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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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MOTEL HELL (Kevin Connor/USA 1980)



"Meat is meat, and a man's gotta eat."

Motel Hell (Hotel zur Hölle) ~ USA 1980
Directed By: Kevin Connor


Schweinefarmer Vincent Smith (Rory Calhoun) und seine Schwester Ida (Nancy Parsons) sind im ganzen County für ihre leckeren Räucherwürstchen nebst angrenzendem Landhotel bekannt und beliebt - dass das in den Fleischprodukten befindliche Brät mit der nicht ganz alltäglichen Zutat Menschenfleisch angereichert ist, bleibt indes Vincents und Nancys kleines Geheimnis. Auch ihr Bruder Bruce (Paul Linke), der örtliche Sheriff, ahnt nichts. Als Vincent eines Tages die hübsche, auf ältere Männer fixierte Terry (Nina Axelrod) in die Hände fällt, steckt er diese nicht in sein kleines 'Spezialbeet', sondern lässt sie bei sich im Hause wohnen. Kurz bevor die Hochzeitsglocken läuten, was sowohl Ida als als auch der ebenfalls in Nancy verliebte Sheriff Bruce mit Missfallen beobachten, kommen einige unbequeme Wahrheiten auf den Tisch.

Kevin Connor, der seinen Popularitätsgrad bis dato vornehmlich durch die Inszenierung kleiner britischer Amicus-Monsterfilme mit schlechten Tricks und Doug McClure aufgebaut hatte, schlug mit "Motel Hell" eine ganz andere Richtung ein und gliederte sich ein in die illustren Reihen der Regisseure von Backwood-Horrorfilmen. Im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern des Subgenres erkennt "Motel Hell" jedoch sein subversives, komisches Potential und macht aus dem zugrunde liegenden Stoff kurzerhand eine bitterböse Country-Satire, die zahlreiche sich innerhalb dieses Kontextes anbietende Themen wie religiöse Bigotterie und pathologische Sexualität aufgreift. Ungewöhnlich auch die Gestaltung des Protagonisten, der mit dem sympathischen, weißhaarigen Rory Calhoun eine Verkörperung findet, die man so gar nicht mit einem Irren, der kannibalische Gelüste als Lösung für die globale Überbevölkerung wähnt, assoziieren mag.
Hat man sich einmal auf den abseitigen Humor und die etwas schleppende Narration von "Motel Hell" eingelassen, darf man jedenfalls mit der einen oder anderen mehr oder weniger spaßigen Überraschung rechnen.

6/10

Backwood Kidnapping Kevin Connor Satire Kannibalismus Slasher



Ich frage mich immer noch, wie Kevin Connor zu diesem Auftrag gekommen ist. :unsure:
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Tja. Besser als seine zunehmend stöpseligen Monstertrash-Klamotten gefällt mir "Motel Hell" jedenfalls allemal.
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Funxton sagte am 12. November 2010, 22:56:

Tja. Besser als seine zunehmend stöpseligen Monstertrash-Klamotten gefällt mir "Motel Hell" jedenfalls allemal.

Ich mag allerdings The Land That Time Forgot. Aber vielleicht spielt da auch viel Nostalgie hinein, da ich den Film immer während der Dinosauriertage auf RTL gesehen habe. :)
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"Dinosauriertage" auf RTL? Nie davon gehört :unsure: Gab's die damals während des "Jurassic Park"-Hypes?
Ich mag die "Caprona"-Filme etc. pp. ja auch ein Stück weit, aber wohl nur ihres Pappcharmes wegen. "Motel Hell" spielt da schon in 'ner anderen Liga, auch intellektuell.
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Genau, während das war während des Hypes in den 90ern. Meistens lief da nur Grütz wie My Science Project mit Dennis Hopper, aber das war alles ganz charmant irgendwie. Damals hatte RTL auch Freitags noch Horrorfilmnächte.

Motel Hell dürfte, nachdem was ich gelesen habe, wohl der interessanteste Film von Connor sein. Er hat dann noch den Japan-Horror The House Where Evil Dwells gedreht, den ich aber nicht so prickelnd fand.
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Phibes sagte am 13. November 2010, 19:17:

Damals hatte RTL auch Freitags noch Horrorfilmnächte.

Ja, die mit dem Elvira-Pendant "Wilde Hilde". An die kann ich mich wiederum auch noch gut erinnern, da haben sie damals "Phantasm" ohne Kürzungen gebracht, obwohl er kurz zuvor beschlagnamt worden war. Eine der raren Sternstunden des Privatfernsehens.
Von Connors späteren Filme kenne ich nix mehr. Mit "Motel Hell" hört's auf.

Ach, da schau her. :D
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Funxton sagte am 14. November 2010, 10:11:

Phibes sagte am 13. November 2010, 19:17:

Damals hatte RTL auch Freitags noch Horrorfilmnächte.

Ja, die mit dem Elvira-Pendant "Wilde Hilde". An die kann ich mich wiederum auch noch gut erinnern, da haben sie damals "Phantasm" ohne Kürzungen gebracht, obwohl er kurz zuvor beschlagnamt worden war. Eine der raren Sternstunden des Privatfernsehens.
Von Connors späteren Filme kenne ich nix mehr. Mit "Motel Hell" hört's auf.

Ach, da schau her. :D

Danke Funx, dass treibt mir fast die Tränen in die Augen. :))
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