die farbliche Komponente?

#5 Zodiac

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Geschrieben 22. Februar 2012, 20:43

Wow! Deine Beobachtungsgabe möchte ich haben. Wobei - eigentlich freue ich mich über Leute, denen etwas aufgefallen ist, was mir entging.

- Ich habe mir die beiden Szenen mit den Kindern extra noch einmal angesehen. Sie "erinnern" Marnie am Anfang wohl daran, dass sie nie eines dieser Kinder war. Beide Male unterbrechen sie ihr Spiel während des Auftauchens der Frau. In der ersten Szene sind sie in leicht tristes, vermutlich aber realisitsches Braun gekleidet, am Ende regnet es und sie tragen Regenumhänge. Eines der Mädchen mit einem hellen Umhang sticht besonders hervor, als Mark zusammen mit seiner Frau das Haus der Mutter verlässt. Eine "Befreiung" symbolisierende Farbe? - Auf jeden Fall hat der Regen aufgehört, und die Kinder spielen weiter. Der Sinn dieses Endes scheint mir deutlich.

- Den Sinn dieser grünen Sofas vermag ich nicht zu beantworten (vielleicht waren grüne Sofas einfach in Mode). Ich erinnerte mich jedoch daran, dass die Hedren längere Zeit ein eher dunkelgrünes Kostüm (das mit dem hässlichen runden Hut) trägt. Nun wissen spätestens Freunde von "Vertigo", dass Hitch Farben gern mit Bedeutung füllt und dass das Auftauchen der "zweiten" Madeleine nach der in Grau gekleideten "Toten" den Eindruck erweckt, er assoziiere Grün mit "vulgär" (was sich freilich nicht verallgemeinern lässt). - Im Falle der Hedren scheint man jedoch eher den Eindruck gehabt zu haben, Grün stehe ihr besonders gut. Sie verbringt ja beinahe den ganzen "The Birds" auch in einem grünen Kostüm (allerdings einem helleren Grün). Könnte man deshalb auch auf das Sofa in Grün wegen ihr gesetzt haben?

Eigentlich böten deine Fragen Anlass zu einer spannenden Diskussion über "Marnie". Es ist aber leider nun mal so, dass die Oldies bei "filmforen" nicht anders sind als die User von Foren allgemein: Sie interessieren sich vor allem für das, was sie produzieren. Und wenn sie wirklich mitdiskutieren könnten, sind sie selten anwesend, weil sie noch als Blogger arbeiten (Bastro, pasheko etc.). Ich schreibe dies bloss, damit du nicht verärgert bist, weil ausser mir niemand auf deine spannenden Fragen eingegangen ist. Solche Threads werden hier wie überall nur beachtet, wenn man sich oberflächlich über das Thema auslassen kann; ansonsten lässt man sie leider in der Versenkung verschwinden.

Trotzdem (damit dich diese Tatsache nicht zum Absprung bewegt): ff ist immer noch das beste deutschsprachige Filmforum, bei dem du landen konntest. :)

#6 bekay

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Geschrieben 22. Februar 2012, 21:22

Beitrag anzeigenZodiac sagte am 22. Februar 2012, 20:43:

Ich schreibe dies bloss, damit du nicht verärgert bist, weil ausser mir niemand auf deine spannenden Fragen eingegangen ist. Solche Threads werden hier wie überall nur beachtet, wenn man sich oberflächlich über das Thema auslassen kann; ansonsten lässt man sie leider in der Versenkung verschwinden.

Ich glaube eher, dass folgende drei Faktoren solche spezifischen Themen (in jedem Filmforum) am Leben erhalten:
(1) viele Mitglieder, welche
(2) den Film gesehen haben und
(3) sich an Details erinnern können, um sie in Tiefe analysieren und interpretieren zu können.

Dies ist aber verdammt selten gegeben. Ich würde aus einer Wahrscheinlichkeitsfrage also keine unredliche Frage von schlechten Charaktereigenschaften (Interesse am Oberflächlichen und den eigenen Bauchnabel) machen... :)

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#7 bekay

    will in die High Society

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Geschrieben 22. Februar 2012, 21:39

Beitrag anzeigenThorsten Hanisch sagte am 22. Februar 2012, 00:33:

1) Was hat es mit den grünen Sofas auf sich? Bei der erstmaligen Begegnung zwischen Marnie und Lil liegt Lil anfänglich auf einem grünen Sofa, während der Hochzeitsreise flüchtet Marnie vor Mark auf einem grünen Sofa und kurz vor Aufklärung des Traumas am Ende filmt Hitchcock ein grünes Sofa in der Wohnung der Mutter...

Ich hab den Film nicht gesehen, aber auf Wiki gelesen, dass Marnie Angst vor der Farbe Rot haben soll. Vor dem Hintergrund scheint mir die Farbe Grün als im Farbkreis entgegengesetzte Farbe eigentlich recht sinnvoll, oder nicht? Vielleicht ja auch zu simpel... :haeh:

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#8 Der Außenseiter

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Geschrieben 22. Februar 2012, 21:45

Meine letzte Sichtung von MARNIE liegt zu lange zurück. Ich mache gerade eine Hitchcock-Retro und es wird noch lange dauern, bis ich dahin gekommen bin. Das Sofa könnte bspw. ein Symbol für das psychoanalytische Element des Filmes sein, Stichwort: Couch-Therapie. Das würde wiederum auf die Farbenlehre von Jung(?) (bin da gerade überfragt) verweisen, der Grün einen Sinn der Unreife, der Kindheit zuweist. Das Sofa könnte also ein Symbol für Marnies Kindheit sein. Auch die spielenden Kinder als narrative Klammer könnten darauf verweisen.

Violett ist eine Farbe, die für den Konflikt aus Rot und Blau steht. Bei Rot kommen Alarm, Gefahr, aber auch Mut und Leidenschaft zusammen. Bei Blau die Kraft des Geistes und der Wunsch nach Heilung. Violett spiegelt den Schnittpunkt dieser Elemente wider und bedeutet auch Mut zur Erkenntnis. Das sind jetzt stark psychoanalytische Deutungsmuster (nach Jung wohlgemerkt, von einer wissenschaftlichen Psychoanalyse also Lichtjahre entfernt), aber da sich der Film nach meiner Erinnerung so anlegt, ist es sinnhaft so vorzugehen, denke ich.

Mehr kann ich nicht sagen, da die letzte Sichtung, wie gesagt, zu lange zurück liegt.

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."


#9 Zodiac

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Geschrieben 22. Februar 2012, 23:55

Na also! Da hat der alte Pöbler doch ein paar spannende Vorschläge, auf die er nicht gekommen wäre, aus den ff-Leuten herausgeholt. :D - Sowohl die Idee mit der Komplementärfarbe klingt interessant, als auch der Bezug zur Unreife. Lil, die sich auf dem erwähnten grünen Sofa wälzt, macht nämlich ständig auf unreifes Kind, das seinen Schwager braucht (das niedliche Vorgehen eines kleinen Luders) - und dass Marnie wegen ihrer verdrängten Kindheit nie reifen konnte, passt auch dazu.

@bekay
Es ist oft so, dass man - ich beziehe mich auf unseren Kulturkreis - einen Film nicht unbedingt gesehen haben muss, um mit Impulsen weiterzuhelfen (mache ich doch mit diversen Kommentaren zu Filmen, von denen ich nur den Titel kenne, gelegentlich auch :blush:).

@Der Aussenseiter
Für mich war Hitch wegen der Filme, mit denen ich aufwuchs, lange Zeit ein Schwarzweiss-Regisseur. Natürlich wusste ich, dass er später Farben sehr bewusst einsetzte (die Verfolgungsjagd in "To Catch a Thief", konsequent in "Vertigo" etc.); aber die Frage überforderte mich im ersten Moment trotzdem. Sie zeigte mir, wie wenig ich auf diesen Aspekt seiner Farbfilme achtete. Sonst ist es eher die Musik, die ich vernachlässige, wenn ich über Filme schreibe. Und dies ist auch der Grund, weshalb ich mich bei Gelegenheit an eine "Rebecca"-Besprechung machen muss (ein Bekannter von mir mag den Score nicht).

#10 Der Außenseiter

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Geschrieben 23. Februar 2012, 00:17

Beitrag anzeigenZodiac sagte am 22. Februar 2012, 23:55:

@Der Aussenseiter
Für mich war Hitch wegen der Filme, mit denen ich aufwuchs, lange Zeit ein Schwarzweiss-Regisseur. Natürlich wusste ich, dass er später Farben sehr bewusst einsetzte (die Verfolgungsjagd in "To Catch a Thief", konsequent in "Vertigo" etc.); aber die Frage überforderte mich im ersten Moment trotzdem.

Ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Bei mir ist das mit John Ford so. Er war für mich lange ein Regisseur des Schwarzweißen. Da Fords S/W-Fotografie praktisch alles abdeckt, was man mit Film machen kann - dokumentarisch, realistisch, naturalistisch, expressionistisch usw. - war er eine gute Schule, mich besser bei Hitch zurechtzufinden. Den Sprung zur Farbe habe ich dann endlich bei DER TEUFELSHAUPTMANN mitgemacht, als Ford auf den Geniestreich verfiel, die Naturgewalt als Umgebungslicht zu nutzen (Blitze eines tatsächlich stattfindenden Gewitters) und so die Farbe und Konturen wie ein Gemälde von Remington aussehen zu lassen. Aufgrund dessen ist es auch immer wahnsinnig schwer auszumachen, wann etwas im Studio und wann draußen gefilmt wurde.

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Bei COCKTAIL FÜR EINE LEICHE weiß ich es nicht mehr so genau, aber der von mir noch nie gesehene SKLAVIN DES HERZENS wird mit Sicherheit ein Farbflash werden. Im Moment stecken wir bei DER FALL PARADIN fest. Ich befürchte, dass der etwas sperrig wird.

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#11 Zodiac

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Geschrieben 23. Februar 2012, 00:58

@Der Aussenseiter
"Der Fall Paradin" ist so daneben besetzt (Louis Jourdan als Knecht!), dass er fast schon wieder lustig wirkt. An all dem war Hitch allerdings unschuldig: Selznick übte bei ihm erstmals seinen Einfluss mit Memos aus. ;) - Du weisst vermutlich, dass die Farbexperimente bei "Cocktail für eine Leiche" anfangs in die Hosen gingen; diverse Rollen mussten noch einmal gedreht werden. Der Hintergrund sollte eigentlich ein Gleiten vom Tag in die Nacht andeuten, und es kam zu einem Orange, das man nicht tolerieren konnte. "Sklavin des Herzens" - ja. Zwei Versuche. :tv_horror: Ich bereite dich ungern darauf vor; aber du wirst nach "Notorious" ein paar Filmen begegnen, die nicht unbedingt zu seinen Meisterwerken zählen (mein Co-Admin schätzt zwar "Stage Fright"). - Auch die Farbe wurde nach "Sklavin des Herzens" erst wieder für das 3D-Spektakel "Dial M For Murder" benutzt. An den folgenden Filmen liesse sich verfolgen, wie bewusst er sie einsetzt, manchmal um des Effekts willen (die Fussspuren in "The Man Who Knew Too Much"), später sicher wie von dir vermutet hintergründig.

#12 Der Außenseiter

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Geschrieben 23. Februar 2012, 01:08

Jasmin und ich fanden RIFF-PIRATEN ja ganz fantastisch. :blush:

Die Selznick-Kollaborationen haben ja alle etwas breit angelegtes. Bei REBECCA habe ich bestimmt drei Mal gedacht, dass er jetzt zu Ende sei. ICH KÄMPFE UM DICH war ein Fest und da ich all die Volten - inklusive psychoanalytischem Blabla - mit Freud-en mitgemacht habe, war ich danach fix und fertig. Weiß gar nicht, ob wir an dem Tag noch was anderes gesehen haben / sehen konnten. So wirklich enttäuscht waren wir eigentlich nur von MR. UND MRS. SMITH. Der startete zwar gut durch zu Beginn, aber dann merkt man, dass Hitch nicht damit klar kommt, daraus keinen Krimi bzw. Thriller machen zu können.

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#13 Zodiac

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Geschrieben 23. Februar 2012, 01:26

Für Screwball Comedies war der Mann nicht gemacht. :muhaha: Falls es deinen "Blush" wegnimmt: Eine junge Bloggerin (jenny von "the gaffer") schwärmt auch für Riff-Piraten (eigentlich verrückt: Hitch war ein richtiger Daphne du Maurier-Verfilmer). Ich mochte sie nicht, ging aber als Kind mit der Erwartung "Thriller" an sie ran. Du wirst Laughton bekanntlich bei "Paradin" wieder begegnen, Peck, der eine wesentlich undankbarere Rolle als in "Ich kämpfe um dich" hat, auch. - Anschliessend konnte der Regisseur behaupten, er sei kein Hitchcock-Schauspieler. - Mir fuhr "Ich kämpfe um dich" auch ein, trotz der oft kritisierten Szene auf Skiern. Vermutlich hielt ich das psychoanalytische Geschwätz für aktuell. Schliesslich war Hitch auf der Höhe der Zeit: Auch Dmytryk, Lang und Ophüls nahmen sich der Gedanken an, mit denen die emigrierten Psychoanalytiker die USA bereicherten.

Zu "Rebecca" wird es dereinst (noch vor dem Urlaub, den ich mir zu genehmigen gedenke, eine Besprechung im Blog geben. Da warten aber noch fünf Filme in der Pipeline...

#14 Der Außenseiter

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Geschrieben 23. Februar 2012, 01:45

Beitrag anzeigenZodiac sagte am 23. Februar 2012, 01:26:

Mir fuhr "Ich kämpfe um dich" auch ein, trotz der oft kritisierten Szene auf Skiern. Vermutlich hielt ich das psychoanalytische Geschwätz für aktuell. Schliesslich war Hitch auf der Höhe der Zeit: Auch Dmytryk, Lang und Ophüls nahmen sich der Gedanken an, mit denen die emigrierten Psychoanalytiker die USA bereicherten.

Das ist schon alles sehr anständig. Mir ging es weniger darum, dass es unkorrekt wäre, aber manchmal die Gefahr der "Verlaberung" besteht. Da muss man sich auf jeden Fall drauf einstellen.

Skier-Szene: Sich an sowas zu stören ist albern. Die moderne Kameratechnik von heute führt mich auch auf eine Weise an Ereignisse heran, wie sie unmöglich für die menschliche Wahrnemung zu erkennen sind. Da sieht der Hintergrund dann auch oft unecht aus. Daran stört sich niemand. Ich glaube viele, die sich an so etwas stören, machen sich gar nicht klar, dass sie da etwas auf eine Weise zu sehen bekommen, wie sie nur der Film und infolgedessen auch eine enorme Künstlichkeit zustande bringen.

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#15 Thorsten Hanisch

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Geschrieben 23. Februar 2012, 15:28

Zitat

In der ersten Szene sind sie in leicht tristes, vermutlich aber realisitsches Braun gekleidet, am Ende regnet es und sie tragen Regenumhänge. Eines der Mädchen mit einem hellen Umhang sticht besonders hervor, als Mark zusammen mit seiner Frau das Haus der Mutter verlässt. Eine "Befreiung" symbolisierende Farbe?
Das klingt gar nichtmal schlecht! Danke!

Zitat

dass das Auftauchen der "zweiten" Madeleine nach der in Grau gekleideten "Toten" den Eindruck erweckt, er assoziiere Grün mit "vulgär"
Ich glaub eher, dass Hitchcock mit dem Wechsel von glänzenden auf matte Farben (bzw. auf das matte grün) die Angleichung an die soziale Schicht Scotties symbolisieren wollte. "Vertigo" läßt sich auch als Demaskierung von Superstar-Persona lesen und hier ist es vielleicht durchaus Absicht, dass Judy im zweiten Abschnitt Scottie in der Beschaffenheit der Stoffe angeglichen wird, sie "glänzt" nicht mehr, wie einstmals als Madeleine.

Zitat

Solche Threads werden hier wie überall nur beachtet, wenn man sich oberflächlich über das Thema auslassen kann; ansonsten lässt man sie leider in der Versenkung verschwinden.
Kein Problem, ich hab selber jahrelang ein Forum betrieben und war auf genug Foren dann und wann vertreten - ist überall ähnlich und im Social Media-Zeitalter sind etwas komplexere Themen sowieso ungern gesehen. Bin's also gewohnt.
Wobei das hier auch echt n bisschen schwierig ist. Aber faszinierend. Wie alles bei Hitch.

Zitat

Vor dem Hintergrund scheint mir die Farbe Grün als im Farbkreis entgegengesetzte Farbe eigentlich recht sinnvoll, oder nicht?
Mmmm....weiß nicht so recht, wenn Marnie z.B. in der zweiten Szene ein rotes Kleid tragen würde, dann ja (Zwiespältigkeit ihrere Charakters, siehe auch Lichtsetzung in der Toilettenszene).

Beitrag anzeigenDer Außenseiter sagte am 22. Februar 2012, 21:45:

Das Sofa könnte bspw. ein Symbol für das psychoanalytische Element des Filmes sein, Stichwort: Couch-Therapie. Das würde wiederum auf die Farbenlehre von Jung(?) (bin da gerade überfragt) verweisen, der Grün einen Sinn der Unreife, der Kindheit zuweist. Das Sofa könnte also ein Symbol für Marnies Kindheit sein.
DAS find ich sehr gut! Das paßt auch zur Szene 1. Lil ist ja ebenso ein Fall für die Couch, um's mal flapsig auszudrücken und außerdem ziemlich unreif-kindisch. Mmmmm....und Szene drei, das leere Sofa steht im Zusammenhang mit dem nun folgenden, therapeutischen Rückblick in die Vergangenheit....das dürfte hinhauen: Gerade nochmal reingeschaut: Marnie erzählt tränenerstickt von damals, kurzer Umschnitt auf Connery, Marnie in totaler Großaufnahme, Sofa, jetzt beginnt die Reise in die Vergangenheit.....HA! Ich wußte, doch, dass der olle Hitch das nicht einfach so reingepopelt hat. Eigentlich ganz einfach, hätt ich auch selber draufkommen können...grrr.... :)

Ich hab auch noch eine Idee für Szene 2 (Marnie flieht vor Mark):
Direkt nach der zweiten Sofa-Szene, kommt ja die Vergewaltigungs- oder Traumsequenz mit Marnie und Mark (Hitchcock gestaltet diese ja dermassen sublim, dass beides möglich wäre). Jedenfalls, da "grün" auch "jungfräulichkeit" symbolisiert und er die Hedren kurz vor der Defloration auf ein grünes Sofa setzt, könnte er damit einen Hint geben, dass sie Jungfrau ist, womit auch der nach der rätselhaften Marnie/Mark-Szene folgende Selbstmordversuch noch etwas stärker dramaturgisch unterfüttert wäre.

Zitat

Violett ist eine Farbe, die für den Konflikt aus Rot und Blau steht. Bei Rot kommen Alarm, Gefahr, aber auch Mut und Leidenschaft zusammen. Bei Blau die Kraft des Geistes und der Wunsch nach Heilung. Violett spiegelt den Schnittpunkt dieser Elemente wider und bedeutet auch Mut zur Erkenntnis.
Auch nicht schlecht, wobei Marnie der Mut/Willen zur Erkenntis ja eigentlich fehlt....ich hab mir das farbige Gewitter (die drei Farben entsprechen übrigens durchaus realen Färbungen, werden hier von Hitchcock aber überzogen gesättigt und wirken deshalb künstlich) so wie Blogga zurechtgelegt: In diesem Moment leiht Hitchcock die Kamera Marnie und wir sehen das Gewitter so, wie sie es wahrnimmt. Mark nimmt die Farben deshalb nicht war, weil die natürliche Farbgebung viel blasser, weniger auffällig ist. Das symbolische liegt hier vielleicht gar nicht in den Farben selber, sondern in der Art ihrer Akzentuierung.

Zitat

als auch der Bezug zur Unreife. Lil, die sich auf dem erwähnten grünen Sofa wälzt, macht nämlich ständig auf unreifes Kind, das seinen Schwager braucht (das niedliche Vorgehen eines kleinen Luders) - und dass Marnie wegen ihrer verdrängten Kindheit nie reifen konnte, passt auch dazu.
Genau! Paßt wunderbar!

Zitat

Es ist oft so, dass man - ich beziehe mich auf unseren Kulturkreis - einen Film nicht unbedingt gesehen haben muss, um mit Impulsen weiterzuhelfen
Seh ich im Prinzip auch so. Ich lese auch sehr viel über Filme, die ich mir erst sehr viel später oder oft auch gar nicht anschaue.

Bearbeitet von Thorsten Hanisch, 23. Februar 2012, 15:32.


#16 Der Außenseiter

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Geschrieben 23. Februar 2012, 16:03

Beitrag anzeigenThorsten Hanisch sagte am 23. Februar 2012, 15:28:

Auch nicht schlecht, wobei Marnie der Mut/Willen zur Erkenntis ja eigentlich fehlt...


Genau, deshalb...

Beitrag anzeigenThorsten Hanisch sagte am 23. Februar 2012, 15:28:

Das symbolische liegt hier vielleicht gar nicht in den Farben selber, sondern in der Art ihrer Akzentuierung.


mus sich dies nicht ausschließen. Es könnte eine recht kunstvolle Darstellung der Psychodynamiken Marnies sein.

Man geht in der Psychotherapie immer davon aus (noch auf Kant zurückgehend), dass im Patienten ein Wunsch zur Heilung besteht oder zumindest ein Wunsch zur Erkenntnis. Dieser wird aber blockiert durch den Patienten selber bzw. durch seine Abwehrmechanismen. Die Durchlaufung eines Heilungsprozesses ist deshalb eine harte Nuss, da sich der Patient mit Strategien, die ihn psychisch einigermaßen stabil halten, selbst im Wege steht, weil er den eigentlichen Konflikt, der mit der traumatisierenden Erfahrung verbunden ist, nicht an sich heranlassen will und ihn eben diese Strategien auf lange Sicht schädigen. Abseits der Psychoanalyse würde man das in der behavioral orientierten Therapie auch einen negativen Verstärker nennen. Insofern ist der Wechsel von Rot über Violett zu Blau eine Durchlaufung der inneren Zerrissenheit Marnies. Man kann das Ganze dann noch auf das Drei-Instanzen-Modell Freuds übertragen. Rot steht für das Es, also die Triebe, welche keine Heilung wünschen, da sie weitermachen wollen wie immer und deshalb alles abblocken, Blau steht für das Über-Ich, welches an Wertnormen vernunftorientiert versucht den Wunsch nach Heilung zu stützen, Violett ist das Ich, welches versuchen muss die Conclusio aus beiden zu finden. Da Violett durch Rot und Blau entsteht, wäre auch dass sinnhaft. Außerdem unterstreicht diese Mischfarbe die Fragilität von Marnies Charakter.

Ob sich das der gute Hitch alles genauso gedacht hat, ist fraglich und letztlich nicht so wichtig. Es ist ja da (also im Film), aber da Hitch von der Psychoanalyse besessen war, nicht völlig außerhalb des Möglichen.

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#17 Zodiac

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Geschrieben 23. Februar 2012, 17:02

@Der Aussenseiter
Da stimme ich dir völlig zu: Die Frage nach dem, was der Schöpfer wollte, kann zwar interessant sein (Goethe hielt sich sogar für sehr interessant). Letztlich aber ist das Werk da, und wir Rezipienten machen etwas aus ihm. Zum Glück sind wir uns - auch von Jahrzehnt zu Jahrzehnt - nicht immer einig. Auf diese Weise lebt es weiter, wenn nicht plötzlich der Konsenus einzieht, es sei weitere Beachtung nicht wert. :)

#18 Thorsten Hanisch

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Geschrieben 24. Februar 2012, 00:58

@Außenseite: Super! Vielen Dank!

Noch eine Frage: Was fällt euch zur "Liebessszene" auf dem Schiff zwischen Mark und Marnie ein? Vergewaltigung oder Traum?

#19 bekay

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Geschrieben 24. Februar 2012, 01:30

Beitrag anzeigenThorsten Hanisch sagte am 24. Februar 2012, 00:58:

Vergewaltigung oder Traum?

Schließen sich diese Möglichkeiten etwa gegenseitig aus? :haeh:

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#20 Zodiac

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Geschrieben 24. Februar 2012, 01:48

Beitrag anzeigenThorsten Hanisch sagte am 24. Februar 2012, 00:58:

@Außenseite: Super! Vielen Dank!

Noch eine Frage: Was fällt euch zur "Liebessszene" auf dem Schiff zwischen Mark und Marnie ein? Vergewaltigung oder Traum?

Ich bin in meiner Besprechung kurz auf die Szene zu sprechen gekommen. Von einem Traum gehe ich nicht aus, allerdings auch nicht von etwas, was Mark als Vergewaltigung wahrnahm (obwohl sie ihn vorher mehrere Male auf ihren Unwillen hinwies). Es kam mir einfach so vor, als glaube sie ihm ein Gesicht zu zeigen, das er so nicht wahrnahm. Er ging vermutlich - und das ist eine Situation, die bekanntlich auch in der Realität häufig vorkommt - davon aus, sie sei "bereit". Spätestens das Auffinden seiner Frau im Swimming Pool dürfte ihn auf seinen Irrtum hingewiesen haben.

@bekay
Gute Frage. Mark's Reaktion auf den Suizdversuch seiner Frau (ein zynisches Versprechen, wie er sie in Zukunft behandeln werde) lässt zumindest auf ein reales Geschehen deuten. Als die beiden wieder im Herrenhaus zurück sind, gibt er Marnie dann auch detaillierte Instruktionen, wie der Schein einer Ehe aufrechterhalten werden soll (die treue Gattin begleitet den Gatten zur Haustür, küsst ihn eventuell und winkt ihm liebevoll nach).

Trotzdem: Die Frage nach dem Träumerischen, in beinahe somnambulem Zustand wahrgenommenen Ereignissen könnte mir bei meiner inskünftigen "Rebecca"-Besprechung von grosser Hilfe sein. Eine neue Sichtung hat mich gerade daran erinnert, dass dieses unwirkliche, wie im Traum wahrgenommene Manderley wie der absolute Gegensatz zum Herrenhaus in "Marnie" wirkt.

#21 Thorsten Hanisch

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Geschrieben 24. Februar 2012, 02:22

Beitrag anzeigenZodiac sagte am 24. Februar 2012, 01:48:

Ich bin in meiner Besprechung kurz auf die Szene zu sprechen gekommen.
Stimmt, entschuldigung.

Von einem Traum geh ich eigentlich auch nicht aus, was mich aber so irrtiert ist, dass Hitch die linke Gesichtshälfte der Hedren - ähnlich wie in der Toilettenszene - im Dunklen läßt und beim Gegenschuss auf Connery ist dessen rechte Gesichtshälfte im Dunklen. Ich hab mir das so zusammengereimt, dass zum einen hier Connerys dunkle, animalische Seite zum Ausbruch kommt (er hat ja davor schon Vorstöße Richtung Sex gemacht) und zum anderen wird auf ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis der beiden verwiesen. Marnie hat Angst, dass Mark sie ausliefert und Mark hat in Marnie seine Beute, seinen Fetisch (er reagiert ja auf Marnies erstarrtes Gesicht überhaupt nicht, sondern ist eher mit Vergnügen bei der Sache) gefunden.

So oder so: Irritierend find ich auch die nächste Szene am nächsten Morgen: Auf Marnies leerem Bett ist ein Kopfkissen deutlich benutzt, das andere aber nicht und Connery wacht in seinem Bett nebenan auf? Klar, theoretisch möglich, schnell die bewegungslose Marnie bespringen und wieder zurück in die Heija. Aber irgendwie schon schräg.


.

#22 Thorsten Hanisch

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Geschrieben 24. Februar 2012, 20:32

Hat jemand eine Idee, wieso Hitch das Ende, den Rückblick in die Vergangenheit in braune Farbe tunkt?

#23 Zodiac

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Geschrieben 24. Februar 2012, 21:04

@Einsatz von bedeutungsschwangeren Licht- und Schatteneffekten
Wenn es etwas gibt, was Hitch schon in seiner Schwarzweisszeit meisterhaft beherrschte, dann war es der Einsatz von Licht und Schatten, die dem Zuschauer etwas über die Figur erzählten oder ihn auch über ihr Wesen täuschten. Hier eine meisterhafte Aufnahme von Laurence Olivier in "Rebecca":

Eingefügtes Bild

Um Spoiler zu vermeiden, gehe ich nicht auf Details zum Bild ein. - Ich halte also deine Erklärung der Effekte in der erwähnten Szene für durchaus nachvollziehbar.

@Morgen nach der Entjungeferung
Die Nacht endet mit dem leeren, abwesenden Gesicht der Frau (beherrscht sie bereits der Gedanke an Suizid?) und der Fratze des sie besteigenden Stiers. Am Morgen sieht man das von dir beschriebene Bett. Der Zuschauer soll sich seine eigenen Gedanken über die Zeit dazwischen machen - und sie dürften durchaus in die von dir erwähnte Richtung gehen (nach dem Sex legt sich der Mann erschöpft auf die Seite und nimmt gar nicht wahr, was die Frau tut). Interessant vor allem die von Mark zynisch gelstellte Frage, weshalb sie sich nicht gleich über Bord gestürzt habe. Diese Frage stellt sich nämlich wirklich. Wollte Marnie gar nicht sterben?

@Braune Farbe
Die Bedeutung solcher Viragierungen hat mich schon im Zusammenhang mit William Dieterles "Portrait of Jennie" (1948) beschäftigt (diesmal gibts keinen Link zur Besprechung!), dessen letzte Szenen einen Grün- respektive Braunstich haben. Ich denke, solche Viragierungen sind von der Bedeutung her (abgesehen von diversen asiatischen Filmen vielleicht) nicht eindeutig festgelegt. Soll hier eine Vergangenheit heraufbeschworen werden, deren eigentliche "braune" Wärme einer Kindheit durch das alles überschwemmende Rot zerstört wird? - Ist nur so eine Idee.

#24 Thorsten Hanisch

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Geschrieben 24. Februar 2012, 23:58

Beitrag anzeigenZodiac sagte am 24. Februar 2012, 21:04:

Interessant vor allem die von Mark zynisch gelstellte Frage, weshalb sie sich nicht gleich über Bord gestürzt habe.
Worauf Marnie antwortet: "Ich hatte nicht die Absicht die Fische zu füttern, ich wollte mich umbringen." Irgendwie auch eine etwas merkwürdige Antwort, aber ich geh mal davon aus, dass sie tatsächlich Angst hatte, von Fischen angeknabbert zu werden, da sie zuvor als Person gezeigt wird, die durchaus Wert auf ihr Aussehen legt.

Seltsamer Dialog übrigens auch am Ende des Film: Marnie fragt, ob sie denn jetzt ins Gefängnis gehen muss, Mark meint, nicht, nachdem, was er zu erzählen hat und am Ende meint Marnie "Ich bleib lieber bei Dir als ins Gefängnis zu gehen." - hab ich ehrlich gesagt nicht so wirklich verstanden.

Zitat

Soll hier eine Vergangenheit heraufbeschworen werden, deren eigentliche "braune" Wärme einer Kindheit durch das alles überschwemmende Rot zerstört wird?
Mmmmm....gar nicht übel...

Da aber die Farbe eher matt und in Kombination mit der siffigen Kulisse eher trostlos wirkt, hab ich mir gedacht, dass damit zum einen vielleicht auf die ärmlichen Verhältnisse hingewiesen wird (braun war im Mittelalter die Farbe der Armen) und zum anderen ist das ganz schlicht die Patina der Vergänglichkeit, also braun wie bei alten Fotos und so. Vermute ich.

Mmmmmmm......

#25 Johannes

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Geschrieben 27. Februar 2012, 19:34

es gibt ein ganz interessantes buch namens "If It's Purple, Someone's Gonna Die: The Power of Color in Visual Storytelling". das könnte vielleicht weiter helfen. ich glaube, da wird sogar auch direkt auf marnie eingegangen, bin mir aber nicht mehr sicher.





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