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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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INTOLERABLE CRUELTY (Joel Coen/USA 2003)



"I'm sentimental."

Intolerable Cruelty (Ein (un)möglicher Härtefall) ~ USA 2003
Directed By: Joel Coen

Der als absolut sichere Bank geltende Scheidungs-Staranwalt Miles Massey (George Clooney) verliebt sich in Marilyn Rexroth (Catherine Zeta-Jones), die geschiedene Frau eines seiner Klienten (Edward Herrman). Diese jedoch ist nicht nur eine mit allen Wassern gewaschene Abzockerin, sondern auch enorm rachsüchtig. Das bekommt Massey zu spüren, als Marilyn ihn mittels eines geschickt eingefädelten Gaunerstücks selbst in den Ehe- und dann in den ruinösen Scheidungshafen lockt. Ist da am Ende aber nicht doch so etwas wie Liebe?

Der Titel ist Programm bei diesem erschreckend mediokren Kettenglied im coen'schen Gesamtwerk, das vermutlich bereits durch den originären Fremdursprung der Geschichte im Vorhinein zum Scheitern verurteilt war. Von den doppelbödigen Regieeinfällen des Bruderpaars ist hier faktisch nichts mehr übrig, stattdessen gibt es eine fast schon als ordinär zu bezeichnende Star-RomCom, die gern die Chuzpe klassischer Screwball-Romanzen oder stilvoller Komödien wie "Designing Woman" vorweisen würde, in der jedoch bestenfalls die wie immer überragende, diesmal bonbonfarbene Kamerarbeit Roger Deakins' überzeugen kann. Ansonsten ist der Film von Grundauf unsympathisch, wirkt in seiner Botschaft vom Sieg der wahren Liebe über den schnöden Materialismus völlig gestelzt und ist bis auf ein paar wenige Ausnahmen hoffnungslos unkomisch. Wo sind die Verlierer, die Charakterköpfe, die dicken Choleriker? Wo die Buscemis, Turturros, Goodmans, Politos, Shalhoubs? Dennoch: Um wirklich durch die Bank schlecht zu sein fehlt es wiederum am völligen Versagertum; einen rundum beschissenen Film bekommen die Coens wahrscheinlich selbst mit "Fremdunterstützung" nicht auf die Reihe. Sieht man sich den Film, wie ich jetzt, im Zuge einer Werkschau an, wirkt er wie eine erzwungene Atempause, wie das gescheiterte Experiment, den artistischen Aktionsradius auf andere, gemäßigtere Sehgewohnheiten hin zuzuspitzen oder auch nur kurzfristig mal dorthin auszuweichen. Am Ende bleibt jedoch nicht viel reell Verwertbares.

4/10

Coen Bros. Ehe Scheidung Femme fatale



Du unternimmst in den letzten Besprechungen aber auch alles, um mich zu ärgern. :mad: Sorg zuerst einmal dafür, dass dein Gebiss so perfekt aussieht wie das von Clooney; dann kannst du meinetwegen ein paar Kritikpunkte zu diesem unterschätzten Film anbringen! - Manche Leute sollte man einfach in den Arsch stechen ... grummel ... grummel ...
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Bussi :)
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Ich schließe mich Zodiac an. Wenn, dann sollte man das reibungsfreie Remake von Ladykillers bashen, das nada Zugewinn gegenüber dem Original bringt und auch in der zeitlichen Transformation nicht funktioniert.
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Ich find beide Filme scheiße. Als Coen-Werke sogar sehr scheiße.
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Da wiederum schliesse ich mich The Critic an. Funxton hat ganz offensichtlich keine Ahnung, dass man Ealing-Comedies nicht für Remakes missbraucht - schon gar nicht für solche mit Tom Hanks. Hingegen ist im Zeitalter der öden RomComs jede erfrischende Screwball Comedy ein seltener Genuss. Und dies erst recht, wenn sie mit einem Stich in den Arsch beginnt. :P

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren: The Critic und ich entwickeln uns langsam zum Traumpaar von ff. :love:

Und @Howie Munson:
Wenn ich einen Coen Scheisse finde, so ist es "Burn After Reading". Muss dem Ding aber noch eine zweite Chance abringen, bevor ich es definitiv unter "Scheisse" archiviere.
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Zodiac sagte am 17. August 2012, 14:40:

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren: The Critic und ich entwickeln uns langsam zum Traumpaar von ff. :love:

Also, meinen Segen habt ihr :kasi:
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Funxton

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