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Herr Settembrini schaltet das Licht an

Oberlehrerhafte Ergüsse eines selbsternannten Filmpädagogen




Foto

Filme, die ich toll finde, obwohl ich zunächst (starke) Vorbehalte hatte



In diesem Tagebucheintrag soll es um Filme gehen, die mich auf sehr positive Weise überrascht haben. Ich könnte ebenso sagen: Filme, gegen die ich starke Vorbehalte hatte, denen ich reserviert gegenüber stand, denen ich mit einer gehörigen Portion Skepsis begegnete oder: Filme, die ich eigentlich nicht mögen wollte.
Damit greife ich einen Aspekt auf, der in einer kürzlichen Diskussion anklang. Zunächst will ich aber noch etwas weiter ausholen und ein paar Anmerkungen über die Voreingenommenheit, mit der man Filme sieht, anbringen. Ich hatte kürzlich durchblicken lassen, daß ich manche Filme mehr oder weniger voreingenommen sehe. Das war natürlich blöd ausgedrückt, denn ich hätte richtiger schreiben sollen, daß ich eigentlich jeden Film auf irgendeine Weise voreingenommen sehe, und ich wage sogar zu behaupten: bei anderen Zuschauern dürfte das ganz ähnlich aussehen.
Denn was heißt es denn umgekehrt, einen Film wirklich ganz unvoreingenommen zu sehen? Das läuft eigentlich auf die völlige Unkenntnis über den Film hinaus. Das wäre am ehesten bei einem Filmfestival möglich, wenn man sich etwa mit Freunden trifft und mit diesen zusammen einen Film sieht, den die Freunde ausgesucht haben, von dem man selbst aber rein gar nichts weiß (und auch keinen der daran beteiligten Filmschaffenden kennt). In jedem anderen Fall dürfte dagegen schon eine Erwartungshaltung - und sei sie noch so vage - vorhanden sein, und damit auch eine Art von Voreingenommenheit. Manchmal sind diese Erwartungen äußerst vage (so habe ich mir schon Berlinale-Filme ausgesucht, weil mir ein Foto im Programmheft gut gefallen hat), in anderen Fällen hingegen sehr konkret, doch vorhanden sind sie nahezu immer. Solche Erwartungen sind sicherlich eine wesentliche Stütze des Starsystems (Liv Ullmann erwähnt in ihrem Buch Wandlungen eine Frau, die bei Dreharbeiten in Amerika fragte, wer der Star des Films sei, und auf die Antwort "Liv Ullmann" erwiderte: "Kenne ich nicht. Das kann kein guter Film sein."), aber auch bei Regie-verliebten Cineasten bilden sich im Laufe der Zeit bestimmte Erwartungen heraus, und dies umso mehr, je homogener das Gesamtwerk eines Regisseurs ist. Einerseits ist natürlich eine umfassende Werkkenntnis eine ausgezeichnete Voraussetzung, um auch einem neuen Werk (und seinen einzelnen Aspekten) gerecht zu werden, andererseits kann es auch geschehen, daß ein für seinen Regisseur eher untypischer Film (Scorseses Hugo Cabret oder Chaplins Die Nächte einer schönen Frau wären gute Beispiele für solche untypischen Filme) gerade bei den treuesten Anhängern seines Regisseurs einen schwereren Stand hat als bei solchen Zuschauern, die vorher noch gar nichts von dem betreffenden Regisseur gesehen haben.
Kurzum, es ist äußerst schwierig, einen Film wirklich unvoreingenommen zu sehen, denn die Erwartungen, mit denen man ihn sieht, werden etwa von den folgenden Faktoren beeinflußt:

- welche Filme des Regisseurs man schon kennt (und wie sie einem gefallen!)
- was für Rezensionen man zuvor schon gelesen hat (und von welchen Rezensenten)
- was man sonst noch vom Inhalt des Films erfahren hat

Natürlich gibt es noch zahlreiche andere Faktoren (das Mitwirken geschätzter oder ungeliebter Darsteller, Vorlieben für und Abneigungen gegen bestimmte Genres...). Auch totale Ahnungslosigkeit kann zur Voreingenommenheit führen, etwa dann, wenn jemand noch nie ein klassisches Musical gesehen hat und trotzdem meint, genau zu wissen, was ein solches auszeichnet. Gerade solche Erwartungen lassen sich aber auch (durch's einfach Anschauen!) am einfachsten zertrümmern, solange der Musical-Neuling sich in seine Vorurteile nicht so sehr verliebt hat, daß er den eigentlichen Film gar nicht mehr wahrnimmt.

Nach diesem allgemein gehaltenen Teil werde ich nun etwas persönlicher werden: für Erwartungshaltungen und manchmal auch Vorurteile, wie oben geschildert, bin ich auch anfällig, trotz ernsthafter Bemühungen, es nicht zu sein. Es gibt dabei die positiven Vorurteile (ein Woody-Allen-Film hat eigentlich immer erst mal einen gewissen Sympathiebonus, und ich mag die meisten, die ich gesehen habe, obwohl nüchtern betrachtet nur recht wenige als wirklich großartig oder gar meisterhaft bezeichnet werden können), gelegentlich aber auch die negativen (wenn Mel Gibson Regie führt, bin ich erst mal mißtrauisch...).
Das heißt aber nicht, daß ich die Filme meiner Lieblingsregisseure automatisch toll fände - sie müssen mich vielmehr mit jedem Film von neuem überzeugen, und das gelingt nicht immer (so gibt es Filme von Hitchcock oder Bergman, die ich für mehr oder weniger mißlungen halte), und umgekehrt bekommen auch Filme, gegen die ich Vorbehalte habe, trotzdem eine Chance, und es ist keineswegs so, daß ich einen Film nach unliebsamen Dingen absuche und dann irgend etwas finde, das ich in die nächstbeste Schublade schiebe. Wenn dies so wäre, dann hätten manche Filme ja gar keine Chance gegen meine skeptischen Erwartungen. Tatsächlich kommt es aber immer wieder vor, daß auch solche Filme tatsächlich ihre Chance nutzen, und um solche soll es hier gehen (wobei ich nicht verschweigen möchte, daß der umgekehrte Fall viel häufiger vorkommt: daß Filme sich als große Enttäuschung erweisen, wobei das Wort Ent-Täuschung allerdings ja schon etwas darüber aussagt, daß man zuvor eben einer Täuschung erlegen ist).

Nun will ich aber einfach mal einige dieser Filme nennen. Vermutlich gibt es noch wesentlich mehr davon, aber nicht bei allen kann ich mich im Rückblick noch an meine (negativen) Erwartungen erinnern, weil diese von den Filmen selbst hinweggefegt worden sind. Erinnern kann ich mich aber immerhin an folgende Beispiele:

Fight Club: Was für Vorbehalte ich da eigentlich hatte, weiß ich schon lange nicht mehr, aber ich weiß noch recht sicher, daß ich mir vorab nicht viel vom Film versprach. Inzwischen gehört er schon lange zum erlauchten Kreis meiner 100 Lieblingsfilme.

Supervixens: Ich hatte vorher noch nichts von Russ Meyer gesehen und war fest überzeugt, daß der Film bei mir Abscheu und Empörung auslösen würde. Denkste. Seit Supervixens schaue ich immer mal wieder gern in das großbusige Meyer-Universum hinein.

Titanic: An sich mag ich weder Liebesfilme noch Katastrophenfilme besonders, also hielt ich es für ausgemacht, daß ich die Kombination von beidem erst recht nicht mögen würde. Nachher habe ich mich dann geärgert, den nicht im Kino gesehen zu haben...

Marokko: Nur aus filmhistorischem Interesse sah ich mir diesen Film an, dessen Inhaltsangabe mich übelsten Kolportagekitsch erwarten ließ. Tatsächlich wird hier aber in vollendeter Künstlichkeit eine eigene Welt erschaffen, deren Reiz ich mich keineswegs entziehen kann.

Get Carter: Ein kino.de-User, dessen Auffassung nur selten mit der meinen übereinstimmte, hatte den zum einen gelobt und zum anderen in einem Atemzug mit Point Blank genannt, mit dem ich tatsächlich nicht so richtig etwas hatte anfangen können. Dementsprechend skeptisch sah ich mir diesen Film an, doch tatsählich hat er mich nicht nur ungemein gefesselt, sondern auch berührt.

Spider-Man: Comicverfilmungen sind eigentlich nie so recht mein Fall gewesen, schon gar nicht solche der Marvel-Comics. Spider-Man (und der vielleicht noch bessere Spider-Man 2, der dritte ist dann leider hoffnungslos überladen) stellt aber die große Ausnahme von dieser Regel dar.

Wie gesagt: die Liste ist sicherlich nicht vollständig, aber vielleicht fallen mir ja noch weitere Beispiele ein. Eventuelle Kommentatoren sind indes herzlich eingeladen, Filme zu nennen, mit denen es ihnen so ähnlich erging.




Da fühle ich mich doch tatsächlich verpflichtet, wenigstens drei Filme zu nennen. - Und für den ersten gibts einen Griff in die Pipeline meines Blogs, was ich nur für dich tue. :)

Der zerbrochene Krug (Gustav Ucicky, 1937)
Da gabs in der Glotze doch tatsächlich einen dieser alten deutschen Fetzen, mit denen ich nichts anfangen konnte. Und es war erst noch eine Literaturverfilmung, also zu hoch für den zwölfjährigen Zodiac. Nach der Sichtung kaufte er sich jedoch Kleists (nicht gerade umfangreiches) Gesamtwerk und hatte für Jahre seinen Lieblingsdichter gefunden. Den Film sah er nicht wieder - bis er ihn auf DVD entdeckte. - Besprechung folgt.

A Woman Under the Influence (John Cassavetes, 1974)
Eine Gymnasiastengruppe verbrachte den Samstag in Basel und suchte sich mangels wünschenswerter Filme das erstbeste Ding heraus. Ich war die einzige warnende Stimme und erinnerte an Peter Falk als "Columbo" und John Cassavetes, der doch nur Schauspieler ("Rosemary's Baby") war. Seit wann aber konnten Schauspieler Regie führen? - Meine einzigen Rechtfertigungen: Ich war jung, "Le bon film", hatte den Film nicht gezeigt - und eigentlich wollte ich lieber in Disney's "Snow White" gehen. :blush:

Kick-Ass (Matthew Vaughn, 2010)
Da ging es mir ähnlich wie dir bei "Spider-Man". Diese Superhelden-Dinger sind nichts für mich. Kam hinzu, dass Nicolas Cage, der Garant für schlechte Filme, mit von der Partie war. Andererseits: In einem anderen Forum hechelte ein Typ, der vom Film ohnehin keine Ahnung hat, gegen das Ding. Und irgendwie sollte es lustig sein. Gekauft. Immer mal wieder genussvoll reingezogen.

Jetzt sollte ich mich eigentlich hinter eine Besprechung machen: Aber gestern nutzte ich Splatter-Fanatics "Anger Management" für einen Fernsehabend, heute bist du dran: Ich gebe mir "Kick-Ass". :D
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Das gefällt mir, das dir "Kick-Ass" gefällt.

Ich für meinen teil habe mich lange um Harry Potter herumgedrückt, hing dann aber sofort am Haken und konnte einen nach dem anderen gucken. Nie ein Buch davon gelesen.

Im übrigen fände ich so etwas auch für einen Thread-Titel lohnend. Da antworten auf die Dauer mehr Leute, und man kann es immer wieder aufgreifen.
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Titanic von Cameron ist bei mir auch so ein Paradebeispiel für Vorbehalte gegenüber einem Film. Jahrelang diesen Film verhöhnt und schlechtgemacht bis ich ihn dann doch sah und siehe da : Der Film ist sagenhaft gut gemacht und eine Sternstunde im Bereich des großen melodramatischen Liebesfilms.
Mit den Harry Potter Filmen ging es mir ähnlich. Hätte mir diese aber wohl nie angeschaut wenn meine jetzige Freundin nicht Fan gewesen wäre.
Ähnlich erging es mir auch mit What lies beneath von Robert Zemeckis. Erstmals den Film immer als Hitchcock Rip-Off abgetan. Später dann doch gesehen und mußte feststellen das, dies ein perfekter Thriller mit modernsten Techniken ist.
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Vielen Dank erst mal für eure Antworten und dann auch für den Griff in die Blog-Pipeline, Zodiac. Ich fühle mich geehrt. Meine Begegnung mit Kleists "Zerbrochenem Krieg" fand leider unter ungünstigeren Umständen statt (Schullektüre in der 9. Klasse, was immer ein ziemliches Handicap ist. An sich kam ich ja mit berühmter Literatur recht früh in Berührung ("Göttliche Komödie mit elf Jahren gelesen...), aber das führt dann doch zu weit weg. Vielen Dank auch für die anderen Beispiele.

hoolio, wo Du recht hast, hast Du recht: das wäre eigentlich wirklich ein brauchbares Thema für einen allgemeinen Foren-Thread gewesen, aber auf die Idee bin ich schlichtweg nicht gekommen.
Da gerade Harry Potter erwähnt wird, kann ich ja noch kurz meine Erfahrungen schildern. Der frühe Hype um die Bücher prallte erst mal ziemlich an mir ab, aber dann sah ich - auch hier mit recht zurückhaltenden Erwartungen - den ersten Film, und dann auch recht schnell die drei folgenden, und bin daraufhin zum Leser geworden. letztlich finde ich, daß die Qualität der Filme recht stark schwankt, den dritten halte ich für den gelungensten (wobei ich mit dieser sehr langweiligen Mainstream-Ansicht vermutlich nicht allein dastehe), allerdings ist das auch der am besten verfilmbare. Letztlich bin ich aber auch der Filmreihe bis zum Schluß treu geblieben.

Short Cut, siehe da, bei "Titanic" treffen wir uns ja wunderbar. Und das ist dann sicher ein Grund für mich, mal die Augen offenzuhalten, ob mir der Zemeckis mal über den Weg läuft, auf den hätte ich sonst nämlich gar nicht weiter geachtet.
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Singing in the rain

Klassische Filmmusicals kann ich aus vielerlei Gründen üüüüüberhaupt nicht ausstehen. Wohl weil sie reiner Eskapismus
sind, ein heuchlerisches "heile Welt Getue" , das den geplagten Menschen ihr trostlosen Leben für kurze Zeit vergessen lässt. Lars von Trier führt dies in Dancer in the Dark auf
ganz böse Art und Weise ad absurdum. Immer wenn seine
Hauptfigur Selma ihr Leben nicht mehr aushält, flüchtet sie sich
in Musical-Fantasien, wodurch anschließend ihr Leben noch tragischer wird. Außerdem mag ich weder die Musik noch den Tanz und schon gar nicht das angestrengte künstliche Lächeln
von Fred Astair, Ginger Rogers und Co.
Dann habe ich eher zufällig Singing in the Rain gesehen und
war begeistert. So kann es einen ergehen...
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Sehr schönes Beispiel, Antoine (das Genre-Beispiel "klassisches Musical" war übrigens nicht auf Dich gemünzt...). Gerade auch, weil "Singin' in the Rain" ja der viel bessere "The Artist" ist.
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Singing In The Rain habe ich in Vorbereitung auf The Artist im Kino gesehn. Nach zwanzig Minuten war ich überrascht, wie wenig der Film meinen Klischeevorstellungen entsprach. Hätte ich mal zu dem Zeitpunkt das Kino verlassen. :(
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In Sachen "Musical" scheine ich gerade euer Gegenteil zu sein: Da liebt man sie, und dann stösst man auf "The Sound of Music". :kotz:
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Wer mag denn hier The Sound of Music?
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"Singing In The Rain habe ich in Vorbereitung auf The Artist im Kino gesehn. Nach zwanzig Minuten war ich überrascht, wie wenig der Film meinen Klischeevorstellungen entsprach. Hätte ich mal zu dem Zeitpunkt das Kino verlassen."

Kann ich ja sowas von gar nicht verstehen. Liebe den von Anfang bis Ende. :love:
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The Sound of Music heb ich mir für meine Robert Wise Werkschau auf und ich bin ja insgeheim gespannt ob der Film so eine Folter-Tortur ersten Grades wird, wie Huston´s Annie.
Wahrscheinlich werdet ihr jetzt sagen, das ist ein himmelweiter Unterschied aber zum damaligen Zeitpunkt war es die reinste Folter und solche Namen wie Donen und Minnelli kannte ich noch nicht. Ein Augenöffner war auch Powells The Red Shoes. Zwar kein Musical aber doch artverwandt.
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Nur Androhung von Waffengewalt könnte mich dazu bewegen, Sound of Music anzuschauen.. . Ich halte nämlich Singing in the Rain für die Ausnahme von der (Musical) Regel
Ähnliches gilt für klassische Hollywoodwestern, da weiß ich aber
nicht welcher Film für mich die Ausnahme von der Westernregel
sein könnte.

Inglourious Basterds habe ich nach dem ersten Kinobesuch für
einen typischen Tarantino gehalten. Unterhaltend, formal ex=
perimentell und innovativ aber inhaltlich völlig leer, ähnlich wie es Kill Bill ist. Das habe ich auch auf Kino.de auch so kommuniziert und hinzugefügt, dass so etwas nie ganz großes Kino sein kann.
Fast ein Jahr später habe ich ihn nocheinmal in Kino gesehen, und bin seither der Meinung, dass dieser Film ganz großem
Kino schon gaaaaanz nahe kommt, und ich bei meinem
Ersturteil von meinen Vorurteilen bez. Tarantino geblendet wurde,
die sich aus seiner Marketingstrategie ergeben.
Tarantino ist auf ein breites Publikum aus, und stellt sich daher viel dümmer als er ist. Er wird als "Trash-Filmer" vermarktet,
obwohl er schon die Goldene Palme in Cannes, die größte
Auszeichnung des Kunstkinos, gewonnen hat. Seine Anhänger
stehen auf "cooles" Actionkino mit coolen Dialogen. "Cool"
bedeutet aseptisches Kino, das jegliches Leid und sonstige Bezüge zur Realität meidet, denn wer schaut sich schon gerne Problemfilme an. Wenn die wüssten, dass ihr Idol auf Godard oder Rohmer(wer???) steht, bekämen sie Hautausschlag.
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Die Deutschen sind wie die Adler, und die Juden wie Ratten.
Wer mag schon Ratten? Das hat sich bei mir eingeprägt, denn
Tarantino ist ein Meister des Dialogs. Die Ungeheuerlichkeit
dieses Filmes besteht auch darin, dass der Gute, US-Offizier
Aldo Raine eine brutale Dumpfbacke ist, und ihm sein Kontrahent der intelligente, vielsprachige SS-Offizier Hans Landa haushoch überlegen ist. Er war es auch, der den Krieg vorzeitig beendet hat. Man würde ihn heute in Deutschland feiern so wie Stauffenberg. Und dieser Professional hätte auch in den USA
Karriere gemacht. Denn wer als Judenjäger so glänzt, würde dies
auch als Kommunistenjäger tun, und ideologisch ist Landa höchst flexibel. Das Hakenkreuz auf der Stirn?
Die Rache eines enttäuschten Nazis.
Mir fiele noch sehr viel ein, um zu zeigen, dass dieser Film viel mehr als cooles inhaltsleeres Actionkino, fürchte aber, dich Settembrini trotzdem nicht überzeugen zu können. Schade eigentlich...
Aber noch etwas. "Heilt Hitler"(oder so ähnlich) von Dani Levy
mit Helge Scheider als Hitler und Ullrich Mühe als Jude
ist een geradezu tölpelhafter Film, obwohl er sichelicherlich "gut
gmeint ist. Und Schindlers Liste ist en obszönesMachwerk,
aber jetzt höre ich wirklich auf...
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Antoine Doinel sagte am 23. Mai 2012, 14:56:

Nur Androhung von Waffengewalt könnte mich dazu bewegen, Sound of Music anzuschauen.. . Ich halte nämlich Singing in the Rain für die Ausnahme von der (Musical) RegelÄhnliches gilt für klassische Hollywoodwestern, da weiß ich abernicht welcher Film für mich die Ausnahme von der Westernregelsein könnte.

Versuchs mit "Rio Bravo" (1959) von Howard Hawks! Es ging mir nämlich lange Zeit wie dir - und "Rio Bravo" haute mich dermassen um, dass mittlerweile auch Western wieder eine Chance bei mir haben. :love:
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CHARADE (vor paar Tagen erst aus seinen Vorurteilen herausgelöst...)
DÉJÀ VU (Tony Scott)
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Zodiac sagte am 23. Mai 2012, 17:57:

Versuchs mit "Rio Bravo" (1959) von Howard Hawks! Es ging mir nämlich lange Zeit wie dir - und "Rio Bravo" haute mich dermassen um, dass mittlerweile auch Western wieder eine Chance bei mir haben. :love:

Sehr richtig. RIO BRAVO gucken, sich über die Tranigkeit wundern, danach EL DORADO einlegen und glücklich sein.
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"Rio Bravo" ist ja sowieso der schönste Western aller Zeiten - und zum besten fehlt auch nur ein kleines Stück.

Was übrigens die Genre-Vorurteile betrifft, habe ich, als ich gerade nochmal drüber nachdachte, festgestellt, daß die meinen wohl bei deutschen Heimatfilmen ("Grün ist die Heide" und wie sie alle heißen...) besonders ausgeprägt sind. Obwohl es da vielleicht auch Filme gibt, die meinen Vorstellungen überhaupt nicht entsprechen, nur daß ich nicht so recht weiß, welche das sein könnten...
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hallo Settembrini,

spontan fallen mir ein:
"Schlafes Bruder", "Herbstmilch" beide von Joseph Vilsmaier sind sehenswert.
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@Keitel: :cheers: - Da Settembrini aber vermutlich vor allem an die 50er Jahre denkt, fiel mir spontan Wolfgang Schleifs "Die Mädels vom Immenhof" (1955) ein, der Film, der Heidi Brühl berühmt machte. Sicher: Oberflächlich, aber äusserst locker und unterhaltsam. Im Vergleich zu vielen Filmen, die damals an die Schönheit der deutschen Landschaften erinnern wollten, geradezu eine Perle (die ich mir jetzt im Hinblick auf eine Besprechung zulegen werde).

Es gibt Gerüchte über verschollene deutsche Heimatfilme, die wegen ihrer Tragik Meisterwerke des Genres sein sollen. Interessanterweise sind sie so verschollen, dass man sich nicht einmal mehr an ihre Titel erinnern kann. ;)
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Aja, das sind doch schon mal nützliche Hinweise. Vielen Dank an euch beide. :cheers:
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