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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND (Steven Spielberg/USA 1977)



"This means something. This is important."

Close Encounters Of The Third Kind (Unheimliche Begnung der Dritten Art) ~ USA 1977
Directed By: Steven Spielberg

Seit über dreißig Jahren vermisste Flugzeuge erscheinen bei Sonora, ein im Bermuda-Dreieck verschwundenes Schiff findet sich derweil in der Wüste Gobi an. In Indien entwickelt sich eine merkwürdige Sektenreligion und überall werden nächtens UFOs gesichtet, die Sonnenbrände auf den Gesichtern ihrer Beobachter hinterlassen, welche zudem fortan äußerst absonderliche Verhaltensweisen an den Tag legen. Auch wenn die Regierungen es leugnen und geheimzuhalten versuchen: Aliens sind dabei, Tuchfühlung mit der Menschheit aufzunehmen. Der Werksangestellte Roy Neary (Richard Dreyfuss) lässt sich nicht beirren und reist zum Devils Tower, einem Tafelberg in Wyoming, von der er permanente Visionen hat. Hier findet der erste Kontakt mit den Außerirdischen statt.

Als nicht nur rein optisches alter ego Spielbergs war Richard Dryefuss nach "Jaws" in "Close Encounters Of The Third Kind" wieder mit an Bord, diesmal als Agent einer Kleine-Jungs-Phantasie, die sich in eine Rolle als Auserwählter hineinträumt, der von Außerirdischen als Menschheitsabgesandter eingeladen wird. Der kulturelle Impact, der von "Close Encounters" ausging, ist gewaltig. Freundliche Aliens tragen bis heute im Massenbewusstsein exakt jenes Antlitz, das Carlo Rambaldi ihnen einst angedeihen ließ - als ätherische Lichtgestalten mit unverhältnismäßig großen Köpfen und Augen. Die Fünf-Ton-Folge, die als eine Art Gruß zwischen Menschen und Außerirdischen fungiert, vergisst niemand mehr, der sie einmal gehört hat.
"Close Encounters" ist ein seltsamer Film. Nach "Jaws" galt Spielberg bekanntermaßen als Regie-Wunderkind und kam dann ausgerechnet mit dieser abgehobenen Idee um die Ecke - einer Art Vulgärariante von "2001: A Space Odyssey", dennoch nur scheinbar tauglich für den unkomplizierten Massenkonsum, warum die Lunte riechende Universal damit auch nichts zu tun haben wollte und Spielberg seinen bis heuer einzigen Film für Columbia herstellte: eine am Ende nämlich auf epische Länge gestreckte, minutiöse Charakter- und Familienstudie, die, abgesehen vielleicht von ihrer Irrealis, im Prinzip nochmal voll in die New-Hollywood-Kerbe schlug, derweil Spielbergs Freund George Lucas bei der Konkurrenz die Wookie-Puppen tanzen ließ um das Studiokino endgültig zu refamiliarisieren. Diverse, sich bei Spielberg immer wieder anfindende Motive, sind hier bereits latent bis akut vorhanden: Die Familie als unerschütterliche, humane Institution, vorstädtisches Zusammenleben, die Angst vorm Militär als unberechenbare Staatsgewalt, der intellektuell ausgeformte, aber schwache Wisseschaftler, Kinder als Medien, Haushaltsgeräte, die bedrohliches Eigenleben entwickeln. Ungewöhnlich derweil, dass Richard Dreyfuss Frau und Kinder ziehen lässt, um seiner "Mission" nachzugehen und mit der alleinerziehenden, verständigen Melinda Dillon möglicherweise einen späteren Neuanfang begehen wird. Solcherlei Realismus wird beim späteren Spielberg stoisch ausgeblendet.

8/10

Steven Spielberg Indiana Wyoming Familie Aliens Verschwörung Militär Hal Barwood



Den habe ich mir gestern zufällig bestellt. :) Ich hielt "Close Encounters" immer für den besten Spielberg (wer fürchtete sich schon vor dem beissenden Goldfisch?), habe ihn aber seit vielen Jahren nicht mehr gesehen. Bin gespannt, wie er heute auf mich wirkt.
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Mir ist der beißende Goldfisch zwar lieber, aber das heißt natürlich gar nix :)
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Hab ich innerhalb unser S/F Reihe ja auch neulich gesehen und muß sagen dass gerade das Ende

Zitat

Ungewöhnlich derweil, dass Richard Dreyfuss Frau und Kinder ziehen lässt, um seiner "Mission" nachzugehen und mit der alleinerziehenden, verständigen Melinda Dillon möglicherweise einen späteren Neuanfang begehen wird. Solcherlei Realismus wird beim späteren Spielberg stoisch ausgeblendet.
wirklich n ganz schöner Hammer ist. Der gute Dreyfuss wird seine Familie nie wieder sehen, was aber überhaupt keine Rolle spielt, dort hat ihm ja eh niemand geglaubt. So steigt er als "Believer" in das strahlende Raumschiff um sich etwas höherem als Familie zu widmen. Die Flucht vor der realen Welt ist vollkommen !
Eigentlich ganz schön böse.
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Funxton

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