#1
Geschrieben 03. April 2013, 22:13
(2) Falls sich eine Diskussion aus einem solchen Urteil entwickeln sollte, behalten sich die Moderatoren das Recht vor, diese in einen eigenen Thread abzuspalten.
(3) Jeden Monatsanfang wird ein neuer Kurzkommentar-Thread mit dem Thementitel "Kurzkommentare [Monat] [Jahr]" erstellt. Jedes Mitglied darf dies machen, soweit es noch nicht geschehen ist. Wichtig ist dabei nur, diesen Text immer als ersten Beitrag einzufügen!
(4) Hier ist das Archiv der bisherigen Kurzkommentare.
#2
Geschrieben 03. April 2013, 22:16
(Mark Cousins)
8/10
Nach anfänglicher Skepsis kann ich nur sagen, dass Mark Cousins 15 stündige Filmdokumentation wirklich äußerst sehenswert ist. Es geht von Beginn bis in die Gegenwart des Films. Quer durch die Filmgeschichte, durch alle Herren Länder. Dabei ist das Hauptthema und Augenmerk immer eines : Innovation
Bemerkenswerte Filme und Filmemacher, die die Filmsprache und Technik verändert haben. Konventionen und Grenzen überschreitende Filme.
Der AHA Effekt, der hier wirklich schön visualisiert und von Cousins herausgeschält wird, veranschaulicht sich schon im Cover dieser DVD-Box. Filmgeschichte ist eine Spirale. Filmgeschichte wurde immer wieder von ihren Machern fortgeführt indem sie sich gegenseitig befruchtet hat. Ohne Griffith gebe es keinen Ford, ohne Ford keinen Kurosawa usw. Paul Schrader erzählt wie er von Bresson und Godard beeinflusst wurde. Spielberg vom klassischen Hollywood Kino. Tarantino von der Nouvelle Vague und vom Hongkong Kino etc. Cousins stellt immer wieder Ausschnitte von Filmen eines Jahrzehnts, älteren oder neueren Gegenüber und veranschaulicht Einflüsse und Gemeinsamkeiten.
Natürlich vermisst man einiges und manchmal hat man das Gefühl, dass er doch zu subjektiv in die Kiste greift, aber das ist ja wohl allgemein bei Dokumentationen dieser Art die Regel. Selbst bei einem Martin Scorsese.
Network
(Sidney Lumet)
10/10
There is no America.
There is no democracy.
There is only IBM and ITT, and AT&T, and Du Pont, Dow, Union Carbide and Exxon.
Those are the nations of the world today.
Puh, lange nicht mehr gesehen. Lumets Film ist eine visionäre Handgranate. Dabei muß man sich immer wieder gewahr werden, dass der Film eigentlich keine Satire ist sondern finsterste Sozialstudie. Der Film hat die Zeit mittlerweile überholt und ist aktueller denn je. Unglaublich.
Mad City
(Constantin Costa-Gavras)
7/10
Costa-Gavras letzter in den USA entstandener Film mit John Travolta und Dustin Hoffman ist ein für Costa-Gavras Verhältnisse zahmer Film mit medienkritischer Botschaft. Das diese Botschaft ein wenig zahm geraten ist, liegt daran, dass trotz allem das dramatische und leicht pathetische überwiegt. Dustin Hoffmann, der schonmal ein paar Jahre zuvor, die Rolle eines Medienopfers in Hero von Stephen Frears spielte, ist hier in der Rolle des Reporters mit dem guten Gewissen zu sehen und das ist auch der Knackpunkt bei diesem Film. Seine Rolle bezieht nicht klar Stellung und der Film tut dies ebensowenig. Costa-Gavras Variante von Ace in the Hole leistet zwar gutes und spannendes Schauspielkino bleibt aber eben ein wenig schwammig.
Hauru no Ugoku Shiro
(Das wandelnde Schloss)
(Hayao Myazaki)
8/10
Mein erster Anime von Myazaki hat mir ganz gut gefallen. Staunen mußte ich über die überbordende Phantasie die dieser Film versprüht. Auch wenn ich nicht alles genau einzuordnen wusste hinterließ der Film doch einen wunderbaren Eindruck mit seiner humanen und kriegsfeindlichen Botschaft. Schön.
#3
Geschrieben 04. April 2013, 07:27
Wie schon bei Pasolins Version des Matthäus Evangelium kommt auch hier eine karge Inszenierung zum Einsatz, wenig Dramatisierung, wenig Musik, wenig Dialog. Vertrau Deinen Bildern und Deinen Zuschauern. Gefällt mir mehr und mehr, wenn auch eher nach als beim Ansehen. Was per se nicht negativ ist. Und bringt uns auf Augenhöhe mit Figuren, die mythisch überhöht wurden im Laufe der Zeit. So einen Ansatz sollte man mal mit den Ikonen der heutigen Weltgeschichte verfolgen.
#4
Geschrieben 04. April 2013, 12:25
(John Woo)
9/10
Uiuiui, hatte den garnicht mehr so finster in Erinnerung. Ganz schön desillusionierend was der Woo hier präsentiert. Diese 3er Gemeinschaft wird zuerst so hochgefeiert um sie dann in den Wirren des Krieges zu zerstören. Ciminos Deer Hunter stand jedenfalls sehr offensichtlich Pate. Woo geht aber wesentlich drastischer zur Sache, vor allem im gezeigten Greuel.
Überhaupt ist dies auch ein bißchen Reflexion über sein mitentworfenes „Heroic Bloodshed Genre“. Er stellt hier die Grausamkeit und alles zersetzende Macht des Krieges dem Trio entgegen, welches sich in naiver und cooler Abenteuerlust nach Vietnam aufmacht. Ganz schön bittere Pille, die ich definitiv nochmal in ner besseren Qualität sehen möchte. Film war nur letterboxed.
Yakuza´s Law
Yakuza Punishment : Lynch
(Teruo Ishii)
5/10
Na, da hab ich mir bei meinem Interesse an älterem japanischen Kino, gleich die Ultra-Brutalo-Nummer rausgesucht.
Wie ich im Nachhinhein feststellte wohl auch noch den schlechtesten der berüchtigten Folter-Tokugawa Serie von Ishii.
In 3 Episoden erzählt Ishii sehr unverblümt, was passiert wenn bestimmte Regeln des Yakuza-Kodex gebrochen werden.
Natürlich läuft es ganz darauf hinaus auf das, „was“ dann passiert. Da bleibt es nicht beim Finger abhacken, nein, die Augen oder Haare müssen dran glauben und einige anderen sadistische Foltermethoden kommen zum Einsatz. Das ist ziemlich brutales Exploitation Kino. Einen kritische Sicht sucht man vergebens, wobei gerade in der letzten Episode, es schon ziemlich komisch ist, wie die widerlichen, dummen Yakuza´s sich alle gegenseitig metzeln.
Die tolle deutsche Plaudersynchro verstärkt das ganze noch durch so schöne Worte wie „Gesichtsmuschi“, „Fickfresse“ oder häufiges „ey Alter“. Ansich recht amüsant aber auch nicht der Rede wert.
Chuen jik sat sau
(Fulltime Killer)
(Johnnie To & Wai Ka-Fai)
7/10
Fulltime Killer verhällt sich genauso wie der cinephile Killer Tok, es am Anfang des Films sagt. Er schaut gern Action Filme. Die Story muß oftnicht die beste sein, aber sie müssen Style haben. Genauso wie Desperado von Rodriguez zum Beispiel.
Der Film erinnert dann auch in seiner ganzen Machart an seine westlichen, amerikanischen Vorbilder. Rodriguez zum Beispiel aber auch an Tony Scott, mit seinen gleissenden Farben, fehlen nur noch die Sonnenuntergänge. Der andere Killer wirkt in seiner Verschlossen und Schweigsamkeit wie eine Art Alain Delon. Dieser wird in dem Film auch aufgegriffen und zwar von dem Killer Tok, der gerne die Nummer Eins verdrängen möchte. Auch Luc Besson taucht hier auf und nicht nur weil der Killer, dem Mädchen, was übers Schießen erklärt.
Fulltime Killer ist wie seine Vorbilder ein bißchen Style over Substance. Macht seine Sache aber dennoch erstaunlich gut. Furiose Action, glänzende Farben, Cuts im 2-3 Sekundentakt, schnelle Schwenks etc.
Gutes Entertainment eben.
In The Mood for Love
(Wong-Kar Wai)
9/10
Lange nicht mehr gesehen. Das einzige was mir in Erinnerung blieb, sind die auch zurecht berühmten Slow Motion Szenen in den Gängen und Gassen unterlegt von melancholischer Streichermusik und dass dies in Schleife sich wiederholt.
Es ist auf den ersten Blick, dann auch die Schönheit der stilisierten Bilder und Ausschnitte, die besticht. Pin Bing Lee, der hier Christopher Doyle ersetzte und Kar-Wai filmen immer aus der Distanz. Wir sind die Beobachter in diesem Spiel. Sehen oft nur durch Fenster hindurch, Vorhänge oder die Kamera lugt verstohlen hinter einem Türrahmen hervor. Zeit wird durch Zeitlupe aufgebrochen. Da wo sie sich am nähesten sind, sind sie auch zugleich ganz weit voneinander entfernt. Überhaupt ist bei Kar-Wai zu beobachten, dass er Nähe durch Distanz schafft. Eine Love-Story so zu inszenieren dass die Liebe immer ausgesperrt wird aber zugleich so wuchtsam und verdichtet über allem schwebt, das ist große Kunst. 2 Ehepartner, die durch die Affären ihrer Partner, die so gut wie nie gezeigt werden, zueinander finden um dann sich sogleich wieder zu verlieren und am Ende verpassen sie sich, sind aber durch den Schnitt näher zusammengerückt als zuvor. Konnte man bei Kar-Wais früheren Filmen einen Brückenschlag zu Godard werfen, ist es hier ein eher von Antonioni inspirierter Aufbau indem die zwei oft nur von unten oder hinten oder gar nicht gefilmt werden und stattdessen die Kamera wegschwenkt und auf etwas nebensächliches zeigt.
Genau diese Distanz verhinderte bei mir aber auch, dass ich völlig in diesen durchgestylten Bildern aufgehen konnte, ich saß zwar oft mit großen Augen da, aber berühren wollte ich mich dadurch nicht lassen.
Bin mal auf die Fortsetzung 2046 gespannt, die kenne ich nämlich noch nicht.
Chungking Express
(Wong Kar-Wai)
8-9/10
Kar-Wais Frühwerk ist ziemlich erstaunlich, was die Machart angeht und ja der Vergleich Godard hält stand. In Chungking Express wimmelt es nur so von Jumpcuts und Ellipsen. Am eindruckvollsten wohl in der Szene in der zweiten Episode als Tony Leung innerhalb von wenigen Minuten mehrfach beim Imbiss bestellt und Faye Wong ihrer Arbeit dabei nachgeht.
Normalerweise würde es hier Cuts geben, bei Wong Kar-Wai nicht, es läuft alles weiter. Sehr schön auch die Handkamera im Zeitraffer. Die Szene in der Tony Leung seinen Kaffee in Zeitlupe trinkt und vor ihm das Leben im Schnelldurchlauf vorbeizieht.
Überhaupt das Verhältnis von Zeit und Vergänglichkeit (die Ananas Dosen), auch hier wieder Nähe durch Distanz, die Einsamkeit der Großstadt, das Verschwinden in einem fremden Leben (der Wohnung) und am Ende gibt es einen Rollentausch. Er steht im Imbiss, sie im Stewardessenkostüm davor. Wunderbar. Die erste Episode hat mir nicht ganz so gut gefallen wie die zweite, aber schön, das der Schnellimbiss diese zwei Zusammenhält. Fühlte mich auch öfters an Jarmusch erinnert, vielleicht durch die melancholische Langsamkeit des nächtlichen Großstadtlebens.
Fallen Angels
(Wong Kar-Wai)
8/10
Nochmehr ein Film über Einsamkeit. Der Killer und seine Partnerin begegnen sich nie. Ein Motiv, welches auch in veränderter Form in „In the Mood for Love“ wiederkehrt. Flirrende Bilder, auch hier Jumpcuts, offene Erzählung, die die Charaktere durch die Nacht treiben läßt. Der Killer will aussteigen und läßt sich auf Blondie ein, dies wiederum erfährt seine Partnerin, die ihm eine Falle stellt. Nähe führt zum Tod. Eine zweite Episode verknüpft das Leben des stummen Einbrechers mit der Partnerin des Killers. Am Ende fahren sie zu zweit davon. Der Einbrecher ist stumm, weil er als Kind eine verdorbene Dose Ananas gegessen hat und dann ist da noch der Tod des Vaters von dem ihm nur noch alte Videobänder bleiben. In dieser eigentlichen dritten Episode von Chungking Express gibt es keine wirklich Kommunikation mehr. Alles wird nur noch aus dem Off erklärt, Kommunikation findet nur noch durch Medien statt. Hineingeworfene Helden in einer beziehungslosen Großstadt.
#5
Geschrieben 05. April 2013, 16:19
The Critic sagte am 04. April 2013, 07:27:
Wie schon bei Pasolins Version des Matthäus Evangelium kommt auch hier eine karge Inszenierung zum Einsatz, wenig Dramatisierung, wenig Musik, wenig Dialog. Vertrau Deinen Bildern und Deinen Zuschauern. Gefällt mir mehr und mehr, wenn auch eher nach als beim Ansehen. Was per se nicht negativ ist. Und bringt uns auf Augenhöhe mit Figuren, die mythisch überhöht wurden im Laufe der Zeit. So einen Ansatz sollte man mal mit den Ikonen der heutigen Weltgeschichte verfolgen.
Ich fand Medea auch sehr interessant, als ich ihn (was schon eine Weile her ist) gesehen habe, ich war übrigens auch von der Callas sehr angetan. Edipo re möchte ich bei der Gelegenheit dann auch gleich noch empfehlen.
#7
Geschrieben 05. April 2013, 17:09
#8
Geschrieben 05. April 2013, 17:30
#9
Geschrieben 05. April 2013, 17:56
hoolio21 sagte am 05. April 2013, 17:30:
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#10
Geschrieben 05. April 2013, 18:23
"Karate Kid" und seine Sequels sind mir persönlich ziemlich rote Tücher, inhaltlich wie formal. Im Falle des Supertyps hat er sich das aus "White Lightning" bewährte und durchaus schon in Autoverfolgungsjagden machende Gegnerduo Burt Reynolds / Ned Beatty geschnappt, was von marktstrategischer Weitsicht zeugt. "Die verrückten Nachbarn" hat mich damals eher irritiert und später auch nicht wirklich erreicht. Wohl erkenne ich die subversive Absicht, doch passt meiner Meinung nach weder Belushi in die Rolle des Spießers noch Aykroyd in die des Anarchisten. Kaufe ich beiden nicht ab. Frage aber wäre, in wie weit dieser "Besetzungscoup" aus Avildsens Zutun resultiert.
"Joe" und "Save the Tiger" habe ich beide noch nicht gesehen, und auch nicht wirklich um ihre Bedeutung gewußt. Vielleicht bringen die mein Avildsen-Bild ja ins Wanken.
#11
Geschrieben 05. April 2013, 18:38
hoolio21 sagte am 05. April 2013, 18:23:
hoolio21 sagte am 05. April 2013, 18:23:
hoolio21 sagte am 05. April 2013, 18:23:
hoolio21 sagte am 05. April 2013, 18:23:
hoolio21 sagte am 05. April 2013, 18:23:
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#12
Geschrieben 05. April 2013, 18:56
Zitat
ergänzend, von Wikipedia
#13
Geschrieben 05. April 2013, 19:02
Zitat
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#14
Geschrieben 06. April 2013, 11:04
THE INCREDIBLE BURT WONDERSTONE - nach DEAD MAN DOWN das komplette Kontrastprogramm, nämlich eine knallbunte Wundertüte von Magie-Satire mit mächtig viel Fönwellen, Fokuhilas und Body-Tans, einem wie immer superb aufgelegten Steve Carell und einem mit ihm perfekt harmonierenden Steve Buscemi - und im Hintergrund läuft Steve Miller Bands "Abracadabra" in der Dauerschleife! Und als wäre das nicht schon genug, gibt es Jim Carrey dann auch noch als Criss-Angel, "Brain Rapist", -Verschnitt (jetzt schon tausend Mal besser als seine Rolle in KICK-ASS 2) und Gegenstück zu Carrell & Buscemis Sigfried & Roy. Das ist alles so herrlich absurd, kurzweilig und dennoch entlarvend, dass Don Scardino damit einen heißen Anwärter auf die Comedy des Jahres geschaffen hat.
#15
Geschrieben 07. April 2013, 13:55
Kann man als Billig-Bond beschreiben. Trifft es aber nicht so richtig. Franco macht das Beste aus seinem Budget und zielt auf stilistisch interessante Ausstattung und Bildkompositionen. Die Sensualität, die der Bondserie trotz der Bemühungen von Sean Connery abgeht, ist hier zentral herausgearbeitet. Einzig der überlange Karneval wirkt deplaziert, dafür wird man mit dem Goldfinger-Girl Shirley Eaton entlohnt. Seltsam, daß dies ihr letzter Film war.
#16
Geschrieben 07. April 2013, 18:57
DER DUFT DER FRAUEN
Al Pacino monologisiert, blafft, befiehlt, schwadroniert den schmalbrüstigen, bleichgesichtigen, ewig grünschnäbeligen Chris nicht nur gehörig an die Wand sondern nahezu in selbige hinein.
DER GLÖCKNER VON NOTRE DAM
Ohne – zu meiner Schande - die literarische Vorlage bislang gelesen zu haben, behaupte ich, der Odem dieser durchwehe besagten Film, der es überdies nicht versäumt, sich vor lauter Geträller beinah selbst zu ersticken.
Dieser pathologisch anmutende Hang zur Musicalisierung.........tze, tze, tze....
MEIN LINKER FUß
Daniel D. Lewis erpresst seinem gelähmten Körper – einer lastenden Fessel – den der Gestaltwerdung seines lüstern dürstenden Geistes gemäßen Duktus.
MR. HOLLAND'S OPUS, welcher schlussendlich dargeboten wird, gleicht (bedauerlicherweise oder eben nur folgerichtig) einem ungeordneten Gelärm, pathetisch dröhnendem Auswuchs finalen Gewimmers, das mit Pauken & Trompeten sich Tränen in die Augen reibt.
#17
Geschrieben 07. April 2013, 20:09
#18
Geschrieben 08. April 2013, 12:18
Ein Film von überwältigender Schönheit, obwohl ich sicher bin, dass er auf 72mm noch schöner wäre.
Alleine die Aufnahmen des Meeres, aufgenommen vom Schiff, die immer wieder im Film vorkommen sind
schon eine Wucht.
Ein Film mit überragenden schauspielerischen Leistungen durch die beiden Hauptdarsteller, wobei man die
dritte im Bunde, die Frau des "Masters", auch nicht vernachlässigen darf.
Aber auch ein Film bei dem ich mich frage, was genau Anderson da erzählen will, und mich dadurch ein wenig
ratlos zurückließ. Er weist sicherlich einige Parallellen zum Vorgänger "There will be blood" auf. Denn wie dieser
verdichtet auch The Master einen gewissen Aspekt der amerikanischen Gesellschaft zu ein einem Zweipersonendrama Doch ich kann nicht bennen was es in diesem Fall ist. Aber auch wenn ich es nicht benennen kann, bin ich sicher dass es da ist. "Cos just you feel it doesn't mean its there" singen Radiohead,(There There) deren Bandmitglied Jonny Greenwood die perfekt passende Filmmusik komponierte. Und so halten viele the Master für ein aufgeblasenes Nichts, aber ich bin sicher, dass es da ist, und darum ist er für mich ein toller, Film der erst später jene Anerkennung bekommen wird, die ihm zusteht.
#19
Geschrieben 08. April 2013, 13:28
#20
Geschrieben 09. April 2013, 14:07
mehr möchte ich über diesen Mist nicht von mir geben.
#21
Geschrieben 10. April 2013, 15:49
Todd Solondz traut seiner Klasse immer noch nicht. Dazu kennt er sie zu gut - ihre Rituale, ihre Ausflüchte, ihre Widerwärtigkeit. Dem statischen Treiben zuzusehen ist deshalb sehr unangenehm, nichtsdestotrotz unterhaltsam. Soweit das Steckenbleiben zweier Dreißigjähriger in der Pubertät unterhaltsam sein kann. Mochte sehr, wie sich immer mehr die Realität aufgelöst hat. Unterschätzter Film.
#23
Geschrieben 10. April 2013, 20:29
Ich habe nicht erwartet, daß die Bodybuilder unglaublich Tiefschürfendes zu erzählen hätten. Haben sie auch nicht. Aber daß der Film nichts zu erzählen hat, das ist deprimierend.
Der Hexentöter von Blackmoor
Die schlechte Kopie von Witchfinder General. Verstörend, an welchen Stellen Franco Erotik ins Spiel bringt. Die Lichtsetzung weiß aber zu gefallen.
#24
Geschrieben 10. April 2013, 23:32
Antoine Doinel sagte am 08. April 2013, 12:18:
Ein Film von überwältigender Schönheit, obwohl ich sicher bin, dass er auf 72mm noch schöner wäre.
Alleine die Aufnahmen des Meeres, aufgenommen vom Schiff, die immer wieder im Film vorkommen sind
schon eine Wucht.
Ein Film mit überragenden schauspielerischen Leistungen durch die beiden Hauptdarsteller, wobei man die
dritte im Bunde, die Frau des "Masters", auch nicht vernachlässigen darf.
Aber auch ein Film bei dem ich mich frage, was genau Anderson da erzählen will, und mich dadurch ein wenig
ratlos zurückließ. Er weist sicherlich einige Parallellen zum Vorgänger "There will be blood" auf. Denn wie dieser
verdichtet auch The Master einen gewissen Aspekt der amerikanischen Gesellschaft zu ein einem Zweipersonendrama Doch ich kann nicht bennen was es in diesem Fall ist. Aber auch wenn ich es nicht benennen kann, bin ich sicher dass es da ist. "Cos just you feel it doesn't mean its there" singen Radiohead,(There There) deren Bandmitglied Jonny Greenwood die perfekt passende Filmmusik komponierte. Und so halten viele the Master für ein aufgeblasenes Nichts, aber ich bin sicher, dass es da ist, und darum ist er für mich ein toller, Film der erst später jene Anerkennung bekommen wird, die ihm zusteht.
der mann anderson braucht keine anerkennung, lan, sondern dringend ein berufsverbot
#25
Geschrieben 11. April 2013, 14:24
schon erstaunlich wie dümmlich und schlecht allegorisiert diese "zwei seelen schlagen in der teenager-brust"-geschichte ist. noch erstaunlicher ist allerdings, mit wie viel ernst und kathedraler andachts-stimmung andrew niccol diesen stephanie meyer-hirnfurz inszeniert hat. schwerer pathos liegt in jeder szene in der luft.
andererseits wird hier die (im semi-positiven sinne) beknackteste dreiecks ...äh... vierecks-liebesgeschichte geboten, die ich je gesehen habe. man kann sich diesem schmu irgendwie nicht entziehen und kann dem teeniemädchen-film nicht wirklich böse sein. saoirse ronan ist toll. diane kruger ist überraschend gut hier. mehr schreibe ich nicht über THE HOST. reicht ja auch. herrjeh.
#27
Geschrieben 11. April 2013, 17:08
#28
Geschrieben 11. April 2013, 18:40
Ubaldo Terzani sagte am 10. April 2013, 23:32:
Jüngst gesehen:
Bride of Frankenstein (Whale) und The Fly (Cronenberg). Zwei große Liebesgeschichten. Könnten mir in einem schwachen Moment ein Tränchen abgerungen haben. Gerüchteweise.
#29
Geschrieben 11. April 2013, 23:13
Ubaldo Terzani sagte am 11. April 2013, 17:08:
grmpf. nö, also: tron legacy war besser. und tom cruise in zweidrittel der szenen im close-up brauche ich auch nicht
Javier sagte am 11. April 2013, 18:40:
die eitle bis überhebliche aura, welche seine beiden letzten filme
#30
Geschrieben 12. April 2013, 08:53
Javier sagte am 11. April 2013, 18:40:
Bride of Frankenstein (Whale) und The Fly (Cronenberg). Zwei große Liebesgeschichten. Könnten mir in einem schwachen Moment ein Tränchen abgerungen haben. Gerüchteweise.
Und von solchen Gerüchten bin ich immer ganz angetan.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
Besucher die dieses Thema lesen: 1
Mitglieder: 0, Gäste: 1, unsichtbare Mitglieder: 0