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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





Foto

HANNA (Joe Wright/USA, UK, D 2011)



"Kids grow up."

Hanna (Wer ist Hanna?) ~ USA/UK/D 2011
Directed By: Joe Wright

Hanna (Saoirse Ronan) ist die vierzehnjährige Tochter des Ex-CIA-Mitarbeiters Erik Heller (Eric Bana), der das Mädchen zeitlebens vor dem Zugriff seiner früheren "Firma" in der Wildnis Finnlands versteckt und dort zur ultimativen Killerin ausgebildet hat. Jetzt verspürt Hanna Sehnsucht nach der Zivilisation und nimmt dafür sogar in Kauf, dass ihre höchstpersönliche Nemesis, die eiskalte Agentin Marissa (Cate Blanchett), ihre Fährte aufnimmt. Für Hanna geht die Reise von Marokko bis nach Berlin, wo sie ihrem Schicksal endlich ins Auge sehen kann.

Auf inhaltlicher Ebene bietet "Hanna" rein gar nichts Besonderes und selbst die Formalia riechen stark nach einer Mixtur aus frühem Tom Tykwer und Luc Besson: Fachkundig ausgeführte Todeskämpfe, spektakulär ausgewählte Sets, diverse Lauf- und Jagdsequqenzen, untermalt mit schmissigen Elektrosounds (hier: von den Chemical Brothers). "Hanna Killertochter", "Hanna rennt!", "Hanna, der Profi", "Die eiskalte Hanna", "Hanna und Gretel"... - die Liste ist praktisch endlos fortführbar. Ein nur scheinbar bizarres, eklektizistisches Konglomerat also aus einer Vielzahl popkultureller Zitate, die immerhin bis zu den im Film häufig zitierten Gebrüdern Grimm zurückreichen. So ist "Hanna" auch als Variante des uralten "Böse Stiefmutter Vs. Unschuldige Königstochter"-Motivs lesbar. Was Wrights Film jedoch trotzdem noch knapp zu etwas Besonderem macht, ist seine ausgewogene Komposition, die bei allem klischierten Verbrauchsmaterial hinreichend zu fesseln versteht, die beeindruckende, teils bewusst wahrnehmungsverzerrende Photographie [eine eigentlich unkomplizierte Schuss-Gegenschussszene, in der Hanna sich mit ihrer Freundin Sophie (Jessica Barden) unterhält, wird beispielsweise spiegelverkehrt wiedergegeben; der Film ist angefüllt mit solchen Finten] und natürlich Saoirse Ronan, ohne deren zarte, ätherische Mördermädchen-Performance das Ganze im Nachhinein undenkbar scheint.

7/10

Finnland Profikiller Berlin Coming of Age Spanien CIA Joe Wright Marokko Road Movie



Der Vergleich mit Luc Besson sagt mir zu. Diese poppige Leichtigkeit in den Action-Szenen. Gerade die erste Flucht von Hanna durch dieses Techo-Club-artige Gebäude riecht sehr nach Besson (müsste man mal den Ton ausmachen und Éric Serra dazu laufen lassen :D ). Ist mir jetzt selbst nicht aufgefallen. Aber es trifft auch nicht auf den ganzen Film zu. Der Kampf von Bana in der U-Bahn wirkt zB wieder wie von einer ganz anderen Baustelle, nämlich dem koreanischen Kino. Viele Versatzstücke - aber das hast du ja bereits geschrieben.
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Wie fandest du diese Skinhead-Schergen?
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Eine 7/10 in Funxton'schen Verhältnissen ist eine Beleidigung für den Film. :cry: Aber er, respektive ich werden drüber hinwegkommen... :D
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Finde ich nicht. Ein kritischer Blick tut bei diesem Film durchaus Not.
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Ich habe selten einen so stringenten magischen Realismus erlebt wie ihn dieser Film ausstrahlt. Einmalig gelungener Versuch, Märchenatmosphäre und -motive zu erden...
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Mir schien der Film ein ziemlicher Baukasten zu sein, der einen Dank seiner Besonderheiten für sich einzunehmen weiß. Ich würde also deine These verkehren wollen: der "magische Realismus" wird beschworen, um den Film zusammenzukitten, er ist nicht seine ursächliche Disposition.
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Ich wüsste nicht, was dort zusammengeklittet werden müsste oder: was eben baukastig sei...
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Lesen sie bitte Funxtons Text. :)
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Zitat

Auf inhaltlicher Ebene bietet "Hanna" rein gar nichts Besonderes und selbst die Formalia riechen stark nach einer Mixtur aus frühem Tom Tykwer und Luc Besson: Fachkundig ausgeführte Todeskämpfe, spektakulär ausgewählte Sets, diverse Lauf- und Jagdsequqenzen, untermalt mit schmissigen Elektrosounds (hier: von den Chemical Brothers). "Hanna Killertochter", "Hanna rennt!", "Hanna, der Profi", "Die eiskalte Hanna", "Hanna und Gretel"... - die Liste ist praktisch endlos fortführbar. ...
Ich weiß nicht. Meines Erachtens bietet der Film noch mehr. Allein, wenn man Hanna mit ihrer Freundin vergleicht, wird das schon interessant.Da ist einmal der unterschiedliche Erziehungsstil und andererseits der unterschiedliche Unterricht. Nicht umsonst wirft Hanna ihrem Vater da Versäumnisse vor(Softskills). Lehrer hätten an Hanna vermutlich ihre Freude.
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Nun, ich bin zwar Lehrer, meine Freude hätte ich an Hanna aber wohl eher weniger. Ich habe nämlich eine unwillkürliche Urangst vor Roboter- und/oder Retortenkindern... :angst:
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