"Prepare to die, Peter Pan!"
Hook ~ USA 1991
Directed By: Steven Spielberg
Peter Pan (Robin Williams) ist jetzt um die 40, trägt Bauch, Brille und Fliege, hat zwei Kinder namens Maggie (Amber Scott) und Jack (Charlie Korsmo), ist Industrieanwalt und ein verklemmter Spießer, der zum Lachen in den Keller geht und dem sein Handy zum wichtigsten Alltagsgegenstand geworden ist. Der Grund: An seine Vergangenheit als Peter Pan, der Junge, der fliegen und ins Nimmerland reisen kann und niemals alt wird, kann der Mann sich mit keinem Deut mehr erinnern. Als Peter samt Familie seine Adoptiv-Großmutter Wendy (Maggie Smith) in London besuchen kommt, entführt sein alter Erzfeind Captain Hook (Dustin Hoffman) Maggie und Jack ins Nimmerland, um Peter dorthin zu locken und seine alte Rache zu vollenden. Mithilfe der emsigen Elfe Tinkerbell (Julia Roberts) schafft der einstige Recke es zurück zu alter Form.
Weia, war das eine Tortur. Offenbar schwer beeindruckt von dem wunderbaren "The Adventures Of Baron Munchhausen" seines Kollegen Terry Gilliam, der alles vorbildlich richtig macht, was "Hook" seinerseits so vorbildlich falsch macht, begab sich auch Steven Spielberg an die Sektion eines klassischen Märchenabenteuers, unterzog es einer postmodernistischen Revision und spie es danach Richtung Publikum wieder aus, verklebt als großer bunter Schleimball mit zuckerwattigem Sabber und hoffnungslosem Dopaminüberschuss. Das filmische Äquivalent zum Diabetes mellitus sozusagen. Zugleich ein Wendy-, äh, Wendepunktsfilm, der Spielbergs omnipräsente Tendenz zum Größenwahn so gut illustriert wie vermutlich kein anderer. Glücklicherweise honorierte das Publikum dieses schweineteure Experiment nicht mit allzu sehr wehenden Fahnen; weiß der Deibel, was uns danach noch für größenwahnsinniges Kirmeskino ins Haus gestanden wäre.
"Hook" möchte viel berichten: Von der Fähigkeit, sich auch als Erwachsener ein großes Stück Kinderseele zu bewahren und im Herzen jung zu bleiben; andererseits jedoch auch von der Qualität, sich den ernsteren Dingen des Lebens zuzuwenden, sprich: eine Familie zu gründen. Im Prinzip keine sonderlich komplexen Diskurse, aber dermaßen umständlich und quälend selbstbezogen dargeboten, dass es zu einer Folter wird, diese ellenlang gedehnte Kindergeburtstagsparty ertragen zu müssen. Wir alle kennen die böse Kritikerfloskel, derzufolge das Gegenteil von gut gut gemeint sei; mir fällt kein Film ein, auf den dies mit solcher Passgenauigkeit zutrifft wie "Hook". Man kann nur von Glück reden, dass der Meister hiernach noch einmal die Kurve gekriegt hat. Es hätte auch sein Ende sein mögen. Kann ich mir nur im Zuge einer Komplettwerkschau anschauen, ansonsten bitte weg von mir.
3/10
Steven Spielberg Peter Pan London Familie Kinder Kinderfilm Piraten
Hook ~ USA 1991
Directed By: Steven Spielberg
Peter Pan (Robin Williams) ist jetzt um die 40, trägt Bauch, Brille und Fliege, hat zwei Kinder namens Maggie (Amber Scott) und Jack (Charlie Korsmo), ist Industrieanwalt und ein verklemmter Spießer, der zum Lachen in den Keller geht und dem sein Handy zum wichtigsten Alltagsgegenstand geworden ist. Der Grund: An seine Vergangenheit als Peter Pan, der Junge, der fliegen und ins Nimmerland reisen kann und niemals alt wird, kann der Mann sich mit keinem Deut mehr erinnern. Als Peter samt Familie seine Adoptiv-Großmutter Wendy (Maggie Smith) in London besuchen kommt, entführt sein alter Erzfeind Captain Hook (Dustin Hoffman) Maggie und Jack ins Nimmerland, um Peter dorthin zu locken und seine alte Rache zu vollenden. Mithilfe der emsigen Elfe Tinkerbell (Julia Roberts) schafft der einstige Recke es zurück zu alter Form.
Weia, war das eine Tortur. Offenbar schwer beeindruckt von dem wunderbaren "The Adventures Of Baron Munchhausen" seines Kollegen Terry Gilliam, der alles vorbildlich richtig macht, was "Hook" seinerseits so vorbildlich falsch macht, begab sich auch Steven Spielberg an die Sektion eines klassischen Märchenabenteuers, unterzog es einer postmodernistischen Revision und spie es danach Richtung Publikum wieder aus, verklebt als großer bunter Schleimball mit zuckerwattigem Sabber und hoffnungslosem Dopaminüberschuss. Das filmische Äquivalent zum Diabetes mellitus sozusagen. Zugleich ein Wendy-, äh, Wendepunktsfilm, der Spielbergs omnipräsente Tendenz zum Größenwahn so gut illustriert wie vermutlich kein anderer. Glücklicherweise honorierte das Publikum dieses schweineteure Experiment nicht mit allzu sehr wehenden Fahnen; weiß der Deibel, was uns danach noch für größenwahnsinniges Kirmeskino ins Haus gestanden wäre.
"Hook" möchte viel berichten: Von der Fähigkeit, sich auch als Erwachsener ein großes Stück Kinderseele zu bewahren und im Herzen jung zu bleiben; andererseits jedoch auch von der Qualität, sich den ernsteren Dingen des Lebens zuzuwenden, sprich: eine Familie zu gründen. Im Prinzip keine sonderlich komplexen Diskurse, aber dermaßen umständlich und quälend selbstbezogen dargeboten, dass es zu einer Folter wird, diese ellenlang gedehnte Kindergeburtstagsparty ertragen zu müssen. Wir alle kennen die böse Kritikerfloskel, derzufolge das Gegenteil von gut gut gemeint sei; mir fällt kein Film ein, auf den dies mit solcher Passgenauigkeit zutrifft wie "Hook". Man kann nur von Glück reden, dass der Meister hiernach noch einmal die Kurve gekriegt hat. Es hätte auch sein Ende sein mögen. Kann ich mir nur im Zuge einer Komplettwerkschau anschauen, ansonsten bitte weg von mir.
3/10
Steven Spielberg Peter Pan London Familie Kinder Kinderfilm Piraten