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City Of God - Filmforen.de

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City Of God


13 Antworten in diesem Thema

#1 Immo

    zombie

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Geschrieben 11. Mai 2003, 00:30

Zitat

City of god | 10.5. 03| Kino Metropol

Je länger man sich mit filmen beschäftigt, vor allem dann, wenn man gelegentlich amateurhafte kritiken wie diese schreibt, desto mehr entwickelt sich der blick für die filmischen elemente eines films- das also, was uns beispielsweise bei einer minutenlangen szene ohne schnitt begeistert aufspringen lässt, während andere sich langweilen, ohne überhaupt den grund dafür zu bemerken.

City of god hat die seltene eigenschaft, einen zuschauer wie mich, allein durch seine erzählung so mitzureissen, dass mir jener filmkritische blick nur allzu schnell abhanden kam.

Eine zweite sichtung wird auf jeden fall nötig sein, bevor ich ein endgültiges urteil fälle, vorerst also nur einige ansätze:

Es wird schon länger disskutiert, ob in zukunft der einfluß des asiatischen kinos zu gunsten des südamerikanischen abnehmen wird. Vielmehr noch als bei amores perros, der schon vorher vermutungen in dieser hinsicht hervorrief, werden hier ansätze eines, dem neuen südamerikanischen kinos angehörigen looks greifbar- die dynamische handkamera, der hyperschnelle schnitt, die uns hier gerade während der tötungsszen, in die perspektive des täters versetzt, es ist seine erregung die wir hier erfahren, ganz im gegensatz zur slo mo des hk kinos, welche durch die verlangsamung den blick derjenigen einfängt, welche zuschauen müssen.

Das ist vor allem deshalb so spannend, weil er noch roh und ungeschliffen ist, da wird noch mit splitscreens, stroboskopeffekten und handkameras experimentiert, es gibt noch kein festgelegtes muster, keine klischees.

Noch im vorspann lief der trailer zu matrix reloaded, angesichts dessen kalter, berechnender machart, bar jeglicher spielerei und innovation, mir ein heisser südamerikanischer wind gerade recht kommt- nun warte ich sehnsüchtig auf den dazugehörigen sturm.

Schön, dass Dir der Film so gut gefallen hat. Irgendwie dachte ich mir das schon, war aber dennoch schon ganz gespannt auf Deine Reaktionen. Blödes Internet - da denkt man im Alltag dann plötzlich an Leute, von denen man noch nichtmal weiß, wie sie aussehen! :blink:

Dein Tagebucheintrag deckt sich auch ziemlich mit meinen Eindrücken. In der Tat, die Erzählung des Filmes, überhaupt die ganze Atmosphäre, dieses seltsam flirrende Schweben des Filmes zwischen Zitat (Tarantino, Scorsese, Blaxploitation) und Eigenständigkeit (eigentlich hat das mit Tarantino, Scorsese, Blaxploitation auch wieder rein gar nichts gemein) hatte mich ungemein eingenommen, das formale blieb mir ebenfalls weitgehend verborgen. Im Inside las ich in einem Thread, der Film überzeuge vor allem durch seinen "dokumentarischen Stil", würde dadurch noch eindringlicher! Da habe ich, mit ein paar Wochen Distanz allerdings, erstmal geblinzelt: "Dokumentarischer Stil? Hä?" Bei der zweiten Sichtung achtete ich drauf und natürlich, ganz klar: der Film sorgt ja stellenweise geradezu für Schwindelanfälle, so verwackelt ist die Handkamera, so dicht dran ist man am Geschehen. Mag daran liegen, dass ich zwischen dokumentarischer und fiktiver Formalästhetik nicht mehr so recht unterscheiden kann/möchte, so dass mir das nicht aufgefallen ist, aber in der Tat hatte ich, geblendet - positiv gemeint! - von dem Film, kaum noch die Fähigkeit, mir die formale Ästhetik des Filmes wieder zu vergegenwärtigen. Zumindest konnte ich "dokumentarischer Stil" nicht sofort mit "wackelnde Handkamera" assoziieren.

Der Vergleich mit dem asiatischen Kino bietet sich, gewissermaßen, an, denn ich denke ebenfalls, dass das südamerikanische Kino dem asiatischen derzeit, zumindest was den "Exotismus-Bereich" der Filmwahrnehmung hierzulande angeht, gehörig den Rang abläuft (wenn auch das asiatische deswegen nicht schlecht ist!). Der grandiose Amores Perros, der ganz wunderbare Y Tu Mamma Tambien und nun auch der schlichtweg fasznierende City Of God lassen, wenn auch die ersten beiden aus Mexiko stammen, noch auf einiges hoffen. Ich bleibe jedenfalls gespannt, ob einem so katharsischen wie inspirierenden Sturm wie City Of God vergleichbares folgen wird. "Das wildeste Kino der 00er, vielleicht sogar der 10er Jahre stammt aus Südamerika und nicht mehr aus Fernost", war im übrigen auch einer meiner ersten Sätze nach der 2. Sichtung! :)

City Of God erzielt einen ähnlichen Effekt wie Punch-Drunk Love: er erneuert die innige Liebe zum Film, erinnert daran, was einst, mit noch naiverem Blick, zu dieser Liebe führte. Er macht offensichtlich, was man nach Jahren kalkulierter, konventioneller, immer zwar irgendwie nicht schlechter, aber dennoch seltsam diffus "netter" Filme verdrängt hat, was diese Liebe etwas einschlafen, zum Alltag hat gerinnen lassen: dass Film als Kunst eben auch das Wilde, das Unbändige, das Inspirierende, vor allem aber: das Inspirierte in sich bergen muss. Was nutzt jegliche formale Eleganz, wenn da kein Soul zu spüren ist? Was bringen schon Filme ohne Ecken und Kanten, noch besser: ohne Klingen und Widerhaken, die jeder, aber auch wirklich auch jeder mit einem Minimum an Geschmack und ohne sich irgendwie verbindlich positionieren zu müssen gut finden und sich dennoch nicht als einer jener "Mainstream-Kucker", unterm Strich also als was besseres, fühlen kann? Kino muss wieder weh tun, Kino muss wieder begeistern können!

Immo

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#2 TRAXX

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Geschrieben 11. Mai 2003, 14:05

HI !!!!!!!

Habe mir am WE auch diesen furiosen Film angeschaut und schlichtweg begeistert !!
Das hört sich stark nach Floskel an, ich weiss, jedoch musste ich feststellen, das eben jene "Begeisterung" bei den anderen Leuten (6 an der Zahl, männlich wie weiblich) einfach ausblieb.
Diese fanden den Film "ganz gut" oder "toll gemacht", "zu hart" etc. und, was mich fast zum ausflippen brachte: "Naja, die Story war ja ziemlich flach und schon tausendmal dagewesen." :eek: :eek: :doof: :doof: :wall: :wall:

Es scheint mir ein typisch deutscher Rezipientenvirus zu sein, aus dem Kino herauszukommen und sich erst einmal interlektuell "uber" das Werk zu stellen, indem man solche "Weisheiten" von sich gibt.
Der deutsche Filmzuschauer scheint nicht den, wie ich es mal so nennen darf, "inneren Anspruch" eines Films zu erkennen.
Damit meine ich welchen Anspruch stellt der Film an sich selbst. Und ich als Rezipient beurteile dann, ob der Film seinen eigenen Anspruch erfüllt.
Dies ist ersteinmal die Basis. Denn wenn der Film seinen eigenen Anspruch nicht erfüllt, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen !!
Zu beobachten ist das Phänomen in jüngsten Neo-Slashern, die eigentlich den Anspruch haben durch kurzweilige, ausgetüftelte Mordsequenzen zu unterhalten/shocken, ganz vereinfacht ausgedrückt.
Diesen Anspruch erfüllten die classischen Slasher der Frühachtziger bestens, die Spätneunziger hingegen langweilten mit gemässigten, fürs Mainstream Publicum glattgebügelten Sequenzen, Filme, die ich mir problemlos auch mit meiner zartbesaiteten Mutter hätte anschauen können.
Kurzum: Neo-Slasher (die Meisten !!) erfüllen nicht ihren eigenen Anspruch. Und ich meine das nicht im commerziellen Sinn. Denn das auf der Produzentenseite der Anspruch existiert, leichtverdauliche, für die ganze Familie geeigneten "Horror-Häppchen" in die Kinos zubringen von dem der geneigte Rezipient garantier keine Verdauungsprobleme bekommt, liegt auf der Hand, und das dieser (commerzielle) Anspruch bestens erfüllt wurde beweisen die Box-Office-Zahle Woche für Woche.

Ich schweife ab, sorry.
Zurück zu CITY OF GOD.
Hat jenes Meisterwerk den Anspruch ein "innovative" Story, for whatever that is :doof: zu erzählen ??
Ich denke diese Frage können wir übereinstimmend mit einem klaren NEIN beantworten. Story: das Leben in einem (brasilianischem) Ghetto.
Tausendmal schon dagewesen ! Sicher !
Wenn man consequent in dieser Art und Weise seine Kinobesuche selectieren würde bliebe m.M.n. nicht viel, wenn gar überhaupt etwas übrig.
CITY OF GOD hat sicherlich nicht den Anspruch eine innovative Story zu erzählen, er hat den Anspruch den Zuschauer in das Ghetto hineinzureissen !!
Und diesen Anspruch erfüllt er 100%ig indem er formale Mittel perfect zu diesem Zweck umsetzt.
Wie schon o.g. der grandiose Einsatz der Handkamera, der perspektivische Blick, documentarähnlicher Stil aber auch Mittel des modernen Mainstreamkinos (360 Grad Rundfahrt a la MATRIX) und auch das Aussparen den moralinsauren Zeigefinger zu erheben, indem auch die lustigen, romantischen, liebevollen Momente des Ghettodaseins gezeigt werden, neben den traurigen, dramatischen und schockierenden, eben die Ganze Palette die das Leben an sich zu bieten hat (TRAINSPOTTING ist m.M.n. ein guter Film weil er AUCH zeigt, dass Heroin Spass macht/machen kann).
Grandios ist auch wie die Verflechtung der einzelnen Protagonisten und ihrer Schicksale zueinander durch den Einsatz ästhetischer Mittel (Rückblende in differenzierter Perspektive) aufgelöst wird. Sicherlich, auch hier wurde das Rad nicht neu erfunden, aber es steht im Dienste des "inneren Anspruchs" und zwar den Zuschauer ins Ghetto hineinreissen.
Bei einem Riot zw. den beiden Gangs sieht man kurz eine perspektivische Kameraeinstellung, die einen beobachtenden Blick auf das Geschehen (durch eine Holzverschlag o.ä.) zulässt.
Im Nachhinein stellt sich heraus das ein kleiner Junge ("Zwerg") die Ermordung seines Vaters mitansehen musste und er schliesslich, halb verblutend, den Mörder erschiesst.
Dies ist nun keine selbstzweckhafte filmisch-ästhetische Spielerei (wobei ich der Letzte bin der dagegen etwas einzuwenden hat), sondern dient perfect dem "inneren Anspruch", den Zuschauer hineinzureissen, ihm die "Logik" der Gewaltspirale zu verdeutlichen.

Bei einem solchen Film nicht in die Knie zu fallen und die Power zu erkennen, die er einem um die Augen und Ohren haut, ist pure Ignoranz ;)

Die These dass, der mittel- bzw. südamericanische Film den asiatischen ablösen wird, halte für sehr gewagt, da Werke wie Y TU MAMA TAMBIEN, AMORES PERROS (den mir weniger zusagte) oder eben CITY OF GOD nur Ausnahmeerscheinungen darstellen, wo hingegen der asiatische Markt etabliert und gefestigt ist, schon seit Decaden eine constante Produktion stattfindet, ja sogar eine Expansion sichtbar ist (ich sage nur: SÜD-KOREA, aber auch THAILAND kommt langsam, aber sicher -THE EYE-).

Aber..... warten wir's ab.... nur eins ist sicher:

Solange eine solche Ignoranz im ausländischen Publicum vorherrscht werden es wohl nur verblendete Filmfreaks wie wir zu schätzen wissen, dass wir solche Meisterwerke wie CITY OF GOD on The Big Screen sehen dürfen. :) :) B)

bye

TRAXX

#3 StephenDedalus

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Geschrieben 11. Mai 2003, 21:15

Angesichts der unbeholfenen formulierungen, was auch in der müdigkeit begründet lag, die mich zu dem zeitpunkt plagte, als ich den beitrag schrieb, war er mir schon ein wenig peinlich- doch diese positive resonanz hat mich nun eines besseren belehrt :)

du warst übrigens auch der erste an den ich dachte, als ich aus dem kino kam B)

Die große stärke des films ist wohl, dass er sich selbst ernst nimmt, zumindest insofern, dass er jene “schon tausendmal dagewesenen ghettoszenen” nicht als zitat einer filmszene präsentiert, sondern als notwendigen teil einer solchen erzählung. So war es beispielsweise der erste film seit langem, der mich durch den einsatz von kraftausdrücken zum lachen brachte, einfach weil dieses ewige augenzwinkern in richtung tarantino fehlte- auch wenn man bei manchen diskussionen den eindruck bekommt, war dieser keinesfalls der erfinder des kraftausdrucks.
Selbst das coole gebahren der ghettokids wirkt natürlich, ganz egal, was die deutsche filmkritik auch immer behaupten mag.

Die bezeichnung “dokumentarischer stil” halte ich für einen ebensolchen griff ins klo wie “videoclipästhetik”, darunter fasst man einfach mal alles zusammen, was nicht in eine schublade passt. (ich höre dann auf einen kritiker ernst zu nehmen, wenn er anfängt regisseuren wie bay, fincher oder scott vorzuwerfen, dass sie einmal werbefilme gedreht haben)
Fatal finde ich allerdings, dass viele kritiker dem film nun eben diesen stil zum vorwurf machen. Beispielsweise auf filmtext.com:

“Einfach gesagt, Mereilles will glauben machen, die Ereignisse, die er cool, dynamisch und sexy inszeniert, seien cool, dynamisch und sexy.”

Dieser satz ist an blödheit kaum zu überbieten: einerseits wirft er dem film vor eine gigantische optik zu haben :doof: und dann verwechselt er auch noch den film mit der romanvorlage bzw. die romanvorlage mit der realität. Genauso dämlich die kritik in der zeit, welche doch einfach mal den anspruch erhebt, ein ghetto film müsse über das entstehen der ghettos aufklären, also politisch sein, um nicht als cooler gewaltfilm mit werbespot ästhetik auf dem scheiterhaufen der moral zu landen. Wo man hinblickt dieser merkwürdige hass auf das, was doch gerade das filmische am film ist. Allmählich adaptiere ich die meinung eines bekannten, der in deutschen filmkritikern solche sieht, die nach einem abgeschlossenen germanistikstudium nirgendwo sonst untergekommen sind und nun mit einem handwerkszeug auf filme los gehen, dass eigentlich nur für bücher, bestenfalls noch für theaterstücke, geeignet ist.

Das asiatische kino scheint mir in vielerlei hinsicht zu stagnieren: aus hongkong erwarte ich eigentlich nichts mehr, ja, eigentlich würde ich rückblickend sogar meinen, dass das hongkong-kino nie die große epoche war, zu der man sie inzwischen verklärt hat. Korea kommt nicht in die gänge, dafür haben sich die filme bislang zu wenig von den hongkong und hollywood einflüssen gelöst, selbst kim ki-duk tendiert immer mehr in richtung französisches autorenkino und wird dabei zunehmend langweiliger. Einzig aus japan kommen in regelmäßigen abständen diverse highlights. allerdings hat sich auch dort inzwischen eine feste riege großer regisseure gebildet, der nachwuchs sorgt momentan nur selten für aufsehen - auch die neue horrorwelle scheint mit kairo bereits ihren höhenpunkt erreicht zu haben. (geradezu peinlich finde ich ja die neue japanische splatterfilm-welle. ich kann beim besten willen nicht nachvollziehen, warum junk, versus und wild zero einen solchen hype ausgelöst haben- dann doch lieber guinea pig)

Den letzten abschnitt will ich unkommentiert lassen, denn er spricht mir vollkommen aus der seele :)

#4 Guest (Gast)

  • Gast

Geschrieben 11. Mai 2003, 21:58

habe gerade den thread bei inside gelesen. zum thema identifikationsfigur:

so merkwürdig es vielleicht klingen mag, aber eigentlich war locke mein favorit :D , der das klischee des ultimativ bösen gangsters keinesfalls erfüllte.

benne ging mir mit der zeit ziemlich auf die nerven. ich hasse solche oberflächlichen spaßvögel, die dafür auch noch von allen geliebt werden ;)

#5 StephenDedalus

    liebt solche Hautschmiere

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Geschrieben 11. Mai 2003, 22:02

Guest sagte am 11.05.2003, 21:58:

habe gerade den thread bei inside gelesen. zum thema identifikationsfigur:

so merkwürdig es vielleicht klingen mag, aber eigentlich war locke mein favorit :D , der das klischee des ultimativ bösen gangsters keinesfalls erfüllte.

benne ging mir mit der zeit ziemlich auf die nerven. ich hasse solche oberflächlichen spaßvögel, die dafür auch noch von allen geliebt werden ;)
dieser beitrag war von mir ;)

#6 kørken

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Geschrieben 11. Mai 2003, 23:07

Hab den Film nu heute auch gesehen und muss mich leider ein wenig enttäuscht zeigen.
Ein viel zu langes Kasperletheater mit einer Erzählhaltung , die sich null für das Geschehen interessiert (und es "geschieht" ja nun mehr als jedem Film gut tun würde).Manchmal könnte man glatt meinen, die Montage sei Teil eines Onaniewettbewerbes.....aber nun gut: einiges hat mir unterm Strich ja doch noch gefallen, die Szenen am Strand beispielsweise.Da zeigt der Film mal aus sich und seinen aberwitzigen Spielereien hinaus und entfaltet tatsächlich einen Hauch von Sinnlichkeit, welcher durch seine Betonung der Äußerlichkeit sonst nur behauptet wirkt.

#7 Immo

    zombie

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Geschrieben 11. Mai 2003, 23:22

Sof' Boy sagte am 12.05.2003, 00:07:

Hab den Film nu heute auch gesehen und muss mich leider ein wenig enttäuscht zeigen.
Ein viel zu langes Kasperletheater mit einer Erzählhaltung , die sich null  für  das Geschehen  interessiert (und es "geschieht" ja nun mehr als jedem Film gut tun würde).Manchmal könnte man glatt meinen, die Montage sei Teil eines Onaniewettbewerbes.....aber nun gut: einiges hat mir unterm Strich ja doch noch gefallen, die Szenen am Strand beispielsweise.Da zeigt der Film  mal aus sich und seinen aberwitzigen Spielereien hinaus und entfaltet tatsächlich einen Hauch von Sinnlichkeit, welcher durch  seine Betonung der Äußerlichkeit sonst nur behauptet wirkt.
Hau bloß ab, hier ist gegenseitiges Eierschaukeln angesagt! :D :D

Das mit dem "sich nicht interessierenden Erzählen" ist in der Tat attestierbar - allerdings kein Manko des Films! Der Film entblättert eben ein "Soziotop", ein Patchwork aus sozialen und biographischen Verstrickungen, springt mal hierhin, mal dorthin, kommt aber immer wieder zum Epizentrum zurück: Buscapé und Locke.

Man muß Meireilles eigentlich schon dankbar sein: die literarische Vorlage wies noch wesentlich mehr Charaktere auf, nochmehr Querverstrebungen, noch mehr soziale Implikationen. Einige Charaktere werden im Film in einer einzigen Person vereint, andere fielen vollkommen heraus. Alles in allem ein kaum überschaubarer Komplex.

Ich persönlich halte dieses Vorgehen für eine ganz klare Stärke des Films! :)

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#8 StephenDedalus

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Geschrieben 11. Mai 2003, 23:24

Sof' Boy sagte am 11.05.2003, 23:07:

Hab den Film nu heute auch gesehen und muss mich leider ein wenig enttäuscht zeigen.
Ein viel zu langes Kasperletheater mit einer Erzählhaltung , die sich null für das Geschehen interessiert (und es "geschieht" ja nun mehr als jedem Film gut tun würde).Manchmal könnte man glatt meinen, die Montage sei Teil eines Onaniewettbewerbes.....aber nun gut: einiges hat mir unterm Strich ja doch noch gefallen, die Szenen am Strand beispielsweise.Da zeigt der Film mal aus sich und seinen aberwitzigen Spielereien hinaus und entfaltet tatsächlich einen Hauch von Sinnlichkeit, welcher durch seine Betonung der Äußerlichkeit sonst nur behauptet wirkt.
was, um himmels willen, hast du denn gegen onaniewettbewerbe? :o

#9 StephenDedalus

    liebt solche Hautschmiere

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Geschrieben 11. Mai 2003, 23:27

Immo sagte am 11.05.2003, 23:22:

Hau bloß ab
auf ihn mit gebrüll!! :D

#10 kørken

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Geschrieben 11. Mai 2003, 23:28

Zitat

was, um himmels willen, hast du denn gegen onaniewettbewerbe?
:D :D
Eigentlich rein gar nichts, aber der Film möchte mich ja nicht dabei haben :cry: :cry:

#11 TRAXX

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Geschrieben 12. Mai 2003, 14:02

HI !!!!!!

Bin der Meinung, dass die Stärke des Films darin liegt, dass er seine Nebenfiguren auch "ernst" nimmt und nicht zu "Sidekicks" für die Humorpunkte verkommen lässt.
Würde der Film lediglich um das "Epicenter" Buscape und Locke kreisen, so wäre er sicherlich einer von vielen Ghettofilme wo der Zuschauer die ganze lange Zeit darauf wartet, dass es zum grossen "Clash of the Titans", zum finalen Showdown kommt.
Stattdessen bemüht der Film sich die Consequenzen, die sich aus den Handlungen der einzelnen Charactere ergeben, so darzustellen, dass nichts losgelöst voneinander geschieht. Die ausgeübte Gewalt in diesem Macrocosmos des Ghettos zieht seine Kreise.
Und dessen ist sich Buscape vollkommen bewusst, was in der Schlussszene durch die Tatsache verdeutlicht wird, dass er die Photos mit den corrupten Polizisten nicht veröffentlicht, da ihm die Consequenzen, sagen wir mal, nicht gut bekommen würden. Da wird auch die Erwartungshaltung des Zuschauers auf angenehme Weise enttäuscht: er veröffentlicht die Bilder und alles wird gut.
Diese Nina-Ruge-Weisheit funktioniert höchstens im ZDF, jedoch nicht im brasilianischen Ghetto :D :D

bye

TRAXX

#12 Immo

    zombie

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Geschrieben 15. Mai 2003, 22:24

Hossa, dem Knörer hat's ja, wie's scheint, nur sehr wenig gefallen. Nun denn, auch ein Standpunkt! :schlomo:

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#13 StephenDedalus

    liebt solche Hautschmiere

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Geschrieben 18. Mai 2003, 11:55

Immo sagte am 15.05.2003, 22:24:

Hossa, dem Knörer hat's ja, wie's scheint, nur sehr wenig gefallen. Nun denn, auch ein Standpunkt! :schlomo:
da mir seine argumentationsweise so garnicht passt, würde ich ihm dafür auch gerne auf die finger klopfen, doch mir fehlt es dazu an akademischen vokabular und dem notwendigen langen atem. da spare ich meine kräfte lieber für matrix reloaded :D

#14 knoerer

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Geschrieben 19. Mai 2003, 10:01

Ich glaube nicht, dass wir uns einig werden würden, denn die Idee, dass das Filmische am Film in erster Linie tolle Bilder oder tolle Schnitte wären, halte ich für so, na, sagen wir mal, unterkomplex wie die, es käme in der Literatur in erster Linie auf tolle Metaphern oder tolle Sätze an. Es ist gegen die Bilder wie die Metaphern natürlich nicht als solche was zu sagen (ich bewundere oft, nur nicht in Gangs of New York, aber etwa in Kundun Scorsese, jetzt nur als plakatives Beispiel): nur in und an sich sind sie, ganz pointiert gesagt, nichts. Aufgemotzte Huren beliebiger Zwecke. Darum, eben, Werbefilmerei. Den filmtext-Satz unterschreibe ich sofort.

Es gab Momente in City of God, die mir gefallen haben (vor allem, wo es mal komisch wurde, bei Buscapés gescheiterten Versuchen, zum Gangster zu werden insbesondere), insgesamt aber kann ich nur sagen, dass ich da 135 Minuten lang drin saß und von einem Gähnen ins nächste gefallen bin. Antiintellektuelle Vorurteile über Filmkritiker laufen gerne darauf hinaus - irgendwo oben im Thread ja auch -, dass sie sich hinterher hinsetzten und mit Fleiß den Film kaputtdenken. Mein Urteil, kann ich nur sagen, entsteht im Bauch, oder im Bauchteil des Kopfes, um ein bisschen präziser zu sein, da es ja mit der Intelligenz (kommt nicht von Können im handwerklichen Sinn) des Films immer was zu tun hat (man könnte auch sagen: im Arsch, der sich als erster langweilt und fort will); die Frage, die ich mir und meinem Arsch, als Kritiker, dann beantworte, ist einfach: Woran liegt's? Und bei der Antwort auf diese Frage kann's dann, noch so'n Credo, (sei's akademisch erworbene) Rationalität gar nicht genug geben.





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