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Ubaldo Terzanis Schreibstube Volume 2

Hier polemisiert der Meista!

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GREY, THE


GREY, THE Die privatphilosophischen voiceover-Monologe des Protags stören ebenso wie die mehrmalige Thematisierung von Religiosität im Filmverlauf. Ebenfalls die wirklich abgeschmackten, da schon in vielen Filmen genau so dagewesenen Flashback-/Wunschtraum-Sequenzen sind in ihrem schmalzigen Kitsch hart an der Grenze des Goutierbaren. Ferner ist die Vorhersehbarkeit der Ereignisse zu monieren: Wer von den Überlebenden des Flugzeugabsturzes als nächstes von den Wölfen gefressen wird oder vom Felsen abstürzt, ahnt man immer schon ein paar Minuten vorher, weshalb weder Schock noch Anspannung aufkommt, wenn es dann so weit ist.

Davon abgesehen ist THE GREY aber ganz gediegen. Neben gleichermaßen schönen wie trostlos morbiden Naturaufnahmen arbeiten die Filmemacher sehr viel mit Dunkelheit und der unsichtbaren Gefahr. Nur die leuchtenden Augen der Wölfe blitzen in manchen Nacht-Szenen kurz in der Dunkelheit auf, ansonsten wird die Anwesendheit der Tiere nur durch die wirklich gruselige Tonspur vermittelt.
Daneben gibt es aber auch graphisch explizite Tötungs-Szenen, die am helligten Tage spielen. Diese lassen die späteren Nachtszenen mit ihren Auslassungen erst so richtig unheimlich wirken - schließlich hat der Zuschauer das Grauen vorher explizit gesehen und weiß, was in der Dunkelheit an Gefahr lauert.

Durchaus ansehnlich und trotz fast 2 Stunden Laufzeit sehr kurzweilig geht der Film vom Statten, und obwohl man vieles aus anderen Survival-Filmen kennt, langweilt der gut strukturierte THE GREY zu keiner Minute. Das beste ist aber das Ende des Films direkt *vor* der finalen Konfrontation: Es ist wie ein Cliffhanger-Ende, nur dass es eben keine Fortsetzung gibt. Was mit dem Protagonisten passiert, ob Mensch oder Wolf den finalen Kampf überstehen, wird der Interpretation und der Vorstellungskraft des Zuschauers überlassen. Und das weiß doch sehr zu gefallen.

6/10 (ordentlich, sehenswert)

text nicht korrekturgelesen

survival Tierhorror Thriller Drama Religiosität


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ABSENTIA


ABSENTIA Nur kurz:

Die Macher dieses mit 70.000$ doch sehr niedrig budgetierten crowdgefundeden amerikanischen Dramas/Horrorfilms kommen mit durchaus guten Ideen daher. Auf billige Schockeffekte wird nicht gesetzt, sondern auf langsamen Aufbau, Charakterentwicklung und Suspence. Sehr schön ist dass einiges uneindeutig bleibt und man dem Sehen geteilter Meinung darüber sein kann, was passiert ist bzw. was nicht passiert ist und sich nur in den Köpfen der Figuren abgespielt hat. Im Laufe der knapp 80 minütigen Laufzeit wird durch ein stetiges Hinzufügen von immer mysteriöseren, teils auch immer absurder und surreal scheinenden Handlungselementen gekonnt ein Gesamtbild aufgebaut, welches aber wie erwähnt nicht eindeutig ist. Zu gefallen weiß auch dass der Horror sich oftmals off screen abspielt, was das Kopfkino anregt und die Anspannung steigert. Weniger zu gefallen weiß dass dieser Film unübersehbare Defizite in Schauspiel und visueller Gestaltung aufweist, was bei diesem Budget aber nicht wirklich verwundert, dennoch ärgerlich ist.

7/10 (noch gut)

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Horror Drama Psychologie




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