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Untergetaucht im Spinnwebwald





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Mai, alle Filme



Kuroneko (Kaneto Shindo, 1968) 10/10
The Spy's Wife (Gerry O'Hara, 1972) [short] 7/10
Showdown in L.A. (Michael Mann, 1989) 6/10
Mes petites amoureuses (Jean Eustache, 1974) 9/10
Phase 7 (Nicolas Goldbart, 2011) 6/10
Die Nacht des Mörders / Japanese Summer: Double Suicide (Nagisa Oshima, 1967) 9/10
Memories within Miss Aggie (Gerard Damiano, 1974) 7/10
Entourage Season 7 (HBO, div., 2011) 7/10
Bin Bulaye Baraati (Chandrakant Singh, 2011) 3/10
Point Blank (Fred Cavayé, 2010) 7/10
The Cloud Door (Mani Kaul, 1994) [short] 4/10
Super 8 (J. J. Abrams, 2011) 7/10
Outrage / Autoreiji (Takeshi Kitano, 2010) 7/10
Entourage Season 6 (HBO, div., 2010) 6/10
I Am Love / Io sono l'amore (Luca Guadagnino, 2009) 6/10
Charade (Stanley Donen, 1963) 9/10
Dark Shadows (Tim Burton, 2012) 5/10
Jane Eyre (Cary Joji Fukunaga, 2011) 8/10
Laaga chunari mein daag – Der Weg einer Frau (Pradeep Sarkar, 2007) 6/10
Slaughter of the Vampires / La strage dei vampiri (Roberto Mauri, 1962) 7/10
Killer Constable / Wan ren zan (Kuei Chih-hung, 1980) 8/10
Entourage Season 5 (HBO, div., 2009) 7/10
Requiem (Hans-Christian Schmid, 2006) (2) 8/10
La bestia uccide a sangue freddo (Fernando di Leo, 1971) 7/10
Uli der Knecht (Franz Schnyder, 1954) 7/10
All the Right Noises (Gerry O'Hara, 1969/1971) 8/10
Der fantastische Mr. Fox (Wes Anderson, 2009) 5/10
Der Teufel kam aus Akasava (Jess Franco, 1971) 7/10
Roma a mano armata / Die Viper (Umberto Lenzi, 1976) (2) 8/10
Entourage Season 4 (HBO, div., 2008) 6/10
Don 2 (Farhan Akhtar, 2011) 7/10




Hi :D

kannst du mal ganz kurz erklären was die an "Der Fantastische Mr.Fox" nicht so gefallen hat? Mir hat der nämlich im Vergleich zu anderen Wes Anderson Filmen auch nicht so gut gefallen!
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Gern. Die Ausgangslage war denkbar schlecht: weder gefällt mir Roald Dahl (das wenige, was ich von ihm kenne), noch gefällt mir Wes Andersons "künstliche" Art. Die Tenenbaums haben mir nicht gefallen, genausowenig wie Rushmore (Darjeeling Limited möchte ich aber gerne noch sehen). Die Pracht und Dynamik der Animation, die mir gefallen hat, konnte aber nicht meinen Unwillen über diese stets mit ihrem Hintersinn spielende Geschichte schmälern, die so klug und gerissen und irgendwie exemplarisch daherkommt. So richtig schlüssig begründen kann ich's aber nicht, in mir mir regte sich einfach immer mehr Unwillen, je länger der Film ging (er war mir auch zu lang). Und dann auch zu orientierungslos. Er hat mich verloren und dann hat er mich auch nicht mehr interessiert. Hätte ich guten Gewissens drei Minuten vor Schluss ausmachen können. Einen irgendwie emotionalen Bezug konnte ich zu dieser Zauberbude überhaupt nicht aufbauen, und hinreissen lassen ebensowenig.

Die 5/10 ist aber dennoch keine vernichtende Wertung, sondern ich will sie gerne so verstanden wissen, wofür sie auch steht: für den Durchschnitt (was der Film technisch betrachtet sicher nicht ist - aber mir ist er wirklich total gleichgültig...)
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Das heißt ja im Umkehrschluß, daß Dir Requiem nicht gleichgültig ist und Du weißt, was Du von dem Film willst. Nur - was will der Film? Das hat sich mir nie so recht erschlossen.
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Hm. Das kann ich natürlich nicht mit letzter Konsequenz wissen, vermute aber, er versucht zu zeigen, wie das Leben einer Person in eine Schieflage gerät, die nicht mehr zu reparieren ist. Weil die Erklärungsmodelle fehlen, weil die Gesellschaft und das Umfeld nicht mehr weiter weiß. Wie der Betroffene alleine dasteht, hilflos und ohne Rückhalt. Und dann auch verstoßen wird. Fehlt nur noch der Scheiterhaufen. Also: die Darstellung, wie eine Person ins Abseits gerät für etwas, für das sie nichts kann. Und das dann existenziell wird.

In Schmids LICHTER stehen die Protagonisten, die Flüchtlinge ebenso im Abseits und werden von der Gesellschaft nicht angenommen, obwohl sie der offenen Arme und Ohren bedürften.
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Bei Lichter verstehe ich das auch, die Episoden verdichten die Realität dahingehend und die Grenze ist augenfälliges Symbol dafür. Aber bei Requiem bleibt für mich alles ein Kostümfilm, in authentischer Kulisse und mit einer großartig spielenden Sandra Hüller, aber eben immer einer spielenden Sandra Hüller. Die Darbietung erstickt für mich den Zugang zur Person. Ist das gewollt? Wenn ja, warum? Ich verstehe den Film einfach nicht.
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Zitat

Bei Lichter verstehe ich das auch, die Episoden verdichten die Realität dahingehend und die Grenze ist augenfälliges Symbol dafür. Aber bei Requiem bleibt für mich alles ein Kostümfilm, in authentischer Kulisse und mit einer großartig spielenden Sandra Hüller, aber eben immer einer spielenden Sandra Hüller.

Verstehe, was du meinst. Ich habe das allerdings anders wahrgenommen, als Einheit ohne Bruch, ohne Verfremdungseffekt.

Zitat

Die Darbietung erstickt für mich den Zugang zur Person. Ist das gewollt? Wenn ja, warum? Ich verstehe den Film einfach nicht.

Dass einem die Figur fremd bleibt, ist vermutlich schon beabsichtigt - die Distanz spannt den Raum auf, der zum Denkraum wird.
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Bastro sagte am 20. Juni 2012, 11:05:

Gern. Die Ausgangslage war denkbar schlecht: weder gefällt mir Roald Dahl (das wenige, was ich von ihm kenne), noch gefällt mir Wes Andersons "künstliche" Art. Die Tenenbaums haben mir nicht gefallen, genausowenig wie Rushmore (Darjeeling Limited möchte ich aber gerne noch sehen). Die Pracht und Dynamik der Animation, die mir gefallen hat, konnte aber nicht meinen Unwillen über diese stets mit ihrem Hintersinn spielende Geschichte schmälern, die so klug und gerissen und irgendwie exemplarisch daherkommt. So richtig schlüssig begründen kann ich's aber nicht, in mir mir regte sich einfach immer mehr Unwillen, je länger der Film ging (er war mir auch zu lang). Und dann auch zu orientierungslos. Er hat mich verloren und dann hat er mich auch nicht mehr interessiert. Hätte ich guten Gewissens drei Minuten vor Schluss ausmachen können. Einen irgendwie emotionalen Bezug konnte ich zu dieser Zauberbude überhaupt nicht aufbauen, und hinreissen lassen ebensowenig.Die 5/10 ist aber dennoch keine vernichtende Wertung, sondern ich will sie gerne so verstanden wissen, wofür sie auch steht: für den Durchschnitt (was der Film technisch betrachtet sicher nicht ist - aber mir ist er wirklich total gleichgültig...)

Hi,

Vielen Dank für deine Ausführung!

Mir geht es eigentlich ähnlich wie dir, ich kann dir nicht genau sagen warum ich ihn nicht so mag. Er ist sicherlicher herausragend gemacht aber ähnlich wie dich, lässt er mich einfach ziemlich kalt und ich empfinde einfach nichts besonders dabei. Ja, der Film ist mir ziemlich egal, so wie du es auch schon gesagt hast!
Darjeeling Limited würde ich dir aber auch noch empfehlen, ich weis zwar nicht ob er dir gefällt aber den empfehl ich sowieso fast jedem :D. Bisher meine Lieblings-Anderson!
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Nun, für mich ergibt sich die Faszination von Der fantastische Mr. Fox daraus, daß mit dem Puppentrickfilm ein regressives Moment bedient wird, das dennoch in jeder Hinsicht die Handschrift von Wes Anderson trägt. So, als ob man eine Folge der Sesamstraße sehen würde, die klar von Karl Marx geschrieben ist, und dennoch nicht die kindlichen Züge verleugnet. So in etwa.
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Vielleicht mit der Einschränkung, dass Anderson näher am Fabulieren und der grotesken Erzählung dran ist, als Marx an der Sesamstraße. (Vielleicht!... sagt der Wessi.)
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Meinste echt jetzt? (Oscar the Grouch)




OK, zugegeben. Sesamstraße hat mehr Marx als Marx Sesamstraße.
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