#1
Geschrieben 01. Januar 2013, 20:17
(2) Falls sich eine Diskussion aus einem solchen Urteil entwickeln sollte, behalten sich die Moderatoren das Recht vor, diese in einen eigenen Thread abzuspalten.
(3) Jeden Monatsanfang wird ein neuer Kurzkommentar-Thread mit dem Thementitel "Kurzkommentare [Monat] [Jahr]" erstellt. Jedes Mitglied darf dies machen, soweit es noch nicht geschehen ist. Wichtig ist dabei nur, diesen Text immer als ersten Beitrag einzufügen!
(4) Hier ist das Archiv der bisherigen Kurzkommentare.
#2
Geschrieben 01. Januar 2013, 20:20
nachtrag
weihnachtsprogramm...ungefähre, punktuell durchgeführte sichtungen vornehmlich beinhaltend...:
THE LION KING - man beachte nur die geschmeidige animation der katzen....
DIE MUPPETS-WEIHNACHTSGESCHICHTE...michael caine schiebt sich gen ende als appetitlich gefüllter truthahn in den ofen, auf dass sich die ganze stadt an seinem wohlschmeckenden fleisch labe...
DIE GEISTER, DIE ICH RIEF... - sprudelt über, geht sich selber auf den geist....
DIE FRAU DES LEUCHTTURMWÄRTERS - währenddessen verpackte ich....zuweilen zerrissen stürmische gemütsanwandlungen golden schimmerndes geschenkband......so viel sei gesagt...
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT + X - m.j.fox` gegenspieler besitzt ein allzu dämonisch gezeichnetes charakterbild:...der kerl ist dumm, selbstsüchtig, raffgierig, schreckt vor mord nicht zurück und verhält sich sogar ungehalten gegenüber seiner oma...gerade letzteres ist unverzeihlich!
NATIONAL LAMPOON'S CHRISTMAS VACATION
LA REINE MARGOT - leidenschaftliches theater. man zerrt aneinander, enthauptet, vergiftet, liebt und intrigiert mit derart viel verve, bis bald niemand mehr übrig bleibt....
KUNG FU PANDA- hat mich tatsächlich von der bescherung abgehalten....
THE LORD OF THE RINGS: THE TWO TOWERS
MÄNNER, DIE AUF ZIEGEN STARREN
MACHETE - angeberisch, leer und ungemein unansehnlich. graphische brutalität, die wohl zum lachen reizen soll und auch das nicht vermag...
ALEXANDER
THE PRINCESS AND THE FROG - ging gut ab, letztlich aber auf inhaltlicher ebene dieselbe moral von der geschicht' transportierend wie seit gefühlten jahrhunderten schon
DIE NACKTE KANONE - usw. usf.
#3
#4
Geschrieben 02. Januar 2013, 10:04
Als im Jahr 1981 die Serie POLIZEIREVIER HILL STREET auf Sendung ging, wurden durch sie diverse Innovationen in das (nord-)amerikanische Fernsehen eingeführt. Kriminalfälle, die vorher in einer Episode, oder maximal einer Doppelfolge, abgehandelt wurden, entwickelten sich nun über mehrere Episoden, traten in Verbindung mit komplexen Geflechten, vom kleinsten Dealer auf der Straße bis hin zu politischen Spitzen. Nun hatten auch schon realistische Polizeiserien wie EINSATZ IN MANHATTAN in den 1970ern solche Verbindungen aufgezeigt, doch der HILL STREET BLUES (O-Titel) verzweigte Ereignisse über eine ganze Staffel, gab den Figuren ein nicht minder komlexes Hintergrundleben, zeigte sie auch abseits des Polizeialltages und entwickelte zu jeder Figur ein persönliches Drama. Die Polizeitruppe war bunt gemischt, Männer, Frauen, sämtliche Ethnien und alle Probleme, die sich daraus ergaben. Rassismus, die Homosexualität eines Polizisten, der trotzdem mit seinen Kollegen ermitteln kann, Drogenabhängigkeit, Gewalt in der Ehe, Korruption, etc. Alles in einer authentischen, manchmal schon dokumentarischen Bildsprache. Die Person, die man als Hauptfigur bezeichnen könnte, ist ein Querkopf, der ständig mit seinen Vorgesetzten aneinandergerät, eine gescheiterte Ehe hinter sich hat, die Probleme mit seiner Frau ihn weiter belasten und er eine Affäre mit einer Staatsanwältin hat.
POLIZEIREVIER HILL STREET gilt heute als einflussreichste Polizeiserie des nordamerikanischen Fernsehens und als eine der einflussreichsten Fernsehserien des nordamerikanischen Fernsehens überhaupt. Weder ein MIAMI VICE, noch CRIME STORY, noch NYPD BLUE, noch TWIN PEAKS, noch L.A. LAW (für mich bis heute die beste Anwaltsserie), noch LAW & ORDER, noch HOMICIDE oder eben THE WIRE wären ohne sie denkbar. Ein amerikanischer Kritiker bezeichnete sie mal als "die Geburt des erwachsenen Fernsehens". Mann, was habe ich diese Serie damals geliebt.
Ach ja, THE WIRE: Gefällt mir bisher sehr gut.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#5
Geschrieben 02. Januar 2013, 11:57
Zitat
#6
Geschrieben 02. Januar 2013, 15:23
Das Skript von Bunuel trägt seine Handschrift. Leider ist es wenig pointiert umgesetzt, der Rollencharakter der Figuren ist nicht gut ausgearbeitet, so daß man sich anfänglich fragt, was das ganze Theater (sic) soll. Ein Remake wäre dringend notwendig, denn der Stoff ist aktuell wie eh und je. Weiß jemand, wie die Version von Dominik Moll oder Francisco Polop geraten ist?
Einer gegen das Imperium
Der bessere Turkish Star Wars, den Herr Dawson-Margheriti hier abgeliefert hat. Man möchte dennoch Reb Brown ständig eine knallen, weil er so dümmlich vor sich hingrinst. Und außerdem die beste Drei-Wetter-Taft-Werbung, die es nie ins Vorabendprogramm des deutschen Fernsehens geschafft hat. Nun noch mal mit deutscher Synchro.
Murder a la mod
Interessant. Nicht notwendigerweise in einem guten Sinne. Ein vergessener de Palma - zurecht, wenn man mich fragt.
The cat and the canary
Bei Scream waren alle ganz wild, weil er so selbstreflexiv war. Dieser Film hat das schon 60 Jahre zuvor durchgespielt mit dem damals populären Krimihörspiel. Ein wenig zuviel von allem, nach heutigen Maßstäben und man merkt dem Film seine Theaterherkunft an. Aber der comic relief ist ganz putzig anzuschauen.
The wild, wild world of Jayne Mansfield
Was für eine langweilige Kleinstadttrulla und dumm hoch zehn obendrein. Noch schlimmer ist allerdings, daß sich der Verleih nicht zu schade war, den Film ein Jahr nach ihrem tödlichen Unfall rauszukloppen - inklusive privater Aufnahmen. Schlimm in jeder denkbaren Richtung.
#7
Geschrieben 02. Januar 2013, 15:58
The Critic sagte am 02. Januar 2013, 15:23:
Das Skript von Bunuel trägt seine Handschrift. Leider ist es wenig pointiert umgesetzt, der Rollencharakter der Figuren ist nicht gut ausgearbeitet, so daß man sich anfänglich fragt, was das ganze Theater (sic) soll. Ein Remake wäre dringend notwendig, denn der Stoff ist aktuell wie eh und je. Weiß jemand, wie die Version von Dominik Moll oder Francisco Polop geraten ist?
Mochte die vom Moll ganz gerne: http://hypnosemaschi...tories/2000395/ - die von Polop ist mir trotz intensiver Suche noch nicht untergekommen. Die aktuelle Version läßt zwar auch zahlreiche Handlungsstränge weg (bei der epochalen Vorlage auch kein Wunder), hält sich aber näher an das Buch als Bunuel, der das Ende ja ins Gegenteil verkehrte. Mochte die Version von Kyrou aber auch, vor allem die weiblichen Darsteller die Theaterhaftigkeit ist allerdings schon etwas störend, stimmt.
#8
Geschrieben 02. Januar 2013, 16:09
#9
Geschrieben 02. Januar 2013, 16:47
#11
Geschrieben 02. Januar 2013, 19:33
Entourage - Season 1
Sehr amüsanter und kurzweiliger Start. Habe immer mal sporadisch reingezappt. Jetzt das Ganze von vorne und chronologisch anzugehen, erweist sich als gute Entscheidung.
True Blood - Season 1
Komplett ohne Vorwissen und ohne auch nur eine Folge gesehen zu haben angefangen. Gefällt mir nach 3 Folgen auch ausgesprochen gut und mach Lust auf mehr.
Breaking Bad - Season 1
Ebenfalls noch jungfäulich angefangen und sehr angetan. Gute Storylines, interessante Figuren und sehr ansprechende Darstellerleistungen.
Bin sehr erleichtert und glücklich, bei keiner der neuen Serien ins Klo gegriffen und neue Langzeitprojekte gefunden zu haben.
#12
Geschrieben 02. Januar 2013, 22:13
ein netter britischer Akzent....
derweil gefiel mir nur eine Szene: die Busszene, in der die Kränkelnde nahe bei dem Annäherndem stehe, ihm zugewandt, doch an Berührung noch in Distanz geübt wird, welch Krampf. Doch der Busch kurvt sie zueinander und von ihm nicht gewollt, doch zart empfangen: eine Umarmung, welche Erwiederung findet.
#13
Geschrieben 02. Januar 2013, 22:14
Mr. Bungle sagte am 01. Januar 2013, 20:20:
nachtrag
weihnachtsprogramm...ungefähre, punktuell durchgeführte sichtungen vornehmlich beinhaltend...:
THE LION KING - man beachte nur die geschmeidige animation der katzen....
DIE MUPPETS-WEIHNACHTSGESCHICHTE...michael caine schiebt sich gen ende als appetitlich gefüllter truthahn in den ofen, auf dass sich die ganze stadt an seinem wohlschmeckenden fleisch labe...
DIE GEISTER, DIE ICH RIEF... - sprudelt über, geht sich selber auf den geist....
DIE FRAU DES LEUCHTTURMWÄRTERS - währenddessen verpackte ich....zuweilen zerrissen stürmische gemütsanwandlungen golden schimmerndes geschenkband......so viel sei gesagt...
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT + X - m.j.fox` gegenspieler besitzt ein allzu dämonisch gezeichnetes charakterbild:...der kerl ist dumm, selbstsüchtig, raffgierig, schreckt vor mord nicht zurück und verhält sich sogar ungehalten gegenüber seiner oma...gerade letzteres ist unverzeihlich!
NATIONAL LAMPOON'S CHRISTMAS VACATION
LA REINE MARGOT - leidenschaftliches theater. man zerrt aneinander, enthauptet, vergiftet, liebt und intrigiert mit derart viel verve, bis bald niemand mehr übrig bleibt....
KUNG FU PANDA- hat mich tatsächlich von der bescherung abgehalten....
THE LORD OF THE RINGS: THE TWO TOWERS
MÄNNER, DIE AUF ZIEGEN STARREN
MACHETE - angeberisch, leer und ungemein unansehnlich. graphische brutalität, die wohl zum lachen reizen soll und auch das nicht vermag...
ALEXANDER
THE PRINCESS AND THE FROG - ging gut ab, letztlich aber auf inhaltlicher ebene dieselbe moral von der geschicht' transportierend wie seit gefühlten jahrhunderten schon
DIE NACKTE KANONE - usw. usf.
- sehr schön....
#14
Geschrieben 03. Januar 2013, 00:19
#15
Geschrieben 03. Januar 2013, 01:32
Mr. Bungle sagte am 01. Januar 2013, 20:20:
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT + X - m.j.fox` gegenspieler besitzt ein allzu dämonisch gezeichnetes charakterbild:...der kerl ist dumm, selbstsüchtig,
MACHETE - angeberisch, leer und ungemein unansehnlich. graphische brutalität, die wohl zum lachen reizen soll und auch das nicht vermag...
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#16
Geschrieben 03. Januar 2013, 02:14
Was für eine Quadratscheiße. Opa hat ein paar Bilder von der neuen Punkwelle in der mexikanischen Bunte gesehen und hat nun Angst um seine gute Gesellschaft. Hach, wie schlimm das alles. Da macht es auch nichts, daß man mehr Rocker-, Biker-, Softporn- und Hippiekram als Punk präsentiert bekommt - Hauptsache die Haare sind bunt. Zu allem Überfluß hat man sich auch nur ein Lied leisten können, das mindestens 20 Mal abgedudelt wird, wozu die "Punks" ekstatisch auf Motorrädern die Arme wedeln. Love Parade, vorweggenommen. Was an diesem verlogenen Dreck ein Spaß sein soll, wie man auf der IMDB lesen kann, müßte man mir mal erklären.
#17
Geschrieben 03. Januar 2013, 03:06
Unterirdisch schlechter Slasher um einen durchdrehenden Polizisten in Uniform, mit den nervtötendsten Dumpfbacken, die ich seit langem gesehen habe und denen man den Tod tausendfach an den Hals wünscht. War in seiner Dümmlichkeit hoch unterhaltsam.
MISSING IN ACTION
In HD wirkt der Film nicht mehr ganz so trist. Schade.
DIE FORKE DES TODES
Die Entschlackung der Entschlackung. Vielleicht der Inbegriff eines Slashers.
ZEUGIN DER ANKLAGE
Wie immer hervorragend, leidet der Film aber doch ein wenig unter Wilders Problem, sklavisch am Drehbuch zu kleben. Außerdem muss ich mal eine Lanze für den immer vernachlässigten Tyrone Power brechen. Alle reden von der Dietrich und Laughton, aber Power liefert eigentlich die hintergründigste Leistung.
WHITEFORCE
Eddie Romero, ähnlich wie Santiago einer der fähigen Genreregisseure des philippinischen Actionkinos, inszeniert "Flash Gordon" Sam J. Jones als "Whiteforce". Kurzweilig und locker.
WILD BILL
Der Beginn eines Alterswerks. Narrativ so postmodern, dass schon fast nicht mehr am Zuschauer interessiert. Mutig, so etwas zu inszenieren. Bezeichnenderweise hat es diese Hollywood-A-Klasseproduktion Mitte der 1990er nicht mal mehr in die deutschen Kinos geschafft.
PSYCHO-KILLER
Mischung aus AUGEN DER ANGST und PSYCHO im Gewand der frühen 1980er mit einigen perfid-sadistischen Ideen. Coole weibliche Ermittlerfigur (die arschgeile Pamela Hensley) und interessant durch seine Verwebung aus Traum und Wirklichkeit.
AMERICAN FIGHTER
Ich muss mir jedes Mal klar machen, dass es sich, trotz der schwachsinnigen Ninja-Handlung, um einen völlig reellen Film handelt. Hat uns gut ins neue Jahr gebracht.
DEATH WISH III - DER RÄCHER VON NEW YORK
Durch die Betrachtung von THE WIRE ist mir mal wieder klar geworden, wie real der Film damals betrachtet wurde und wie real man ihn eigentlich sehen kann.
CAR WASH
Zwar freies, aber auch sehr an den Mainstream angeschmiegtes "Schwarzen-Kino".
GREASE - SCHMIERE
Zwar freies, aber natürlich an den Mainstream angeschmiegtes "Weißen-Kino".
LOFT - DIE NEUE SAAT DER GEWALT
Weiterer Eckhardt Schmidt, mit dem man tief, sehr tief, in die (deutschen) 1980er abtaucht. Die Welt steht kurz vor der Apokalypse. Alles bringt sich gegenseitig um. Auf einer Vernissage will ein Yuppie-Pärchen abschalten und gerät in die Fänge einer durchgedrehten WG, die sie vergewaltigen, foltern und töten will. Kunst gegen Kommerz.
NINJA: AMERICAN WARRIOR
Ich, ähh, uff. Der Grundfilm dieses extremen Godfrey-Ho-Krachers ist schweinehart. Ich vermute ein taiwanesisches Produkt, konnte aber nichts Genaues in Erfahrung bringen. Einer hochschwangeren Frau wird der Bauch aufgeschlitzt, weil's den Gangstern nicht schnell genug geht, einem kleinen Jungen wird das Genick gebrochen, denn er könnte ja plaudern, eine toughe Polizistin in hautengen Lederklamotten schlägt alles zusammen, eine Zigarettenspitze kann auch zum erdolchen benutzt werden. Nach 36 Godfrey Hos auf jeden Fall ein Top-Ten-Kandidat.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#18
Geschrieben 03. Januar 2013, 10:43
Der Außenseiter sagte am 03. Januar 2013, 03:06:
Gut zu wissen, habe mir auch das spanische Viererpack bestellt. Wenn ich Glück habe, kommt es gleich. Und meine alte DVD bleibt dann an ihrem Platz
Der Außenseiter sagte am 03. Januar 2013, 03:06:
Wie immer hervorragend, leidet der Film aber doch ein wenig unter Wilders Problem, sklavisch am Drehbuch zu kleben. Außerdem muss ich mal eine Lanze für den immer vernachlässigten Tyrone Power brechen. Alle reden von der Dietrich und Laughton, aber Power liefert eigentlich die hintergründigste Leistung.
Der Außenseiter sagte am 03. Januar 2013, 03:06:
Ich, ähh, uff. Der Grundfilm dieses extremen Godfrey-Ho-Krachers ist schweinehart. Ich vermute ein taiwanesisches Produkt, konnte aber nichts Genaues in Erfahrung bringen. Einer hochschwangeren Frau wird der Bauch aufgeschlitzt, weil's den Gangstern nicht schnell genug geht, einem kleinen Jungen wird das Genick gebrochen, denn er könnte ja plaudern, eine toughe Polizistin in hautengen Lederklamotten schlägt alles zusammen, eine Zigarettenspitze kann auch zum erdolchen benutzt werden. Nach 36 Godfrey Hos auf jeden Fall ein Top-Ten-Kandidat.
Ich finde deine Akribie diesbezüglich (Hos Verschnittfilme) ja ebenso beneidenswert wie besessen. Könnte das nicht durchhalten
#19
Geschrieben 03. Januar 2013, 11:11
PROMETHEUS - Nachdem durch entsprechende Kritiken meine Erwartunsghaltung auf Null heruntergedrückt worden war, war ich bereit für die Sichtung. Bin positiv überrascht. Gar nicht schlecht, dieser megalomanische Augenschmaus, wenn auch etwas charakterlos.
THE DARK KNIGHT RISES - Nachdem durch entsprechende Kritiken meine Erwartunsghaltung auf Null heruntergedrückt worden war, war ich bereit für die Sichtung. Bin positiv überrascht. Gar nicht schlecht, dieser megalomanische Augenschmaus, wenn auch etwas kaltherzig in der Ausführung.
#20
Geschrieben 03. Januar 2013, 16:52
ich warte immer noch auf die seite oder den film:
"200 ways to get killed by a naked women"
#21
Geschrieben 03. Januar 2013, 19:49
Der Außenseiter sagte am 03. Januar 2013, 03:06:
Weiterer Eckhardt Schmidt, mit dem man tief, sehr tief, in die (deutschen) 1980er abtaucht. Die Welt steht kurz vor der Apokalypse. Alles bringt sich gegenseitig um. Auf einer Vernissage will ein Yuppie-Pärchen abschalten und gerät in die Fänge einer durchgedrehten WG, die sie vergewaltigen, foltern und töten will. Kunst gegen Kommerz.
"Frieden, was ist das?! Du bist der Krieg!"
Adrian Brody ist ja auch cool in dem Film. Ach nee, das ist ja Max Tidof.
#22
Geschrieben 04. Januar 2013, 09:40
Da hat Akos Rathonyi zuviel auf einmal gewollt. Der Film will Edgar Wallace sein, Hammerfilm, Bondfilm und versucht auch noch die Filmgeschichte von Wolfgang Preiss und Fritz Lang unterzubringen. Die Melange wirkt muffig, selbst für damalige Verhältnisse, hat aber einige schöne Bilder und Nebenschauplätze (die Beziehung der Einheimischen zum Fremden) zu bieten. Und wer hätte gedacht, daß das Stromnetz zusammenbricht, wenn die Vampire aus ihren Höhlen gekrochen kommen? Jahahaha, jetzt laßt ihr natürlich alle schön das Lämpchen nachts glimmen.
#23
Geschrieben 04. Januar 2013, 12:32
#24
Geschrieben 04. Januar 2013, 13:41
Groucho Marx sagte am 04. Januar 2013, 12:32:
Die Zerstörung von Strukturen, sei es durch Ironie, da so eigentlich Nicht-Gemeinte, die völlige (satirische) Übertreibung oder durch Auflösungen in virtuelle Welten, durch Träume, durch Halluzinationen oder durch Computer-Scheinwelten waren da eine Zeitlang die Methoden der Wahl, um diesen Mangel an thematisierender Ausarbeitung zu umgehen, aber das funktioniert nicht auf Dauer. Es forciert nur das Prinzip der Abbild-Gesellschaft, in dem wir uns immo so sehr befinden wie noch nie. Es treibt auch den Konsum von Kunst voran, der nach dem Prinzip "schnell und einfach" funktioniert. Durch die Übersättigung von Bildschirminhalten setzt man sich schon auf impliziter Bewusstseinsebene heute nicht mehr so intensiv mit dem Werk auseinander, wie dies noch vor 20 Jahren und mehr stattgefunden hat. Da wird natürlich immer gern mit der Schnelllebigkeit der Gesellschaft argumentiert, aber das trifft nicht den Kern.
Ich habe auch mal darüber nachgedacht, inwiefern das Prinzip der abbildhaften Versatzstücke mit dem in den letzten 25 Jahren im Kino stattfinden Wandel vom plansequenziellen Aufbau zur "intensified continuity" zusammenhängt. Aus wahrnehmungspsychologischer Sicht verändert dies das Wahrnehmen und Verarbeiten auf jeden Fall bzw. das Erleben eben dieser Prozesse. Ich hatte hier ja mal den Vergleich zwischen MORD IST IHR HOBBY und CSI erwähnt, der mal am Saarbrücker Institut gemacht wurde, dessen Ergebnisse ich aber leider nicht mehr finde.
Aber letztlich war auch das schon da. Die erhöhte Technisierung des Computerkinos führt direkt in die oberflächliche Abbildhaftigkeit des ebenfalls mit Schablonen und Facetten arbeitenden Stummfilmunterhaltungskinos. Da greifen wohl kognitive Kompensationsgesetze. Wenn man bestimmte Wahrnehmungsbereiche wie schnellere Montage, mehr Bildinformationen, mehr Reize durch Computereffekte, Higher Frame Rate, etc. hinzufügt, muss die Erzählung logischerweise einfacher funktionieren. Ich denke, da stehen wir an einem spannenden Punkt, der für das Kino und sein Erleben größere Veränderungen bedeutet, als der Wechsel von S/W zu Farbe. Eine Entwicklung, die ich mir auch noch gar nicht vorstellen kann. Der Optimist in mir sagt, dass es den Menschen weiter an sein mögliches Potenzial heranführt, der Pessimist, dass die Verdummung dadurch nur weiter voranschreitet. Aber ich darf auch nicht immer ins Sozialphilosophische abgleiten und bin sowieso gerade vom Hundertsten ins Tausendste abgedriftet.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#25
Geschrieben 04. Januar 2013, 17:56
Funxton sagte am 03. Januar 2013, 10:43:
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#26
Geschrieben 04. Januar 2013, 20:33
Der Außenseiter sagte am 04. Januar 2013, 17:56:
Vielleicht kannst du am Ende ja mal deine Top-3 oder -5 bekanntgeben, als Richtungsweiser
#28
Geschrieben 05. Januar 2013, 00:40
Der Außenseiter sagte am 04. Januar 2013, 13:41:
Die Zerstörung von Strukturen, sei es durch Ironie, da so eigentlich Nicht-Gemeinte, die völlige (satirische) Übertreibung oder durch Auflösungen in virtuelle Welten, durch Träume, durch Halluzinationen oder durch Computer-Scheinwelten waren da eine Zeitlang die Methoden der Wahl, um diesen Mangel an thematisierender Ausarbeitung zu umgehen, aber das funktioniert nicht auf Dauer. Es forciert nur das Prinzip der Abbild-Gesellschaft, in dem wir uns immo so sehr befinden wie noch nie. Es treibt auch den Konsum von Kunst voran, der nach dem Prinzip "schnell und einfach" funktioniert. Durch die Übersättigung von Bildschirminhalten setzt man sich schon auf impliziter Bewusstseinsebene heute nicht mehr so intensiv mit dem Werk auseinander, wie dies noch vor 20 Jahren und mehr stattgefunden hat. Da wird natürlich immer gern mit der Schnelllebigkeit der Gesellschaft argumentiert, aber das trifft nicht den Kern.
Ich habe auch mal darüber nachgedacht, inwiefern das Prinzip der abbildhaften Versatzstücke mit dem in den letzten 25 Jahren im Kino stattfinden Wandel vom plansequenziellen Aufbau zur "intensified continuity" zusammenhängt. Aus wahrnehmungspsychologischer Sicht verändert dies das Wahrnehmen und Verarbeiten auf jeden Fall bzw. das Erleben eben dieser Prozesse. Ich hatte hier ja mal den Vergleich zwischen MORD IST IHR HOBBY und CSI erwähnt, der mal am Saarbrücker Institut gemacht wurde, dessen Ergebnisse ich aber leider nicht mehr finde.
Aber letztlich war auch das schon da. Die erhöhte Technisierung des Computerkinos führt direkt in die oberflächliche Abbildhaftigkeit des ebenfalls mit Schablonen und Facetten arbeitenden Stummfilmunterhaltungskinos. Da greifen wohl kognitive Kompensationsgesetze. Wenn man bestimmte Wahrnehmungsbereiche wie schnellere Montage, mehr Bildinformationen, mehr Reize durch Computereffekte, Higher Frame Rate, etc. hinzufügt, muss die Erzählung logischerweise einfacher funktionieren. Ich denke, da stehen wir an einem spannenden Punkt, der für das Kino und sein Erleben größere Veränderungen bedeutet, als der Wechsel von S/W zu Farbe. Eine Entwicklung, die ich mir auch noch gar nicht vorstellen kann. Der Optimist in mir sagt, dass es den Menschen weiter an sein mögliches Potenzial heranführt, der Pessimist, dass die Verdummung dadurch nur weiter voranschreitet. Aber ich darf auch nicht immer ins Sozialphilosophische abgleiten und bin sowieso gerade vom Hundertsten ins Tausendste abgedriftet.
Andererseits überlegen sich etliche Filmemacher, ob sie in Zeiten von Handyvideoruntergelade nicht eine viel einfachere Bildsprache forcieren sollten, weil das Format komplexere Bildgestaltung nicht transportiert. Wie paßt das zu Deinen Überlegungen?
#29
Geschrieben 05. Januar 2013, 01:17
The Critic sagte am 05. Januar 2013, 00:40:
Dass die Zukunft des Kinos und der Filmkunst an sich allerdings an der Größe von Handybildschirmen ausgerichtet werden soll, klingt absurd. Das erinnert an die 80er und die aufkommenden Videorekorder, wo das 1:85:1 Format plötzlich einen Boom hatte, damit man für den 4:3-Fernseher nur die Matte entfernen musste. Die Idee, den Fernseher an das Kinoformat anzupassen (zumindest wie es aus physikalischen Gründen die Kathodenstrahlröhre hergab) kam aber noch im gleichen Jahrzehnt und wurde in den 90ern mit den ersten 16:9-Geräten vorgestellt, weil man Bildkompositionen von Kinospielfilmen eben nicht an einen Bildschirm anpasst.
Welche Filmemacher in Zukunft ihre Filme für Handys drehen wollen, würde mich allerdings interessieren.
P.S.: Meine Hauptthese bzgl. der Abbildhaftigkeit würde es übrigens nur umso mehr stützen. Darum, dass Bildsprache grundsätzlich komplexer würde, geht es mir ja auch gar nicht (das ist sowieso fluktuativ) , sondern dass der Mensch lernen muss, anders mit präsentierten Bildschirminhalten zu arbeiten. Wenn tatsächlich Filmemacher meinen, ihre Bildpsrache an einem Handy-Bildschirm auszurichten, wäre es ja nur eine neue Herausforderung für den Rezipienten, dem Film noch folgen zu können. Oder eben für die Filmemacher, eine entsprechende Sprache zu finden. Aber wie gesagt. Das klingt in meinen Ohren wie eine Aussage, deren Nachhaltigkeit vergleichbar ist mit dem Geschwätz von Politikern, die meinen, mit der Drogenkriminalität jetzt aber endgültig aufräumen zu wollen.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#30
Geschrieben 05. Januar 2013, 01:33
P.S.: Interessant, Deine Ausführungen zum Einfluß des Videomarktes auf die vorrangige Wahl des Bildformats. Wobei ich dem nicht ganz folgen kann - was ist bei 2.35:1 anders als bei 1.85:1? Man muß doch da genauso nur die Kaschierung entfernen für eine Vollbildversion, oder? Verstehe ich nicht.
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