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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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RED (Trygve Allister Diesen, Lucky McKee/USA 2008)



"You don't always need to see the truth to know it."

Red ~ USA 2008
Directed By: Trygve Allister Diesen/Lucky McKee

Red, der vierzehnjährige Mischlingshund des alternden Ladenbesitzers Avery "Ave" Ludlow (Brian Cox) wird aus rein sadistischem Vergnügen während eines von Aves Angelausflügen von drei Jugendlichen erschossen. Zwei von ihnen (Noel Fisher, Kyle Gallner) sind die Söhne des arroganten Neureichen McCormack (Tom Sizemore), der unbeirrt zu seinen Sprösslingen steht. McCormack hat zudem auch die Eltern (Robert Englund, Amanda Plummer) des dritten Beteiligten (Shiloh Fernandez) in der Tasche. Mit seinem Wunsch nach einer bloßen Entschuldigung und Rechtfertigung für die sinnlose Tat steht Ave ergo allein da. Selbst sein alter Anwaltskumpel Sam (Richard Riehle) und die von diesem eilends herbeigerufene Boulevardjournalistin Carrie (Kim Dickens) können ihm nicht helfen, im Gegenteil: Je mehr Ave bei McCormack insistiert, desto schärfer werden dessen Attacken gegen Aves Hab und Gut. Als Ave schließlich mit dem Körper des toten Red bei den McCormacks auftaucht, eskaliert die Situation.

Da glaubt man blauäugig, "Gran Torino" und "Harry Browwn" hätten den Rentnerthriller spektakulär revitalisiert und erfährt dann mit zwei Jahren Verspätung, dass diese Ketchum-Verfilmung namens "Red" längst denselben Weg eingeschlagen hatte, und das schon ein gutes Jahr zuvor und in nicht minder hervorragender Weise. Leider ist der Film von Diesen und McKee im Vergleich zu seinen beiden Nachzüglern - auch von mir - sträflich missachtet und vernachlässigt worden. Man kann sich bereits im Vorhinein ausmalen, dass der kantige, bärbeißige Brian Cox Eastwood und Caine in Nichts nachsteht und wird darin auch vorbehaltlos bestätigt. Allerdings geht es bei ihm, Vietnam-Veteran und in der provinziellen Gegend beliebter Kauz, nicht so sehr um den offensiven Widerstreit gegen das Altenteil. Jedoch verlegt er, eine Art alternder Michael Kohlhaas der US-Provinz, sich, genau wie Walt Kowalski und Harry Brown, irgendwann auf die Selbstjustiz, als er resignierend zu registrieren hat, dass Law and Order viel leisten, aber nichts für einen allein lebenden Hundebesitzer, der seinen besten Freund vom Baby- bis ins Seniorenalter stets an seiner Seite hatte und dessen Gegenwart zudem das letzte lebendige Relikt einer einstmals glücklichen Familie symbolisiert.
Wie "The Girl Next Door" verkneift sich auch "Red" jedwedes Exploitation-Element, bleibt stets gediegen und moderat gegenüber seinem Personal und zirkuliert mehr im dramatischen Fach denn im Thrillergenre. So oder so ein höchst sehenswerter Film, der, da hatte Freund Pasheko absolut Recht, mir als Hundefreund besonders das Herz hatte berühren können. Und nicht nur dieses: Das wunderschöne, hoffnungsvolle Ende öffnete mir sämtliche Schleusen und ließ mich hemmungslos Rotz und Wasser heulen.

8/10

Tryve Allister Diesen Lucky McKee Hund Familie Rache Jack Ketchum



Freut mich, ins Schwarze getroffen zu haben. :)
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Weisst du zufällig, weshalb McKee den Film nicht fertig gedreht, sondern dann abgegeben hat?
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Keine Ahnung - dem Film hat es jedenfalls nicht geschadet :)
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Funxton

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