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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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PHANTOM LADY (Robert Siodmak/USA 1944)



"You hate him, don't you?" - "Yes. I hate him."

Phantom Lady (Zeuge gesucht) ~ USA 1944
Directed By: Robert Siodmak

Der Ingenieur Scott Henderson (Alan Curtis) flaniert nach einem Streit mit seiner Frau durch die New Yorker Nacht. In einer Bar lernt er eine nicht minder verzweifelt scheinende Frau (Fay Helm) kennen und geht kurzerhand mit ihr in eine Nachtclub-Revue. Danach trennt man sich freundschaftlich und - anonym. Wieder zu Haus wartet bereits die Polizei auf Scott - seine Frau wurde erdrosselt. Da alle Indizien gegen ihn sprechen, seine mysteriöse Bekanntschaft unauffindbar bleibt und ihn keiner der übrigen Zeugen wiedererkennen will, wird Scott nach einem Mordprozess zum Tode verurteilt. Seine ihn liebende Sekretärin Carol (Ella Raines) setzt jedoch alles daran, Scotts Alibi, die 'Phantom-Lady', wiederzufinden und setzt dabei auch auf die Hilfe von Scotts bestem Freund Jack Marlow (Franchot Tone) - nicht ahnend, dass dieser wahnsinnig ist...

Mein liebster Film von Robert Siodmak und ergo auch einer meiner liebsten films noirs. Die Gründe dafür sind eher persönlicher Natur: Ich kenne "Phantom Lady" bereits seit vielen Jahren und er hatte somit ausgiebig Zeit, sich mit Widerhaken in meinem Gedächtnis festzuklammern. Mit Ella Raines, deren überaus bewusste erotische Ausstrahlung mich jedesmal wieder voll in Beschlag nimmt, wenn ich den Film sehe, bietet Siodmak eine der bezauberndsten Darstellerinnen jener Tage auf, mit Franchot Tone einen der besten Kinopsychopathen; mit Alan Curtis einen gezielt farblos gehaltenen, schwächlichen Helden in der Todeszelle, wie geschaffen für eine faszinierende Geschlechterreduktion, der ohne den haltlosen Wagemut und den Einsatz einer ihn Liebenden termingerecht auf dem Stuhl zu brutzeln hätte; mit dem wie immer bedauenswert kleinen Elisha Cook Jr. als orgiastisch aufspielenden Drummer bei einer versoffenen Jam-Session, in der mit der Raines ohne Körperkontakt koitiert, eine weitere bombastische Performance. Dazu gibt es von Woody Bredell vorzügliche photographierte, hochkonzentrierte Impressionen des nächtlichen Molochs Manhattan, hier wäre zuvorderst die absolut monolithische Bahnhofsszene zu nennen. Ein Meisterwerk in allen Belangen, jetzt endlich auf DVD zu haben.

10/10

Robert Siodmak Cornell Woolrich New York Madness film noir



Puh, die erste Hälfte war richtig genial, insbesondere die Sequenz mit dem verrückten Drummer, aber als es mehr und mehr in Richtung Auflösung ging, löste sich auch meine Faszination für die Erzählung auf. Aber vielleicht kommt der beim zweiten Mal besser, wenn weniger die Spannungssucht zählt.
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Vielen Dank für den schönen Eintrag und den Wink mit der Koch Media Dvd. Hab ich doch tatsächlich in der Noir Reihe verpasst. War übrigens einer der ersten Noirs, die ich mit recht jungen Jahren sah. Freu mich schon auf ein Wiedersehen :)
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Funxton

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