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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE CHANGELING (Peter Medak/CA 1980)



"That house is not fit to live in. It doesn't want people."

The Changeling (Das Grauen) ~ CA 1980
Directed By: Peter Medak

Nach den Unfalltoden von Frau (Jean Marsh) und Tochter (Michelle Martin) wagt der depressive Komponist und Musiklehrer John Russell (George C. Scott) einen Neuanfang an der Westküste. Vor den Toren von Seattle mietet er ein feudales Anwesen, in dem einst die Familie des wohlhabenden Senators Carmichael (Melvyn Douglas) lebte. Bald schon stellt John fest, dass in dem Haus einiges nicht mit rechten Dingen zugeht; regelmäßiges nächtliches Hämmern weckt ihn aus dem Schlaf, in einer verrammelten Dachkammer finden sich Hinweise auf ein früheres Kinderzimmer. Eine Séance bringt schließlich etwas mehr Licht in die Sache: Der Geist eines kleinen Jungen namens Joseph geht hier um und findet aus bestimmten Gründen keine Ruhe. Jene Ursachen aufzudecken, dafür hat Joseph John auserkoren...

Ein vergleichsweise leiser, bald kammerspielartiger "Haunted House"-Film, der sich allzu früh um seine eigene Wirkung bringt, indem er einen Schwenk vom Auftreten der übernatürlichen Geschehnisse hin zur investigativen Arbeit John Russells vollzieht. Tatsächlich geht es ab etwa der Hälfte des Films eigentlich gar nicht mehr darum, dass es im Carmichael-Anwesen spukt, sondern nurmehr darum, warum es dort spukt und wie man den entrückten Ereignissen Abhilfe leisten kann. Es stellt sich heraus, dass der altehrwürdige Senator nur ein Schattenmann ist, der einst im Kindesalter die Rolle des von seinem Vater ermordeten, weil behinderten, echten Joseph Carmichael angenommen und über die Jahrzehnte hineg ein falsches, verlogenes Leben mit einem fremden Vermögen geführt hat. Diese ungerechte Scharte will Joseph, der Geist, endlich ausgewetzt sehen.
Für meinen Geschmack lässt sich Medak allzuviel Zeit mit der Klärung jenes Falls, was dafür sorgt, dass "The Changeling" sich in der zweiten Hälfte hin zum parapsychologisch konnotierten Detektivkrimi wendet und einen Großteil seiner zuvor so eifrig evozierten, unheimlichen Atmosphäre einbüßt. Darstellerisch und formstilistisch präsentiert der Film sich allerdings als durchweg erlesen.

6/10

Peter Medak Seattle Haus Spuk Geister



Verstehe Deinen Vorbehalt nicht wirklich. Wenn ich mich recht entsinne, ist auch die zweite Hälfte voller unheimlicher Schatten, knarrender Dielen und der Ungewißtheit, was die Geister eigentlich wollen. Die Unklarheit über die weitere Entwicklung, ob von den Toten Aufklärung oder Blutsühne gefordert wird, bescherte mir stimmiges Gruseln. Half natürlich auch den Film nächtens in vollkommener Dunkelheit zu sehen.
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Es ist ja so eine Sache mit dem "stimmigen Gruseln": Was dem einen massive Gänsehäute verabreicht, lässt den anderen manchmal bloß ratlos dreinglotzen und umgekehrt. Ich hätte mir von Medak hier und da jedenfalls etwas mehr Mut zu offensiverem Kintopp gewünscht.
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Funxton

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