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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE GIRL NEXT DOOR (Gregory Wilson/USA 2007)



"They've got cures these days."

The Girl Next Door (Jack Ketchum's Evil) ~ USA 2007
Directed By: Gregory Wilson

Der wohlsituierte Manager David Moran (William Atherton) denkt immer wieder an eine furchtbare Begebenheit in seiner Kindheit zurück, die er nie überwinden konnte. Als David mit zwölf Jahren (Daniel Manche) ein, wie sich herausstellen soll, nur augenscheinlich beschauliches Vorstadtleben führt, zieht eines Tages das Schwesternpaar Meg (Blythe Auffarth) und Susan (Maddie Taylor) bei seinen Nachbarn, den Chandlers, ein. Nachdem die Eltern der beiden Schwestern einen tödlichen Autounfall hatten, müssen sie zu ihren nächsten Verwandten ziehen. Die alleinerziehende Ruth Chandler (Blanche Baker) ist bei den Kindern der Straße sehr beliebt. Die Jungs dürfen bei ihr rauchen und Bier trinken und sie macht gern derbe Scherze. Meg und Susan erleben die Realität im Hause Chandler jedoch anders und David bekommt das immer öfter mit. Angefangen mit kleinen Demütigungen und Übergriffen sehen sich die Mädchen bald offenem, immer schlimmer werdendem, physischem und psychischem Missbrauch gegenüber. Besonders Meg hat unter den Quälereien unter Ruths Ägide schwer zu leiden. David nimmt sich vor, die beiden zu befreien, macht damit jedoch alles nur noch schlimmer.

Nachdem ich erst kürzlich via "The Woman" auf Jack Ketchum gestoßen bin und meinen ersten Roman von ihm gelesen habe, steht nun eine kleine Reihe mit den vorherigen Filmadaptionen seiner Werke an. "The Lost" befindet sich noch in der postalischen Pipeline, daher habe ich mir erlaubt, mit "The Girl Next Door" zu beginnen. Zunächst mal muss gesagt werden, dass Wilsons Film eine fast durchweg hervorragende Buchadaption ist, in der von einer Ausnahme abgesehen lediglich Kleinigkeiten modifiziert wurden, die ansonsten jedoch stets überdicht, praktisch dialoggetreu, an der Vorlage bleibt. Dabei pflegt Wilson bei aller Härte, die der Stoff bereits thematisch impliziert, eine relative visuelle Dezenz; er entgeht der verlockenden Falle, die unter den Argusaugen der Matriarchin immer wieder nackt im Keller angebundene, befummelte und schließlich vergewaltigte Meg zum voyeuristischen Objekt des Zuschauers verkommen zu lassen. Von Exploitation keine Spur. Auch darin begegnen Film und Buch sich auf Augenhöhe, denn wenngleich Ketchums verbale Schilderungen einen deutlich intensiveren Effekt hinterlassen, so geht es ihm nie darum, Leser-Obsessionen zu bedienen. Der Topos behält stets genau jene unangenehme Konnotation, die ihm gebührt. Dennoch konnte ein gewisses Gefühl der filmischen Blässe, dem ich allerdings nicht zur Gänze Ausdruck verleihen kann, nie ganz von meiner Seite weichen. Möglicherweise hätte ich mir noch etwas eingehender aufspielende Akteure gewünscht. Vor allem Daniel Manche, der den jungen Daniel Moran spielt, scheint mir keine besonders glückliche Wahl für diese Rolle gewesen zu sein. Im Roman kann selbst er sich anfänglich jener diabolischen Faszination angesichts der erniedrigten Meg nicht entziehen und ist durch ihre erzwungene Blöße latent erregt. Dies ist der Punkt, den der Film nicht (mehr) mitspielen mag. Bei Wilson wird aus dem nicht ganz rechtzeitig erstickten Keim der Perversion mitsamt dem dräuenden, schlechten Gewissen der Folge eine unterlassene Hilfeleistung aus purer Angst vor Repressalien. Keine mutige Entscheidung.

7/10

Gregory Wilson Jack Ketchum Kleinstadt Freundschaft Independent Sexueller Missbrauch Folter



Ein Film, der lediglich nach dem Bunsenbrenner giert. Es fehlt ihm völlig an Seele. Null Glaubwürdigkeit. Sogar Splatti war schwer enttäuscht. - Ich habe dich gewarnt.
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Ja, die Darstellung ist nicht exploitativ, wobei man allerdings konstatieren muß, daß Ketchum im Unterschied zu AN AMERICAN CRIME, der ebenfalls auf dem Fall Sylvia Likens basierte, schon einige reisserische Elemente hinzufügte, wie den bereits erwähnten Bunsenbrenner...
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@ Bunsenbrenner + Gier = Blödsinn.
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@ Funxton + Gier -> Bunsenbrenner :P
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:otto:
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Funxton

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