Ich würde sagen, das Meta-Konzept der Serie war in der ersten Staffel noch nicht so ohne weiteres erkennbar, ich fand sie spannend und konnte auch mit den Figuren ausreichend mitgehen, aber als dann ab der dritten Staffel zu den Flashbacks auch noch Flash-Forwards hinzukamen, dachte ich "Hui!" und plötzlich schien alles möglich. Das wurde dann noch weiter getrieben mit Zeitschleifen und alternativen Realitäten, einem Spiel mit narrativen Ebenen, die ich so in einer Serie noch nicht gesehen hatte. Um so bedauerlicher, daß dann in der letzten Staffel zurückgerudert wurde, zu einem zwar schlüssigen, aber unbefriedigedem Ende hin. Das Problem haben aber wohl viele Serien, die während ihrer Laufzeit ein unübersichtliches Pantheon an Mysterien aufbauen, bei den X-FILES hatte ich einen ähnlichen Eindruck.
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LOST
Erstellt von ambiente, 09.02.2010, 14:58
65 Antworten in diesem Thema
#61
Geschrieben 16. Juni 2010, 01:51
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#62
Geschrieben 16. Juni 2010, 11:55
Also nach bekay's letzter Ausführung kann ich mich mit der potentiellen Faszination von LOST schon viel eher anfreunden, vor allem da auf die Bereitschaft des Zuschauers verwiesen wird. Mit dem Gedanken nehme ich etwas Abstand von der 'schlechten Schreibe' und sag' mal, dass mir solch narrativ-virtuose Strukturen mit dem Überraschungseffekt im Handgepäck einfach nix geben.
@pasheko und alternative Realität: Da bin ich wohl durch Star Trek vorbelastet. Da wurde das schon bis zum Erbrechen zelebriert. (naja, Spaß, der Vergleich hinkt natürlich gewaltig)
@pasheko und alternative Realität: Da bin ich wohl durch Star Trek vorbelastet. Da wurde das schon bis zum Erbrechen zelebriert. (naja, Spaß, der Vergleich hinkt natürlich gewaltig)
#63
Geschrieben 16. Juni 2010, 23:01
Vielen Dank für Eure ausführlichen Kommentare. Jetzt ist mir das um einiges deutlicher, bekay, was Du meinst. Eine sehr zurückhaltende Herangehensweise... finde ich lobenswert. Ich weiß aber nicht, ob ich auf die Intention ganz verzichten mag: irgendwas werden sich die Autoren doch gedacht haben, bei einer Sache, die mit ihrer Konstruiertheit so überdeutlich umgeht! Und verstörend ist es umso mehr, wenn die Chose konventionell aufgelöst wird, wie pasheko meint.
Dann schreibst Du, die Serie würde ihre Gemachtheit mitreflektieren. Tut sie das wirklich, oder führt sie ihre Gemachtheit nur vor? Und wenn sie es tut, was sagt sie denn über sich aus?
Ein weiteres Problem: pashekos Ansicht scheint Deine zu ergänzen. Doch bereits so ein Wörtchen wie Meta-Konzept weist ja schon auf eine Zielgerichtetheit hin! Also doch ein Graben zwischen Euren Positionen?
Und Bobs Position mitgedacht, wo führte es denn hin, wenn die Serie nur auf sich selbst verweist? Hat man einmal diese Struktur erkannt, erübrigt es sich doch eigentlich, noch weiter zu gucken.(?) Ist LOST eine Serie, die sich selbst abschafft? (-aber vielleicht verrenne ich mich jetzt auch gerade total.)
Dann schreibst Du, die Serie würde ihre Gemachtheit mitreflektieren. Tut sie das wirklich, oder führt sie ihre Gemachtheit nur vor? Und wenn sie es tut, was sagt sie denn über sich aus?
Ein weiteres Problem: pashekos Ansicht scheint Deine zu ergänzen. Doch bereits so ein Wörtchen wie Meta-Konzept weist ja schon auf eine Zielgerichtetheit hin! Also doch ein Graben zwischen Euren Positionen?
Und Bobs Position mitgedacht, wo führte es denn hin, wenn die Serie nur auf sich selbst verweist? Hat man einmal diese Struktur erkannt, erübrigt es sich doch eigentlich, noch weiter zu gucken.(?) Ist LOST eine Serie, die sich selbst abschafft? (-aber vielleicht verrenne ich mich jetzt auch gerade total.)
Bearbeitet von Bastro, 16. Juni 2010, 23:03.
#64
Geschrieben 16. Juni 2010, 23:39
Bastro sagte am 16. Juni 2010, 23:01:
Dann schreibst Du, die Serie würde ihre Gemachtheit mitreflektieren. Tut sie das wirklich, oder führt sie ihre Gemachtheit nur vor? Und wenn sie es tut, was sagt sie denn über sich aus?
Bastro sagte am 16. Juni 2010, 23:01:
Und Bobs Position mitgedacht, wo führte es denn hin, wenn die Serie nur auf sich selbst verweist? Hat man einmal diese Struktur erkannt, erübrigt es sich doch eigentlich, noch weiter zu gucken.(?)
Bastro sagte am 16. Juni 2010, 23:01:
Ist LOST eine Serie, die sich selbst abschafft? (-aber vielleicht verrenne ich mich jetzt auch gerade total.)
Aber nähme ich den Satz jetzt nicht ganz so ernst, würde ich ihn dahingehend verfeinern und sagen: LOST ist eine Serie, die die Wichtigkeit des Erzählten abschafft und die Wichtigkeit des Erzählens überdeterminiert.
#65
Geschrieben 17. Juni 2010, 06:48
bekay sagte am 16. Juni 2010, 23:39:
Nein, eben gerade nicht. Ich würde sagen, dann kann eben eine fast kindliche Faszination für diese Erzähltätigkeit entstehen. Ich würde die Serie dann mit einem Traum vergleichen oder einer kindlichen Erzählung, die immer wieder neue, vollkommen disparate Ereignisse an die Kette hängt. ("Und dann saß der Ritter auf einem Kamel... und das flog über den See zum Schloss... und dort wurde die Prinzessin gefangen gehalten von der bösen Kindergärtnerin... ihre zwei Löwen bewachten das Verließ usw. usf.")
[...]
Aber nähme ich den Satz jetzt nicht ganz so ernst, würde ich ihn dahingehend verfeinern und sagen: LOST ist eine Serie, die die Wichtigkeit des Erzählten abschafft und die Wichtigkeit des Erzählens überdeterminiert.
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Aber nähme ich den Satz jetzt nicht ganz so ernst, würde ich ihn dahingehend verfeinern und sagen: LOST ist eine Serie, die die Wichtigkeit des Erzählten abschafft und die Wichtigkeit des Erzählens überdeterminiert.
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