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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE GREAT ESCAPE (John Sturges/USA 1963)



"What do they call a mole in Scotland?" - "A mole."

The Great Escape (Gesprengte Ketten) ~ USA 1963
Directed By: John Sturges


Süddeutschland, 1944: Um sie in schöner Übersicht zu halten, werden die aufgrund ihrer unentwegten Ausbruchsversuche berüchtigsten alliierten Kriegsgefangenen in ein speziell für sie errichtetes, von dem systemkritischen Luftwaffenoffizier von Luger (Hans Messemer) geleitetes Lager übersandt. Natürlich nutzen die Gefangenen den Vorteil ihrer Situation und planen einen Massenflucht, der in erster Linie dazu dienen soll, eine möglichst große Teile des Staatspersonals in Anspruch nehmende "zweite Front" im Landesinneren aufzubauen. Trotz diverser Rückschläge gelingt rund siebzig Ausbrechern die Flucht, doch am Ende kommen nur drei von ihnen tatsächlich durch.

"The Great Escape" dürfte der positivst gestimmte mir bekannte Kriegsfilm sein. Weder verwendet er, wie es sonst üblich ist, viel Zeit darauf, die Nazis als dämonischen Überfeind zu denunzieren, noch hält er sich mit missmutigen Situationsschilderungen der an Leib und Seele geschundenen POWs auf. Tatsächlich propagiert die Geschichte eher den Wert ungebrochener Kampfesnatur im Angesicht von Unterdrückung und Ungerechtigkeit und liefert dabei einen auf den ersten Blick der Situation unangemessen fröhlich erscheinenden Abenteuerfilm für Männer. Selbst die wenigen im Film vorkommenden Deutschen werden nicht durch die Bank unsympathisch gezeichnet: Oberst von Luger etwa ist der geborene Offizier, zudem von adligem Geblüt - den Hitlergruß vollzieht er nur äußerst widerwillig und die "Kollegen" von Gestapo und SS empfindet er offenkundig als lästiges Diktaturgeschmeiß, dem jede echte Soldatenehre vollkommen abhold ist. Eine Art Stauffenberg ohne Kamikazeallüren. Die Gefangenen derweil präsentieren sich als durch die Bank liebenswerter Haufen ganzer Kerle, von denen man jeden einzelnen bereitwillig zum Wochenendsumtrunk mit in seine Stammkneipe nähme. Kein einziger Verräter darunter, kein Opportunist. Jeder passt auf jeden auf, ein Hohelied auf Kamerad- und Freundschaft.
Trotz seiner imposanten Spielzeit bewerkstelligt es der hell und farbenfroh bebilderte und von der flotten Marschmusik Elmer Bernsteins getragene Film, nicht eine Sekunde durchzuhängen - eine phantastische Regieleiustung von Sturges und ein Musterexempel für die Schaffung einer dichten, von konstanter Spannung getragenen Atmosphäre. Und wenn Steve McQueen dann am Ende einmal mehr lausbübisch grinsend in seine Einzelzelle im Bunker zurückkehrt, den Baseballhandschuh in der Hand, und kurz darauf das vertraute "plick-plack" zu vernehmen ist, während der traurig dreinblickende Gefreite vor der Kerkertür die Hacken klatscht, dann kann man gewiss sein, eines der hoffnungsvollsten Happy-Ends des Kriegsfilms mitnehmen zu dürfen. Perfekt.

10/10

John Sturges POW Nationalsozialismus Widerstand WWII



Ich fand den ja eher so là là. Vor zwei Jahren zum ersten Mal gesehen und er hat mich nicht wirklich gelangweilt oder verärgert, aber ich fand ihn doch schon sehr 'outdated'. Die flachen Gags, der schrecklich penetrante Score (im Cartoon-Modus) und dann noch diese FÜRCHTERLICHEN Akzente. Dabei wäre es ja unlängst kein Novum gewesen, Fremdsprachen akkurat einzufangen (zB The Third Man) (vielleicht reißt es da auch paradoxerweise die Synchro wieder raus, keine Ahnung). Bei Bronson war ich mir nicht sicher, ob er für extra so grottig spielt. And so on.
Ich vermute, dass das so ein Oceans Eleven seiner Zeit war: Blockbuster, Stars en masse, aber durchgängig brav und geschniegelt.

Das ewige in den Knast wandern von McQueen fand ich aber auch sehr witzig. Sowieso unterhaltsam, nur kann ich den allgemeinen Stellenwert nicht teilen.
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Das tut mir leid für dich, wirklich :(
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No harm done. :happy:
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Vermutlich ist das einer der Filme, die mit einem wachsen wollen. Über "Star Wars" würde ich auch bloß lachen, hätte ich ihn zum ersten Mal mit 25 gesehen.
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Hm. D'accord. Da will ich auch nicht dran rum stänkern, habe selbst eine große Anzahl von Filmen, die ich seit jungen Tagen mit mir trage und mir mein altes Gefühl behalten kann. Persönliche Sache.
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Mir fällt jetzt erst auf, dass du ja auf mein Alter geschielt hast (27 - 2 = 25). 'Bob mag Great Escape nicht, wie alt ist der denn?' :frenzy:

( ;) )
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Ich kenne eben meine kleinen Pappenheimer :kork:
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Funxton

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