Geschrieben 14. Juli 2004, 20:00
Ich habe mich heute mal mit beiden Filmversionen auseinandergesetzt. Erst der Tarkovsky und dann den Soderbergh. Ich bin da in einem ziemlichen Dilemma, den nun muß ich den von mir anfangs so vehement geliebten Tarkovsky-Film teilweise als altbacken (auf heutige Standards bezogen) bezeichnen. Damit meine ich jetzt gar nicht mal die Ausstattung, sondern vielmehr Tarkovskys Herangehensweise an den Stoff an sich.
Kelvin entscheidet sich in der Tarkovsky-Variante gegen seine Frau Hari für ein Leben auf Solaris mit seinen Eltern in der ländlichen Idylle, weg vom Lärm der Metropolen. Ancheinend trauert er auch lange verdrängten Kindheitserinnerungen hinterher, die nur in dem kleinen Film (der anscheinend mehrere Jahre überspringt) konserviert sind, den er mit zur Station nimmt und der ihn selbst als kleines Kind, seine Eltern in jungen Jahren und seine Frau zeigt.
Bei der Soderbergh-Variante geht es nur um die zweite Chance für Kelvin und seiner Frau Rheya. Das allerdings am Ende wohl nur materialisierte Gedanken, diese zweite Chance bekommen, ist ein recht kühner Gedankensprung. So etwas wie ein evolutionärer Schritt nach vorn für den "denkenden Menschen"
"Time kills critics my dear." (Lisztomania)
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